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Nina &
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zuletzt 13. Jan.

Wie trainiert ihr den Rückruf?

Hallo zusammen, mich würde interessieren, wie ihr den Rückruf eurer Hunde trainiert habt. Und zwar meine ich nicht die Anfänge mit im Garten und an der Schleppleine, sondern wenn das hinter euch liegt und ihr die ersten Versuche wirklich "draußen" macht. Bei Bokar funktioniert der Rückruf soweit gut, zumindest in Garten kann ich ihn abrufen, selbst wenn er eine Katze sieht oder ein potentieller Feind am Zaun vorbei läuft. Er kommt trotzdem angesaust wie ein Blitz. Mir fehlt aber ehrlich gesagt das Vertrauen, es draußen ohne Schleppleine zu versuchen. Einfach, weil ich nicht sicher bin, ob es auch klappt, wenn z.B. ein Dackel um die Ecke käme. Würde er dann trotz meines Rückrufes hinlaufen, würde er dem zwar nichts tun, aber das wissen die Halter nicht und das Geschrei wäre, berechtigterweise, sicher groß. Dazu kommt, dass er eben mitten in der Pubertät ist und durchaus auch mal meine Kommandos "nicht hören" kann. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom, deswegen würden mich eure Erfahrungen interessieren.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Okt. 09:42
Dann hast du doch einen Plan. Ich wohne ja in der Stadt. Wild bedeutet bei uns: fuchs, dachs, igel, vögel....rehe stehen ja da nicht rum🤣 das wäre auch für Yuna schwierig. Mittlerweile zeigt sie schon an, wenn sie was sieht. Das klappt gut. Zum Thema das Öffnen der Büchse der Pandorra: ich mache zb kein Reizangel Training. Weil ich bei Yuna keine Ideen bzgl. Hetzen etc. Setzen möchte. Da muss ich auch schauen, wie wir unser Training aufbauen.. ich finde das toll, das du so strukturiert rangehst...
Mir bleibt nix anderes übrig (Augen auf bei der Wahl der Rasse, mit derartigen Herausforderungen hatte ich tatsächlich in dem Umfang und Ausmaß nicht gerechnet, ganz klar mein Fehler) 😉. Ich will beide Hunde zusammen im Freilauf haben, da setze ich alles dran, um das Ziel zu erreichen und beide Trainerinnen lassen da zum Glück keinen Zweifel dran, dass wir das schaffen werden.
Reizangel hatte ich der Jägerin sogar schon vorgeschlagen (hab schon einen plüschraben gekauft 😇) und das werden wir tatsächlich machen. Voll rein in den Schmerz 😅.
 
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Ilona
24. Okt. 09:49
Mir bleibt nix anderes übrig (Augen auf bei der Wahl der Rasse, mit derartigen Herausforderungen hatte ich tatsächlich in dem Umfang und Ausmaß nicht gerechnet, ganz klar mein Fehler) 😉. Ich will beide Hunde zusammen im Freilauf haben, da setze ich alles dran, um das Ziel zu erreichen und beide Trainerinnen lassen da zum Glück keinen Zweifel dran, dass wir das schaffen werden. Reizangel hatte ich der Jägerin sogar schon vorgeschlagen (hab schon einen plüschraben gekauft 😇) und das werden wir tatsächlich machen. Voll rein in den Schmerz 😅.
Na mann, ihr bekommt das schon hin. Ich bin ja auch noch am Üben was den Freilauf angeht. Da Yuna so ne Fährtensau ist, ist tatsächlich unsere Herausforderung sie ansprechbarer und Rückrufbar zu bekommen, wenn sie ne interessante Fährte gefunden hat. Da sind wir auch schon weiter, als vor 1.5 Jahren. Da war der Abruf vom Mauseloch gar nicht möglich. Das klappt inzwischen. Aber wenn sie ein Eichhörnchen in der Nase hat, wird das ganze schon etwas schwieriger🤣
 
