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Nina &
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zuletzt 13. Jan.

Wie trainiert ihr den Rückruf?

Hallo zusammen, mich würde interessieren, wie ihr den Rückruf eurer Hunde trainiert habt. Und zwar meine ich nicht die Anfänge mit im Garten und an der Schleppleine, sondern wenn das hinter euch liegt und ihr die ersten Versuche wirklich "draußen" macht. Bei Bokar funktioniert der Rückruf soweit gut, zumindest in Garten kann ich ihn abrufen, selbst wenn er eine Katze sieht oder ein potentieller Feind am Zaun vorbei läuft. Er kommt trotzdem angesaust wie ein Blitz. Mir fehlt aber ehrlich gesagt das Vertrauen, es draußen ohne Schleppleine zu versuchen. Einfach, weil ich nicht sicher bin, ob es auch klappt, wenn z.B. ein Dackel um die Ecke käme. Würde er dann trotz meines Rückrufes hinlaufen, würde er dem zwar nichts tun, aber das wissen die Halter nicht und das Geschrei wäre, berechtigterweise, sicher groß. Dazu kommt, dass er eben mitten in der Pubertät ist und durchaus auch mal meine Kommandos "nicht hören" kann. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom, deswegen würden mich eure Erfahrungen interessieren.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Okt. 10:13
Mir ist das zu oberflächlich. Es gibt auch sowas wie die unsichtbare Leine. Das, was ich mit meinen Hunden auf Spaziergänge mache, wäre mit einer Schleppleine nicht möglich. Ich denke, man muss auch die Rasse beachten. z. B. Hütehunde. Ihnen liegt es in den Genen zu hüten. Eine optimale Auslastung ist also, den Hund hüten zu lassen. Da gibt es Regeln und das richtige Hüten trainiert man mit dem Hund, aber am Ende kann er nicht an der Schleppleine hüten. Oder nehmen wir mal die Distanzarbeit. Die Leine würde falsche Signale geben, wenn ich mit meinem Hund auf Distanz kommuniziere und die Aufmerksamkeit wäre nicht so gegeben. Damit ich aber diese Sachen machen kann, ist Voraussetzung, dass der Hund den Freilauf kennt. Ich finde die unsichtbare Leine viel schöner, als an der Schleppleine irgendwas zu machen. Ich finde es schön meinen Hund dabei zu beoachten, wie er die Umwelt wahrnimmt (Geräusche, Gerüche ...) und mir auch mal Rückmeldung gibt (z. B. eine verletzte Gans am Wegesrand anzeigt). Für mich ist die Schleppleine eine Trainingshilfe. Etwas an der Schlepp trainieren und das Erlernte dann auch ohne Schleppleine weiter ausbauen. Und meine Hunde dürfen selber denken. Ich habe sie dahingehend erzogen. Nimmt man mal das Mantrailing. Ohne meinem Hund würde ich die Person nicht finden. Er kann mich nicht fragen und sich auch nicht so verhalten wie ich mich verhalte, sondern muss selbstständig arbeiten und denken. Die Schleppleine ist nur dafür da, den Hund abzusichern (ohne mich wäre er schneller bei der Person). Am Ende freut man sich dann gemeinsam, dass man die Person gefunden hat. In der Trümmersuche hingegen wäre eine Schleppleine gefährlich. Da ist die unsichtbare Leine Pflicht. Ich nenne die unsichtbare Leine "State Of Mind", die mentale Verbindung in Kombination mit der Körpersprache. Ich bin allerdings bei Dir, dass der Freilauf nicht dafür da ist, um Grenzen zu überschreiten. Ein Freilauf hat auch seine Grenzen, die der HF festlegt, damit dem eigenen Hund nichts passiert. Ich lasse meinen Hund nicht zu einem anderen, weil er andere "belästigen" könnte, sondern weil ich den anderen Hund und HH nicht kenne und nicht weiß, was der mit meinem Hund anstellen würde. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Aber, dass mein Hund sich genau so verhalten soll, wie ich mich verhalte ... Nein. Er ist ein eigenständiges Lebewesen. Ich bin kein Hund und mein Hund ist kein Mensch, aber sicherlich haben wir viele Gemeinsamkeiten. Ich hoffe, mein Kommentar hört sich nicht arrogant an. Es war und ist einfach mein persönliches Ziel und ein Traum/Wunsch, den ich mir erfüllt habe. Ich wollte MIR u. a. beweisen, dass so eine unsichtbare Leine bestehen kann und wenn ja fühlen, wie sich eine unsichtbare Leine anfühlt. Egal ob im Alltag oder im Hundesport (wollte ich auch machen, daher habe ich Hunde aus Arbeitslinien). Jeder hat ja seinen Grund, warum er sich einen Hund in sein Leben geholt hat.
Ich verstehe total was du meinst. Es ist einfach ein wunderbares Gefühl gemeinsam eine so starke Verbindung/Orientierung aneinander zu haben, wo man sich ohne Worte versteht. Ich finde es ist auch ein gegenseitiges Ding wahrzunehmen, was sind gerade die Bedürfnisse des anderen und ich bin gern in seiner Nähe. Ich freue mich wirklich jedes Mal, wenn sie egal was sie gerade macht im Freilauf, sie wirklich immer nach mir schaut und wie sie sich freut wenn ich das auch wahrnehme mit einem Lächeln. Und ihr signalisiere Ich bin da und es reicht ein ja oder fein. Sie holt sich ihr grauli ab und flitzt/schnüffelt weiter. Andersherum sehe ich mittlerweile wenn es ihr mal nicht so gut geht oder sie unsicher wird. Dann bin ich für sie da und hole sie an der Stelle ab, um zu schauen was das Problem ist. Da atmet sie immer auf und fühlt sich dann wieder Sicher. Wir kommunizieren eigentlich auf unseren Gassirunden so viel miteinander fast mehr als manche Eheleute 😅😂 Sie muss sich auch manchmal meine Gedanken/Sorgen anhören🙈 Ich bilde mir ein das sie meine Gefühle manchmal versteht 😉. Ich hab mir einen Hund geholt weil ich genau dieses Gegenseitige Vertrauen und Verständnis spüren wollte und habe meinen Seelenverwandten gefunden. Da ich ihr Vertrauen kann, haben wir es geschafft sie so viel wie möglich frei laufen lassen zu können. Das kommt natürlich nicht von alleine.
 
