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Nina &
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zuletzt 5. Nov.

Wie trainiert ihr den Rückruf?

Hallo zusammen, mich würde interessieren, wie ihr den Rückruf eurer Hunde trainiert habt. Und zwar meine ich nicht die Anfänge mit im Garten und an der Schleppleine, sondern wenn das hinter euch liegt und ihr die ersten Versuche wirklich "draußen" macht. Bei Bokar funktioniert der Rückruf soweit gut, zumindest in Garten kann ich ihn abrufen, selbst wenn er eine Katze sieht oder ein potentieller Feind am Zaun vorbei läuft. Er kommt trotzdem angesaust wie ein Blitz. Mir fehlt aber ehrlich gesagt das Vertrauen, es draußen ohne Schleppleine zu versuchen. Einfach, weil ich nicht sicher bin, ob es auch klappt, wenn z.B. ein Dackel um die Ecke käme. Würde er dann trotz meines Rückrufes hinlaufen, würde er dem zwar nichts tun, aber das wissen die Halter nicht und das Geschrei wäre, berechtigterweise, sicher groß. Dazu kommt, dass er eben mitten in der Pubertät ist und durchaus auch mal meine Kommandos "nicht hören" kann. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom, deswegen würden mich eure Erfahrungen interessieren.
 
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Sylvi
27. Okt. 11:36
Das Problem ist ja das Carl nicht zurück kommt wenn er auf Entfernung Blickkontakt sucht und ich ihn dann lobe, oder mit Leckerli winke (oft auch dann nicht). Er schaut sich aus der Entfernung nach uns um, speichert für sich ab alles klar die sind noch da, dann geht's weiter. Wenn ich will das er zu mir zurück kommt muss ich den Rückruf aktivieren. Aber wenn ich das zu oft auf einem Spaziergang mache, dann fängt der an den zu ignorieren. Ich weiß halt nicht wie ich das zurückorientieren (der Hund kommt zurück zu mir) so attraktiv für Carl gestalte, das er mich spannender findet als alles draußen. Spielzeug ist draußen komplett egal. Leckerli, joa wenn's geil ist, sonst werden die auch schonmal ausgespuckt. Und
Dieses Training für die Orientierung an dir beginnst du am besten erst einmal in deiner unmittelbaren Nähe. Ich habe das sogar erst einmal an der Leine begonnen. Ich bin dann immer noch ein paar Schritte Rückwärts gegangen, damit sie mir auch wirklich folgen und dann gab's die super Belohnung zu Beginn. Wichtig nicht immer das gleiche immer mal wechseln und bei weniger hochwertig etwas mehr. Damit sie auch erst einmal das Prinzip verstehen das es sich lohnt wenn sie dich anschauen und kurz zu dir kommen. Ein bisschen funktioniert dann irgendwann das Lob Wort wie ein Maker. Darauf reagieren sie meistens sehr gut.
 
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Kassandra
27. Okt. 12:05
So wie ihr eure Ridgebacks hier beschreibt, sind die charakterlich teils recht ähnlich zu Wayne. Wo ich ja Herdi vermute. Hier hilft der "interessant machen" Ansatz auch nicht so (bzw je mehr ich "komische" Sachen mache, die andere Hunde spannend finden würden, desto mehr macht er sein eigenes Ding). Was genau findet Carl denn an der Umwelt spannend? Also was ist seine Motivation? Ist es einfache Neugierde, Jagdverhalten (stöbern und Fährten suchen etc) oder Abchecken der Umgebung für die Sicherheit? Oder was ganz anderes? Bei uns ist es hauptsächlich letzteres, Wayne hat ein sehr hohes Sicherheitsbedürfnis und möchte darum immer alles abchecken. Da hilft es dann, ihm klar zu machen, dass ich das auch super gut kann und für ihn übernehme. Dann ist die Bereitschaft, bei mir in der Nähe zu bleiben, gleich viel größer - er hat ja dann schließlich auch was davon! Und dadurch ist er dann auch deutlich entspannter und damit besser ansprechbar, weil sich ja schon jemand kümmert. Alles immer und jederzeit im Blick zu haben und adequat zu reagieren ist aber schon ganz schön anstrengend ^^
Wenn wir in der Natur unterwegs sind, dann sind es definitiv die Gerüche von Natur und Wild, also klassisch Jagdsachen aber auch definitiv pipi stellen von Hunden. Im Park und urbanerer Umgebung sind es vor allem pipistellen und da dann klassisch Sexualverhalten (wer war da, ist die Hündin läufig) Wir haben ja mittlerweile einen guten Ansatz das er langsamer wird bzw.stehen bleibt wenn er ander Menschen, Hunde Fahrradfahrer sieht. Allerdings ist seine individualdidtanz Recht groß. Wir brauchen schon so mindestens 5m um an einem anderen großen Rüden vorbei zu gehen ohne das er dann nachdem wir vorbei gegangen sind umdreht und hinterher riechen will. Je kleiner und weiblicher der andere Hund ist desto näher können wir vorbei gehen. Da ist es glaube ich eine Kombination aus Sexualverhalten und Sicherheit/Kontrolle. Wenn die Distanz zu klein wird, würde er halt loslaufen und den anderen Hund abchecken. Das ist im park ein verdammt schmaler grad. Deshalb darf er da aktuell nicht frei laufen. Bei anderen großen selbstbewussten intakten Rüden würde ich halt auch nicht ausschließen daß es da knallt und die sich in die Haare bekommen
 
