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Katy
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Anzahl der Antworten 53
zuletzt 20. Juli

Wie erreiche ich Aufmerksamkeit für Training

Hallo Ihr, unsere Hündin ist nun grob 2 Jahre alt. Sie ist aus Rumänien. Und über ein Jahr bei uns. Sie ist in vielen Bereichen noch unsicher. Wir erreichen bei ihr keinerlei Aufmerksamkeit wenn wir draußen sind. Leckerchen, Geräusche und Spielzeug ist ihr nicht wichtig. Auch Lob ist ihr nicht so wichtig und bewirkt keine Wiederholung. Das macht ein Training sehr schwierig. Wir unternehmen viel mit ihr und beschäftigen uns mit ihr um eine Bindung aufzubauen. Habt Ihr Tipps wie wir in Situationen, wo Aufmerksamkeit uns gegenüber wichtig wäre, um trainieren zu können, ihre Aufmerksamkeit gewinnen können? Die meisten Trainingstipps fruchten mit "Aufmerksamkeit auf Euch richten". Danke und viele Grüße
 
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Dogorama-Mitglied
17. Juli 23:09
Für dein Problem gibt es sicherlich verschiedene Ansätze. Ich möchte einen Anderen ins Spiel bringen. Vieles was du schreibst erinnert mich an meinen Hund. Die ganze erste Zeit habe ich gedacht, dass er ein Autist ist. Er hat erst nach vielen Wochen mal gewedelt. Essen ist ihm total unwichtig. Spielsachen etc ebenso. Nun hat er natürlich Rasse typische Eigenschaften, aber sehr verstärkt. Er hat Umweltängste bei allem was Menschen betrifft. Lange Rede....ich habe eigentlich garnicht trainiert( im herkömmlichen Sinne) er kann keine Tricks etc. Ich habe von Anfang an ganz viele Sachen mit ihm gemacht, die er schön fand. Vor allem viel mit anderen Hunden zusammen und viel in der Natur gemeinsam erleben. Dadurch ist unsere Bindung extrem eng geworden. Wir sind jetzt ca 1 Jahr und 3 Monate zusammen. Ich bin viel mit ihm an anderen, neuen Orten. Auch für länger aus beruflichen Gründen. Jetzt haben wir eine mega Bindung und er achtet auf mich. Vielleicht ist ein entspanntes, aber intensives Zusammensein auch etwas für euch. Wenn es in deinen Alltag passt.
Das, was Michi beschreibt, kommt natűrlich hinzu🙂
 
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Helga
17. Juli 23:12
Zuerst Hut ab vor euch , Geduld liebe das sie euch vertraut .. baut vertrauen auf . Sie muss Sicherheit haben . Ich weis ich hatte es leichter als ihr . Aber vertraut dein Hund dir hast du gewonnen . Ich wünsche euch Geduld es lohnt sich
 
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Susanne
18. Juli 07:47
Hallo Katy, es liest sich als wenn du von meiner Mila schreibst. Sie ist ebenso zwei Jahre alt und kommt auch aus Rumänien. Sie ist mittlerweile seit 1 1/2 Jahren bei mir. Und deine Probleme kenne ich zu gut. Draußen war immer alles andere interessanter als Frauchen. Leckerchen? Pah, was soll ich damit. Hundeschule? Ach, ihr Hund ist schon zu selbstständig. Ich kann sagen, dass es wirklich ein Jahr gedauert hat, bis ich sie halbwegs abrufen konnte. Zum Glück ist sie sehr sozial und beim Spielen mit anderen Hunden kann ich sie von der Leine lassen, ansonsten ist es immer ein bisschen schwierig wegen dem ordentlichen Jagdtrieb. Mit Futter ist sie genauso schwierig, aber sie liebt es zu spielen, sei es mit einem Stöckchen oder einem Ball. Damit bekomme ich sie meistens. Ich drücke dir die Daumen, dass ihr noch mehr zusammenfindet. Die Zeit ist glaube ich, der wichtigste Faktor. Wir machen langsam, aber stetig Fortschritte und das eben ohne Leckerchen 😅 (es kann einem fast niemand glauben, wie schwer es ist einen Hund zu erziehen, der keine Vorliebe für Leckerchen hat).
 
