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Kassandra
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Anzahl der Antworten 61
zuletzt 12. Feb.

Wann muss der Hund wirklich raus?

Wir haben aktuell mit unserem 11 Monate alten Rüden abends (18-21uhr) öfter den Fall daß er noch Mal raus will. Das passiert immer nach der großen Abend runde und nach dem Abendessen. Tagsüber macht er das auch manchmal aber seltener. Es gibt Tage an denen er auch wirklich nochmal sein Geschäft erledigen muss, aber es gibt auch mindestens genug Tage wo wir uns veralbert fühlen. Dann wird nur markiert und geschnüffelt. Unser Problem ist: Er fiept in beiden Fällen aus unserer Sicht identisch. Ich glaube nicht dass es an Hündinnen liegt weil das nicht phasenweise ist, sondern jeden Tag anders sein kann. Wenn er raus will wird er unruhig, bleibt nicht liegen, steht immer wieder auf, steht fiepsend im Raum, oder fiepsend vor der Türe nach draußen. Wir ignorieren ihn meist so 15min. manchmal reicht das dann auch und er legt sich hin und pennt. Habt ihr eine Idee warum er das macht? Kann man ihm irgendwie beibringen besser anzuzeigen wenn er wirklich muss? Ich habe keine Lust das er uns veralbert und er lernt das fiepsend vor der Tür stehen automatisch bedeutet jemand geht mit ihm....
 
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Kassandra
11. Feb. 07:01
Unglaublich. Du hast ein hausgemachtes Problem, aber "der feine Herr" "verarscht" Dich? Und muss still sein, wenn "Menschenzeit" ist? Du hast die Verantwortung für einen Hund übernommen. Selbst einem Tamagochi muss man die Bedürfnisse zu Zeiten stillen, die einem nicht immer in den Kram passen. Aber wenn das stirbt, hast Du nur ein Spiel verloren. Bist Du wirklich der Meinung, dass das Lösen das einzige Bedürfnis ist und sein darf, das bei einer Gassirunde befriedigt wird? Warum lenkst Du den Hund nicht einfach mit einem kurzen Spiel ab, wenn er fiept? (Ach, hatte ich vergessen, ist ja Menschenzeit.) OK, warum hausgemacht? Weil Ihr auf das Fiepen reagiert. Wenn er wirklich müsste, würde er im Garten oder zur Not auch Drinnen machen. Also nicht mehr reagieren - Problem gelöst. Auf Deine Frage nach dem Melden: Natürlich kannst Du dem Hund beibringen, sich auf bestimmte Art zu melden. Aber das wäre mit viel Arbeit verbunden und da würde viel von Deiner Menschenzeit abgehen. Eine andere Möglichkeit, die hier schon ansatzweise vorgeschlagen wurde, ist die Ritualisierung. Mit unseren 2 verstorbenen Hunden sind wir 4x täglich Spazieren gegangen. Im Garten haben sie sich nie gelöst. Unser Tagesablauf war sehr durchorganisiert, so dass die Gassizeiten immer gleich waren. Gemeldet haben die sich nie, weil sie nicht zusätzlich mussten, wir aber auch nicht zusätzlich gegangen sind. Da es mittags oft schnell gehen musste, haben die Hunde für jedes Lösen Lob und Leckerli bekommen. Nach kurzer Zeit haben sie sich immer so schnell wie möglich gelöst. Yoshi und Nala sollten in den Garten pinkeln, haben sich aber anfangs schwer getan. Durch sehr freudiges Lob können wir sie jetzt mit dem Kommando "Pinkeln" raus schicken, sie gehen 3-5 m auf den Rasen, pinkeln und kommen wieder rein. Es gibt eine Menge Möglichkeiten, aber keine davon kommt von selbst. Sie alle setzen voraus, dass man sich mit dem Hund beschäftigt.
Und zum Thema wenn er wirklich müsste würde er in den Garten oder sogar nach drinnen machen. Zwei Mal bei Durchfall hat er in den Garten gemacht sonst macht er da nicht hin. Und was ist jetzt richtig: die einen sagen, das ich ohnehin zu selten abends raus gehe und wenn ich ihn jetzt noch dazu nötige abends nur in dem Garten zu machen wäre das unfair dem Hund gegenüber, die anderen sagen, der Mensch bestimmt wann Gassi Zeiten sind und der Hund soll ich danach richten. Und es ist ja schön wenn hier einige 100% ihres Lebens um den Hund herum planen, das klappt bei uns halt nicht (und bestimmt auch bei vielen anderen nicht auch wenn es gerne behauptet wird) was fress und Gassizeiten angeht. Wir haben da ein Zeitfenster von ca. 2h in dem gefressen und Gassi gegangen wird, je nachdem was an dem Tag ansteht.
 
