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Jenni und
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zuletzt 29. Mai

Wenn man sich trennen muss

Hallo zusammen Durch einen anderen Thread würde es mich mal wundern ob es schon mal vorgekommen ist das sich jemand von seiner Fellnase trennen musste weil es nicht passte. Da ich jetzt oft mal gelesen habe das es passieren kann das Hund und Mensch nicht passen würden mich mal persönliche Erfahrungen interessieren. Ich denke das ist ein Thema das oft verschwiegen wird weil man evtl.nicht zugeben möchte (aus Angst, Scham usw.) Und doch finde ich es wichtig darüber zu reden. Nein ich möchte meine Akira nicht weggeben!!! Es ist wirklich rein aus interesse. Bitte bleibt höflich und akzeptiert die Meinungen anderer. Nicht jeder wird es gut finden aber ich möchte das man sich überwinden kann um über seine Erfahrungen zu reden. Danke euch😊
 
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Sandra
10. März 07:32
2021 bekam meine bonustochter einen Hund bei ihrer Mutter.
Letztes Jahr sind beide relativ spontan zu uns gezogen. Unsere alte Hündin ist nicht unbedingt die beste was hundekontakte angeht (wir haben leider viele Fehler gemacht aus denen wir jetzt noch lernen) aber die zwei haben sich nach sehr kurzer Zeit sehr gut miteinander vertragen kuscheln spielen usw. Hätte das nicht geklappt und es hätte dauernd Stress gegeben hätten wir den Jungen nicht halten können 😕 man muss auch schauen das es allen Beteiligten gut geht.
 
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Susanne
10. März 11:11
Wir hatten uns Nala, eine 2jährige Hündin aus Rumänien geholt. Leider zeigte sie hier eine hohe Traumatisierung die vorher im shelter noch nicht absehbar war. In Stresssituationen hat sie sich eingedreht und den Schwanz bis auf den Knochen blutig gebissen, sie kam nicht zur Ruhe und war bei jedem Geräusch sofort präsent. Mit 2 Kindern, damals 5 und 7 Jahre gibt es leider viel Geräusche und auch mal Stress. Nala hat so unheimlich viel gebraucht, sie wollte am liebsten 24 Stunden körperkontakt mit mir und sie begann ziemlich schnell die Kinder von mir wegzuschnappen. Sobald ich den Raum verließ biss sie sich selbst. Wir waren Hundeneulinge und mit der Gesamtsituation total überfordert und konnten ihr einfach nicht gerecht werden. Zudem bestand die Gefahr eines Beißvorfalls mit den Kindern.
Gott sei Dank war mein Verein super. Sie kam über ein Partnertierheim die sich mit traumatisierten Hunden auskennen wieder in die Vermittlung. Sie hat den passenden Platz gefunden, ist nun seit 3 Jahren dort. Trotzdem habe ich lange gebraucht das zu verarbeiten, mir keine Vorwürfe mehr zu machen und es gab in der ganzen Familie viele Tränen
 
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Dogorama-Mitglied
10. März 12:04
Wir hatten uns Nala, eine 2jährige Hündin aus Rumänien geholt. Leider zeigte sie hier eine hohe Traumatisierung die vorher im shelter noch nicht absehbar war. In Stresssituationen hat sie sich eingedreht und den Schwanz bis auf den Knochen blutig gebissen, sie kam nicht zur Ruhe und war bei jedem Geräusch sofort präsent. Mit 2 Kindern, damals 5 und 7 Jahre gibt es leider viel Geräusche und auch mal Stress. Nala hat so unheimlich viel gebraucht, sie wollte am liebsten 24 Stunden körperkontakt mit mir und sie begann ziemlich schnell die Kinder von mir wegzuschnappen. Sobald ich den Raum verließ biss sie sich selbst. Wir waren Hundeneulinge und mit der Gesamtsituation total überfordert und konnten ihr einfach nicht gerecht werden. Zudem bestand die Gefahr eines Beißvorfalls mit den Kindern. Gott sei Dank war mein Verein super. Sie kam über ein Partnertierheim die sich mit traumatisierten Hunden auskennen wieder in die Vermittlung. Sie hat den passenden Platz gefunden, ist nun seit 3 Jahren dort. Trotzdem habe ich lange gebraucht das zu verarbeiten, mir keine Vorwürfe mehr zu machen und es gab in der ganzen Familie viele Tränen
Fűr die Zukunft:
als Hundeanfänger NIE NIE einen Hund holen, den man nicht persönlich gesehen hat, sei es auf Pflegestelle oder Tierheim. 🙂

Das kann gut gehen, geht aber eben auch oft schief, wie dein Beispiel zeigt🙂
 
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Annika
10. März 12:11
Obwohl ich mit Hunden aufgewachsen bin, hatte ich nie einen eigenen. Meine Lebensgefährtin erfüllte mir den Wunsch eines eigenen Hundes und Amelie zog bei uns ein. Sie war perfekt. Klein, artig, war nach 3 Tagen stubenrein und konnte von Anfang an alleine bleiben.
Wie haben 4 Jahre überlegt ob wir einen zweiten Hund dazu holen wollten. Züchter, Tierheime usw besucht.
Dann kam Raya. Nicht nur, dass sie viel größer als Amelie ist, vom Wesen her war sie im jungen Alter das Gegenteil. Voller Kraft und Energie zog sie mich an der Leine hinter sich her. Wenn sie alleine war (trotz Training) machte sie alles kaputt. Man wollte schon gar nicht mehr weggehen bzw wieder nach Hause kommen. Es sind längst nicht so schlimme Dinge, wie Aggression oder beißen. Aber es belastete uns. Meine Lebensgefährtin wollte sie auch weggeben war noch mehr überfordert als ich. Wir hatten oft Streit deswegen. Tränen flossen. Ich wollte Raya nicht aufgeben. Wir haben sie seit dem sie 6 Wochen alt war wöchentlich beim Züchter besucht. Also habe ich einen Hundetrainer zugezogen. Wir haben geübt und dran gearbeitet. Erst sah es so aus, als wäre alles umsonst. Doch plötzlich klappte es. Sie läuft super an der Leine und hat bisher nichts großes mehr kaputt gemacht. (Mit Rückschlägen rechne ich allerdings noch.)
Ich bin super glücklich, dass wir es geschafft haben. Nur der Gedanke alleine, dass wir sie abgeben müssten hatte mich völlig fertig gemacht. Ich kann mir kaum vorstellen, wie schwer es ist, wenn man einen Hund tatsächlich weggeben muss.