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Lisa-Eileen
26. Okt. 10:14
Na ja ganz so ist es aber nicht. Im Freilauf geht es nicht ( nur ) ums Rennen oder ums sogenannte "Auspowern" sondern darum, dass der Hund sich komplett frei bewegen kann. Ein Hund bewegt sich an der Schleppleine nie ganz frei. Manche Hunde( wie meiner)laufen immer auch schief. Diese Art der Bewegung ist auch nicht mit dem Laufen am Fahrrad vergleichbar. Für mich ist oberstes Ziel, dass der Hund frei mit mir auf dem Weg läuft und ich finde, dassdas auch jeder anpeilen sollte. Und ganz ohne Druck von Anderen. Im eigenen Tempo. Und wenn man es nicht schafft oder nicht möchte, dann ist das eben so. Aber bitte auch bei denen, die Freilaufen lassen nicht mehr mit den 100 Prozent wedeln.
Deswegen sag ich ja, kommt vielleicht auf den Hund an, bei Rocket langt die lange Schlepp, aber das ist ja nur während der Brut und Setzzeit oder wenn er schmerziger ist.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Okt. 10:16
Ich will dir da garnicht grundsätzlich widersprechen und glaube dir auch was den Zusammenhang zwischen Rennen und Wohnung zerlegen angeht. Allerdings halte ich den „Freilauf“ (und ich würde mal wagen zu behaupten das dein Hund bei dem was du „Freilauf“ nennst, nicht primär „Rennen“ im Kopf hat 😎) nur für eine Möglichkeit die Ursache für die Zerlegung der Wohnung zu beheben. Persönlich würde ich da wohl eher mit sowas wie Markieren oder Hetzangel arbeiten. Also einer gemeinsamen Jagd.
Ich möchte ihn nicht zur Jagd animieren, im Gegenteil. Podencos sind Laufhunde die bis 60 km/h rennen können.
Lio hat (noch?) kein Interesse am spielen. Für ihn bedeutet rennen Auspowern und Lebensfreude. Freilauf ist Eigenständigkeit und der Beweis, dass ich ihm Vertrauen schenken. Auch im Zusammenspiel mit anderen Hunden dreht sich alles ums Rennen. Radfahren ist keine Option aus verschiedenen Gründen.
Vielleicht sollte man nicht außer Acht lassen, dass er ursprünglich zur Jagd gedacht war und auf der Straße gelebt hat.
Er macht auch nichts kaputt, wenn er regelmäßig sein Bedürfnis von Bewegung ausleben kann. Das kam bisher nur vor, wenn Bewegung nicht möglich war.
Geistige Auslastung ist wieder was anderes.
 