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Dogorama-Mitglied
24. Okt. 09:56
Mir bleibt nix anderes übrig (Augen auf bei der Wahl der Rasse, mit derartigen Herausforderungen hatte ich tatsächlich in dem Umfang und Ausmaß nicht gerechnet, ganz klar mein Fehler) 😉. Ich will beide Hunde zusammen im Freilauf haben, da setze ich alles dran, um das Ziel zu erreichen und beide Trainerinnen lassen da zum Glück keinen Zweifel dran, dass wir das schaffen werden. Reizangel hatte ich der Jägerin sogar schon vorgeschlagen (hab schon einen plüschraben gekauft 😇) und das werden wir tatsächlich machen. Voll rein in den Schmerz 😅.
Jagdhunde sind schon heftig. Auf der anderen Seite darf man sich da in Erinnerung rufen, dass sie darauf selektiert werden auch in höchster Erregungslage abrufbar zu bleiben. Habt ihr eine Pfeife mit triller aufgebaut? Das ist unter Jägern Standard und eigentlich echt praktisch 😅
Edit: Der triller ist "down" und der kurze Pfiff der Rückruf. Das ist schon praktisch. Übrigens auch sehr witzig, wenn man das in der Nähe von ausgebildeten Jagdhunden macht, dann sind alle Hunde auf dem Boden 😂
 
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Dogorama-Mitglied
24. Okt. 10:09
Jagdhunde sind schon heftig. Auf der anderen Seite darf man sich da in Erinnerung rufen, dass sie darauf selektiert werden auch in höchster Erregungslage abrufbar zu bleiben. Habt ihr eine Pfeife mit triller aufgebaut? Das ist unter Jägern Standard und eigentlich echt praktisch 😅 Edit: Der triller ist "down" und der kurze Pfiff der Rückruf. Das ist schon praktisch. Übrigens auch sehr witzig, wenn man das in der Nähe von ausgebildeten Jagdhunden macht, dann sind alle Hunde auf dem Boden 😂
Das stimmt mit der Erregungslage.
Die Jägerin bildet eigentlich jagdgebrauchshunde aus und ist bei unserer Kleinen absolut angetan von ihrer „Steadyness“. Sie sitzt wirklich bombenfest, da kann um sie herum und über sie hinweg sonstwas fliegen, an ihr vorbei kullern und rollen. Sie sitzt und sitzt und sitzt. Nadine und Babs haben es auch geschrieben: stopp oder Sitz vor dem Reiz: geht auch, dann hingehen zum Hund, loben, abholen, das ist kein Thema. Auch ihre Aktionen abzubrechen geht immer öfter, aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Und dann fluche ich immer, dass ich den Moment verpasst habe oder das Umfeld doch nicht passend war und dann muss ich wieder brüllen. Was ich furchtbar finde, aber immerhin funktioniert es. Sie kommt dann regelrecht zurück gehüpft mit einem Blick der fragt „Was‘n?“ was mich sogleich wieder entspannt und sie lachend in Empfang nehmen lässt.
Ich hab die Hundepfeiffe von ACME. Triller hat die nicht.
Da frage ich auch nochmal die Jägerin nächste Woche, danke für den Tipp!
 
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Kassandra
24. Okt. 10:14
Mir bleibt nix anderes übrig (Augen auf bei der Wahl der Rasse, mit derartigen Herausforderungen hatte ich tatsächlich in dem Umfang und Ausmaß nicht gerechnet, ganz klar mein Fehler) 😉. Ich will beide Hunde zusammen im Freilauf haben, da setze ich alles dran, um das Ziel zu erreichen und beide Trainerinnen lassen da zum Glück keinen Zweifel dran, dass wir das schaffen werden. Reizangel hatte ich der Jägerin sogar schon vorgeschlagen (hab schon einen plüschraben gekauft 😇) und das werden wir tatsächlich machen. Voll rein in den Schmerz 😅.
Wir haben mit Carl auch schonmal mit der Reizangel geübt. Das fand wer allerdings nur so semi spannend. (So viel zur Büchse der Pandora)
Schwierig wird es echt wenn der Hund zu clever ist. Dann unterscheidet er nämlich sehr genau was Training ist und was das echt leben ist...
Ich übe sowas tatsächlich am liebsten direkt am lebenden Objekt. Suche also bewusst die Kaninchen im Park, die Wildwechsel im Wald und übe dann mit der Schleppleine das er dort ansprechbar bleibt.

Mittlerweile können wir an den sitzenden (nicht rennenden) Kaninchen im Park in 3m Entfernung an der lockeren Leine vorbei gehen. Und im Wald wenn Carl die Schleppleine schleppt und in Wildwechsel hineinschaut mit einem "weiter" dazu bekommen auf dem Weg weiter zu laufen.