Ich muss auch meiner Nachbarin danken. Sie hat mir viele Tipps gegeben und mich bei Raya immer unterstützt. Sie hat damals auch den Kontakt zum Hundetrainer hergestellt.
 
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Dogorama-Mitglied
10. März 14:38
So sehe ich das auch. Wenn man etwas nach 2 Wochen feststellen kann, dann doch nur, dass man generell nicht in der Lage ist sich einem Lebewesen und seinen Bedürfnissen anzupassen. Ich frage mich auch wirklich welche Tierheime das sind, die einen Hund mal zur Probe mitgeben, genauso wenig die Menschen, die das einfach mal ausprobieren wollen und ihn dann wieder Retour geben. Wie ein Kleidungsstück dass dann doch nicht mehr so gut gefällt? Der arme Hund. Gerade ein bisschen eingelebt und aufgetaut und dann wieder abgeschoben. Nach dem dritten Mal bei überforderten Besitzern, die sich das "ja ganz anders vorgestellt haben" ist er dann sowieso so verunsichert, dass es dann gar nicht mehr klappt, dass er zu neuen Besitzern Vertrauen fasst.
Ich weiß nicht. Als wir Pico übernommen haben war auch klar das er, wenn es nicht passen sollte, zurück zu seiner Vermittlung kommt. Es doch eine große Entscheidung und man muss schauen ob man sich ein Leben zusammen vorstellen kann. Natürlich sollte das nicht oft passieren. Aber ich fände es sehr schwierig sich für einen Hund zu entscheiden mit dem Gedanken "Das muss jetzt funktionieren".
 
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Susanne
10. März 17:26
Fűr die Zukunft: als Hundeanfänger NIE NIE einen Hund holen, den man nicht persönlich gesehen hat, sei es auf Pflegestelle oder Tierheim. 🙂 Das kann gut gehen, geht aber eben auch oft schief, wie dein Beispiel zeigt🙂
Genau so lief es dann mit laila. Sie war auf einer pflegestelle und die Einschätzung war da, also kinderlieb, hält Trubel aus, usw
Ja, wir sind blauäugig rein, wir wussten es nicht besser
 
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Dogorama-Mitglied
10. März 17:30
Ich weiß nicht. Als wir Pico übernommen haben war auch klar das er, wenn es nicht passen sollte, zurück zu seiner Vermittlung kommt. Es doch eine große Entscheidung und man muss schauen ob man sich ein Leben zusammen vorstellen kann. Natürlich sollte das nicht oft passieren. Aber ich fände es sehr schwierig sich für einen Hund zu entscheiden mit dem Gedanken "Das muss jetzt funktionieren".
Hm, Verhalten kann sich doch immer ändern...durch negative Erfahrungen, Erkrankung, Alter...was dann? Passt nicht mehr? Und wie lange hat das Tier Zeit "zu funktionieren "..
 
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Susanne
10. März 17:37
Hm, Verhalten kann sich doch immer ändern...durch negative Erfahrungen, Erkrankung, Alter...was dann? Passt nicht mehr? Und wie lange hat das Tier Zeit "zu funktionieren "..
Es geht nicht immer um funktionieren. Oft ja, da stimme ich zu. Ab und an geht es aber auch darum ob man dem Tier das bieten kann was es braucht. Bei uns hätte der Hund ganz viel Ruhe und ungeteilte Zuwendung gebraucht, Zitat hundetrainerin: du musst bereit sein deine Kinder für 2 Monate hinten an zu stellen.
Ich konnte ihr das alles einfach nicht bieten
 
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Dogorama-Mitglied
10. März 17:43
Es geht nicht immer um funktionieren. Oft ja, da stimme ich zu. Ab und an geht es aber auch darum ob man dem Tier das bieten kann was es braucht. Bei uns hätte der Hund ganz viel Ruhe und ungeteilte Zuwendung gebraucht, Zitat hundetrainerin: du musst bereit sein deine Kinder für 2 Monate hinten an zu stellen. Ich konnte ihr das alles einfach nicht bieten
Das ist m.E. nur anders formuliert ..aber ich meine das nicht böse, Du hast ja geschrieben, dass ihr blauäugig die Verantwortung übernommen habt. Ich denke, dass passiert leider viel zu oft
 
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Ines
10. März 17:46
Ich denke ,wenn Kinder im Spiel sind ( besonders kleinere) muss man immer abwägen,wenn sich die Dinge nicht so entwickeln,wie man es sich gewünscht hat.Dafür gibt es sicher viele Gründe.Allerdings hab ich festgestellt,daß das Zusammen wachsen von Mensch und Hund sehr lange dauern kann und wenn man besonders viel Kraft investiert hat ist die Verbindung dann etwas ganz Besonderes.