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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 17. Juli

Was ist ein Anfängerhund?

VORAB: Es geht nicht um mich 🤭 Guten Morgen, ich lese immer wieder „Die und die Rasse ist kein Anfängerhund“, „Mein Hund ist ein absoluter Anfängerhund“... Aber was ist das denn nun, ein „Anfängerhund“? Gibt es das wirklich? Kommt es nicht eher auf den Grad der Informiertheit und den Willen der zukünftigen HalterInnen an? In einem rassespezifischen Thread habe ich gestern noch den Kommentar gelesen, die Rasse sei kein Anfängerhund. Ja Mist, und nun geben die ErsthundebeitzerInnen dieses Hundes ihn lieber wieder zurück zum Züchter? 🤦🏼‍♀️ Natürlich ist ein Hund mit einem „Will to please“ einfacher zu erziehen, als ein eher eigenständiger Hund, das leuchtet ein. Aber ich denke es kommt eher darauf an, wie stark sich jemand mit der Rasse auseinandergesetzt hat und wie viel Einsatz jemand bereit ist, zu geben. Oder ist das blauäugig von mir gedacht? Was denkt ihr darüber? Welche Rassen würdet ihr als „Anfängerhunde“ bezeichnen? Sind es wirklich die klassischen Labradore und Golden Retriever? Oder kommt es einfach auf den Anfänger/die Anfängerin an?
 
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Dogorama-Mitglied
9. Juli 08:15
Meiner Meinung nach ist es auch nicht immer aussagekräftig ob der Hund nun aus einer Show- oder Arbeitslinie kommt. Meine kommt aus einer Showlinie, hat aber eindeutig Lust am Zugsport und benötigt körperliche und geistige Auslastung. (aber bloß kein Quäntchen zu viel, nach müde kommt blöd 🥴) Das Ruhen lernen hat eine ganze Weile gedauert. Es heißt also nicht das ein Hund aus der Showlinie eine kleine hübsche Couchpotato ist. Der Charakter ist entscheidend 😊
Danke werd ich so weiter geben 🙏
 
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Stefan
9. Juli 19:22
Mein Anfängerhund ist tatsächlich ein Labrador Mädchen (Dual Purpose Linie).

Warum Anfängerhund, also sie ist mein erster Hund und immer freundlich, hat noch nie die Zähne gezeigt oder gar genurrt. Sie hat ein tollen Wesen anderen Hunden gegenüber, selbst mit sehr aggresiven Hunden gab es noch nie Probleme, weil sie dann den richtigen Abstand wählt, oder bei Angriffen auf Distanz geht und beobachtet. Wir haben ihr eigentlich alles selber beigebracht (mit vielen Regeln, z.B. Sofaverbot, Essensfreigabe, Teebeutel suchen, etliche Befehle), Hundeschule gehe ich eigentlich nur dass wir als Besitzer uns weiterbilden...

Die tatsächliche Herausforderung ist aber den Hund artgerecht zu fordern, sie liebt apportieren im Wasser (mit Schwimmen) oder schwierigen Gelände, da braucht man nicht mal ein Leckerlie. Mal schnell auf der Wiese den Dummy werfen ist nicht so ihr Ding... ich will damit sagen Anfängerhund JA aber Familienhund der nicht gefordert wird NEIN...
 
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Tanja
9. Juli 22:06
Ich steige mal quer ein und habe viele Kommentare nicht gelesen.
Es gibt keinen wirklichen Anfängerhund, aber sicherlich einen, der unter guter Anleitung dazu wird!
Sicherlich gibt es aber Hunde, die nie in Anfängerhände gehören!
 
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Tanja
9. Juli 22:09
Hallo Wiebke, ich benutze am liebsten das Wort Leichtführig ist meines Erachtens aber eher eine Charaktereigenschaft wie eine Rasseeigenschaft. Denn auch bei sog. vermeintlichen einfachen zu händelnden Rassen gibt es solche und solche und die gilt es halt zu erkennen damit nachher ein Hund/Mensch Team auch bestens funktioniert. Ich für meinen Teil achte da bei der Auswahl meiner Hund/Mensch Teams darauf und fahre bisher recht gut damit im Speziellen wenn es um menschliche Hundeanfänger geht. Also so gesehen es gibt nicht den Anfängerhund aber es gibt den Anfängermensch.
Danke 🙏
Auf den Punkt gebracht!
 
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Stefan
11. Juli 16:37
Ja Baustellen und Herausforderungen gibts genug... kaum ist eine Sache gelöst kommt oft die Nächste... aber wenn die Grundlagen mal passen dann ist der Rest nicht mehr so schwierig, da letztendlich auch nicht mehr so wichtig... man darf sich nur nicht von den vielen Youtube Videos verrückt machen lassen, wo immer alles perfekt klappt.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Juli 16:41
Verwechselt einen gutmütigen Hund nicht mit einem glücklichen Hund. Ein Hund der falsch behandelt wird und einem gefallen möchte aber weder gefordert und gefördert wird ist genau so arm dran wie ein eigenständiger Hund der Terror macht weil er falsch behandelt wird.

Lies dir erstmal einpaar Bücher und Broschüren durch und dann wirst du herausfinden welcher Hund zu dir passt und vor allem die Basics drauf haben.

