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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 17. Juli

Was ist ein Anfängerhund?

VORAB: Es geht nicht um mich 🤭 Guten Morgen, ich lese immer wieder „Die und die Rasse ist kein Anfängerhund“, „Mein Hund ist ein absoluter Anfängerhund“... Aber was ist das denn nun, ein „Anfängerhund“? Gibt es das wirklich? Kommt es nicht eher auf den Grad der Informiertheit und den Willen der zukünftigen HalterInnen an? In einem rassespezifischen Thread habe ich gestern noch den Kommentar gelesen, die Rasse sei kein Anfängerhund. Ja Mist, und nun geben die ErsthundebeitzerInnen dieses Hundes ihn lieber wieder zurück zum Züchter? 🤦🏼‍♀️ Natürlich ist ein Hund mit einem „Will to please“ einfacher zu erziehen, als ein eher eigenständiger Hund, das leuchtet ein. Aber ich denke es kommt eher darauf an, wie stark sich jemand mit der Rasse auseinandergesetzt hat und wie viel Einsatz jemand bereit ist, zu geben. Oder ist das blauäugig von mir gedacht? Was denkt ihr darüber? Welche Rassen würdet ihr als „Anfängerhunde“ bezeichnen? Sind es wirklich die klassischen Labradore und Golden Retriever? Oder kommt es einfach auf den Anfänger/die Anfängerin an?
 
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Dogorama-Mitglied
16. Juli 12:33
Ist sie auch. Ich hab drei Tierärzte und alle sind mega zufrieden.
Ich bekomme beim Tierarzt auch immer nur Lob für Nellos Figur. Obwohl mir auch manche Mali Besitzer sagen, dass mein Hund zu massig sei 😂😂😂🙈
 
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Cosi
16. Juli 12:48
Ich denke schon, dass es Hunderassen gibt, die sich "leichter" erziehen lassen. Andere brauchen etwas mehr Ausdauer - aber auch das ist individuell je nach Charakter des Hundes. Viel wichtiger als die Rasse finde ich, dass sich der Halter VOR Anschaffung ausreichend informiert und sich intensiv mit dem Thema Hund beschäftigt. Ein Jadghund braucht vielleicht ein anderes Training/Handling als ein Herdenhund oder Retriever, usw. Dann ist es auch egal, ob es dein erster oder 20. Hund ist!
 
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Peter
16. Juli 12:49
Aber damit wir das Thema durch den Schwenk mit dem Idealgewicht oder dem Schönheitsideal von Labradoren nicht zu sehr verlassen (obwohl das ja auch dazugehört: Wie schwer soll mein Hund sein, was füttere ich, wann ist der Hund gesund und vital?), würde mich nochmal der Konsens interessieren bei dieser interessanten Diskussion (tolles Thema, Wiebke!👍). Ich glaube die meisten sind der Ansicht, es gibt keine typischen Anfängerhunde, sondern eher leichtführige Hunde, die viel Will-to-Please und somit Kooperationsbereitschaft haben und wenig diskutieren oder in Frage stellen und somit "einfach mitlaufen" können ohne immensen Aufwand. Geeignet für Leute mit weniger Ambitionen. Dann die andere Seite, Hunde mit hochspezialisierten Aufgabenbereichen, die zu einem bestimmten Zweck über teilweise Jahrhunderte und Jahrtausende gezüchtet wurden und diese oder eine Ersatzaufgabe auch dringend benötigen, um sich entfalten zu können und um glücklich zu sein. Solche Hunde sind oft hochintelligent (und ich behaupte mal manche davon schlauer und schneller im Kopf, als ihr Mensch! Der erfahrene Labrador hat bereits die Strömungsgeschwindigkeit des Flusses errechnet, bevor man den Dummy geworfen hat!) und eigenständig und in der Lage, hochkomplexe Aufgaben zu bewältigen. Natürlich wird so ein Kaliber