Wenn die Lebensumstände sich (unplanbar) so ändern, dass man dem Hund nicht mehr gerecht werden kann, oder man wirklich keine Bindung zu dem Tier aufbauen kann, ist eine Abgabe in gute Hände (!!) definitiv gerechtfertigt und oft auch der beste Weg für alle Beteiligten.
Ich hatte vor Wayne keinen eigenen Hund, sondern nur Pflegehunde bzw Betreuungen. Da weiß man natürlich, dass man sie wieder abgeben wird bzw muss, es fällt aber trotzdem oft schwer. Ein Hund war aber dabei, da war ich nach Ende der Betreuungszeit wirklich froh, ihn wieder abgeben zu können. Eigentlich ein toller Hund, ganz gut erzogen (das war tatsächlich eher selten der Fall), wir kamen in der Zeit auch ganz gut aus. Aber trotzdem hat es einfach nicht gematcht. Wenn ich ihn adoptiert hätte statt nur in der Betreuung, hätten wir uns wahrscheinlich zusammengerissen. Vielleicht wären wir aber nie glücklich geworden, obwohl beim vorherigen Kennenlernen alles super gelaufen ist.
Gar nicht nachvollziehen kann ich es allerdings, wenn man blauäugig ran gegangen ist. Bevor man sich ein Tier ins Leben holt, sollte man alle Eventualitäten durchgehen und für die wahrscheinlichsten auch einen Plan haben. Dazu gehört auch, über unschöne Dinge wie zb Trennung zu sprechen.
Und eben auch in Training zu investieren und es sich nicht leicht zu machen, sondern das, was man in Zweifel selbst verbockt hat, auch wieder gerade ziehen.
Ich stehe auch so Arrangements wie "Probewohnen" und "Pflegestelle mit Option auf Übernahme" skeptisch gegenüber. Wenn man schon weiß, dass man den Hund eh wieder abgeben kann, versucht man es evtl nicht so sehr. Man hat im Hinterkopf, dass man ja noch nicht endgültig entschieden hat. Wenn der Hund dafür dauernd an neue Orte mit neuen Menschen muss, ist es für ihn extrem stressig. Und gute Organisationen nehmen den Hund ja auch trotzdem zurück, wenn es nicht matcht, ohne dass es vorher explizit als "ausprobieren" vereinbart war.
Ich habe vor allem bei den Pflegestellen mit Option auf Übernahme einfach schon viel zu viele Fälle gesehen, wo der Hund dann doch nicht bis zur Vermittlung bleiben durfte. Da wird der Hund geholt, "ausprobiert" und wenns nicht passt, muss die orga schnellstmöglich eine neue Stelle finden. Natürlich sind nicht alle so! Ich habe aber auch schon Hunde von anderen Pflegestellen schnellstens übernehmen müssen, weil der Hund nach 2 Tagen noch nicht mit der Katze klar kam - oh Wunder. Oder weil man es für eine gute Idee gehalten hat, den Hund direkt nach dem Transport in die Wohnung mit 9 Katzen zu setzen, ohne Möglichkeit der Separierung. Da wünscht man sich wirklich, die Leute würden sich vorher paar mehr Gedanken machen...