Alles andere erfährst du durch regen Austausch mit anderen.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Juli 23:24
Meiner Meinung nach ist es auch nicht immer aussagekräftig ob der Hund nun aus einer Show- oder Arbeitslinie kommt. Meine kommt aus einer Showlinie, hat aber eindeutig Lust am Zugsport und benötigt körperliche und geistige Auslastung. (aber bloß kein Quäntchen zu viel, nach müde kommt blöd 🥴) Das Ruhen lernen hat eine ganze Weile gedauert. Es heißt also nicht das ein Hund aus der Showlinie eine kleine hübsche Couchpotato ist. Der Charakter ist entscheidend 😊
Das stimmt so pauschal nicht. Fahr mal nen Husky aus Arbeitlinie... du wirst den Unterschied merken. 😉
Auch zwischen den Labbis aus Show- und Arbeitslinie liegen Welten!!!
das sind gänzlich andere Hunde.

Kann natürlich immer sein, dass individuelle Charaktere noch ein bisschen anders sind, dass ein Hund aus Showlinie mehr Arbeitswillen zeigt, als seine Artgenossen aus derselben Linie.
Aber in der Showlinie werden den Hunden oft Eigenschaften, die die Rasse eigentlich ausmachen, weggezüchtet. Ich bin kein Freund von Showlinien. Da wird mir zu sehr auf Aussehen, zu wenig Wert auf charakteristische Eigenschaften der Rasse gelegt.
 
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Tom
12. Juli 08:27
Ja Baustellen und Herausforderungen gibts genug... kaum ist eine Sache gelöst kommt oft die Nächste... aber wenn die Grundlagen mal passen dann ist der Rest nicht mehr so schwierig, da letztendlich auch nicht mehr so wichtig... man darf sich nur nicht von den vielen Youtube Videos verrückt machen lassen, wo immer alles perfekt klappt.
Genau. Vielleicht steckt darin auch eine weitere Antwort auf die Frage von Wiebke, nämlich dass es nicht so sehr darum geht, wie viel Erfahrung man hat, sondern wieviel Zeit, Geduld und Hirnschmalz man in seinen Hund investieren möchte.
Immerhin gibt es jede Menge Leute, die seit zig Jahren Hunde halten, aber noch nie einen davon richtig erzogen haben oder sich Gedanken gemacht über Bindung, Ernährung und die ganzen anderen Themen, über die wir hier so diskutieren.
 
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Jens
12. Juli 09:16
Ein Anfängerhund ist ein Hund, der nicht zu intelligent ist!!! "will to please" findest du eher bei Hütis wie Border.... das sind total intelligente Hunde. Und unterforderte, schlecht erzogene intelligente Hunde suchen sich dann eigenständig Beschäftigungen und Aufgaben... und glaub mir, das willst du als Anfänger nicht! Bestimmte Rassen (Hütehunde, Hunde mit starkem Schutz- oder Jagdtrieb) sollte man deshalb gleich im Vorwege ausschließen. Trotzdem musst du dir immer noch den einzelnen Hund und seinen Charakter anschauen., 🙂 Daneben ist für einen Anfänger vor allen Dingen wichtig, dass der Hund gut mit anderen Hunden sozialisiert ist. Fehler macht man noch genug 😉 ... Manche Menschen schaffen es schließlich , jeden Hund zu verderben 🙈. Und: es gibt nicht DEN Anfängerhund!! Jeder sollte sich VOR der Anschaffung eines Hundes fragen: a) Was sind meine Bedürfnisse, wie sieht mein Tagesablauf aus? Welche Art von Hundecharakter passt zu mir... und NICHT"oh, der ist ja hübsch, den mag ich leiden" was leider zu viele Anfänger machen.. b) was kann ich ggf. über einen Zeitraum von 20 Jahren leisten?
Hütehunde als Anfänger-Hunde ausschließen? Ernsthaft??

Shelties sind Hütehunde. Aus meiner Sicht und Erfahrung sind sie die vielleicht mit am besten geeigneten Anfängerhunde. Einfacher geht's echt nicht.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Juli 12:46
Hütehunde als Anfänger-Hunde ausschließen? Ernsthaft?? Shelties sind Hütehunde. Aus meiner Sicht und Erfahrung sind sie die vielleicht mit am besten geeigneten Anfängerhunde. Einfacher geht's echt nicht.
Wenn du soo viele verkorkste Border und Aussies gesehen hättest, wie ich, würdest du das wahrscheinlich nicht mehr sagen..
Das war mal ne zeitlang ne riesige Modewelle.. und die Tiere wurden angeschafft, weil sie ja ach so hübsch sind.... und versauerten dann förmlich unterbeschäftigt, falsch behandelt, wurden aggressiv..
NEIN Border und Aussies gehörrn NICHT in Anfängerhände!!!
bzw. nur dann, wenn sich die Anfänger wirklich schlau gemacht haben über die
rassepezifischen Eigenschaften und die wirklichen Bedürfnisse der Hunde...
Bei Shelties ist das noch was anderes, auch noch ggf. bei Collies.. aber nochmal:es gibt keine Anfängerhunde, sondern nur Hundeanfänger. Und da muss such der MENSCH fragen, wie sein Tagesablauf ist, seine Wünsche an den Hund...
und ob die wirklich zu dem Hund passen..
Bei einigen Leuten wär n Goldfisch besser als n Hund.. bei den Vorstellungen, wie manche sie haben.🤮
Ich könnte dir Sachen aus meiner Tierschutzarbeit erzählen... aber lassen wir das., das führt zu weit.. 😎

und Aussies dann auch noch in Minformaten zu züchten...🙈🙈🙈 ich finde es schlimm!!!