nicht ausschließlich auf der Couch glücklich. Muss man wollen und leben. Und dann gibt es neben den vielen gemäßigten Rassen mit mittleren Ansprüchen noch die Sonderfälle. Dazu würde ich viele Hunde aus dem Tierschutz zählen, die völlig abseits unserer westlichen Gesellschaft und Werten aufgewachsen sind, meist unter Deprivationssyndromen leiden und sich hier wie auf einem anderen Planeten fühlen (Probleme oder zumindest Schwierigkeiten vorprogrammiert) und dann noch die Hunde, die in die falschen Hände gelangt sind oder durch Krankheit einen schlechten Start hatten und somit problematische Verhaltensweisen gelernt haben, sei es aus Angst, Unsicherheit, fehlender Erziehung oder Kontakt zu Artgenossen und Menschen, die dadurch eine Form der Aggression entwickelt haben und daher wirklich schwer zu handeln sind. Bei dieser Bandbreite an Hunderassen (ca. 550 Rassen!), Hundepersönlichkeiten mit individuellem Charakter und den unterschiedlichsten Anforderungen, müsste man fast ne Dating-Platform für Hund und Mensch aufmachen. 😉 Wer matcht mit wem? Wer ist zusammen in der Lage, das jeweils beste Hund-Mensch-Team zu werden? Wer gehört zusammen? Und wer sollte die Finger weglassen? Mir gefiel in der Diskussion hier sehr gut, dass es DEN AnfängerHUND nicht gibt. In der Erziehung sieht man ja, es liegt zu 99% eh immer am Menschen, nicht am Hund. Also ist der Begriff AnfängerMENSCH viel richtiger! Meiner Meinung nach sollte KEIN Anfänger einen Hund adoptieren! Ernsthaft! Da ist Leid auf beiden Seiten vorprogrammiert. Ohne den geringsten Plan und nur mit Blauäugigkeit wird es nicht funktionieren, ohne das jemand Nachteile hat. Daher kann die Lösung nur sein: kein Anfänger mehr zu sein! Man muß sich mit dem Thema beschäftigen, wissen welche Bedürfnisse der jeweilige Hund hat, was er zum Glücklichsein benötigt, uns selbst abseits von Faszination und Bewunderung und Schönheit damit absolut ehrlich auseinander setzen, was DIESER EINE SPEZIELLE HUND von uns braucht und ob wir in der Lage sind, ihm das für die nächsten 15 Jahre zu geben. Du findest einen Weimaraner wunderschön, aber kannst seine ureigensten Bedürfnisse nicht erfüllen? Lass es. Das erzeugt nur Unglück. Wie im goldenen Käfig. Zusätzlich sollte man meiner Meinung nach ohne eigene Verantwortung viel mit Hunden zu tun gehabt haben, bevor man sich es selbst zutraut, einen Hund an seine Seite zu stellen. Dann hat man eine Vorstellung davon, was diese Tiere drauf haben, wie sie ticken, wie sie fühlen, was sie wollen und was sie brauchen. Wenn man dieses Gefühl entwickelt hat, egal ob es 5 Jahre oder 20 braucht oder nur – mit der richtigen Intuition – 5 Minuten... Dann ist man Hundemensch und bereit für einen Hund. Bin ich damit zu extrem oder seht ihr das ähnlich?
 
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Katrin
16. Juli 12:52
Aber damit wir das Thema durch den Schwenk mit dem Idealgewicht oder dem Schönheitsideal von Labradoren nicht zu sehr verlassen (obwohl das ja auch dazugehört: Wie schwer soll mein Hund sein, was füttere ich, wann ist der Hund gesund und vital?), würde mich nochmal der Konsens interessieren bei dieser interessanten Diskussion (tolles Thema, Wiebke!