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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 8. Aug.

Wie lange nach Fehlverhalten ignorieren?

Hallo, Immer wieder hört man, dass man den Hund nach einem Fehlverhalten als Strafe ignorieren soll, um ihm deutlich zu machen, dass man das gar nicht schön fand. Was haltet ihr davon und wie lange macht das Sinn? Wie lange kann der Hund das Ignorieren mit dem Fehlverhalten assoziieren?
 
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Tom
Beliebteste Antwort
2. Aug. 16:16
Ignorieren als Strafe kommt bei uns nicht in Frage. Wenn, dann ist es eine erzieherische Maßnahme und mit irgendwas begleitet. Wenn ich den aufgedrehten Hund zb runter regeln möchte, dann kann ich das mit ruhiger Aufmerksamkeit und etwas Kontrolle tun oder ich platziere ihn zb auf seinem Kissen. Dann wäre weitere Aufmerksamkeit nicht nötig. Aber einfach nur ignorieren quasi als Liebesentzug und Bestrafung... Nee, kommt mir sehr komisch vor und etwas altbacken, diese Strategie.
 
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Karen
2. Aug. 15:29
Wenn der Hund bespasst werden möchte und Dir mit seinem Spielzeug überall hin nach läuft, kann man dies ignorieren bis er das lässt! Betteln am Tisch ignoriere ich auch und es wird bei mir gelassen. Andere Dinge kann man weniger gut ignorieren, da muss man handeln.
 
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Rim
2. Aug. 15:40
Ich ignoriere gar nichts, weil es mir nicht logisch erscheint, dass der Hundi erkennt, was ich will, ohne dass ihm was "sage". Ich zeig dem Hundi - oftmals nach langer "Pause", damit der Hundi selbst überlegen und darauf kommen könnte, - was stattdessen erwünscht ist. Aber ich bin Ersthundhalter und äußere daher keine Empfehlungen 🙂
 
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Alex
2. Aug. 15:50
Naja “ignorieren” funktioniert im prinziep dann wenn dein Hund deine Aufmerksamkeit haben möchte- wenn du sie im schenkst (selbst um zu schimpfen) kann das für den Hund eine Belohnung sein und das Verhalten verstärken. Ignoriert wird/wurde zum Beispiel Aufmerksamkeitsheischendes verhalten wie bellen und anspringen. Wir haben dann solange ignoriert bis er ein Verhalten gezeigt hat, welches ich abgemessener finde. Wenn er sich also stattdessen ruhig hingesetzt hat oder in seinen Korb gegangen ist hab ich ihn zb höflich eingeladen sich ruhig kraulen zu lassen. Es ist aber sehr situations abhängig und ich denke der Hund sollte grundsätzlich schon mal verstanden haben welches Verhalten sich lohnt. Wenn er das nicht hat gibt es bessere Wege, vor allem wenn man es schafft dem unerwünschten Verhalten schon vorher entgegenzuwirken, damit es gar nicht gezeigt wird. Ist das Verhalten des Hundes selbst belohnend bringt ignorieren leider gar nichts.
 
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Nadine
2. Aug. 16:11
Ich ignore Wayne generell nicht, egal ob nach Fehlverhalten oder nicht. Da bei ihm der Grund für "schlimmes" Fehlverhalten zu 90% ist, dass er gestresst ist und mit der Situation nicht ruhig umgehen kann, würde ich es damit einfach extrem viel schlimmer machen und er würde das vermutlich sogar auf die Situation beziehen und nicht auf sein Verhalten, sodass er das nächste mal vielleicht noch früher oder heftiger reagiert. Stattdessen zeige ich ihm Alternativen und wir beruhigen uns gemeinsam wieder. Ich arbeite da nach dem Motto: Wenn der Hund Fehlverhalten zeigt, habe ich die Situation nicht so gestaltet, dass er erwünschtes Verhalten zeigen kann. Natürlich passiert das auch mal gewollt im Training, so dass es noch leicht korrigierbar ist, aber auch hier hilft ignorieren nicht. Wenn das Fehlverhalten aber war, dass er zb in einer ruhigen Situation aus dem Sitz aufgestanden ist, bringe ich ihn ruhig zurück und wieder ins Sitz. In dem Fall würde ignorieren das aufstehen ja lohnenswert machen 😜 Einzige Ausnahme: wenn wayne den Rückruf gewollt ignoriert, wird er weg geschickt, wenn die Situation das erlaubt. Und erst wenn er körpersprachlich zeigt, dass er es verstanden hat, wird er wieder eingeladen. Dauert so ganze 5 Sekunden^^ Aber auch hier ist es kein ignorieren, sondern ein aktives Distanz fordern. Und passiert auch sehr sehr selten 😜 denn auch hier wieder: ich Leine nur ab, wenn ich die Situation zu 99,9% so gestalten kann, dass er den Rückruf nicht ignoriert.
 
