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Nina &
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Anzahl der Antworten 365
zuletzt 13. Jan.

Wie trainiert ihr den Rückruf?

Hallo zusammen, mich würde interessieren, wie ihr den Rückruf eurer Hunde trainiert habt. Und zwar meine ich nicht die Anfänge mit im Garten und an der Schleppleine, sondern wenn das hinter euch liegt und ihr die ersten Versuche wirklich "draußen" macht. Bei Bokar funktioniert der Rückruf soweit gut, zumindest in Garten kann ich ihn abrufen, selbst wenn er eine Katze sieht oder ein potentieller Feind am Zaun vorbei läuft. Er kommt trotzdem angesaust wie ein Blitz. Mir fehlt aber ehrlich gesagt das Vertrauen, es draußen ohne Schleppleine zu versuchen. Einfach, weil ich nicht sicher bin, ob es auch klappt, wenn z.B. ein Dackel um die Ecke käme. Würde er dann trotz meines Rückrufes hinlaufen, würde er dem zwar nichts tun, aber das wissen die Halter nicht und das Geschrei wäre, berechtigterweise, sicher groß. Dazu kommt, dass er eben mitten in der Pubertät ist und durchaus auch mal meine Kommandos "nicht hören" kann. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom, deswegen würden mich eure Erfahrungen interessieren.
 
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Sabine
24. Okt. 06:32
Im Wald üben wir mit einer 3m schlepp (die nur als sicherung dient) der pfeife und ihrem Lieblingsball. Akira ist nicht sehr futtermotiviert aber dafür sehr verspielt. Es klappt schon sehr gut. Die einzige Baustelle sind noch andere Hunde. Aber auch das bessert sich. Sie läuft nicht mehr einfach zu ihnen und lässt sich abbrufen auch wenn sie es nicht will🤣aber die Pubertät verstopft gerne die Ohren.
Ach, da fällt mir noch was ein zur Baustelle 'andere Hunde':
Damals ließ sich Obi von anderen Hunden gar nicht zurück rufen. D.h. Sichtung und Zack war er weg.
Was aber komischerweise funktioniert hat:
Sichtung - Halt und Sitz.

War auch nur ein Zufall, daß ich das herausfand.
Ab da konnte ich ihn auf Entfernung stoppen und sich hinsetzen lassen, um ihn dann einzusammeln.

Manchmal helfen auch ungedachte Zufälle und Wege.
 
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Kassandra
24. Okt. 06:56
Da muss ich dann neidlos anerkennen, dass du in meiner Idealvorstellung von Freilauf bereits angekommen bist 😉. Wir brauchen da wohl noch etwas, sind ja aber auf einem guten Weg.
Naja.... Wenn ob diese Idealvorstellung dann auch noch so wäre wenn du Mal mit uns spazieren gehen würdest weiß ich nicht 🙈 ich finde nämlich das das noch mit sehr viel Risiko und Glück verbunden ist wenn Carl frei läuft
 
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Nina &
24. Okt. 07:03
Ach, da fällt mir noch was ein zur Baustelle 'andere Hunde': Damals ließ sich Obi von anderen Hunden gar nicht zurück rufen. D.h. Sichtung und Zack war er weg. Was aber komischerweise funktioniert hat: Sichtung - Halt und Sitz. War auch nur ein Zufall, daß ich das herausfand. Ab da konnte ich ihn auf Entfernung stoppen und sich hinsetzen lassen, um ihn dann einzusammeln. Manchmal helfen auch ungedachte Zufälle und Wege.
Das ist ein guter Tipp. Das werde ich direkt mal ausprobieren 👍🏻
 
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Nadine
24. Okt. 07:09
Ach, da fällt mir noch was ein zur Baustelle 'andere Hunde': Damals ließ sich Obi von anderen Hunden gar nicht zurück rufen. D.h. Sichtung und Zack war er weg. Was aber komischerweise funktioniert hat: Sichtung - Halt und Sitz. War auch nur ein Zufall, daß ich das herausfand. Ab da konnte ich ihn auf Entfernung stoppen und sich hinsetzen lassen, um ihn dann einzusammeln. Manchmal helfen auch ungedachte Zufälle und Wege.
Bei uns genauso. Wobei Sitz draußen nicht so gut klappt, sondern Stopp. Ich schätze der RR ist auch nicht so wild drauf, seinen Hintern auf dem dreckigen und jetzt auch öfter nassen Boden zu parken 🤣

Mit Blick zum Reiz stoppen und weiter beobachten ist deutlich einfacher als ihm den Rücken zuzudrehen. Ist schon eigentlich logisch 😜
Vor allem weil der Mensch ja meistens dann auch Richtung (eigener) Hund läuft und ihn so mit dem eigenen Körper und der Bewegung eher "weg drückt".
 
