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Markus
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 33
zuletzt 16. Juni

Wie Trainiere ich die "Zweitklingel" ab?

Micky bellt wenn es klingelt. Sogar wenn im Fernseher zB in einem Film ein Telefon klingelt bellt er. Man soll den Klingelton leise abspielen und den Hund zB auf die Decke schicken. Wenn er ruhig ist soll man ihn loben. Es dauert aber immer bis er im Körbchen ist und selbst dann sitzt er noch steif und starrt Richtung Tür. Oder er bellt, wenn jemand die Haustür aufschließt. Es reicht sogar schon, wenn meine Frau ihr Fahrrad draußen am Geländer ankettet. Was kann ich tun, um ihm das Verhalten abzutrainieren? Mir gehen langsam die Ideen aus
 
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Trudy
15. Juni 15:03
Gestern kam es sogar dazu, dass Micky den Regen angebellt hat. Es hat plötzlich stärker angefangen zu regnen und er sprang auf und lief bellend zur tür. Ich habe dann die Tür aufgemacht, er schaut raus, sieht das es regnet (er mag keinen Regen) und macht zwei Schritte zurück. Dann dreht er sich um und trottet zurück ins Wohnzimmer. Fand ich dann doch mal amüsant 😂🐾🥰
Ja, das ist nun doch wohl etwas"pseudopädagogisch- absurd". 😁
Im Grunde geht es mE darum, dass dein Marker nicht funktioniert - was ein erwünschtes Verhalten ist und was nicht. Die Klingel ist nur eine Erscheinung davon.
Also lautet meine Empfehlung grundsätzlich Gehorsam zu trainieren. Das klappt dann auch in verschiedenen Kontexten.
Und sowas wie Klingel abschalten ist auch nur Vermeidung einer grundsätzlichen Erziehungsaufgabe.
 
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Nadine
15. Juni 15:10
Gestern kam es sogar dazu, dass Micky den Regen angebellt hat. Es hat plötzlich stärker angefangen zu regnen und er sprang auf und lief bellend zur tür. Ich habe dann die Tür aufgemacht, er schaut raus, sieht das es regnet (er mag keinen Regen) und macht zwei Schritte zurück. Dann dreht er sich um und trottet zurück ins Wohnzimmer. Fand ich dann doch mal amüsant 😂🐾🥰
Vermutlich hat er den Regen gehört und konnte es nicht einordnen. Vielleicht war er stärker als normal, kam aus einem ungewohnten Winkel, ist auf irgendetwas in der Gegend geregnet das unbekannte Geräusche gemacht hat... Und er ist ein Hund, also wie soll er darauf aufmerksam machen, dass da ein komisches Geräusch ist, wenn nicht durch bellen? 😉

Mit ihm zur Tür gehen und nachschauen wäre auch mein Ansatz gewesen. Ich kombiniere das immer mit einem "alles gut", wenn ich die "Bedrohung" überprüft und als ungefährlich beurteilt habe.
Auf die Art lernt der Hund mit der Zeit die Geräusche einzuschätzen und dass du ihn ernst nimmst und dich kümmerst. Er wird also nur noch Dinge melden, die er noch nicht einordnen kann, oder wo sich in seinen Augen nicht ausreichend gekümmert wird. Wenn du ihm aber beweist, dass du den Job gut machst, wird er ihn dir mit der Zeit auch gerne überlassen. Hunde wollen nicht die Weltherrschaft, die sind eigentlich ganz froh, wenn sie sich auf ihren Menschen verlassen können, der in ihrem Sinne handelt 😉
 
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Markus
15. Juni 15:15
Vermutlich hat er den Regen gehört und konnte es nicht einordnen. Vielleicht war er stärker als normal, kam aus einem ungewohnten Winkel, ist auf irgendetwas in der Gegend geregnet das unbekannte Geräusche gemacht hat... Und er ist ein Hund, also wie soll er darauf aufmerksam machen, dass da ein komisches Geräusch ist, wenn nicht durch bellen? 😉 Mit ihm zur Tür gehen und nachschauen wäre auch mein Ansatz gewesen. Ich kombiniere das immer mit einem "alles gut", wenn ich die "Bedrohung" überprüft und als ungefährlich beurteilt habe. Auf die Art lernt der Hund mit der Zeit die Geräusche einzuschätzen und dass du ihn ernst nimmst und dich kümmerst. Er wird also nur noch Dinge melden, die er noch nicht einordnen kann, oder wo sich in seinen Augen nicht ausreichend gekümmert wird. Wenn du ihm aber beweist, dass du den Job gut machst, wird er ihn dir mit der Zeit auch gerne überlassen. Hunde wollen nicht die Weltherrschaft, die sind eigentlich ganz froh, wenn sie sich auf ihren Menschen verlassen können, der in ihrem Sinne handelt 😉
Ich bin dabei, aber es ist zäh.
 
