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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 17. Juli

Was ist ein Anfängerhund?

VORAB: Es geht nicht um mich 🤭 Guten Morgen, ich lese immer wieder „Die und die Rasse ist kein Anfängerhund“, „Mein Hund ist ein absoluter Anfängerhund“... Aber was ist das denn nun, ein „Anfängerhund“? Gibt es das wirklich? Kommt es nicht eher auf den Grad der Informiertheit und den Willen der zukünftigen HalterInnen an? In einem rassespezifischen Thread habe ich gestern noch den Kommentar gelesen, die Rasse sei kein Anfängerhund. Ja Mist, und nun geben die ErsthundebeitzerInnen dieses Hundes ihn lieber wieder zurück zum Züchter? 🤦🏼‍♀️ Natürlich ist ein Hund mit einem „Will to please“ einfacher zu erziehen, als ein eher eigenständiger Hund, das leuchtet ein. Aber ich denke es kommt eher darauf an, wie stark sich jemand mit der Rasse auseinandergesetzt hat und wie viel Einsatz jemand bereit ist, zu geben. Oder ist das blauäugig von mir gedacht? Was denkt ihr darüber? Welche Rassen würdet ihr als „Anfängerhunde“ bezeichnen? Sind es wirklich die klassischen Labradore und Golden Retriever? Oder kommt es einfach auf den Anfänger/die Anfängerin an?
 
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Dogorama-Mitglied
16. Juli 13:33
Klar, lernwillig und einsatzbereit sollte man immer sein und sich auch reflektieren können - Fehler macht wohl jeder. Was ich meinte, ist, sich bestmöglich auf das lebenslange Abenteuer (zumindest für den Hund lebenslang) vorzubereiten. Einfach schon aus Respekt vor diesem wundervollen Lebewesen, das uns in vielen Dingen überlegen ist. Ich sehe das so ein bisschen wie bei der Fachuni. Da erlangt man sowohl Theorie als auch Praxis, aber abgesichert mit doppelten Boden. Statt blindlings in einen Job zu rennen ohne Erfahrung, erlangt man zunächst Praxiserfahrung. Und beim Hund geht das über Familie, Freunde, Gassigehen fürs Tierheim, mal einen Hundeplatz besuchen und vieles mehr. Möglichkeiten zur Vorbereitung gibt es genug. Diese Vorbereitung unterscheidet für mich einen naiven Anfänger, der mal nen Hund toll findet und sagt "Schleife drum, nehm ich" von jemanden, der sich lange und sorgfältig vorbereitet hat und dann Ersthundbesitzer ist. Ich selbst bin ab dem Alter von 3 Jahren mit einer Deutschen Dogge, später mit einem Altdeutschen Schäferhund und danach einem Cocker Spaniel aufgewachsen plus x Hunde im Freundeskreis etc., bis ich mir vor 15 Jahren selbst erstmals zugetraut habe, selbst einen Hund zu führen. Vorher ergab es sich sowohl mangels Lebensumständen und mangels Erfahrung in meiner Ansicht nicht. Aber natürlich: jeder wie er möchte ☺️
Da sind wir schon einer Meinung - wie der Idealfall aussehen sollte...
 
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Peter
16. Juli 13:41
Ja, deswegen sprach ich ja davon, möglichst Praxis zu erlangen mit Backup, also ohne komplette Verantwortung. In meiner Branche unterscheidet man zum Beispiel zwischen Newbie/Starter, Junior, Specialist und Senior. Auf den Hund übertragen, sollte man finde ich mindestens Junior sein. 😉
 
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Tica E Yon
16. Juli 13:58
Unabhängig von der Rssse: ein guterzogener 2-3-jähriger aus dem nächsten Tierheim dürfte für Anfänger besser geeignet sein, als ein Welpe. Zumal die Tierheimmitarbeiter einen zu dem Hund beraten.
 
