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Nina &
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 365
zuletzt 13. Jan.

Wie trainiert ihr den Rückruf?

Hallo zusammen, mich würde interessieren, wie ihr den Rückruf eurer Hunde trainiert habt. Und zwar meine ich nicht die Anfänge mit im Garten und an der Schleppleine, sondern wenn das hinter euch liegt und ihr die ersten Versuche wirklich "draußen" macht. Bei Bokar funktioniert der Rückruf soweit gut, zumindest in Garten kann ich ihn abrufen, selbst wenn er eine Katze sieht oder ein potentieller Feind am Zaun vorbei läuft. Er kommt trotzdem angesaust wie ein Blitz. Mir fehlt aber ehrlich gesagt das Vertrauen, es draußen ohne Schleppleine zu versuchen. Einfach, weil ich nicht sicher bin, ob es auch klappt, wenn z.B. ein Dackel um die Ecke käme. Würde er dann trotz meines Rückrufes hinlaufen, würde er dem zwar nichts tun, aber das wissen die Halter nicht und das Geschrei wäre, berechtigterweise, sicher groß. Dazu kommt, dass er eben mitten in der Pubertät ist und durchaus auch mal meine Kommandos "nicht hören" kann. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom, deswegen würden mich eure Erfahrungen interessieren.
 
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Grzekan
25. Okt. 11:57
Ich lass die Schleppleine noch dran, "teste" seine Aufmerksamkeit und wenn ich soweit freie Sicht habe lass ich los.
Da eben Pubertät und so einiges an Reaktivität dabei ist, versuchen wir den Freilauf auch immer mit Erfolgserlebnis abzuschließen.
Rufe Voldi auch völlig unabhängig von Reizen zurück, wir haben "Checkpunkte" aufgebaut und bisher klappt es zu 99%
 
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Babs
25. Okt. 12:08
In der Pubertät? Du fragst uns hier also wie du verhindern kannst das dein 16 jährigen Sohn eine Party macht während du in Urlaub bist und ihr dazu noch den einzigen Partykeller in seinem Umfeld habt. Meine Antwort: garnicht! Leine dran und lass dich garnicht erst in die Situation bringen. 🤷‍♂️ Pubertät ist endlich und bei Hunden zum Glück kürzer als beim eigenen Nachwuchs… 😎 Unabhängig von der Pubertät? Wurde ich nicht am Rückruf arbeiten, sondern an den Gründen warum der Hund seine soziale Gruppe verlässt um alleine Dinge zu unternehmen… 😉 Da braucht es aus meiner Sicht nichts kreatives, die Kreativität würde ich lieber in andere Dinge stecken
Mmhh, auch in der Pubertät lernen Hunde und sind in ihrer Charakterfindung.

Aber warum soll der Hund nicht mal seine soziale Gruppe verlassen dürfen um auch mal den eigenen Interessen nachgehen zu können (selbstständig jagen und andere Hunde besuchen natürlich nicht)?

In welche Dinge würdest Du denn Kreativität stecken?
 
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Daniela mit
25. Okt. 12:10
Also so wie du es hier beschreibst, funktioniert der Rückruf ja schon sehr gut.

Das andere mit dem Dackel, der um die Ecke kommt, hat meiner Meinung weniger mit dem Rückruf, sondern mehr mit Impulskontrolle zu tun.

Also dein Hund muss jetzt halt erst noch gesichert an der Leine lernen, dass er nicht zu jedem Hund hinrennen oder hingehen darf.

Das sind für mich zwei unterschiedliche Trainingsansätze.
Das eine ist der Rückruf, das andere ist die Impulskontrolle.

Und in dieser Kombination klappt es dann.
Dann hast du es so wie du es dir wünscht.
 
