Ja, ich verstehe was du meinst. Und du hast auch Recht. Ich hab immer die Leute verflucht, deren Hunde auf meinen einfach zulaufen, weil sie nicht auf den Rückruf ihres Halters gehört haben. Und nun möchte ich halt nicht auch so jemand sein. Deswegen bin ich da so vorsichtig.
Aber wenn man nie was riskiert, kann man es halt auch nicht wirklich üben. Misserfolge gehören eben immer dazu. Danke für deine Worte, das hilft mir, meine Sichtweise zu überdenken.
Ich sehe das genau wie du und hasse es, wenn ein unangeleinter Hund angebrettert kommt. Wenn ich aber sehe, der Halter ist ernsthaft bemüht und kümmert sich und entschuldigt sich, ist das halb so wild. Außer natürlich es passiert dem regelmäßig.
Keiner ist perfekt. Man kann Risiken minimieren, that's it. Ein gewisses Risiko besteht immer. Man sollte natürlich realistisch einschätzen, wo es zu 99% klappen wird und wo man eher auf Nummer sicher geht und die Leine dran ist. Ich hab aber auch schon zum Beispiel mal nen Mensch mit Hund übersehen, der hinter dem einzigen großen Busch am Weg stand 🙈 Oder einfach an ner Ecke gepennt, wo uns monatelang nie jemand entgegen kam. Mittlerweile ist mir so was zum Glück schon sehr lange nicht mehr passiert 😊
Bei uns habe ich auch festgestellt, wayne ist weniger im "Erkundungsmodus", wenn er nicht vorlaufen darf. Interessanterweise unterscheidet er da zwischen Leine - alles gechillt - und Freilauf - erst mal alles abchecken. Wenn ich ihn an kritischen Stellen hinter mich schicke, ist er deutlich entspannter und reagiert nicht so schnell auf Reize.
Wenn wir meinen Freund dabei haben, läuft er so auch mal an unübersichtlichen Wegen frei, eben zwischen uns. Wir halten dann Abstand, sodass er auch entspannt schnüffeln kann. Besonders bei schwierigeren schmalen wegen laufen wir eh nie direkt hintereinander. Und so sieht einer was von vorne kommt und der andere hat immer den Hund im Blick. Und selbst Wayne achtet darauf, dass immer noch alle da sind und wartet auf die Person hinten 😊
So hatten wir ihn letztens auf komplett unbekanntem und unübersichtlichen Gelände mit vielen Kurven, Steigungen usw 12km im Freilauf. Anders hätte ich das da wohl nie gemacht.
Das musste er aber auch erst lernen, früher konnte er überhaupt nicht hinten (oder halt nicht vorne) laufen. Aber eventuell hilft dir ja auch so etwas in der Art als alternatives "Sicherheitsnetz" zur Schleppleine. Mir gibt sowas dann immer nochmal mehr Vertrauen.