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Nina &
24. Okt. 07:12
Bei uns genauso. Wobei Sitz draußen nicht so gut klappt, sondern Stopp. Ich schätze der RR ist auch nicht so wild drauf, seinen Hintern auf dem dreckigen und jetzt auch öfter nassen Boden zu parken 🤣 Mit Blick zum Reiz stoppen und weiter beobachten ist deutlich einfacher als ihm den Rücken zuzudrehen. Ist schon eigentlich logisch 😜 Vor allem weil der Mensch ja meistens dann auch Richtung (eigener) Hund läuft und ihn so mit dem eigenen Körper und der Bewegung eher "weg drückt".
Japp, Hinsetzen mag er bei nass und kalt nicht gerne 😅 aber stoppen und beobachten sollte zu trainieren sein.
 
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Nadine
24. Okt. 07:15
Leine suchen lassen ist ja auch eine super Idee!!! Unsere Kleine hat mal ihr leuchtie verloren. Hatte ich na klar erst zuhause bemerkt. Wir dann zurück, den ganzen Weg. Das Leuchtie musste ja irgendwo liegen und fröhlich vor sich hin leuchten. Als ich es dann sah hab ich die Kleine dann mit einem „such!“ einfach losgeschickt. Zum Glück ist sie nicht dem optischen Reiz gefolgt sondern hat tatsächlich geschnuppert was das Zeug hielt. Und was hat sie sich gefreut, als sie ihr leuchtie gefunden hatte. Ach danke auch für diesen Input, super Idee, das einfach bewusst einzusetzen 😊
Das geht auch generell als "Rückspursuche" oder "Verlorenensuche". Im Winter eignen sich auch die Handschuhe sehr gut, hat man ja dann meistens dabei.

Etwas tragen lassen könntest du auch noch als Aufgabe geben. Oder einen Tannenzapfen nehmen und genau den aus einem Haufen zapfen suchen lassen.

Ich gebe aber zu, wir machen das alles kaum 🤭 Bei uns ist es genau andersrum: Je mehr ich draußen machen will, desto weniger aufmerksam ist er. Ich hab halt nen Hund, dem wichtig ist, dass ich mich um unsere Sicherheit kümmere - und wenn ich dauernd durch so "Späßchen" abgelenkt bin, kann ich das nicht und er macht es vermehrt selbst, was natürlich wieder zu weniger Aufmerksamkeit auf mich führt. Einfach ein ganz anderer Typ als deine zwei. Ist einerseits recht angenehm, weil ich mir nicht ständig was neues ausdenken muss, andererseits haben wir dadurch plötzlich wieder Probleme, wenn wir mit Freunden laufen - weil ich mich ja auch unterhalte etc.
 
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Maria
24. Okt. 07:19
Ach, da fällt mir noch was ein zur Baustelle 'andere Hunde': Damals ließ sich Obi von anderen Hunden gar nicht zurück rufen. D.h. Sichtung und Zack war er weg. Was aber komischerweise funktioniert hat: Sichtung - Halt und Sitz. War auch nur ein Zufall, daß ich das herausfand. Ab da konnte ich ihn auf Entfernung stoppen und sich hinsetzen lassen, um ihn dann einzusammeln. Manchmal helfen auch ungedachte Zufälle und Wege.
Stopp ist bei uns auch oftmals viel besser als direkter rückruf.
Das beobachten (uns ja auch fixieren aus der jagdkette) ist unserem sehr sehr wichtig, daher klappt oftmals das stopp und dann kurz warten - dan rückruf viel besser als direkter rückruf. Wichtiger Punkt :)
 
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Yasmine
24. Okt. 07:21
Ich weiß nicht ob es dir weiter hilft aber ich habe es dann so gemacht das ich mit meinem Hund auf eine Wiese oder in den Wald gegangen bin und in an der Langlaufleine rennen lassen habe also so das die Leine auf dem Boden liegt hab ihm dann gezeigt das ich essen mit habe und für jedes Mal sobald er die Aufmerksamkeit auf mich hatte oder zurück kam ihm belohnt bis ich angefangen habe ihn zu rufen und ihn dann belohnt habe wen er reagiert hat wen er nicht reagiert hat bin ich stehen geblieben oder einfach in eine andere Richtung gegangen um seine Aufmerksamkeit zu bekommen das hat dann immer sehr gut geklappt das er her kam und Belohnt wurde vielleicht klappt es bei euch auch
 
