Eine Frage in die Runde:
Wie gestaltet ihr den Freilauf eurer Jungspunde? Mein Wunsch wäre tatsächlich, dass die Kleine im Freilauf echte Freizeit hat, IHR Tempo, IHRE Interessen. Aber das ginge bei uns vollkommen in die Hose. Also ist die Leine zwar ab, aber ich muss ganz eng an ihr dran sein, alles im Blick haben, jeden Anflug von Unsinn sofort abbrechen. Damit wäre ich dann ständig mit „Nein!“ „Hier!“ „zu mir !“ zugange. In einer Tour negativ, verbietend, Spaßbremse. Das will ich nicht, das wollen die Hunde nicht, das stresst uns alle.
Ich muss erreichen, dass ich Dinge vorschlage, die super sind und sie so bei der Stange halten kann. Auf diese Art ist es dann eigentlich ganz leicht, den Freilauf sicher zu haben. Unsere beiden sind sowas von Arbeitslinie, bekommen sie eine Aufgabe, dann nehmen die die richtig ernst, sind begeistert und wollen unglaublich gefallen.
Mein Problem ist nun, was kann man alles auf so einem Spaziergang tun? Für uns scheiden Leckerlie-suchen als erstes schon mal aus. Genauso echte Wildspuren. Beides pusht ins Unermessliche und dem Arbeitswillen entsprechend arbeitet die Kleine auch absolut ernsthaft an der gestellten Aufgabe, wenn ich ihr eine Wildspur zeigen würde. Der geht sie dann nach, in einem Tempo, da staunt man. Also schlicht und ergreifend keine gute Idee.
Uns bleiben also Dinge wie Baumstämme entlang balancieren, da kann ich dann auch mal Leckerlie in die Rinde rein klemmen.
Die Hunde um Gegenstände herum schicken.
Sie warten lassen, mich verstecken und dann rufen.
Dummy.
Was macht ihr? Macht ihr überhaupt etwas?
Mir gehen manchmal die Ideen aus, ich darf unter gar keinen Umständen langweilig werden, meine Vorschläge dürfen nicht langweilig werden. Grad hab ich diesen Punkt erreicht, dass beide Hunde genau das tun, was man sich wünscht: schauen, zu mir, immer wieder. Das ist fraglos ein erwartungsvolles Schauen, dass es nicht zu enttäuschen gilt.
Gelingt es mir, die Kleine im Freilauf bei Laune zu halten, dann ist da tatsächlich dieses „unsichtbare Band“, das ich zu gerne behalten möchte. Unaufgeregt und ehrlich.
Da ist dann der Rückruf auch gar kein Thema, weil er gar nicht nötig ist, weil die Aufmerksamkeit eh bei mir ist, da genügt dann ein Winken.
Also im Grunde ist mein Problem oder meine Frage, wie ich diesen von den Hunden angebotenen Idealzustand ausbauen, festigen kann, ihn zu einer Selbstverständlichkeit werden lassen kann?
Wenn wir ins Feld fahren, und Carl mit Hedi da frei laufen kann, dann lass ich die da tatsächlich auch mal Unfug treiben (aufs Feld laufen - ist für die Bauern richtig doof). Da achte ich nur darauf das die Furchen im Acker nicht zu tief werden. Im Wald wenn er die schlepp ziehen darf brauche ich nichts machen außer darauf zu achten daß er in 20m Nähe bleibt. Da ballert er in der Regel aber auch nicht so wie auf dem feld. Da ist er mit schnüffeln zufrieden.
Wenn er an wiesen mal Freilaufen darf im Park bei uns dann seh ich zu das ich den Dummy im Unterholz verstecke, in eine astgabel klemme, und schicke ihn dann das zu suchen. Das Habe ich am übersichtlichen ausgewählten stellen im Wald auch schon gemacht, dann hab ich ihn den Dummy Recht weit abseits von weg suchen lassen. Da war der mit Feuereifer dabei.
Ansonsten bespaße ich Carl Recht wenig auf unseren Spaziergängen.