Dieses sehr polarisierende Thema gab es hier schon mal.
Gewalt ist ein im Duden definierter Begriff.
Ich persönlich halte wie bei den meisten Sachen den Mittelweg für Sinnvoll. Ein Hund ist nun mal kein Mensch. Die Kommunikation mit ihm zu vermenschlichen führt häufig zu Konflikten.
Ein Hunde sollte mit Liebe und Verständnis für das was er leisten kann erzogen werden.
Hier wird immer das positive verstärken angeführt.
Das funktioniert im Bereich Lernen und Konditionieren wunderbar. Am besten, wenn man Lerneinheiten mit gemeinsamem Spiel abschließt.
Komisch wird es für mich, wenn man einem Hund nichts mehr verbieten darf. Jedes Verhalten muss umgelenkt werden. Leichter für den Hund ist es, klar zu wissen was er darf und was nicht um damit seinen Radius nutzen zu können. Gewaltfrei ist wichtig und richtig. Es muss aber auch in einem Rahmen verstanden werden, der es auch dem Hund noch möglich macht, klare Signale zu empfangen und erwünschtes von unerwünschtem Verhalten zu unterscheiden. Wer Hunde untereinander beobachtet, ihre Kommunikation verfolgt und auch ihre Reaktion auf unangemessenes Verhalten von Artgenossen, dem ist klar, Hunde sind durchaus in der Lage klar zu kommunizieren und auch eine klare, verständliche Maßregelung zu verstehen.
In der Hundeerziehung wird häufig von Konsequenz gesprochen. Vor lauter mißverstandener Gewaltfreiheit, darf aber keine Konsequenz mehr erfolgen.
Ich habe gelesen, schon Druck aufbauen ist Gewalt. Neben der Tatsache, dass das weit weg ist von der Definition derselben, kommt es darauf an, wie damit umgegangen wird.
Ich persönlich halte die für meine Begriffe überstilisierte Definition von Gewaltfrei für genauso falsch und nicht hundgerecht, wie altmodische Rangordnungstheorien in denen der Hund unterworfen werden muss.
Ein Hund ist Lebewesen mit einem hochkomplexen sozialen Verhalten.
Ein starker Partner und verlässlicher Freund. Er weiß genau wie es uns geht, ist uns in vielem überlegen. Dieses hochintelligente, anpassungsfähige Tier durch "Dauerheititei" zu einem Dauerkindchen, dass nichts aushalten kann und keine Stressresistenz und Resilienz hat zu degradieren, tut mir genauso in der Seele weh, wie das Unterbuttern und der lieblose Umgang mit diesen wunderbaren Begleitern.
Wer mit Respekt für die Fähigkeiten seines vierbeinigen Partners an die Sache rangeht und versucht zu verstehen wie er kommuniziert und lernt, der ist auf einem guten Weg.
Respekt bedeutet ihm auch zuzutrauen Lösungen zu finden, etwas auszuhalten und auch klar zu unterscheiden welche Grundintension ihm entgegengebracht wird.