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Carmen
11. Feb. 08:33
Und zum Thema wenn er wirklich müsste würde er in den Garten oder sogar nach drinnen machen. Zwei Mal bei Durchfall hat er in den Garten gemacht sonst macht er da nicht hin. Und was ist jetzt richtig: die einen sagen, das ich ohnehin zu selten abends raus gehe und wenn ich ihn jetzt noch dazu nötige abends nur in dem Garten zu machen wäre das unfair dem Hund gegenüber, die anderen sagen, der Mensch bestimmt wann Gassi Zeiten sind und der Hund soll ich danach richten. Und es ist ja schön wenn hier einige 100% ihres Lebens um den Hund herum planen, das klappt bei uns halt nicht (und bestimmt auch bei vielen anderen nicht auch wenn es gerne behauptet wird) was fress und Gassizeiten angeht. Wir haben da ein Zeitfenster von ca. 2h in dem gefressen und Gassi gegangen wird, je nachdem was an dem Tag ansteht.
Ich verstehe dich vollkommen. Ich gehe zwischen 18-20 Uhr nochmal in den Garten, dann erst wieder am Morgen. Außer der Hund zeigt, dass er abends nochmal muss. Und auch wenn manche behaupten, bis zum nächsten morgen ist es zu lange, dann sage ich es ist Unsinn. Meine steht um 7 Uhr morgens auf und will NICHT sofort raus. Sie kann es also leicht so lange halten. Sie macht das sogar freiwillig, weil ich gleich nach dem Austehen mit ihr raus will, sie aber noch nicht will.

Und ich verstehe, was du mit Menschenzeit meinst. Mag ein blöder Vergleich sein, aber Kinder schickt man auch mal weg, damit man sich um seine eigenen Sachen kümmern kann. So ist es mit Hunden auch
 
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Ute
11. Feb. 08:48
Ich verstehe dich vollkommen. Ich gehe zwischen 18-20 Uhr nochmal in den Garten, dann erst wieder am Morgen. Außer der Hund zeigt, dass er abends nochmal muss. Und auch wenn manche behaupten, bis zum nächsten morgen ist es zu lange, dann sage ich es ist Unsinn. Meine steht um 7 Uhr morgens auf und will NICHT sofort raus. Sie kann es also leicht so lange halten. Sie macht das sogar freiwillig, weil ich gleich nach dem Austehen mit ihr raus will, sie aber noch nicht will. Und ich verstehe, was du mit Menschenzeit meinst. Mag ein blöder Vergleich sein, aber Kinder schickt man auch mal weg, damit man sich um seine eigenen Sachen kümmern kann. So ist es mit Hunden auch
"Außer der Hund zeigt, dass er Abends nochmal raus muss"
hast Du selbst geschrieben...Das ist doch genau die Frage um die es der TE geht. Darum, wie sie erkennen kann, wann es tatsächlich bei Carl so ist, dass er kacken muss.
 
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Sonja
11. Feb. 10:12
Wenn Du Deinen Hund nicht bestimmen lassen willst, was passiert, darfst Du auf das Fiepen nicht reagieren. Blöd nur, dass er schon gelernt hat, dass es oft Gassi geht, wenn er fiept. Für ihn ist Gassi eben das komplette Programm, nicht nur lösen, und das Fiepen heißt, lass uns das bitte machen.

Wenn Du ihn für das Lösen lobst, dabei ein Wort einführst, sozusagen als Lösekommando, wird der Hund das schnell verknüpfen. Wenn er dann draußen sichtlich nach einem Platz zum Lösen sucht, kannst Du das Kommando direkt vorher sagen und hinterher wieder sehr loben. Dann führst Du etwas ein, was er direkt vorher machen muss, was später sein "Melden" werden soll. Zum Beispiel ein Handtouch. Es sollte etwas einfaches sein, was ihn nicht zu sehr unterbricht. Am besten geht das an der Leine. Will er sich lösen, vorher Handtouch einfordern, loben, freigeben zum Lösen, wieder loben. Wenn er alles richtig verknüpft, wird er sich irgendwann bei Dir mit Handtouch melden. Das wird dann richtig gefeiert.
Es gibt keine Garantie, dass es funktioniert, und es aufzubauen dauert etwas, aber so kannst Du ein eigenes Signal antrainieren.

Wenn Du das Lösekommando auf Spaziergängen nutzt, wird er sich auch lösen, wenn ihm nicht unbedingt danach ist. Dann kannst Du beruhigter darauf bestehen, nicht noch ein weiteres Mal Gassi zu gehen.

Wie schon gesagt gibt es bei uns auch feste Zeiten und die Hunde bestimmen das nicht, solange sie gesund sind. Wir haben auch Zeiten gehabt, wo wir das haben einreißen lassen. Es hat uns genervt, also haben wir das wieder konsequenter bestimmt. Hunde lernen schnell.