👍). Ich glaube die meisten sind der Ansicht, es gibt keine typischen Anfängerhunde, sondern eher leichtführige Hunde, die viel Will-to-Please und somit Kooperationsbereitschaft haben und wenig diskutieren oder in Frage stellen und somit "einfach mitlaufen" können ohne immensen Aufwand. Geeignet für Leute mit weniger Ambitionen. Dann die andere Seite, Hunde mit hochspezialisierten Aufgabenbereichen, die zu einem bestimmten Zweck über teilweise Jahrhunderte und Jahrtausende gezüchtet wurden und diese oder eine Ersatzaufgabe auch dringend benötigen, um sich entfalten zu können und um glücklich zu sein. Solche Hunde sind oft hochintelligent (und ich behaupte mal manche davon schlauer und schneller im Kopf, als ihr Mensch! Der erfahrene Labrador hat bereits die Strömungsgeschwindigkeit des Flusses errechnet, bevor man den Dummy geworfen hat!) und eigenständig und in der Lage, hochkomplexe Aufgaben zu bewältigen. Natürlich wird so ein Kaliber nicht ausschließlich auf der Couch glücklich. Muss man wollen und leben. Und dann gibt es neben den vielen gemäßigten Rassen mit mittleren Ansprüchen noch die Sonderfälle. Dazu würde ich viele Hunde aus dem Tierschutz zählen, die völlig abseits unserer westlichen Gesellschaft und Werten aufgewachsen sind, meist unter Deprivationssyndromen leiden und sich hier wie auf einem anderen Planeten fühlen (Probleme oder zumindest Schwierigkeiten vorprogrammiert) und dann noch die Hunde, die in die falschen Hände gelangt sind oder durch Krankheit einen schlechten Start hatten und somit problematische Verhaltensweisen gelernt haben, sei es aus Angst, Unsicherheit, fehlender Erziehung oder Kontakt zu Artgenossen und Menschen, die dadurch eine Form der Aggression entwickelt haben und daher wirklich schwer zu handeln sind. Bei dieser Bandbreite an Hunderassen (ca. 550 Rassen!), Hundepersönlichkeiten mit individuellem Charakter und den unterschiedlichsten Anforderungen, müsste man fast ne Dating-Platform für Hund und Mensch aufmachen. 😉 Wer matcht mit wem? Wer ist zusammen in der Lage, das jeweils beste Hund-Mensch-Team zu werden? Wer gehört zusammen? Und wer sollte die Finger weglassen? Mir gefiel in der Diskussion hier sehr gut, dass es DEN AnfängerHUND nicht gibt. In der Erziehung sieht man ja, es liegt zu 99% eh immer am Menschen, nicht am Hund. Also ist der Begriff AnfängerMENSCH viel richtiger! Meiner Meinung nach sollte KEIN Anfänger einen Hund adoptieren! Ernsthaft! Da ist Leid auf beiden Seiten vorprogrammiert. Ohne den geringsten Plan und nur mit Blauäugigkeit wird es nicht funktionieren, ohne das jemand Nachteile hat. Daher kann die Lösung nur sein: kein Anfänger mehr zu sein! Man muß sich mit dem Thema beschäftigen, wissen welche Bedürfnisse der jeweilige Hund hat, was er zum Glücklichsein benötigt, uns selbst abseits von Faszination und Bewunderung und Schönheit damit absolut ehrlich auseinander setzen, was DIESER EINE SPEZIELLE HUND von uns braucht und ob wir in der Lage sind, ihm das für die nächsten 15 Jahre zu geben. Du findest einen Weimaraner wunderschön, aber kannst seine ureigensten Bedürfnisse nicht erfüllen? Lass es. Das erzeugt nur Unglück. Wie im goldenen Käfig. Zusätzlich sollte man meiner Meinung nach ohne eigene Verantwortung viel mit Hunden zu tun gehabt haben, bevor man sich es selbst zutraut, einen Hund an seine Seite zu stellen. Dann hat man eine Vorstellung davon, was diese Tiere drauf haben, wie sie ticken, wie sie fühlen, was sie wollen und was sie brauchen. Wenn man dieses Gefühl entwickelt hat, egal ob es 5 Jahre oder 20 braucht oder nur – mit der richtigen Intuition – 5 Minuten... Dann ist man Hundemensch und bereit für einen Hund. Bin ich damit zu extrem oder seht ihr das ähnlich?
