In meinen Augen steht die moralische Frage (Man darf kein Tier zurückgeben wie einen Gegenstand) dem Wohl des Tieres eher im Weg.
Mit restriktiven Maßnahmen ist dem Tier - gerade wenn es aus dem Tierschutz kommt - nicht geholfen. Meiner Meinung nach sollte jeder darüber offen reden können, dass er ein Tier nicht behalten kann/will ohne moralische Entrüstung fürchten zu müssen, allein zum Wohl des Tieres.
Ich empfinde es als äußerst unmoralisch ein Tier zu behalten, obwohl man ihm nicht gerecht werden kann bzw. einsehen muss, dass man der Aufgabe schlicht nicht gewachsen ist, dass Wunschdenken und Realität weit auseinander liegen.
In diesem Sinn finde ich "Probeadoptionen" sehr vernünftig.
Ich sehe das ähnlich. Ein Beispiel wo ich sehr gut nachvollziehen konnte, dass ein Tier nicht bis zum Ende bleibt bezieht sich zwar auf ein Pferd aber dennoch lässt es sich übertragen.
Eine Freundin aus der Schule hatte ein Pony auf dem sie reiten gelernt hat. Als das Pony im besten Alter war, ca 10 Jahre war sie einfach deutlich zu groß und zu schwer für dieses Pony. Und so haben sie dann eine Familie gesucht, die ebenfalls Kinder haben, die reiten lernen möchten. Denn dieses Pony war dafür super geeignet, weil es gut ausgebildet war und Kinder mochte und Lust hatte mit den Menschen zu arbeiten und zu lernen. Hätten sie das Pony einfach noch 15 Jahre behalten hätte kein weiteres Kind auf ihm reiten lernen können und das Pony wäre vermutlich nie wieder angemessen bewegt worden. So war es für alle Beteiligten gut.
Ich denke, wenn jemand einen Hund hat, der aber mehr braucht und man ihm einfach nicht mehr gerecht wird, dann ist man in der Pflicht seine Umstände zu ändern oder einen geeigneten Platz für ihn zu finden. Und manchmal ist das Leben unberechenbar. Jobverlust, schwere Krankheiten, das wegbrechen von Sicherheitsnetzen, körperliche Einschränkungen. All das kann man nicht vorhersehen und es kann passieren.
Natürlich sollte man es nicht darauf ankommen lassen und lieber Plan A bis Z haben. Aber man kann nicht alles planen.