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Katrin
16. Juli 14:02
Kommt drauf an was man unter Anfänger versteht. Ein Anfänger ist für mich jemand der weder über Wissen noch Erfahrung verfügt und diesen Leuten würde ich tatsächlich keinen eigenen Hund empfehlen, egal um welche Rasse es sich handelt. Ich mag das Wort Anfängerhund auch ehrlich gesagt überhaupt nicht. Denn auch die liebste, ruhigste und lernwilligste Rasse hat nunmal ihre Macken. Letztendlich liegt es am Charakter des Halter und an seiner Lebensweise. Der richtige Hund (egal ob es der erste eigene oder der zwölfte ist) ist immer der, der am besten zu einem passt. Jemand der sich bereits vor der Anschaffung viel mit dem Thema und mit Hunden beschäftigt hat und sich selber richtig einschätzt wird schon den passenden Hund finden.
Womit wir wieder bei meinem Aufregersatz wären🙈. Keine eigenen Hunde für Anfänger😅
 
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Melanie
16. Juli 14:53
Kommt auf denn Anfänger an wie der denn Hund erzieht. Ich habe einen Bullterrier u. Jeder hat mir abgeraten da Er mein 1 Hund ist u. Ich vor snoopy nie ein Hund wollte. Er kommt aus einer mega schlechten Haltung u. Vor 8 Jahren musste ich innerhalb von 24 Stunden entscheiden ob er bei mir bleibt o. Ins Tierheim muss. Heute weiß ich das ich es keine Sekunde bereue u. Er das beste ist was mir je passiert ist. Ich glaube das es keinen Anfänger Hund gibt das jeder Hund geeignet ist. Ist wie bei einen Kind, keine Frau ist sofort eine gute Mutter, sie wäckst mit ihren Aufgaben u. Genau so sehe ich das bei einen Tier auch.
 
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Melanie
16. Juli 15:05
Womit wir wieder bei meinem Aufregersatz wären🙈. Keine eigenen Hunde für Anfänger😅
Man sollte auch nicht gleich sagen das Menschen ohne Erfahrung u. Wissen kein Hund haben dürften. Ich hatte 0 Erfahrung sowie 0 Wissen, bin mit Katzen aufgewacksen u. Kannte nicht mal die Rasse Bullterier, hätte ich mich damals gegen meinen Hund entschieden u. Er wäre im Tierheim gelandet, hätte er devenitiv nicht die Liebe u. Zuneigung erh. Die er jetzt erh. Er ist super erzogen u. Hört aufs Wort was manche Hunde die bei Menschen mit Erfahrung leben nicht der Fall ist U. Ich habe in denn 8 Jahren viele Hundehalter kennen lernen dürfen.
 