Bin voll und ganz deiner Meinung😃
 
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Peter
16. Juli 13:05
Ich hatte mich mal mit der Dame unterhalten. Die Familie hat 3 kleine Kinder. ☺️Als Nello so 3 Monate alt war standen wir vor dem Tor und der Schäferhund guckte schon neugierig unter dem Schlitz hervor als ich mit Nello um die Ecke kam. Beide hatten sich bis dahin prima verstanden. An einem anderen Tag wollte ich mit Nello nach Hause gehen und da kam dann die Besitzerin raus die Mama von der Familie. Sie fand Nello hübsch und ihr Schäferhund wollte mit Nello spielen. Dann gabs nen Moment wo der Schäferhund von Nello zu sehr bedrängt wurde als Jugendlicher und hatte ihm ne Ansage gemacht wo der Schäferhund fast Nello gebissen hätte. Die Besitzerin hatte mit ihrem Schäferhund sofort geschimpft. Aaron das macht man nicht“ usw … ich hatte sie gefragt, ob sie ihn auch mal mit anderen Hunden spielen lassen wegen Sozialkontakt. Sie meinte nein, weil es wenige Hundebesitzer mit Hunden gibt die Interesse dran haben mit ihm zu spielen. Er ist negativ bekannt in der Nachbarschaft. Jeder kennt Aaron der ständig bellende schäferhund egal ob Mensch , Auto, Radfahrer, Fußgänger oder Hund. Jeder wird angebellt und das so aggressiv das die Leute Angst haben. Ich hatte sie dann auch gefragt, ob sie mit ihm spazieren gehen. Sie sagte mir „ ja im Wald an der Schleppleine“ aber eigentlich geht sie sehr selten mit ihm raus da er abhauen würde. Ich hatte sie gefragt, ob sie mit ihm Rückrurtraining aufgebaut haben. Sie meinte sie hätten es bei professionell Hundetrainern Stunden genommen aber gebracht hat es nichts. Deshalb darf er auch nie frei rumlaufen, weil er sonst abhaut. Ich hatte ihr dann angeboten Hilfe zu geben und das ich ihr es zeige wie man es richtig macht. Ich hatte ihr auch einen Termin vorgeschlagen wann wir uns treffen können. Sie meinte ne hat keine Zeit, muss viel arbeiten und die Kinder müssen zur Schule und eigentlich macht es ihr auch kein Spaß mit ihrem Schäferhund zsm zu arbeiten da die trainingsstunden beim Hundetrainer eh nichts gebracht haben. Ich hatte ihr aber auch gesagt, dass ein Schäferhund Auslauf braucht um ausgeglichen zu sein. Da meinte sie nur „ ach wieso Auslauf hier im Garten kann der doch genug frei rumlaufen und ich muss nicht Angst haben, dass er abhaut“ 😂🙈 Peter. Er bekommt bestimmt sein Futter im Haus drin. Aber einen Zwinger hat er nicht. Er hat nur den Garten, eine kleine Hundehütte und den Pavillon wo er 99% des Tages verbringt. Mir ging es jetzt nur darum, dass auch ein Hund zur Familie gehört und Anschluss braucht um nicht zu vereinsamen trotz Garten. Nur darum ging es mir. Dagegen hat Nello bei uns ein Luxus Leben. Liebe 24/7, Futter 3x am Tag , Auslauf, pflege, spiel , Spaß, Training, Abenteuer usw. Mich hatte dann eine andere nette Dame angesprochen die Nello von klein auf kennt wir unterhalten uns immer kurz und haben Austausch. Ich hatte ihr dann die Story erzählt sie kennt den Hund selber. Als ich ihr dann sagte, dass die Besitzerin zu mir meinte sie ginge mit ihm in den Wald an der Schleppleine meinte die ältere Dame zu mir, dass das völliger bullshit sei. Die gehen nie mit ihm raus, weil die keine Zeit haben die sind immer auf Achse. Die ältere Dame selbst hat einen malteser-Terrier Mix wo sie mit ihm 4 x täglich im Wald ist und sie hätte den Schäferhund noch nie gesehen. Ein Hund ist niemals ein isolierter Hund der ständig darum betteln muss um von dir als Besitzer liebe und Zuneigung zu bekommen. Ein Hund sollte ein Begleiter sein der mit dir durch dick und dünn geht. Aber er sollte niemals alleine irgendwo isoliert und vereinsamt gehalten werden 😁
Da gebe ich dir zu 100% recht. Diesem Hund geht es überhaupt nicht gut! Wegen diesem neuen Gesetz "minimum 2h Auslauf und Kontakt" könnte man sogar den TS einschalten! Toll, dass du dich da so bemühst 👍
 
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Dogorama-Mitglied
16. Juli 13:08