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Joe
27. Okt. 12:24
Das Problem ist ja das Carl nicht zurück kommt wenn er auf Entfernung Blickkontakt sucht und ich ihn dann lobe, oder mit Leckerli winke (oft auch dann nicht). Er schaut sich aus der Entfernung nach uns um, speichert für sich ab alles klar die sind noch da, dann geht's weiter. Wenn ich will das er zu mir zurück kommt muss ich den Rückruf aktivieren. Aber wenn ich das zu oft auf einem Spaziergang mache, dann fängt der an den zu ignorieren. Ich weiß halt nicht wie ich das zurückorientieren (der Hund kommt zurück zu mir) so attraktiv für Carl gestalte, das er mich spannender findet als alles draußen. Spielzeug ist draußen komplett egal. Leckerli, joa wenn's geil ist, sonst werden die auch schonmal ausgespuckt. Und
Ich hab das Kontakt Aufnehmen vor etlichen Monaten tatsächlich ganz klassisch an der Leine begonnen (obwohl G da gleichzeitig schon ewig auch im Freilauf war). Jeden eigenständigen Blick zu mir gelobt und belohnt, dazu häufig angesprochen, Name, "Schau" etc und seine Reaktion gelobt und belohnt. Das selbe im Freilauf, dazu sehr frühzeitig ausgebremst, zurück geholt, wieder frei gegeben. Dazu auch generell Kommunikation im Freilauf, Stop, Hey mach keinen Blödsinn, Links, Rechts, Gerade, an der Kreuzung warten bis ich das Überqueren freigeben etc. Hat natürlich anfänglich nur holprig geklappt, incl vieler Fehler und Genervtheiten beiderseits, wurde aber zunehmend und merklich besser. Inzwischen gehört es quasi zum Standardverhalten im Freilauf. Warum du es als Problem siehst, dass Carl das (nur) für geile Leckerlies macht, versteh ich nicht. Dann steck doch einfach Geile ein 🤷🏻🤷🏻🤷🏻 Ebenfalls versteh ich nicht, warum das Training nicht klappen sollte, nur weil er im Moment als Tüpfelchen am Horizont nicht von selbst zurück kommt. Dann lass ihn halt nicht so weit aus deinem Einflussbereich, dass er auf dich pfeift sondern verlang einen engeren Radius.
 
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Joe
27. Okt. 12:36
Wenn wir in der Natur unterwegs sind, dann sind es definitiv die Gerüche von Natur und Wild, also klassisch Jagdsachen aber auch definitiv pipi stellen von Hunden. Im Park und urbanerer Umgebung sind es vor allem pipistellen und da dann klassisch Sexualverhalten (wer war da, ist die Hündin läufig) Wir haben ja mittlerweile einen guten Ansatz das er langsamer wird bzw.stehen bleibt wenn er ander Menschen, Hunde Fahrradfahrer sieht. Allerdings ist seine individualdidtanz Recht groß. Wir brauchen schon so mindestens 5m um an einem anderen großen Rüden vorbei zu gehen ohne das er dann nachdem wir vorbei gegangen sind umdreht und hinterher riechen will. Je kleiner und weiblicher der andere Hund ist desto näher können wir vorbei gehen. Da ist es glaube ich eine Kombination aus Sexualverhalten und Sicherheit/Kontrolle. Wenn die Distanz zu klein wird, würde er halt loslaufen und den anderen Hund abchecken. Das ist im park ein verdammt schmaler grad. Deshalb darf er da aktuell nicht frei laufen. Bei anderen großen selbstbewussten intakten Rüden würde ich halt auch nicht ausschließen daß es da knallt und die sich in die Haare bekommen
Da ist G bei Hundebegegnungen gerade sehr ähnlich. Zusätzlich zu den Bögen und Abstand mach ich inzwischen aber auch echt streng kurze Leine, neben mir und weiter. Kein Gestänker, Geknurre, Hingeziehe, kein U-Turn um hintenrum nachzudeppeln. Total No-Nonsense, lass das, interessiert mich nicht. Klappt auch noch nicht immer (vA weil ich immer mal den Zeitpunkt übersehe), aber immer besser.
 