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Dogorama-Mitglied
18. Juli 07:58
Hallo Katy, es liest sich als wenn du von meiner Mila schreibst. Sie ist ebenso zwei Jahre alt und kommt auch aus Rumänien. Sie ist mittlerweile seit 1 1/2 Jahren bei mir. Und deine Probleme kenne ich zu gut. Draußen war immer alles andere interessanter als Frauchen. Leckerchen? Pah, was soll ich damit. Hundeschule? Ach, ihr Hund ist schon zu selbstständig. Ich kann sagen, dass es wirklich ein Jahr gedauert hat, bis ich sie halbwegs abrufen konnte. Zum Glück ist sie sehr sozial und beim Spielen mit anderen Hunden kann ich sie von der Leine lassen, ansonsten ist es immer ein bisschen schwierig wegen dem ordentlichen Jagdtrieb. Mit Futter ist sie genauso schwierig, aber sie liebt es zu spielen, sei es mit einem Stöckchen oder einem Ball. Damit bekomme ich sie meistens. Ich drücke dir die Daumen, dass ihr noch mehr zusammenfindet. Die Zeit ist glaube ich, der wichtigste Faktor. Wir machen langsam, aber stetig Fortschritte und das eben ohne Leckerchen 😅 (es kann einem fast niemand glauben, wie schwer es ist einen Hund zu erziehen, der keine Vorliebe für Leckerchen hat).
... es ist nicht schwieriger.. nur anders😉 Leckerli ist halt die einfache Methode, ohne Leckerli, die nachhaltigere😉 Man muss genauer beobachten.. Aber du kannst den Hund halt, z. B. nach Blickkontakt.. und wenn es erstmal nur durch Zucken der Augenlieder in deine Richtung ist.. durch Freigabe belohnen.. 🙂
 
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Dogorama-Mitglied
18. Juli 08:04
Ich habe die anderen Kommentare jetzt überflogen und wollte berichten, was meine Beaglehündin und ich machen. Vielleicht ist etwas davon auch für euch interessant: - Wenn Auri an der Schleppleine nach vorne schnüffelt, bleibe ich einfach mal stehen und warte, bis sie mich ansieht. Dann gehts weiter. Sie soll lernen, mich in ihre Abenteuer mit einzubeziehen. - Kontaktaufnahme ihrerseits wird belohnt (Lob, Leckerli, Spiel). Das klappte erst nur in sehr reizarmen Umgebungen, wird aber besser. - Aufregende Dinge finden: Leckerli in Baumrinde z.B. Das stimmlich/begeistert kommentieren. Mittlerweile muss ich nur begeistert juchzen, da kommt Auri angeflitzt und hält Ausschau nach Baumstämmen. 😀 - Bei einer sehr hohen Reizlage auf die kurze Leine wechseln. Ein sicherer, kleinerer Raum gibt Auri die Ruhe, gedanklich bei uns zu bleiben. - Mantrailing: Auri ist ausgelastet, ich bin stolz wie Bolle auf meine tolle Hündin und gemeinsam meistern wir Abenteuer und "jagen" erfolgreich. Ich habe das Gefühl, dass Auri seitdem deutlich anhänglicher ist. Das sind jetzt die wichtigsten Punkte, die bei uns funktioniert haben. Vielleicht ist da auch was für euch dabei.
 