Aber damit wir das Thema durch den Schwenk mit dem Idealgewicht oder dem Schönheitsideal von Labradoren nicht zu sehr verlassen (obwohl das ja auch dazugehört: Wie schwer soll mein Hund sein, was füttere ich, wann ist der Hund gesund und vital?), würde mich nochmal der Konsens interessieren bei dieser interessanten Diskussion (tolles Thema, Wiebke!👍). Ich glaube die meisten sind der Ansicht, es gibt keine typischen Anfängerhunde, sondern eher leichtführige Hunde, die viel Will-to-Please und somit Kooperationsbereitschaft haben und wenig diskutieren oder in Frage stellen und somit "einfach mitlaufen" können ohne immensen Aufwand. Geeignet für Leute mit weniger Ambitionen. Dann die andere Seite, Hunde mit hochspezialisierten Aufgabenbereichen, die zu einem bestimmten Zweck über teilweise Jahrhunderte und Jahrtausende gezüchtet wurden und diese oder eine Ersatzaufgabe auch dringend benötigen, um sich entfalten zu können und um glücklich zu sein. Solche Hunde sind oft hochintelligent (und ich behaupte mal manche davon schlauer und schneller im Kopf, als ihr Mensch! Der erfahrene Labrador hat bereits die Strömungsgeschwindigkeit des Flusses errechnet, bevor man den Dummy geworfen hat!) und eigenständig und in der Lage, hochkomplexe Aufgaben zu bewältigen. Natürlich wird so ein Kaliber nicht ausschließlich auf der Couch glücklich. Muss man wollen und leben. Und dann gibt es neben den vielen gemäßigten Rassen mit mittleren Ansprüchen noch die Sonderfälle. Dazu würde ich viele Hunde aus dem Tierschutz zählen, die völlig abseits unserer westlichen Gesellschaft und Werten aufgewachsen sind, meist unter Deprivationssyndromen leiden und sich hier wie auf einem anderen Planeten fühlen (Probleme oder zumindest Schwierigkeiten vorprogrammiert) und dann noch die Hunde, die in die falschen Hände gelangt sind oder durch Krankheit einen schlechten Start hatten und somit problematische Verhaltensweisen gelernt haben, sei es aus Angst, Unsicherheit, fehlender Erziehung oder Kontakt zu Artgenossen und Menschen, die dadurch eine Form der Aggression entwickelt haben und daher wirklich schwer zu handeln sind. Bei dieser Bandbreite an Hunderassen (ca. 550 Rassen!), Hundepersönlichkeiten mit individuellem Charakter und den unterschiedlichsten Anforderungen, müsste man fast ne Dating-Platform für Hund und Mensch aufmachen. 😉 Wer matcht mit wem? Wer ist zusammen in der Lage, das jeweils beste Hund-Mensch-Team zu werden? Wer gehört zusammen? Und wer sollte die Finger weglassen? Mir gefiel in der Diskussion hier sehr gut, dass es DEN AnfängerHUND nicht gibt. In der Erziehung sieht man ja, es liegt zu 99% eh immer am Menschen, nicht am Hund. Also ist der Begriff AnfängerMENSCH viel richtiger! Meiner Meinung nach sollte KEIN Anfänger einen Hund adoptieren! Ernsthaft! Da ist Leid auf beiden Seiten vorprogrammiert. Ohne den geringsten Plan und nur mit Blauäugigkeit wird es nicht funktionieren, ohne das jemand Nachteile hat. Daher kann die Lösung nur sein: kein Anfänger mehr zu sein! Man muß sich mit dem Thema beschäftigen, wissen welche Bedürfnisse der jeweilige Hund hat, was er zum Glücklichsein benötigt, uns selbst abseits von Faszination und Bewunderung und Schönheit damit absolut ehrlich auseinander setzen, was DIESER EINE SPEZIELLE HUND von uns braucht und ob wir in der Lage sind, ihm das für die nächsten 15 Jahre zu geben. Du findest einen Weimaraner wunderschön, aber kannst seine ureigensten Bedürfnisse nicht erfüllen? Lass es. Das erzeugt nur Unglück. Wie im goldenen Käfig. Zusätzlich sollte man meiner Meinung nach ohne eigene Verantwortung viel mit Hunden zu tun gehabt haben, bevor man sich es selbst zutraut, einen Hund an seine Seite zu stellen. Dann hat man eine Vorstellung davon, was diese Tiere drauf haben, wie sie ticken, wie sie fühlen, was sie wollen und was sie brauchen. Wenn man dieses Gefühl entwickelt hat, egal ob es 5 Jahre oder 20 braucht oder nur – mit der richtigen Intuition – 5 Minuten... Dann ist man Hundemensch und bereit für einen Hund. Bin ich damit zu extrem oder seht ihr das ähnlich?