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Nina &
27. Okt. 13:27
Da ist G bei Hundebegegnungen gerade sehr ähnlich. Zusätzlich zu den Bögen und Abstand mach ich inzwischen aber auch echt streng kurze Leine, neben mir und weiter. Kein Gestänker, Geknurre, Hingeziehe, kein U-Turn um hintenrum nachzudeppeln. Total No-Nonsense, lass das, interessiert mich nicht. Klappt auch noch nicht immer (vA weil ich immer mal den Zeitpunkt übersehe), aber immer besser.
Das mache ich mit Bokar genauso und es klappt gut. Allerdings, wenn der andere Hund das Pöbeln anfängt, dann steigt Bokar da komplett drauf ein. Er bellt zwar nicht, knurrt aber wie ein Werwolf und geht in den Tiefstart. Natürlich versuche ich solche Situationen zu vermeiden, aber auf manchen Wegen kann man halt keinen großen Bogen machen. Wir trainieren auch viel Impulskontrolle, aber in dem Punkt ist er ein richtiger Hitzkopf und schafft es noch nicht ansatzweise, den Pöbler einfach pöbeln zu lassen und ruhig zu bleiben. Das wird wohl noch ein weiter Weg.
 
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Joe
27. Okt. 14:01
Das mache ich mit Bokar genauso und es klappt gut. Allerdings, wenn der andere Hund das Pöbeln anfängt, dann steigt Bokar da komplett drauf ein. Er bellt zwar nicht, knurrt aber wie ein Werwolf und geht in den Tiefstart. Natürlich versuche ich solche Situationen zu vermeiden, aber auf manchen Wegen kann man halt keinen großen Bogen machen. Wir trainieren auch viel Impulskontrolle, aber in dem Punkt ist er ein richtiger Hitzkopf und schafft es noch nicht ansatzweise, den Pöbler einfach pöbeln zu lassen und ruhig zu bleiben. Das wird wohl noch ein weiter Weg.
Same here. Im Moment ist G leicht provoziert und provoziert manchmal auch selbst aktiv. Letzte Woche an zwei Tagen insgesamt 5 Mal Stänkereien mit anderen Hunden auf der Freilaufwiese, tw die, tw er Auslöser. Lehre daraus, dass das noch aufmerksamer überwacht und moderiert werden muss. Und bei Leinenbegegnungen eben weniger Eideidei und Freiraum und mehr knackige Entscheidungen und Grenzen meinerseits.
 
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Nadine
27. Okt. 14:14
Wenn wir in der Natur unterwegs sind, dann sind es definitiv die Gerüche von Natur und Wild, also klassisch Jagdsachen aber auch definitiv pipi stellen von Hunden. Im Park und urbanerer Umgebung sind es vor allem pipistellen und da dann klassisch Sexualverhalten (wer war da, ist die Hündin läufig) Wir haben ja mittlerweile einen guten Ansatz das er langsamer wird bzw.stehen bleibt wenn er ander Menschen, Hunde Fahrradfahrer sieht. Allerdings ist seine individualdidtanz Recht groß. Wir brauchen schon so mindestens 5m um an einem anderen großen Rüden vorbei zu gehen ohne das er dann nachdem wir vorbei gegangen sind umdreht und hinterher riechen will. Je kleiner und weiblicher der andere Hund ist desto näher können wir vorbei gehen. Da ist es glaube ich eine Kombination aus Sexualverhalten und Sicherheit/Kontrolle. Wenn die Distanz zu klein wird, würde er halt loslaufen und den anderen Hund abchecken. Das ist im park ein verdammt schmaler grad. Deshalb darf er da aktuell nicht frei laufen. Bei anderen großen selbstbewussten intakten Rüden würde ich halt auch nicht ausschließen daß es da knallt und die sich in die Haare bekommen
Ok, ist also ne andere Motivation. Da hab ich jetzt natürlich auch nicht viel Erfahrung mit. Wenn du dich auch für die Schnüffel- und Pipistellen interessierst und ihm vielleicht gezielt sogar welche zeigst, denkst du, es würde eher das Schnüffeln an sich verstärken oder dazu führen, dass er mehr nach dir schaut und in der Nähe bleibt, weil du nicht mehr der "Spielverderber" bist sondern man die tollen Sachen auch mit dir machen kann? Hundebegegnungen sind auch nicht unser Spezialgebiet 🙈 Das mach ich auch nicht ohne Leine. Und im Park würde ich mich auch nicht trauen, abzuleinen. Könnte gut gehen, oder total schief. Wir haben zum Glück viele andere Optionen, sodass ich sowas nicht riskieren muss.
 