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Lisa-Eileen
26. Okt. 10:18
Für mich geht es beim Freilauf aber ja eigentlich darum das der Hund selbstbestimmt wechseln kann zwischen Vollspeed rennen und ruhigen schnüffeln. Ohne das Mensch da vorgibt in welchem Tempo man zu laufen hat. Deshalb finde ich am Fahrrad fahren zwar eine gute Auslastung, hat aber nichts mit echtem Freilauf meiner Meinung nach zu tun. Und wenn Carl mal vor lauter Lebensfreude nicht weiß wohin mit sich, was macht er dann? Rennen! Und bei größeren Rassen ist selbst das normale traben zu schnell für unser normales gehen. Da funktioniert eine Schleppleine. Aber sobald es wirklich dynamisch wird ist keine Schleppleine lang genug um einem Ridgeback das Rennen zu ermöglichen
Dafür gibts ja Hundesport und Fahrrad um überschüssige Energie rauszulassen oder wir zergeln, das muss er nicht durch rumrennen rauslassen.
Außerdem ist gezielte Bewegung auch viel fordernder und gesünder.
Auf ner Spielwiese oder Freilaufplatz ists ok mit rumrennen, aber beim Gassi aufm Weg gibts das nicht.
Aber ist vielleicht auch was anderes, bei nem Border muss man halt gucken das man möglichst den Ball flach hält und den nicht unnötig aufputscht, durch rumrennen putschen die sich auf und dann schaltets Hirn aus.
Geistige Auslastung ist da halt viel besser als hirnloses rumrennen lassen.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Okt. 10:20
Leider darf ein Listenhund auch auf keinem Hundeplatz/Hundewiese frei laufen.. Bei Hundeschulen theoretisch ja, weils Privatgelände ist. Da haben wir hier aber leider nix vernünftiges in der Gegend…. Ich bin jetzt auf der Suche nach nem Garten. Aber das is natürlich auch nicht so das wahre.. Freilauf beim Spaziergang, das kann dadurch leider nicht ersetzt werden…… Ja, Umzug sehr weit weg, in eines der Bundesländer ohne Liste.. Haben wir tatsächlich auch drüber nachgedacht, aber so wirklich scharf drauf hier weg zu gehen sind wir eigentlich nicht.. aber manchmal denke ich echt ich mach es, dem Hund zuliebe….
Das finde ich wirklich Mega traurig für euch. Obwohl ihr so eine tolle Verbindung habt und dein Samu ein wirklich toller Hund zu sein scheint. Manchmal ist es wirklich nicht fair. Aber ich bin mir sicher du machst für deinen Samu das beste daraus.
 