Sehr schön zusammengefasst. Einzig die Sache mit dem Anfänger finde ich zu extrem. Klar, man sollte sich informieren und in sich gehen, um die eigenen Fähigkeiten und die Bereitschaft zu erkennen. Aber Information ist nun mal Theorie und in der Praxis bleibt man Anfänger. Hundekontakt vor dem eigenen Hund ist sehr gut, aber der sehr wichtige Faktor Verantwortung fehlt hier nun mal. Deshalb bleibt der Ersthundebesitzer immer ein Anfänger. Daher ist für mich das Kriterium nicht Anfänger oder Zweithundebesitzer sondern vielmehr: lernfähiger und lernwilliger Hundebesitzer oder Hundebesitzer mit festgefahrenen bzw oberflächlichen Illusionen. Ich hoffe bei Ersthundebesitzern immer, dass sie mit der Aufgabe wachsen und zu Hundemenschen werden...
 
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S. R.
16. Juli 13:09
Bin ganz deiner Meinung!😉👍
 
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Tom
16. Juli 13:14
Ich hatte mich mal mit der Dame unterhalten. Die Familie hat 3 kleine Kinder. ☺️Als Nello so 3 Monate alt war standen wir vor dem Tor und der Schäferhund guckte schon neugierig unter dem Schlitz hervor als ich mit Nello um die Ecke kam. Beide hatten sich bis dahin prima verstanden. An einem anderen Tag wollte ich mit Nello nach Hause gehen und da kam dann die Besitzerin raus die Mama von der Familie. Sie fand Nello hübsch und ihr Schäferhund wollte mit Nello spielen. Dann gabs nen Moment wo der Schäferhund von Nello zu sehr bedrängt wurde als Jugendlicher und hatte ihm ne Ansage gemacht wo der Schäferhund fast Nello gebissen hätte. Die Besitzerin hatte mit ihrem Schäferhund sofort geschimpft. Aaron das macht man nicht“ usw … ich hatte sie gefragt, ob sie ihn auch mal mit anderen Hunden spielen lassen wegen Sozialkontakt. Sie meinte nein, weil es wenige Hundebesitzer mit Hunden gibt die Interesse dran haben mit ihm zu spielen. Er ist negativ bekannt in der Nachbarschaft. Jeder kennt Aaron der ständig bellende schäferhund egal ob Mensch , Auto, Radfahrer, Fußgänger oder Hund. Jeder wird angebellt und das so aggressiv das die Leute Angst haben. Ich hatte sie dann auch gefragt, ob sie mit ihm spazieren gehen. Sie sagte mir „ ja im Wald an der Schleppleine“ aber eigentlich geht sie sehr selten mit ihm raus da er abhauen würde. Ich hatte sie gefragt, ob sie mit ihm Rückrurtraining aufgebaut haben. Sie meinte sie hätten es bei professionell Hundetrainern Stunden genommen aber gebracht hat es nichts. Deshalb darf er auch nie frei rumlaufen, weil er sonst abhaut. Ich hatte ihr dann angeboten Hilfe zu geben und das ich ihr es zeige wie man es richtig macht. Ich hatte ihr auch einen Termin vorgeschlagen wann wir uns treffen können. Sie meinte ne hat keine Zeit, muss viel arbeiten und die Kinder müssen zur Schule und eigentlich macht es ihr auch kein Spaß mit ihrem Schäferhund zsm zu arbeiten da die trainingsstunden beim Hundetrainer eh nichts gebracht haben. Ich hatte ihr aber auch gesagt, dass ein Schäferhund Auslauf braucht um ausgeglichen zu sein. Da meinte sie nur „ ach wieso Auslauf hier im Garten kann der doch genug frei rumlaufen und ich muss nicht Angst haben, dass er abhaut“ 😂🙈 Peter. Er bekommt bestimmt sein Futter im Haus drin. Aber einen Zwinger hat er nicht. Er hat nur den Garten, eine kleine Hundehütte und den Pavillon wo er 99% des Tages verbringt. Mir ging es jetzt nur darum, dass auch ein Hund zur Familie gehört und Anschluss braucht um nicht zu vereinsamen trotz Garten. Nur darum ging es mir. Dagegen hat Nello bei uns ein Luxus Leben. Liebe 24/7, Futter 3x am Tag , Auslauf, pflege, spiel , Spaß, Training, Abenteuer usw. Mich hatte dann eine andere nette Dame angesprochen die Nello von klein auf kennt wir unterhalten uns immer kurz und haben Austausch. Ich hatte ihr dann die Story erzählt sie kennt den Hund selber. Als ich ihr dann sagte, dass die Besitzerin zu mir meinte sie ginge mit ihm in den Wald an der Schleppleine meinte die ältere Dame zu mir, dass das völliger bullshit sei. Die gehen nie mit ihm raus, weil die keine Zeit haben die sind immer auf Achse. Die ältere Dame selbst hat einen malteser-Terrier Mix wo sie mit ihm 4 x täglich im Wald ist und sie hätte den Schäferhund noch nie gesehen. Ein Hund ist niemals ein isolierter Hund der ständig darum betteln muss um von dir als Besitzer liebe und Zuneigung zu bekommen. Ein Hund sollte ein Begleiter sein der mit dir durch dick und dünn geht. Aber er sollte niemals alleine irgendwo isoliert und vereinsamt gehalten werden 😁
Das klingt ganz nach DER Sorte Leuten, die glauben, ein Hundetrainer würde ihnen den Hund erziehen. In 10 Doppelstunden... Und dann unzufrieden sind mit dem Trainer, weil sich eigentlich nichts geändert hat durch den kurz wenn sie selbst gar nicht weiter machen.