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Daniela mit
25. Okt. 12:15
Ich denke, dass es wichtig ist, den Druck von Außen erst mal abzulegen. Es ist egal, was andere sagen. In solchen Foren wie hier wird der Druck oftmals noch weiter aufgebaut. Wenn man ständig mit dem Gedanken durch die Gegend läuft:" Was könnten die anderen sagen?" und/ oder immer vom Schlimmsten ausgeht, dann verliert man den Fokus aufs Ziel (wie bei den Hunden mit der Ablenkung). Bei anderen Hunden hast Du ein ungutes Gefühl. Da würde ich mich mit einer Bekannten und Hund treffen und das aneinander Vorbeigehen üben. Super ist, wenn die Hunde sich toll finden. Dann liegt es an Dir, Deinen Hund bei Dir zu halten (also Training für Dich). Die nächste Stufe wäre dann, Deinem Hund die Freigabe zu geben, aber sofort wieder zurückzurufen. Die Distanz kann man dann erhöhen. Dann kommt der Abruf, wenn die Hunde zusammen sind. Dann wieder mal dran vorbei gehen, ohne das die Hunde zusammen kommen dürfen ... Du wirst merken, dass Du Vertrauen aufbaust, je öfter Du das schaffst und Dein Hund lernt, sich an Dir zu orientieren/Dir zuzuhören. Aber ich kann echt nur den Tip geben, dass Du Dich von dem Druck von Außen nicht beeinflussen lässt. Ihr viele Situationen trainiert (vom Leichten zum Schweren) und ihr darüber Eure Kommunikation aufbaut und viele Situationen selbstverständlich werden. Ich hoffe, ich konnte verständlich erklären, worauf ich hinaus möchte.
❤️❤️❤️
 
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Daniela mit
25. Okt. 12:18
Ja, ich verstehe was du meinst. Und du hast auch Recht. Ich hab immer die Leute verflucht, deren Hunde auf meinen einfach zulaufen, weil sie nicht auf den Rückruf ihres Halters gehört haben. Und nun möchte ich halt nicht auch so jemand sein. Deswegen bin ich da so vorsichtig. Aber wenn man nie was riskiert, kann man es halt auch nicht wirklich üben. Misserfolge gehören eben immer dazu. Danke für deine Worte, das hilft mir, meine Sichtweise zu überdenken.
Riskiere einfach bitte in der gleichen Gewichtsklasse 😉.
 
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Jessica
25. Okt. 12:22
Bei uns war der Hund von Anfang an überall dabei. Wurde nicht isoliert oder von anderen fern gehalten . Sie hat eine tiefe Bindung zu uns entwickelt, ist mit absolut jedem Hund verträglich und wenn ein anderer Hund nicht offen reagiert, geht sie einfach weiter. Eine Leine brauche ich nie- meine Stimme und Bindung zu ihr reichen aus. Leine brauche ich immer nur wegen anderen -weil andere meinen, andere Hunde müssen an die Leine und von weitem schreien, dass Ihr Hund alleine sein muss. Mein Hund hat ein absolut perfektes Sozialverhalten, ich kann sie einfach überall mit hinnehmen. Wenn ich Videos von Menschen sehe, die andere Hunde weg
schicken, weil sie gerade im Training oder was auch immer sind, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Wir haben all das mit reiner Liebe, Verständnis und Fürsorge erreicht was unser Hund ist. Sie ist eine Seele von Hund, hat ein unfassbares Einfühlvermögen und bringt sogar Hunde deren Besitzer meinen dass ihr Hund sich nicht verträgt zum Spielen. Immer wieder aufs Neue erleben wir das. (Labrador, Charcoal)
 
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Käthe
25. Okt. 12:26
Unser Niko Straßenhunde aus der Tötung hat sich von Anfang an an unsere Lifa orientiert nach 3 Monaten war das Vertrauen so groß das es ohne Leine super funktioniert muss sagen das ich auch die Augen offen halte wenn andere in Sicht sind beide haben noch nichts gemacht aber dann sind sie suf beiden Ohren blind 😜😂🐶
 
