Wenn Du Deinen Hund nicht bestimmen lassen willst, was passiert, darfst Du auf das Fiepen nicht reagieren. Blöd nur, dass er schon gelernt hat, dass es oft Gassi geht, wenn er fiept. Für ihn ist Gassi eben das komplette Programm, nicht nur lösen, und das Fiepen heißt, lass uns das bitte machen.
Wenn Du ihn für das Lösen lobst, dabei ein Wort einführst, sozusagen als Lösekommando, wird der Hund das schnell verknüpfen. Wenn er dann draußen sichtlich nach einem Platz zum Lösen sucht, kannst Du das Kommando direkt vorher sagen und hinterher wieder sehr loben. Dann führst Du etwas ein, was er direkt vorher machen muss, was später sein "Melden" werden soll. Zum Beispiel ein Handtouch. Es sollte etwas einfaches sein, was ihn nicht zu sehr unterbricht. Am besten geht das an der Leine. Will er sich lösen, vorher Handtouch einfordern, loben, freigeben zum Lösen, wieder loben. Wenn er alles richtig verknüpft, wird er sich irgendwann bei Dir mit Handtouch melden. Das wird dann richtig gefeiert.
Es gibt keine Garantie, dass es funktioniert, und es aufzubauen dauert etwas, aber so kannst Du ein eigenes Signal antrainieren.
Wenn Du das Lösekommando auf Spaziergängen nutzt, wird er sich auch lösen, wenn ihm nicht unbedingt danach ist. Dann kannst Du beruhigter darauf bestehen, nicht noch ein weiteres Mal Gassi zu gehen.
Wie schon gesagt gibt es bei uns auch feste Zeiten und die Hunde bestimmen das nicht, solange sie gesund sind. Wir haben auch Zeiten gehabt, wo wir das haben einreißen lassen. Es hat uns genervt, also haben wir das wieder konsequenter bestimmt. Hunde lernen schnell.
Alles, was ich konstruktiv geschrieben habe, sind nur Vorschläge. Mich persönlich würde Dauerfiepen so nerven, dass ich es mit Ablenkung versuchen würde. Von 5 Minuten Spielen wird niemand reizüberflutet, mit 11 Monaten kann er gut ausgelastet werden, und was andere sagen, kann Dir eigentlich egal sein, denn niemand kennt Deinen Hund besser als Du selbst.
Ich finde es OK, dem Hund nicht nachzugeben, wenn er den Garten angeboten bekommt. Dann finde ich die Zeit zwischen den Gassirunden auch nicht zu lang.
Aber Deine Ausdrucksweise klang sehr egoistisch, es war das Gesamtbild, was mich stört. Und dass Du Deinen Hund für das verantwortlich machst, was Du ihm selbst beigebracht hast. Ich habe mich noch nie von einem Hund verarscht gefühlt, aber ich erlebe ständig, dass wir Kommunikationsdefizite haben. Das kann ich aber nicht dem Hund anlasten, das liegt 100prozentig an mir.