Vielleicht müsste man das reizngeltraiming nochmal professioneller aufbauen (z.b. mit Fell und Geruchstropfen von wild) aber ich glaube da der sehr genau checkt was Training ist und was wirklich echt ist
 
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Kassandra
24. Okt. 10:19
Das stimmt mit der Erregungslage. Die Jägerin bildet eigentlich jagdgebrauchshunde aus und ist bei unserer Kleinen absolut angetan von ihrer „Steadyness“. Sie sitzt wirklich bombenfest, da kann um sie herum und über sie hinweg sonstwas fliegen, an ihr vorbei kullern und rollen. Sie sitzt und sitzt und sitzt. Nadine und Babs haben es auch geschrieben: stopp oder Sitz vor dem Reiz: geht auch, dann hingehen zum Hund, loben, abholen, das ist kein Thema. Auch ihre Aktionen abzubrechen geht immer öfter, aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Und dann fluche ich immer, dass ich den Moment verpasst habe oder das Umfeld doch nicht passend war und dann muss ich wieder brüllen. Was ich furchtbar finde, aber immerhin funktioniert es. Sie kommt dann regelrecht zurück gehüpft mit einem Blick der fragt „Was‘n?“ was mich sogleich wieder entspannt und sie lachend in Empfang nehmen lässt. Ich hab die Hundepfeiffe von ACME. Triller hat die nicht. Da frage ich auch nochmal die Jägerin nächste Woche, danke für den Tipp!
Was du sagst das sich Aktionen nur zu einem bestimmten Punkt abbrechen lassen, stimme ich dir voll zu. Das ist echt die große Challenge: mehr Zeit zu gewinnen um diesen Punkt um ein paar mehr Sekunden nach hinten zu schieben um reagieren zu können.
Aber egal bei Carl bin ich mir ziemlich sicher sobald er den Punkt überschritten hat, brauche ich nicht mehr rufen und da sehr ich auch langfristig nicht so große Chancen das er aus jeder denkbaren Situation (auch nachdem er losgelaufen ist) abrufbar wird. Deshalb bleibt immer das Restrisiko; ich muss vorher sehen bevor er losläuft, sonst ist er weg
 
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Nadine
24. Okt. 10:21
Wir haben mit Carl auch schonmal mit der Reizangel geübt. Das fand wer allerdings nur so semi spannend. (So viel zur Büchse der Pandora) Schwierig wird es echt wenn der Hund zu clever ist. Dann unterscheidet er nämlich sehr genau was Training ist und was das echt leben ist... Ich übe sowas tatsächlich am liebsten direkt am lebenden Objekt. Suche also bewusst die Kaninchen im Park, die Wildwechsel im Wald und übe dann mit der Schleppleine das er dort ansprechbar bleibt. Mittlerweile können wir an den sitzenden (nicht rennenden) Kaninchen im Park in 3m Entfernung an der lockeren Leine vorbei gehen. Und im Wald wenn Carl die Schleppleine schleppt und in Wildwechsel hineinschaut mit einem "weiter" dazu bekommen auf dem Weg weiter zu laufen. Vielleicht müsste man das reizngeltraiming nochmal professioneller aufbauen (z.b. mit Fell und Geruchstropfen von wild) aber ich glaube da der sehr genau checkt was Training ist und was wirklich echt ist
Kann ich so bestätigen. Bei der Reizangel hat er mittlerweile sogar oft gar keine Lust mehr, überhaupt zu starten. Da würde auch ein anderer Geruch etc nichts ändern, sondern man müsste das setting komplett anders aufbauen. Mit über dem Weg gespannter Schnur, wo was dran hängt und "los rennt" wenn wir fast da sind oder so.

Bei uns bringt es auch nur das Training an "lebenden Objekten". Kaninchen und Eichhörnchen dürfen mittlerweile auch rennen. Katzen sind wackeliger, aber gehen auch auf Abstand meistens. Jedenfalls stoppen kann ich ihn sicher, wenn ich nicht den Moment verpasse. Rehe haben wir nie wirklich trainieren können, weshalb er am Wald meistens noch an der Schleppleine ist (auch wegen der ganzen Radfahrer, die mit nem Affenzahn angeschossen kommen).
 