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Lisa-Eileen
26. Okt. 10:21
Vorallem bringt eine Schleppleine nichts wenn sie zu lang ist bei einem großem Hund. Wenn der paar Meter vor dir wäre und in die Leine geht, da hat selbst ein Mann verloren. 🤣 Ich sehr das nutzen einer Schleppleine als problematisch. Alles was über 2 Meter geht kann keine kontrollieren, wenn der Hund nicht hört. Daher sehe ich oft dir Schleppleine als Beruhigung für den Besitzer. (Kopfsache) Für mich ist es keine Versicherung.
Aber das ist halt die Sache mit der Schlepp, wenn man die richtig nutzt hat man das Problem ja nicht.
Die ist ja nicht dafür da egal wie der Hund sich benimmt gleich volle Länge zu geben oder so, die Länge erarbeitet der Hund sich ja, er kriegt nur so viel Freiraum wie er sich auch benehmen kann und der Rest ist halt auch Management Sache.
Sehe ich zb nen Hund wo er potenziell losbrettern könnte oder was anderes dann wird die Leine so verkürzt das man ihn halten kann oder eben so viel wie der Hund sich benehmen kann.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Okt. 10:22
Mir ist das zu oberflächlich. Es gibt auch sowas wie die unsichtbare Leine. Das, was ich mit meinen Hunden auf Spaziergänge mache, wäre mit einer Schleppleine nicht möglich. Ich denke, man muss auch die Rasse beachten. z. B. Hütehunde. Ihnen liegt es in den Genen zu hüten. Eine optimale Auslastung ist also, den Hund hüten zu lassen. Da gibt es Regeln und das richtige Hüten trainiert man mit dem Hund, aber am Ende kann er nicht an der Schleppleine hüten. Oder nehmen wir mal die Distanzarbeit. Die Leine würde falsche Signale geben, wenn ich mit meinem Hund auf Distanz kommuniziere und die Aufmerksamkeit wäre nicht so gegeben. Damit ich aber diese Sachen machen kann, ist Voraussetzung, dass der Hund den Freilauf kennt. Ich finde die unsichtbare Leine viel schöner, als an der Schleppleine irgendwas zu machen. Ich finde es schön meinen Hund dabei zu beoachten, wie er die Umwelt wahrnimmt (Geräusche, Gerüche ...) und mir auch mal Rückmeldung gibt (z. B. eine verletzte Gans am Wegesrand anzeigt). Für mich ist die Schleppleine eine Trainingshilfe. Etwas an der Schlepp trainieren und das Erlernte dann auch ohne Schleppleine weiter ausbauen. Und meine Hunde dürfen selber denken. Ich habe sie dahingehend erzogen. Nimmt man mal das Mantrailing. Ohne meinem Hund würde ich die Person nicht finden. Er kann mich nicht fragen und sich auch nicht so verhalten wie ich mich verhalte, sondern muss selbstständig arbeiten und denken. Die Schleppleine ist nur dafür da, den Hund abzusichern (ohne mich wäre er schneller bei der Person). Am Ende freut man sich dann gemeinsam, dass man die Person gefunden hat. In der Trümmersuche hingegen wäre eine Schleppleine gefährlich. Da ist die unsichtbare Leine Pflicht. Ich nenne die unsichtbare Leine "State Of Mind", die mentale Verbindung in Kombination mit der Körpersprache. Ich bin allerdings bei Dir, dass der Freilauf nicht dafür da ist, um Grenzen zu überschreiten. Ein Freilauf hat auch seine Grenzen, die der HF festlegt, damit dem eigenen Hund nichts passiert. Ich lasse meinen Hund nicht zu einem anderen, weil er andere "belästigen" könnte, sondern weil ich den anderen Hund und HH nicht kenne und nicht weiß, was der mit meinem Hund anstellen würde. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Aber, dass mein Hund sich genau so verhalten soll, wie ich mich verhalte ... Nein. Er ist ein eigenständiges Lebewesen. Ich bin kein Hund und mein Hund ist kein Mensch, aber sicherlich haben wir viele Gemeinsamkeiten. Ich hoffe, mein Kommentar hört sich nicht arrogant an. Es war und ist einfach mein persönliches Ziel und ein Traum/Wunsch, den ich mir erfüllt habe. Ich wollte MIR u. a. beweisen, dass so eine unsichtbare Leine bestehen kann und wenn ja fühlen, wie sich eine unsichtbare Leine anfühlt. Egal ob im Alltag oder im Hundesport (wollte ich auch machen, daher habe ich Hunde aus Arbeitslinien). Jeder hat ja seinen Grund, warum er sich einen Hund in sein Leben geholt hat.
Der komplette Freilauf, am besten noch in unbekanntem Gelände, ist für mich fast schon magisch. So eng bin ich sonst nie mit meinem Hund verbunden. Wenn er 2-5 Meter neben mir herläuft, seinen eigenen Weg sucht und trotzdem ein unsichtbares Band zwischen uns verläuft, dann fühle ich mich wie am Anfang, wo Mensch und Wolf sich angefreundet haben.

Das ist nicht das selbe wie eine Schleppleine / Flexi. Am liebsten ist mir Freilauf da, wo wir niemandem begegnen, weil dann die Bindung zwischen uns am intensivsten ist.

Das tiefe Vertrauen, das ich Pico entgegenbringe, sobald ich die Leine löse, würde mir fehlen. Ich erwarte sehr viel von ihm und mag es wirklich ihm im Gegenzug dieses bisschen Freiheit zu geben.
 
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Sina
26. Okt. 10:23
Witzigerweise konnte ich mich schon bevor ich den link angeklickt habe anhand deiner Auszüge denken, um welche Trainerin es geht. Frau Salostowitz ist ja bekannt dafür immer den geringsten Widerstand zu gehen, und lässt es sich auch in keinem ihrer Videos nehmen, nach aussen mit Fingerzeig über andere zu urteilen, die sich damit nicht zufrieden geben wollen. Finde ich persönlich alles etwas engstirnig, aber das muss jeder für sich selbst wissen. Allgemein schadet es aber nicht bei Youtube mal nach dem Thema Freilauf zu suchen. Es gibt dort eine Menge gute Videos, die Mut machen, und erklären wie man ihn sicher, Schritt für Schritt üben kann.
Abgesehen davon, spätestens wenn man mehr als einen Hund hat, funktioniert das ganze Schleppleinen System sowieso nicht mehr.

Meine Hunde spielen zwischendurch gerne mal miteinander, ich wäre nur am Entwirren der Schleppleinen. Meine Hündin möchte für ihr Geschäft immer abseits ins dichte Gestrüpp, da müsste ich auch jedesmal hinein um die Schlepp zu befreien.