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Nina &
25. Okt. 12:42
In der Pubertät? Du fragst uns hier also wie du verhindern kannst das dein 16 jährigen Sohn eine Party macht während du in Urlaub bist und ihr dazu noch den einzigen Partykeller in seinem Umfeld habt. Meine Antwort: garnicht! Leine dran und lass dich garnicht erst in die Situation bringen. 🤷‍♂️ Pubertät ist endlich und bei Hunden zum Glück kürzer als beim eigenen Nachwuchs… 😎 Unabhängig von der Pubertät? Wurde ich nicht am Rückruf arbeiten, sondern an den Gründen warum der Hund seine soziale Gruppe verlässt um alleine Dinge zu unternehmen… 😉 Da braucht es aus meiner Sicht nichts kreatives, die Kreativität würde ich lieber in andere Dinge stecken
Ja, danke. So formuliert hast du natürlich Recht 😅 ich weiß, nicht jeder Hund ist gleich. Aber man sieht immer so viele im gleichen Alter, die solche Probleme nicht haben.
Und nein, bis jetzt hat er sich noch nicht von mir entfernt, um alleine Dinge zu unternehmen. Ich fürchte nur, dass der Rückruf bei der Sichtung anderer Hunde ect. nicht sicher funktionieren würde. Habe es noch nicht drauf ankommen lassen.
 
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Christian
25. Okt. 12:47
Mmhh, auch in der Pubertät lernen Hunde und sind in ihrer Charakterfindung. Aber warum soll der Hund nicht mal seine soziale Gruppe verlassen dürfen um auch mal den eigenen Interessen nachgehen zu können (selbstständig jagen und andere Hunde besuchen natürlich nicht)? In welche Dinge würdest Du denn Kreativität stecken?
Ja, auch in der Pubertät lernt man, vollkommen richtig.
Frage ist wie & was und vorallem erfordert lernen, das man (gilt für Mensch und Hund) noch bewusst denkt und nicht im hormonellen Notbetrieb unterwegs ist.
Dazu kommt das der Hund ständig (sofern das Gehirn in dem Moment aktiv ist) lernt und nicht nur das was wir gerne wollen. Deswegen sollte man sich, aus meiner Sicht, gerade in diesem Zeitraum nicht vorführen lassen. Das er das kann (und das kann er) lernt er dann eben auch.
Der Punkt ist halt, diese, von Hund zu Hund individuelle, Grenze nicht zu überschreiten. Generell sehe ich die Pubertät (auch hier bei beiden) eher als „durchkommen“ als als Phase der bewussten Erziehung. Das sollte vorher schon passiert und dann (im Rahmen) gehalten werden.

Warum sollte ein hochsozialer Beutegreifer seine soziale Gruppe verlassen? Hier bitte nicht mit menschlichen Maßstäben dran gehen (auch wenn es selbst da schwierig wird).

Ich würde (& stecke) meine Kreativität in gemeinsame Abenteuer und Erfahrungen, die dem Hund zeigen das wir hier gemeinsam unterwegs sind. Und wenn wir nichts tun, dann deswegen weil wir auf dem Weg dorthin sind…
 
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Christian
25. Okt. 12:55
Ja, danke. So formuliert hast du natürlich Recht 😅 ich weiß, nicht jeder Hund ist gleich. Aber man sieht immer so viele im gleichen Alter, die solche Probleme nicht haben. Und nein, bis jetzt hat er sich noch nicht von mir entfernt, um alleine Dinge zu unternehmen. Ich fürchte nur, dass der Rückruf bei der Sichtung anderer Hunde ect. nicht sicher funktionieren würde. Habe es noch nicht drauf ankommen lassen.
Lange Schleppleine und fertig. 😎
So hat er „Freilauf“ und trotzdem hast du im Zweifel das „letzte Wort“. Dazu die Gegend gut aussuchen, um sowas zu vermeiden. Ganz wird es nicht gehen. Rehe sind in den kleinsten Waldstücken 🙈 eigene Erfahrung…

Also wen es unbedingt sein muss. Pubertät ist ja bei Hunden schnell vorbei.
Und messen tust du dich bitte mit niemanden und wenn überhaupt, bitte in der selben Klasse. Du kannst halt einen Terrier aus einer Leistungslinie, nicht mit einem Show-Labbi vergleichen. Von den charakterlichen Unterscheiden in einem Wurf mal garnicht zu reden.
Wichtig ist die Beziehung & Bindung zwischen dir und deinem Hund, nicht sein Verhalten! Und an ersterem sollte man arbeiten, nicht am Verhalten. Das kommt automatisch…

Und dieses „der Hund braucht Freilauf“ halte ich persönlich eh für einen Mythos.