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Sina
27. Okt. 14:25
Wenn wir in der Natur unterwegs sind, dann sind es definitiv die Gerüche von Natur und Wild, also klassisch Jagdsachen aber auch definitiv pipi stellen von Hunden. Im Park und urbanerer Umgebung sind es vor allem pipistellen und da dann klassisch Sexualverhalten (wer war da, ist die Hündin läufig) Wir haben ja mittlerweile einen guten Ansatz das er langsamer wird bzw.stehen bleibt wenn er ander Menschen, Hunde Fahrradfahrer sieht. Allerdings ist seine individualdidtanz Recht groß. Wir brauchen schon so mindestens 5m um an einem anderen großen Rüden vorbei zu gehen ohne das er dann nachdem wir vorbei gegangen sind umdreht und hinterher riechen will. Je kleiner und weiblicher der andere Hund ist desto näher können wir vorbei gehen. Da ist es glaube ich eine Kombination aus Sexualverhalten und Sicherheit/Kontrolle. Wenn die Distanz zu klein wird, würde er halt loslaufen und den anderen Hund abchecken. Das ist im park ein verdammt schmaler grad. Deshalb darf er da aktuell nicht frei laufen. Bei anderen großen selbstbewussten intakten Rüden würde ich halt auch nicht ausschließen daß es da knallt und die sich in die Haare bekommen
Wieso darf er denn nicht hinterherriechen? Ich finde das nicht schlimm. Ich sehe das bei meinen eher als Belohnung, wer brav mit lockerer Leine vorbei läuft, darf dann gerne nochmal nachschnüffeln. Daraus ziehen sie ja auch Informationen zur Einschätzung des anderen Hundes und lernen so, dass direkter Kontakt dafür nicht notwendig ist.
 
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Kassandra
27. Okt. 15:55
Wieso darf er denn nicht hinterherriechen? Ich finde das nicht schlimm. Ich sehe das bei meinen eher als Belohnung, wer brav mit lockerer Leine vorbei läuft, darf dann gerne nochmal nachschnüffeln. Daraus ziehen sie ja auch Informationen zur Einschätzung des anderen Hundes und lernen so, dass direkter Kontakt dafür nicht notwendig ist.
Ja er dürfte hinterher schnüffeln wenn er sich dabei nicht wie ne wilde Sau benimmt. Oft läuft das dann so: wir gehen gesittet bei Fuß im Bogen vorbei an der angewandten Seite und entweder biegt Carl dann hinter unseren Beinen ab oder vor uns im einem Affenzahn und hängt sich dann in die Leine, bzw würde von hinten dann an das Mensch Hundepaar herankommen zum nachschnüffeln. Besonders toll ist dann wenn er auf einmal hinter den Beinen abbiegt und 47kg einen umreißen und auf den anderen Hund losstürmen um mal zu gucken wer das denn war.... Wir versuchen eigentlich immer noch einige Meter weiter bei Fuß zu gehen als die eigentlich Begegnung dauert (funktioniert leider nicht immer) sodass er dann wirklich gesittet nach schnüffeln kann.
 
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Nina &
27. Okt. 16:07
Ja er dürfte hinterher schnüffeln wenn er sich dabei nicht wie ne wilde Sau benimmt. Oft läuft das dann so: wir gehen gesittet bei Fuß im Bogen vorbei an der angewandten Seite und entweder biegt Carl dann hinter unseren Beinen ab oder vor uns im einem Affenzahn und hängt sich dann in die Leine, bzw würde von hinten dann an das Mensch Hundepaar herankommen zum nachschnüffeln. Besonders toll ist dann wenn er auf einmal hinter den Beinen abbiegt und 47kg einen umreißen und auf den anderen Hund losstürmen um mal zu gucken wer das denn war.... Wir versuchen eigentlich immer noch einige Meter weiter bei Fuß zu gehen als die eigentlich Begegnung dauert (funktioniert leider nicht immer) sodass er dann wirklich gesittet nach schnüffeln kann.
Bokar hat solche Manöver auch drauf. Ich habe ihn mit einem Halband mit Griff ausgestattet, was er zusätzlich zum Geschirr trägt. Die Leine ist am Geschirr. Aber wenn ich ahne, dass er sowas vor hat, ist eine Hand am Griff. Dann macht er das nicht, er hasst nämlich das Halsband 😎