 
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Lydia
16. Juli 13:21
Aber damit wir das Thema durch den Schwenk mit dem Idealgewicht oder dem Schönheitsideal von Labradoren nicht zu sehr verlassen (obwohl das ja auch dazugehört: Wie schwer soll mein Hund sein, was füttere ich, wann ist der Hund gesund und vital?), würde mich nochmal der Konsens interessieren bei dieser interessanten Diskussion (tolles Thema, Wiebke!👍). Ich glaube die meisten sind der Ansicht, es gibt keine typischen Anfängerhunde, sondern eher leichtführige Hunde, die viel Will-to-Please und somit Kooperationsbereitschaft haben und wenig diskutieren oder in Frage stellen und somit "einfach mitlaufen" können ohne immensen Aufwand. Geeignet für Leute mit weniger Ambitionen. Dann die andere Seite, Hunde mit hochspezialisierten Aufgabenbereichen, die zu einem bestimmten Zweck über teilweise Jahrhunderte und Jahrtausende gezüchtet wurden und diese oder eine Ersatzaufgabe auch dringend benötigen, um sich entfalten zu können und um glücklich zu sein. Solche Hunde sind oft hochintelligent (und ich behaupte mal manche davon schlauer und schneller im Kopf, als ihr Mensch! Der erfahrene Labrador hat bereits die Strömungsgeschwindigkeit des Flusses errechnet, bevor man den Dummy geworfen hat!) und eigenständig und in der Lage, hochkomplexe Aufgaben zu bewältigen. Natürlich wird so ein Kaliber nicht ausschließlich auf der Couch glücklich. Muss man wollen und leben. Und dann gibt es neben den vielen gemäßigten Rassen mit mittleren Ansprüchen noch die Sonderfälle. Dazu würde ich viele Hunde aus dem Tierschutz zählen, die völlig abseits unserer westlichen Gesellschaft und Werten aufgewachsen sind, meist unter Deprivationssyndromen leiden und sich hier wie auf einem anderen Planeten fühlen (Probleme oder zumindest Schwierigkeiten vorprogrammiert) und dann noch die Hunde, die in die falschen Hände gelangt sind oder durch Krankheit einen schlechten Start hatten und somit problematische Verhaltensweisen gelernt haben, sei es aus Angst, Unsicherheit, fehlender Erziehung oder Kontakt zu Artgenossen und Menschen, die dadurch eine Form der Aggression entwickelt haben und daher wirklich schwer zu handeln sind. Bei dieser Bandbreite an Hunderassen (ca. 550 Rassen!), Hundepersönlichkeiten mit individuellem Charakter und den unterschiedlichsten Anforderungen, müsste man fast ne Dating-Platform für Hund und Mensch aufmachen. 😉 Wer matcht mit wem? Wer ist zusammen in der Lage, das jeweils beste Hund-Mensch-Team zu werden? Wer gehört zusammen? Und wer sollte die Finger weglassen? Mir gefiel in der Diskussion hier sehr gut, dass es DEN AnfängerHUND nicht gibt. In der Erziehung sieht man ja, es liegt zu 99% eh immer am Menschen, nicht am Hund. Also ist der Begriff AnfängerMENSCH viel richtiger! Meiner Meinung nach sollte KEIN Anfänger einen Hund adoptieren! Ernsthaft! Da ist Leid auf beiden Seiten vorprogrammiert. Ohne den geringsten Plan und nur mit Blauäugigkeit wird es nicht funktionieren, ohne das jemand Nachteile hat. Daher kann die Lösung nur sein: kein Anfänger mehr zu sein! Man muß sich mit dem Thema beschäftigen, wissen welche Bedürfnisse der jeweilige Hund hat, was er zum Glücklichsein benötigt, uns selbst abseits von Faszination und Bewunderung und Schönheit damit