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Dagmar
18. Juli 08:20
Danke für Eure Antworten Sie frisst keine Leckerli draußen. Wir haben alles mögliche versucht. Von Käse, zu unzähligen Produkten über Gemüse und Barf. Wir hatten bereits 15 Jahre einen Terrier. Mit "eigenem Willen" kennen wir uns ganz gut aus :) Gut, dachten wir zumindest :D Das Rosinchen scheint uns sehr unabhängig. Wir möchten unterschiedliche Dinge üben. Leinenführigkeit. Hier geht es ein wenig ohne "Aufmerksamkeit" und purer Konsequenz. Allerdings sehr erschwert und nicht positiv bestärkt. Abruf. Sie hört uns, reagiert aber nur, wenn gerade nichts anderes interessant ist. Auch uns auf den Boden legen oder auch das Budeln haben wir probiert. Sie interessiert nicht was wir machen :D Größeres Problem haben wir mit anderen Hunden. Rosa ist immer sehr erfreut über andere Hunde. Will Kontakt. Fängt dann an, wenn der Hund kurz auf sie agiert, sehr laut zu Pfiepen und Jammern. Springt weg etc. Das zeigt mir das sie sehr unsicher ist. Wir können sie aber vor/während/nach der Hundebegegnung nicht beruhigen/ablenken. Sie scheint nicht recht sozialisiert. Wir haben Hundefreunde und lassen sie oft toben und gehen gemeinsam spazieren. Sie akzeptiert auch Zurechtweisungen von Hunden und wirft sich unter. Aber auch bei den Hunden die sie bereits kennt, die gleichen Reaktionen. Pure Aufregung und Unsicherheit. Erst nach ca. 8-10 Minuten wird sie etwas ruhiger. Ablenken und belohnen wäre toll :D Sie kennt bereits viele Kommandos. Diese funktionieren allerdings nur dann wenn wirklich gar keine andere Ablenkung da ist :)
Hallo Katy, ich habe auch einen Terrier. Ich habe festgestellt, wenn man erstmal eine Zeitlang angeleint zusammen geht, beruhigt sich auch unser Terrier dann stehenbleiben und erst ableinen. Vielleicht klappt es auch bei euch.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Juli 08:21
Hallo Katy, ich habe auch einen Terrier. Ich habe festgestellt, wenn man erstmal eine Zeitlang angeleint zusammen geht, beruhigt sich auch unser Terrier dann stehenbleiben und erst ableinen. Vielleicht klappt es auch bei euch.
Solange der Terrier draußen nicht reagiert, GAR NICHT ableinen😉
 
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Heike
18. Juli 14:06
Danke für Eure Antworten Sie frisst keine Leckerli draußen. Wir haben alles mögliche versucht. Von Käse, zu unzähligen Produkten über Gemüse und Barf. Wir hatten bereits 15 Jahre einen Terrier. Mit "eigenem Willen" kennen wir uns ganz gut aus :) Gut, dachten wir zumindest :D Das Rosinchen scheint uns sehr unabhängig. Wir möchten unterschiedliche Dinge üben. Leinenführigkeit. Hier geht es ein wenig ohne "Aufmerksamkeit" und purer Konsequenz. Allerdings sehr erschwert und nicht positiv bestärkt. Abruf. Sie hört uns, reagiert aber nur, wenn gerade nichts anderes interessant ist. Auch uns auf den Boden legen oder auch das Budeln haben wir probiert. Sie interessiert nicht was wir machen :D Größeres Problem haben wir mit anderen Hunden. Rosa ist immer sehr erfreut über andere Hunde. Will Kontakt. Fängt dann an, wenn der Hund kurz auf sie agiert, sehr laut zu Pfiepen und Jammern. Springt weg etc. Das zeigt mir das sie sehr unsicher ist. Wir können sie aber vor/während/nach der Hundebegegnung nicht beruhigen/ablenken. Sie scheint nicht recht sozialisiert. Wir haben Hundefreunde und lassen sie oft toben und gehen gemeinsam spazieren. Sie akzeptiert auch Zurechtweisungen von Hunden und wirft sich unter. Aber auch bei den Hunden die sie bereits kennt, die gleichen Reaktionen. Pure Aufregung und Unsicherheit. Erst nach ca. 8-10 Minuten wird sie etwas ruhiger. Ablenken und belohnen wäre toll :D Sie kennt bereits viele Kommandos. Diese funktionieren allerdings nur dann wenn wirklich gar keine andere Ablenkung da ist :)
Hallo Katy. Ich habe ein ähnliches Exemplar Zuhause. Drinnen erinnert sich Na-Du meistens an seinen Namen, an Kommandos, die wir trainiert haben. Draußen scheint alles vergessen. Leckerlis brauche ich nicht mitzunehmen, weil es nicht funktioniert. Manchmal kann ich ihn zum Toben mit Schleppleine motivieren, aber eben nur manchmal. Nase runter und schnüffeln, das ist sein Ding. Und Jagen, wenn es irgendwo raschelt. Ich trainiere Zuhause Aufmerksamkeit, indem ich in jede Hand seinen Lieblingskäse nehme, die Hände schließe und ihn erst ranlasse, wenn er mich angeschaut hat. Empfehlung der Trainerin. Das soll später, wer weiß wann das ist, auch draußen die Aufmerksamkeit verstärken. Ob es klappt, kann ich nicht sagen. Aber vielleicht ist es eine Idee, da du dann draußen keine Leckerlis brauchst. Ich lese hier auch immer mit und finde viele Tipps echt klasse, nur funktionieren sie bei meinem Chaoten in der Regel nicht. Vielleicht hilft dir das Geschriebene etwas, lass dich nicht entmutigen und schau, was du mit deiner Fellnase umsetzen kannst. Vielleicht hilft mal eine Spur aus Leberwurstwasser mit einem Chicken Nugget am Ende der Spur, wer weiß 🤣
 