Bei Hundebegegnungen möchte mein Rüde erst beobachten, meine Hündin läuft lieber schwänzelnd Bögen.

Mein Rüde schnüffelt gerne viel und lange, meine Hündin dagegen liebt es ab und zu einen Sprint hinzulegen und sich zu wälzen.

Meine Schleppleinen wären also Kreuz und Quer in alle Richtungen gespannt, wenn ich ihnen damit dieselbe Freiheit geben würde wie im Freilauf.

Das ist dann nicht nur nervig für andere, sondern auch einfach gefährlich.
 
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Katrin
26. Okt. 10:23
Mich triggern die Worte ,,unsichtbare Leine" denn ganz ehrlich das finde ich totalen bullshit. Eine Leine ist ein Hilfsmittel um den Hund zu sichern. Etwas das gerade dann wenn der nicht hört oder hören kann weil der zB im Panikmodus etc ist den Hund bei einem hält und vor dem weglaufen oder angreifen abhalten kann. Das mit der unsichtbaren Leine klingt immer ganz nett aber ist doch nix anderes wie reine Glückssache im Fall der Fälle. Nie und nimmer ersetzt diese unsichtbare Leine eine richtige Leine.

Freilauf bedeutet für mich das der Hund seinen Radius, sein Tempo und auch seine Tätigkeit selber wählen kann. Das ist aber nicht wirklich oft umsetzbar in der freien Landschaft. Also gibt es Regeln die der Hund lernen und verinnerlichen muss wie zB du darfst nix jagen, nix gefundenes fressen und einen gewissen Radius nicht verlassen. Das alles hat nix mit einer unsichtbaren Leine zu tun sondern ist schlicht und ergreifend eine Trainingssache die aber immer ein Restrisiko mit sich bringt. Dieses Restrisiko bleibt, egal wie alt oder gut erzogen ein Hund ist und ja wir Halter können dann noch so doll an eine unsichtbare Leine glauben, dem Hund ist die aber im worst case total egal.

Also schaue ich was ich für einen Hund habe und ob im worst case eine Gefahr von ihm ausgeht. Wenn nicht dann fällt es mir leichter dieses Risiko einzugehen, wenn doch dann begrenze ich Freilauf durch eine gehaltene Schlepp bzw gesicherte Ausläufe. Denn das Wohl andere Menschen oder Tiere kommt bei mir tatsächlich vor der ,,Freiheit" meines Hundes.

Die meisten haben Hunde die eher keine Gefahr darstellen und auch nicht abhauen würden aber sich auch nicht wirklich an die gewünschten Regeln halten (mangelndes oder nicht passendes Training ist oft ein Grund) und den Hund deswegen zum Leben an der Leine verdonnern.

Für mich ist vor der Anschaffung eines Hundes wichtig auch sowas zu bedenken. Was ist wenn ich den Hund nicht ableinen kann? Welche Alternativen zum Freilauf kann ich den Hund bieten damit auch die hündischen Bedürfnisse gedeckt sind. Hier sind immerhin 3½M Leinenpflicht in der freiem Landschaft. Manchmal auch 4½M wenn die Läufigkeit ungünstig fällt.
 
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Lisa-Eileen
26. Okt. 10:24
Ich hadere noch sehr damit, dass ich mir eine Rasse zugelegt habe, bei der in meinem Bundesland lebenslange Leinenpflicht besteht….. ..obwohl ich das Gesetz 100x gelesen hab, bevor Samu zu uns kam, dachte ich bei dem Gesetzes-Wirrwarr damals noch, dass wir nach dem Wesenstest von der Leinenpflicht befreit werden würden… Pustekuchen! Ich wurde eines besseren belehrt und somit bleibt Samu seit dem an der Leine! Mir tut das oft so leid und ich mach mir echt viele Gedanken darüber…… So hab ich mir das Leben für meinen Hund eigentlich nicht vorgestellt.. nur an der Leine… Ich hab bisher zwar noch nicht den passenden Ausgleich gefunden, bin aber sehr bemüht für uns den richtigen Weg und die passenden Beschäftigungen zu finden, damit Samu trotzdem happy und ausgeglichen ist..
Vielleicht woanders hinziehen, habs auch bei einem in meiner Trainingsgruppe das die dort wo er wohnt dauerhaft Leinenpflicht auferlegt haben trotz Wesenstest, woanders aber kann man den Hund freitesten lassen.
Entscheidet jede Kommune wohl selbst.
Vielleicht kannst du da ja mal nachgucken ob du welche findest wo es nicht so blöd ist.