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Babs
24. Okt. 10:27
Was du sagst das sich Aktionen nur zu einem bestimmten Punkt abbrechen lassen, stimme ich dir voll zu. Das ist echt die große Challenge: mehr Zeit zu gewinnen um diesen Punkt um ein paar mehr Sekunden nach hinten zu schieben um reagieren zu können. Aber egal bei Carl bin ich mir ziemlich sicher sobald er den Punkt überschritten hat, brauche ich nicht mehr rufen und da sehr ich auch langfristig nicht so große Chancen das er aus jeder denkbaren Situation (auch nachdem er losgelaufen ist) abrufbar wird. Deshalb bleibt immer das Restrisiko; ich muss vorher sehen bevor er losläuft, sonst ist er weg
Carl ist noch jung 😉. Ich habe bei meinem Rüden mit 3,5 Jahren eine spürbare Veränderung gemerkt. Ich nenne es mal "Reife". Dran bleiben, Verhalten generalisieren und viele Situationen durchleben. Irgendwann können die Impulse auch in hoher Trieblage kontrolliert werden. Gerade die Arbeit in der Trieblage ist wichtig und eine große Herausforderung. Das geht aber erst, wenn ohne Trieb alles klappt. Ich sage immer:" Vom Leichten zum Schweren hin arbeiten. Keiner hat zuerst seine Doktorarbeit geschrieben und ist dann in die Grundschule gegangen."
 
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Dogorama-Mitglied
24. Okt. 10:43
Wir haben mit Carl auch schonmal mit der Reizangel geübt. Das fand wer allerdings nur so semi spannend. (So viel zur Büchse der Pandora) Schwierig wird es echt wenn der Hund zu clever ist. Dann unterscheidet er nämlich sehr genau was Training ist und was das echt leben ist... Ich übe sowas tatsächlich am liebsten direkt am lebenden Objekt. Suche also bewusst die Kaninchen im Park, die Wildwechsel im Wald und übe dann mit der Schleppleine das er dort ansprechbar bleibt. Mittlerweile können wir an den sitzenden (nicht rennenden) Kaninchen im Park in 3m Entfernung an der lockeren Leine vorbei gehen. Und im Wald wenn Carl die Schleppleine schleppt und in Wildwechsel hineinschaut mit einem "weiter" dazu bekommen auf dem Weg weiter zu laufen. Vielleicht müsste man das reizngeltraiming nochmal professioneller aufbauen (z.b. mit Fell und Geruchstropfen von wild) aber ich glaube da der sehr genau checkt was Training ist und was wirklich echt ist
Jaaa, neeee, bei uns bringen diese Trockenübungen tatsächlich was. Auch bestimmte Dinge, die wir mal gemacht haben, wo ich aber nur so semi das Gefühl hatte, dass das jetzt etwas oder nix gebracht hat, das einfach ein paar Wochen oder Monate später nochmal zu probieren. Plötzlich übt man das mit nem Hund, wo die Sicherungen drin sind - und ist erstaunt, dass es „plötzlich“ geht.

Und @vivi: genau „down“, da war doch was. DAS steht auch auf meiner Liste. Das will ich auch noch schaffen 😅
 
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Ramona
24. Okt. 10:46
Also ich muss gestehen, dass wir das Thema Rückruf gar nicht mehr angehen aktuell. Ich habe jegliches Vertrauen verloren und die Konsequenzen für Fehltritte wären auch zu groß. Da ich im Sperrbezirk der Schweinepest wohne ist gerade eh strikte Leinenpflicht, daher habe ich auch kein schlechtes Gewissen gehabt, mich nicht mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen. Aber der Thread motiviert mich und zeigt mir nochmal auf, wie wichtig das Thema ist! Wenn das mit der Schweinepest irgendwann mal durch ist, sollte ich wieder mit dem Rückruftraining anfangen. Danke alle für die tollen Beiträge!
Damit bist Du nicht allein 🙈
Ich habe es aufgegeben.
Er jagt gerne Rehe Hasen und Fasane. Die sind alle zu jeder Tageszeit direkt auf unserer Gassirunde. Ein Training dort ist nicht umsetzbar. Bin immer nur gescheitert. Wo es gut klappt und auch eigentlich nur an der See am Strand. Weniger Reize, außer wenn andere Hunde in Sicht sind, da muss er hinlaufen und er lässt sich dabei nicht stoppen oder abrufen. Dabei haben wir ein Stop Kommando, was sonst gut funktioniert. Ich weiß hier auch absolut nicht mehr weiter. Ich bekomme wenig Aufmerksamkeit von ihm. Pfeife ist aufgebaut, selbst da entscheidet er öfter, eher nicht zu kommen. Was es schwer macht, dass er nicht will to please ist. Er lebt sein Leben, was er vorher auf der Straße in Rumänien auch gemacht hat. Er macht nichts umsonst. Es muss sich für ihn lohnen. Selbst Käse oder Thunfisch, Leberwurst sind nicht sein Bedürfnis, dafür zu kommen, wenn man ihn ruft. Wahrscheinlich muss ich mit einem Hasen in der Hand locken.🙈 Es ist sehr frustrierend.