absolut ehrlich auseinander setzen, was DIESER EINE SPEZIELLE HUND von uns braucht und ob wir in der Lage sind, ihm das für die nächsten 15 Jahre zu geben. Du findest einen Weimaraner wunderschön, aber kannst seine ureigensten Bedürfnisse nicht erfüllen? Lass es. Das erzeugt nur Unglück. Wie im goldenen Käfig. Zusätzlich sollte man meiner Meinung nach ohne eigene Verantwortung viel mit Hunden zu tun gehabt haben, bevor man sich es selbst zutraut, einen Hund an seine Seite zu stellen. Dann hat man eine Vorstellung davon, was diese Tiere drauf haben, wie sie ticken, wie sie fühlen, was sie wollen und was sie brauchen. Wenn man dieses Gefühl entwickelt hat, egal ob es 5 Jahre oder 20 braucht oder nur – mit der richtigen Intuition – 5 Minuten... Dann ist man Hundemensch und bereit für einen Hund. Bin ich damit zu extrem oder seht ihr das ähnlich?
Bin auch deiner Meinung. Sage auch immer, dass die Hundeschule eigentlich "Schule für Menschen mit Hund" heißen sollte 😉😁 Auch beim Weimaraner gebe ich dir Recht. Steeve ist ein Weimaraner-Pumi-Mix, da muss man schon "flink" sein 🙈😉😁
 
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Peter
16. Juli 13:26
Sehr schön zusammengefasst. Einzig die Sache mit dem Anfänger finde ich zu extrem. Klar, man sollte sich informieren und in sich gehen, um die eigenen Fähigkeiten und die Bereitschaft zu erkennen. Aber Information ist nun mal Theorie und in der Praxis bleibt man Anfänger. Hundekontakt vor dem eigenen Hund ist sehr gut, aber der sehr wichtige Faktor Verantwortung fehlt hier nun mal. Deshalb bleibt der Ersthundebesitzer immer ein Anfänger. Daher ist für mich das Kriterium nicht Anfänger oder Zweithundebesitzer sondern vielmehr: lernfähiger und lernwilliger Hundebesitzer oder Hundebesitzer mit festgefahrenen bzw oberflächlichen Illusionen. Ich hoffe bei Ersthundebesitzern immer, dass sie mit der Aufgabe wachsen und zu Hundemenschen werden...
Klar, lernwillig und einsatzbereit sollte man immer sein und sich auch reflektieren können - Fehler macht wohl jeder. Was ich meinte, ist, sich bestmöglich auf das lebenslange Abenteuer (zumindest für den Hund lebenslang) vorzubereiten. Einfach schon aus Respekt vor diesem wundervollen Lebewesen, das uns in vielen Dingen überlegen ist. Ich sehe das so ein bisschen wie bei der Fachuni. Da erlangt man sowohl Theorie als auch Praxis, aber abgesichert mit doppelten Boden. Statt blindlings in einen Job zu rennen ohne Erfahrung, erlangt man zunächst Praxiserfahrung. Und beim Hund geht das über Familie, Freunde, Gassigehen fürs Tierheim, mal einen Hundeplatz besuchen und vieles mehr. Möglichkeiten zur Vorbereitung gibt es genug. Diese Vorbereitung unterscheidet für mich einen naiven Anfänger, der mal nen Hund toll findet und sagt "Schleife drum, nehm ich" von jemanden, der sich lange und sorgfältig vorbereitet hat und dann Ersthundbesitzer ist. Ich selbst bin ab dem Alter von 3 Jahren mit einer Deutschen Dogge, später mit einem Altdeutschen Schäferhund und danach einem Cocker Spaniel aufgewachsen plus x Hunde im Freundeskreis etc., bis ich mir vor 15 Jahren selbst erstmals zugetraut habe, selbst einen Hund zu führen. Vorher ergab es sich sowohl mangels Lebensumständen und mangels Erfahrung in meiner Ansicht nicht. Aber natürlich: jeder wie er möchte ☺️