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Doro
18. Juli 15:41
Hallo Katy. Ich habe ein ähnliches Exemplar Zuhause. Drinnen erinnert sich Na-Du meistens an seinen Namen, an Kommandos, die wir trainiert haben. Draußen scheint alles vergessen. Leckerlis brauche ich nicht mitzunehmen, weil es nicht funktioniert. Manchmal kann ich ihn zum Toben mit Schleppleine motivieren, aber eben nur manchmal. Nase runter und schnüffeln, das ist sein Ding. Und Jagen, wenn es irgendwo raschelt. Ich trainiere Zuhause Aufmerksamkeit, indem ich in jede Hand seinen Lieblingskäse nehme, die Hände schließe und ihn erst ranlasse, wenn er mich angeschaut hat. Empfehlung der Trainerin. Das soll später, wer weiß wann das ist, auch draußen die Aufmerksamkeit verstärken. Ob es klappt, kann ich nicht sagen. Aber vielleicht ist es eine Idee, da du dann draußen keine Leckerlis brauchst. Ich lese hier auch immer mit und finde viele Tipps echt klasse, nur funktionieren sie bei meinem Chaoten in der Regel nicht. Vielleicht hilft dir das Geschriebene etwas, lass dich nicht entmutigen und schau, was du mit deiner Fellnase umsetzen kannst. Vielleicht hilft mal eine Spur aus Leberwurstwasser mit einem Chicken Nugget am Ende der Spur, wer weiß 🤣
Wenn das mit dem Lieblingskäse drinnen gut funktioniert, vielleicht mal nach draußen verlegen.
 
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Ronja
19. Juli 09:12
Also, Hunde merken schnell, wenn sie die Aufmerksamkeit vom Menschen haben. Z.B. wenn man zu oft irgendwelche Befehle gibt, sich nach dem Hund umdreht, usw. Evtl. mal darauf achten, dem Hund nicht so viel Aufmerksamkeit zu geben, wenn er sich festschnüffelt, sich auf andere Sachen konzentriert, sondern nur, wenn er sich auf euch konzentriert. Dann bestätigen... Ansonsten einfach weiterlaufen, wenn er an euch vorbeiläuft z.B. kommentarlos die Richtung ändern, usw. Habe z.B. einen kleinen Taschenspiegel dabei, sodass ich mich nicht immer nach dem Hund umdrehen muss... er muss aufpassen, den Anschluss nicht zu verlieren. Nicht anders herum. Wenn ihr etwas unterbinden wollt, dann z.B. durch Antippen, indem ihr die Schnüffelstelle besetzt oder auf die Schleppleine tretet... In dem Moment in dem sie zu euch schaut bzw. die Aufmerksamkeit bei euch ist wieder bestätigen, locken, usw.... z.B. durch eine ziehende Hilfe... also, Schwerpunkt nach hinten verlagern, klein machen, zurücklaufen. Ergänzung: Aufmerksamkeit heißt nicht, dass der Hund unbedingt Blickkontakt aufnehmen muss. Man sagt zwar, dass der Hund in die Richtung denkt, in die er schaut. Aber wenn er unsicher/ ängstlich ist, kann es auch ein beschwichtigendes Verhalten bzw. eine Höflichkeitsgeste sein den Blick abzuwenden, zu drödeln, den Rücken zuzuwenden oder zu schnüffeln... also evtl. auch auf das Ohrenspiel achten oder ob sie irgendeine andere Reaktion in eure Richtung anbietet. Den Blickkontakt kann man konditionieren, das alleine ist aber noch keine Orientierung. Wenn man an der Beziehung arbeitet entwickelt sich das mit der Orientierung ganz nebenbei.