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Nadine
15. Juni 15:24
Ich bin dabei, aber es ist zäh.
Vertrauen erarbeiten dauert nun mal, aber es lohnt sich 😉

Ganz besonders empörende Dinge (wie Katzen vor SEINEM Fenster oder ein ganz spezieller ungeliebter Hund in unserem Innenhof) werden hier auch nach 3,5 Jahren noch verbellt. Ist halt ein Hund, der bellt nun mal. Aber selbst da schaut er sich nach der ersten Aufregung zu mir um und bittet um meine Unterstützung.
Normal wird nur noch gewufft oder im Liegen paar mal gebellt, wenn sich jemand wirklich längere Zeit vor unserer Wohnungstür aufhält - da muss ich dann auch noch überprüfen gehen. Und sehr vieles ist als "betrifft uns nicht" abgespeichert. Früher musste ich alle 5 Minuten schauen gehen, jetzt vielleicht 5-10x in der Woche.
 
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Markus
15. Juni 15:34
Vertrauen erarbeiten dauert nun mal, aber es lohnt sich 😉 Ganz besonders empörende Dinge (wie Katzen vor SEINEM Fenster oder ein ganz spezieller ungeliebter Hund in unserem Innenhof) werden hier auch nach 3,5 Jahren noch verbellt. Ist halt ein Hund, der bellt nun mal. Aber selbst da schaut er sich nach der ersten Aufregung zu mir um und bittet um meine Unterstützung. Normal wird nur noch gewufft oder im Liegen paar mal gebellt, wenn sich jemand wirklich längere Zeit vor unserer Wohnungstür aufhält - da muss ich dann auch noch überprüfen gehen. Und sehr vieles ist als "betrifft uns nicht" abgespeichert. Früher musste ich alle 5 Minuten schauen gehen, jetzt vielleicht 5-10x in der Woche.
So schlimm wie "alle 5 Minuten" ist es bei uns bei weitem nicht. Eigentlich ist der Hund schon Recht entspannt und lässt sich kaum aus der Ruhe bringen. Aber wenn es klingelt und er dazu bellt bekommen wir jedes mal fast einen Herzinfarkt, vor allem wenn es gerade ruhig und entspannt im Wohnzimmer ist. Das kommt dann immer aus dem Nichts. Vor allem meine Frau erschreckt sich jedes mal extrem.

Er bellt ja sogar, wenn ein Telefon im Fernsehen klingelt. Nicht bei allen, nur bei bestimmten. Aber man erschrickt jedes mal.
 
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Trudy
15. Juni 15:37
Ich bin dabei, aber es ist zäh.
Was du über die Situation denkst: "Ich hab meinem Hund gezeigt, dass der Regen keine Bedrohung ist. Dann kann er sich beim nächsten Mal entspannen."
Was dein Hund denkt:"Ich hab Herrchen auf was Ungewöhnliches aufmerksam gemacht, das er danach auch gleich abgecheckt hat. Gut, dass ich immer für ihn aufpasse."

Und deswegen wird das mit der "Zweitklingel" perspektivisch auch nicht anders weden, denn dein Hund macht einen guten Job! ☺️
 
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Markus
15. Juni 15:39
Was du über die Situation denkst: "Ich hab meinem Hund gezeigt, dass der Regen keine Bedrohung ist. Dann kann er sich beim nächsten Mal entspannen." Was dein Hund denkt:"Ich hab Herrchen auf was Ungewöhnliches aufmerksam gemacht, das er danach auch gleich abgecheckt hat. Gut, dass ich immer für ihn aufpasse." Und deswegen wird das mit der "Zweitklingel" perspektivisch auch nicht anders weden, denn dein Hund macht einen guten Job! ☺️
Das widerspricht jetzt wieder anderen Antworten, die hier schon gegeben wurden.
 
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Trudy
15. Juni 16:06
Das widerspricht jetzt wieder anderen Antworten, die hier schon gegeben wurden.
Korrekt!

5-10x pro Woche? 😂
Wie gesagt: Nie!
Bei uns passiert das nie!
Und ich kann die Wohnzimmertür offen lassen und zur Wohnungstür gehen, mich bei weit geöffneter Wohnungstür 10 min lang mit nem Nachbarn unterhalten und mein Hund ist nicht zu sehen oder hören.
Es geht um den Zuweisungsgehalt von Aufgaben (z.B. alle Menschensachen sind Sachen der Menschen) und in der Durchführung dann - wie bereits erwähnt - um die Wirksamkeit des Markers.
 
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Markus
15. Juni 16:16
Korrekt! 5-10x pro Woche? 😂 Wie gesagt: Nie! Bei uns passiert das nie! Und ich kann die Wohnzimmertür offen lassen und zur Wohnungstür gehen, mich bei weit geöffneter Wohnungstür 10 min lang mit nem Nachbarn unterhalten und mein Hund ist nicht zu sehen oder hören. Es geht um den Zuweisungsgehalt von Aufgaben (z.B. alle Menschensachen sind Sachen der Menschen) und in der Durchführung dann - wie bereits erwähnt - um die Wirksamkeit des Markers.
Am Gehorsam arbeiten wir. Es klappt schon vieles, aber noch nicht alles.

Es dauert halt (haben den Hund erst seit Ostern und er ist fast 8 Jahre alt). Aber wir haben schon einiges erreicht.
 
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Mary-Lou
15. Juni 16:36
Eine Frage an diejenigen, die ihren Hund loben/bestätigen fürs melden. Sie macht ihr das, wenn ihr nicht zu Hause seid? Dann kann ja niemand den Hund bestätigen und die Aufgabe des "Abcheckens" übernehmen, bzw. sich kümmern und die "Bedrohung" einschätzen und der Hund bellt weiter, weil er sich verantwortlich fühlt.