Alles, was ich konstruktiv geschrieben habe, sind nur Vorschläge. Mich persönlich würde Dauerfiepen so nerven, dass ich es mit Ablenkung versuchen würde. Von 5 Minuten Spielen wird niemand reizüberflutet, mit 11 Monaten kann er gut ausgelastet werden, und was andere sagen, kann Dir eigentlich egal sein, denn niemand kennt Deinen Hund besser als Du selbst.

Ich finde es OK, dem Hund nicht nachzugeben, wenn er den Garten angeboten bekommt. Dann finde ich die Zeit zwischen den Gassirunden auch nicht zu lang.
Aber Deine Ausdrucksweise klang sehr egoistisch, es war das Gesamtbild, was mich stört. Und dass Du Deinen Hund für das verantwortlich machst, was Du ihm selbst beigebracht hast. Ich habe mich noch nie von einem Hund verarscht gefühlt, aber ich erlebe ständig, dass wir Kommunikationsdefizite haben. Das kann ich aber nicht dem Hund anlasten, das liegt 100prozentig an mir.
 
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Carmen
11. Feb. 10:33
"Außer der Hund zeigt, dass er Abends nochmal raus muss" hast Du selbst geschrieben...Das ist doch genau die Frage um die es der TE geht. Darum, wie sie erkennen kann, wann es tatsächlich bei Carl so ist, dass er kacken muss.
Das weiß ich! Das war auf diesen Satz der TE bezogen, ich zitiere „Und was ist jetzt richtig: die einen sagen, das ich ohnehin zu selten abends raus gehe“
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
11. Feb. 10:39
Ja aber nur weil dem feinem Herr langweilig ist habe ich keine Lust jedes Mal Gewehr bei Fuß zu stehn und nach seiner Pfeife zu tanzen. Und aktuell ist es so 50/50. Etwa die Hälfte der male geht man umsonst vor die Türe abends . Tagsüber funktioniert das alles ganz normal da richtet er sich nach uns, und ist damit zufrieden.
Ja auslastung ist ja nicht immer laufen. Gibt so viele Möglichkeiten z.b. schnüffelspiele etc.
 
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Ute
11. Feb. 10:57
Wir haben 2 Hunde, der Rüde erleichtert sich 4x am Tag, wärend unsere Hündin nur 2x muss.
Einen allgemeinen gülltigen Tipp kann ich also eh nicht abgeben.
Wenn die TE der Meinung ist, dass sie auf das Fiepsen nicht reagieren möchte, sollte sie es einfach konsequent unterlassen und nicht eine 1/4 Stunde später trotzdem mit dem Hund raus gehen. Das sollte sie auch ohne schlechtes Gewissen durchziehen.
Denn der Hund lernt, bzw. hat ja schon gelernt, dass wenn er lange genug fiept, bekommt er seinen Willen. Das halte ich also in jedem Fall für kontraproduktiv.
 
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Grit und Jens
11. Feb. 11:23
Hier geht der Hund bevor ich schlafe gehe nochmal raus. Das ist hier so gegen 23Uhr.
Unsere letzte Runde ist auch 23.00 Uhr
 
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Carmen
11. Feb. 15:16
Wir haben 2 Hunde, der Rüde erleichtert sich 4x am Tag, wärend unsere Hündin nur 2x muss. Einen allgemeinen gülltigen Tipp kann ich also eh nicht abgeben. Wenn die TE der Meinung ist, dass sie auf das Fiepsen nicht reagieren möchte, sollte sie es einfach konsequent unterlassen und nicht eine 1/4 Stunde später trotzdem mit dem Hund raus gehen. Das sollte sie auch ohne schlechtes Gewissen durchziehen. Denn der Hund lernt, bzw. hat ja schon gelernt, dass wenn er lange genug fiept, bekommt er seinen Willen. Das halte ich also in jedem Fall für kontraproduktiv.
Das stimmt natürlich
 
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Kira
11. Feb. 16:04
Manchmal macht er auf der großen Runde, manchmal nicht. Obwohl er seit er bei uns ist drei Mal am Tag zu fressen bekommt zu nahezu immer den gleichen Zeiten +/-1h ist das große Geschäft unregelmäßiger. Morgens 1-2x mittags Mal gar nicht oder 1x oder einmal später Vormittag und früher Nachmittag, und abends auch Mal gar nicht oder nur am späten Nachmittag.
Wir hatten das gleiche Problem.
Wir können nicht einschätzen ob unser Hund aus Langeweile nochmal eine späte Runde drehen möchte, oder ob er wirklich raus muss.
Es ist mal so mal so gewesen.
Aber seit dem Kastrationschip hat sich das Thema ziemlich erledigt.
Er schläft lieber als abends spazieren nochmal raus zu gehen.
Wenn er aber mal raus will, dann muss er wirklich.