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Tom
2. Aug. 16:16
Ignorieren als Strafe kommt bei uns nicht in Frage. Wenn, dann ist es eine erzieherische Maßnahme und mit irgendwas begleitet. Wenn ich den aufgedrehten Hund zb runter regeln möchte, dann kann ich das mit ruhiger Aufmerksamkeit und etwas Kontrolle tun oder ich platziere ihn zb auf seinem Kissen. Dann wäre weitere Aufmerksamkeit nicht nötig. Aber einfach nur ignorieren quasi als Liebesentzug und Bestrafung... Nee, kommt mir sehr komisch vor und etwas altbacken, diese Strategie.
 
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Karen
2. Aug. 16:20
Einer meiner fipst bevor es auch die Runde geht, dann setze ich mich noch mal hin bis er sich beruhigt hat. Dann der nächste Versuch und so lange bis ich in ruhiger Stimmung losgehen kann mit ihm. Er begreift dann, wenn ich fipsig bin, geht es nicht voran.
 
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Katrin
2. Aug. 16:28
Hier wird auch nicht ignorieren als Strafe angewendet. Sehe da auch gar keinen Sinn oder Lerneffekt für den Hund drinnen.
 
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Beri
2. Aug. 17:11
Ignorieren als Strafe kommt bei uns nicht in Frage. Wenn, dann ist es eine erzieherische Maßnahme und mit irgendwas begleitet. Wenn ich den aufgedrehten Hund zb runter regeln möchte, dann kann ich das mit ruhiger Aufmerksamkeit und etwas Kontrolle tun oder ich platziere ihn zb auf seinem Kissen. Dann wäre weitere Aufmerksamkeit nicht nötig. Aber einfach nur ignorieren quasi als Liebesentzug und Bestrafung... Nee, kommt mir sehr komisch vor und etwas altbacken, diese Strategie.
Seh ich auch so. Meinen Hund als "Strafe" ignorieren wäre aversives Erziehen. Ich ignoriere meinen Hund niemals, wohl aber unerwünschtes Fehlverhalten. Dazu zählt u.a. Bellen, Anspringen usw.
 
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Tom
2. Aug. 17:12
Hier wird auch nicht ignorieren als Strafe angewendet. Sehe da auch gar keinen Sinn oder Lerneffekt für den Hund drinnen.
Zusätzlicher, spontaner Gedanke dazu: Die Spezialisten in hündischer Lerntheorie reden doch immer von rd 2 Sekunden, in denen man mit Belohnung (und dann wahrscheinlich auch mit was aversivem) reagieren muss, weil Hund sonst die Reaktion überhaupt nicht mehr mit seinem Verhalten verknüpfen kann. Wahrscheinlich braucht es aber doch etwas länger, bis der Hund überhaupt bemerkt und kapiert, dass er gerade ignoriert wird. Somit erscheint mir das ganze allein aus diesem Grund als erzieherische Maßnahme nutzlos. Hund bemerkt es irgendwann, kann es aber mit keinem Fehlverhalten koppeln und ist einfach nur traurig.
 
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Carola
2. Aug. 17:27
Zur Strafe ignoriere ich meinen Hunde auch nicht da ich nicht glaube dass es irgendeinen Sinn hat. Es gibt eine Ansage, dass mir das Verhalten nicht passt und in der Regel lassen Sie es dann auch. Damit ist es gut. Ich denke nicht dass ein Hund nachträgliches ignorieren mit seiner " Untat" in Verbindung bringt. Was ich schon ignoriere sind Bettelversuche am Tisch. Das kommt aber in der Regel nicht vor, da die Hunde noch nie etwas am Tisch bekommen haben. Ich bin der Ansicht, das sowohl Lob als auch Zurechtweisung sofort erfolgen müssen.