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Dogorama-Mitglied
16. Juli 15:38
Sehr schön zusammengefasst. Einzig die Sache mit dem Anfänger finde ich zu extrem. Klar, man sollte sich informieren und in sich gehen, um die eigenen Fähigkeiten und die Bereitschaft zu erkennen. Aber Information ist nun mal Theorie und in der Praxis bleibt man Anfänger. Hundekontakt vor dem eigenen Hund ist sehr gut, aber der sehr wichtige Faktor Verantwortung fehlt hier nun mal. Deshalb bleibt der Ersthundebesitzer immer ein Anfänger. Daher ist für mich das Kriterium nicht Anfänger oder Zweithundebesitzer sondern vielmehr: lernfähiger und lernwilliger Hundebesitzer oder Hundebesitzer mit festgefahrenen bzw oberflächlichen Illusionen. Ich hoffe bei Ersthundebesitzern immer, dass sie mit der Aufgabe wachsen und zu Hundemenschen werden...
Ich stimme dir 100% zu. Ich selbst bin Hundeanfänger bin aber 20 Jahre lang auf dem Bauernhof meiner Großeltern mit Hunden großer Rassen aufgewachsen und habe mit ihnen viel gemacht. Ich habe mich über Nellos Rasse informiert und habe alles aufgesaugt wie ein Magnet an wissen und Geschichte. Ich hatte 1 Jahr lang mit meinem Mann diskutiert wie wir das am besten machen, dass wir das auch durchziehen für die nächsten 13-15 Jahre und das es kein zurück gibt. Bis heute habe ich meine Entscheidung nicht bereut. Ich wusste was Nello braucht um glücklich zu sein und ich bin jeden Tag bereit ihm das zu geben was er braucht für sich selbst und um ausgeglichen zu sein. Ich habe bei Nellos Züchtern das Glück gehabt, dass sie AL so züchten das man sie auch Händeln kann. Mein Mann hatte 14,5 Jahre lang einen Schäferhund aus der AL gehabt in der Familie. Damals war er 7 Jahre alt. Als er in die Ausbildung kam litt der Schäferhund am Ende an Nierensteine und sie mussten ihn leider einschläfern lassen. Sowas ist nicht vorhersehbar er wurde gut ernährt und war fit und vital bis ins hohe Alter. Heute beschäftigt sich mein Mann mit Nello , lernt die Hundesprache kennen und arbeitet mit ihm auch zsm. Zum Training mit Nello ob Hundeschule oder einzeltraining gehen wir immer zsm. Heute sind wir ein tolles 3 Team und wir wachsen mit jedem Tag aufs neue dazu. Leider gibt es Menschen die denken, dass ein Hund aus der SL besser und einfacher zu Händeln ist als ein Hund aus der AL. Und leider denken die Menschen auch die Unwissend sind, dass man mit SL nicht viel bis sogar fast nichts machen muss. „ ach SL , mit der muss ich nichts machen heißt ja Showlinie“ 😂😂😂🙈nein. Auch mit einer SL musst du was machen ganz ohne geht es nicht. Aber das wollen viele nicht wahrhaben Man muss zu sich selber ehrlich sein und sich auch eingestehen, ob sich auch Mühe geben möchte das es dem Hund gut geht und das man auch dazu beiträgt das alle etw davon haben. Sonst braucht man sich meiner Meinung nach auch als Anfänger keinen Hund aus der SL kaufen ☺️😁
 
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Katrin
16. Juli 15:39
Man sollte auch nicht gleich sagen das Menschen ohne Erfahrung u. Wissen kein Hund haben dürften. Ich hatte 0 Erfahrung sowie 0 Wissen, bin mit Katzen aufgewacksen u. Kannte nicht mal die Rasse Bullterier, hätte ich mich damals gegen meinen Hund entschieden u. Er wäre im Tierheim gelandet, hätte er devenitiv nicht die Liebe u. Zuneigung erh. Die er jetzt erh. Er ist super erzogen u. Hört aufs Wort was manche Hunde die bei Menschen mit Erfahrung leben nicht der Fall ist U. Ich habe in denn 8 Jahren viele Hundehalter kennen lernen dürfen.
Trotzdem finde ich es einem Lebewesen gegenüber nicht fair. Das absolute Minimum das man meiner Meinung nach an Wissen haben sollte wäre Ernährung, Pflege und Erste Hilfe an Mensch und Tier. Letzteres sollte meiner Meinung nach sogar Pflicht vor der Anschaffung sein. Wenn es bei dir gut lief dann Glückwunsch. Glück gehabt, hätte mit einem anderen Hund ganz anders laufen können. Für mich ist jemand mit 0 Erfahrung trotzdem ehrlich gesagt nicht geeignet. Ja, die Meinung ist extrem. Und ja auch Leute mit Erfahrung machen Fehler und müssen dazu lernen. Das Risiko für Hunde physische und/ oder psychische Schäden zu erleiden wenn ein gewissen Basiswissen und Können vorhanden ist, ist aber einfach geringer. So fair sollte man dem Tier gegenüber schon sein.
 
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Kath
17. Juli 20:02
Ich glaube schon, dass es Anfängerhunde gibt bzw. Rassen die einfacher zu erziehen sind. Ein weiterer wichtiger Punkt für mich ist, zu wissen welche Eigenschaften ich selbst besitze, wie ich meinen Alltag gestalte und wo und wie ich lebe. Daher ist es wichtig sich über die Rasse und ihre Bedürfnisse zu informieren und sich genau zu überlegen, ob die Bedürfnisse des Hundes zu den eigenen Bedürfnissen passen.