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Ilona
24. Okt. 07:23
Eine Frage in die Runde: Wie gestaltet ihr den Freilauf eurer Jungspunde? Mein Wunsch wäre tatsächlich, dass die Kleine im Freilauf echte Freizeit hat, IHR Tempo, IHRE Interessen. Aber das ginge bei uns vollkommen in die Hose. Also ist die Leine zwar ab, aber ich muss ganz eng an ihr dran sein, alles im Blick haben, jeden Anflug von Unsinn sofort abbrechen. Damit wäre ich dann ständig mit „Nein!“ „Hier!“ „zu mir !“ zugange. In einer Tour negativ, verbietend, Spaßbremse. Das will ich nicht, das wollen die Hunde nicht, das stresst uns alle. Ich muss erreichen, dass ich Dinge vorschlage, die super sind und sie so bei der Stange halten kann. Auf diese Art ist es dann eigentlich ganz leicht, den Freilauf sicher zu haben. Unsere beiden sind sowas von Arbeitslinie, bekommen sie eine Aufgabe, dann nehmen die die richtig ernst, sind begeistert und wollen unglaublich gefallen. Mein Problem ist nun, was kann man alles auf so einem Spaziergang tun? Für uns scheiden Leckerlie-suchen als erstes schon mal aus. Genauso echte Wildspuren. Beides pusht ins Unermessliche und dem Arbeitswillen entsprechend arbeitet die Kleine auch absolut ernsthaft an der gestellten Aufgabe, wenn ich ihr eine Wildspur zeigen würde. Der geht sie dann nach, in einem Tempo, da staunt man. Also schlicht und ergreifend keine gute Idee. Uns bleiben also Dinge wie Baumstämme entlang balancieren, da kann ich dann auch mal Leckerlie in die Rinde rein klemmen. Die Hunde um Gegenstände herum schicken. Sie warten lassen, mich verstecken und dann rufen. Dummy. Was macht ihr? Macht ihr überhaupt etwas? Mir gehen manchmal die Ideen aus, ich darf unter gar keinen Umständen langweilig werden, meine Vorschläge dürfen nicht langweilig werden. Grad hab ich diesen Punkt erreicht, dass beide Hunde genau das tun, was man sich wünscht: schauen, zu mir, immer wieder. Das ist fraglos ein erwartungsvolles Schauen, dass es nicht zu enttäuschen gilt. Gelingt es mir, die Kleine im Freilauf bei Laune zu halten, dann ist da tatsächlich dieses „unsichtbare Band“, das ich zu gerne behalten möchte. Unaufgeregt und ehrlich. Da ist dann der Rückruf auch gar kein Thema, weil er gar nicht nötig ist, weil die Aufmerksamkeit eh bei mir ist, da genügt dann ein Winken. Also im Grunde ist mein Problem oder meine Frage, wie ich diesen von den Hunden angebotenen Idealzustand ausbauen, festigen kann, ihn zu einer Selbstverständlichkeit werden lassen kann?
Ich hatte mal ein Webinar zum thema Freilauf . Da hiess es, das manche Hunde mit grossen freien Flächen überfordert sind. Weil sie dann even einen weiten Blick haben. Ich suche mir Flächen, die sicher sind und nur geringe Wildspuren haben. Aber du kannst auch an Wildspuren trainieren. So mache ich das auch. Das eben die Rückrufbarkeit noch besser wird und Yuna nicht mehr in einem Fährtenwahn verfällt.
Ansonsten habe ich zur Bespassung einen Futterdummy. Einen Leckball, findet yuna super wenn man Leberwurst reinschmiert und dann erst wirft, einen kleinen Gegenstand zum suchen für die Flächensuche. Und ein paar gefüllte Klopapierrollen, falls wir Wild begegnen. Die sind dann als Belohnung gedacht fürs ruhige schauen.
 
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Babs
24. Okt. 07:26
Stopp ist bei uns auch oftmals viel besser als direkter rückruf. Das beobachten (uns ja auch fixieren aus der jagdkette) ist unserem sehr sehr wichtig, daher klappt oftmals das stopp und dann kurz warten - dan rückruf viel besser als direkter rückruf. Wichtiger Punkt :)
Einen kleinen Tip. Ich würde den Rückruf nicht aus dem stabilen "Stop" heraus machen. Bei mir bleiben beide Hunde stehen, egal was passiert, bis ich bei denen bin. Wenn z.B. der Hund im Feld an einer Kreuzung auf Kommando "Stop" macht, weil ein Fahrradfahrer kommt, und ichcrufe danach ab, habe aber ein Kind mit Fahrrad übersehen, dann kann es zu einem Crash kommen 🙈.

Stop ist Stop. Ich lege meine Hunde dann ins Platzkommando und rufe dann daraus ab.