Home / Forum / Erziehung & Training / Vieles versucht und nichts hat geklappt.

Verfasser-Bild
Ronja
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 16
zuletzt 23. Mai

Vieles versucht und nichts hat geklappt.

Ich habe mal eine Frage. Meine 4 jährige Hündin ( ein Bolonka zwetna ) macht uns beim Gassi gehen etc. ein paar Probleme. Sie ist zwar zuhause der liebste, verschmuste Hund auf Erden, allerdings nicht gerade in der Öffentlichkeit. Sie ist sehr Menschenscheu und hatte auch mit großen Hunden und mit Kindern nicht gerade gute Erfahrungen... Sie bellt /knurrt fast jedem Kind hinterher und dreht völlig durch. Das ist auch bei dem meisten Hunden der Fall. Sie zeigt keinerlei Scheu, zieht wie verrückt an der Leine und steigert sich extrem in die Situation rein. Der Urlaub ( d.h. neue Menschen, Hunde, neue Umgebung) ist daher immer sehr anstrengend für uns. Wir haben schon sehr vieles versucht, ( Leinenwechsel, Ignorieren, ablenken usw. ) allerdings hat nichts davon geklappt. Zudem muss ich auch erwähnen das sie nicht Leckerli fixiert ist und auch nicht gerne spielt. Wir wissen uns also nicht mehr wirklich zu helfen. Hat vielleicht jemand Tipps?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Christian
9. Mai 13:55
Da ich selbst einen Kleinhund habe, trau ich mich das fragen: wird sie genauso behandelt, als wenn sie ein zB großer potenter Schäferhund wäre? Oder hat sie daheim Privilegien? Manipuliert sie? Geht ihr auf Forderungen von ihr ein? Trifft sie Entscheidungen selbst? Ich persönlich glaub halt, dass alles im Gesamten betrachtet werden muss. Es scheint, es würde sie der Meinung sein, sie müsse draußen alles selbst regeln und sich verteidigen oder was auch immer. Und die Lösung wäre, sie in Hunde Sprache quasi davon zu Überzeugen, dass sie aber nicht für irgendwas draußen zuständig ist. Sondern dass sie von euch geführt wird. Also ihr müsst sie davon überzeugen, dass ihr draußen und drinnen alles regelt und bestimmt. Das schafft dann auch das Vertrauen, dass sie euch zutraut, auch draußen für sie bedrohlich wirkende oder unangenehme Situationen zu regeln. Darin würde ich ne Chance sehen. Für mich gehören alle Dinge da zusammen, wie Leinen Fuhrigkeit pipapo.
Bravo, dieser Antwort ist eigentlich nichts hinzuzufügen …
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ronja
18. Mai 18:53
Also für mich hört es sich auch ein bisschen so an, als ob sie sich das Recht herausnimmt die Situationen mit Kindern/Hunden etc. regeln zu dürfen und das auf eine sehr pöblige Art und Weise. Sie vertraut euch wahrscheinlich nicht, dass ihr das regeln könntet und ihr immer für sie da wärt und sie euch vertrauen kann, gerade wenn sie schon schlechte Erfahrungen gemacht hat. Ich würde mir zuerst Regeln überlegen und diese konsequent durchziehen und wenn sie bettelt bis zum umfallen, dann ist euch das egal. Ich würde sie auch nicht in irgendeinen anderen Raum stecken, sondern komplett ignorieren und ihr keine Beachtung schenken. Ich würde auch das Theater ignorieren. Ich denk mir dann immer, schön sei gestresst etc. aber das ist nicht mein Bier, reicht wenn du das bist ich muss das nicht sein und mache mein Ding. Ich würde auch erstmal fremde Hunde/Kindern meiden und dann in Ruhe mir große souveräne Hunde und Kinder suchen, die ich sicher kenne und die deinem Hund zeigen, dass nicht alle gefährlich und schlecht sind und sie da vllt auch mal eine hündische Ansage bekommt, dass sie sich nicht so verhalten darf. Ich würde bei Fremden einen Bogen machen und dann nach und nach den Abstand enger ziehen und bei schlechtem Verhalten sie korrigieren und ihr zeigen, dass sie nichts regeln braucht. Es ist ein langer Prozess und es hat mit einer Bindung zwischen Mensch und Hund zu tun, wenn die stimmt und Vertrauen besteht kann man mit einem Hund durchs Feuer gehen, meiner Meinung nach.
Naja also ich muss sagen das wir früher sogar mit ihr immer am Kindergarten standen und sie so an die Kinder gewöhnt haben. Allerdings kam dann die Situation das zwei Kinder Luna mit ihren Fahrrädern auf unserem Hof verfolgt haben und sie ständig anfassen wollten. Wir haben das natürlich sofort unterbunden, allerdings hat Luna seid dem ein Problem mit Kindern. So war das auch mit Hunden. Wir waren in einer Welpenschule, Hundeschule etc. Anfangs lief da auch alles Klasse. Sie hat Freundschaften geschlossen und mit anderen Hunden gespielt bis eine Terrierhündin in die Gruppe kam. Sie war sehr dominant. Sie griff Luna ständig an und machte sie unterwürfig. Sie biss sogar richtig zu. Selbst der Trainer wusste sich da nicht zu helfen 🤷🏼‍♀️
Als es dann immer schlimmer wurde, ist der Terrier ausgestiegen. Doch seitdem hat Luna nur noch Angst. Wir führen sie entspannt an anderen Hunden ran, damit sie sich in Ruhe beschnuppern können. Wenn sie sich gut verstehen lassen wir sie auch spielen. Doch sobald der Hund gehen muss, bellt sie wie eine verrückte hinterher und dreht durch.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ronja
18. Mai 18:55
Ach ja, was ich noch denke: man möchte ja dem Hund gern was gutes tun und leckeres geben zb. Das kann man ja auch alles machen. Aber halt ohne Förderung von ihm. Genauso bei streicheln oder sonst was. Aber es muss von dir aus gehen. Wenn du es machst, weil er dich manipuliert oder einfordert, dann bist du einfach in seinen Augen zwar lieb und toll, aber ein Depp (nicht moralisch gemeint), Kumpel ja, aber nicht der souveräne Anführer. Klingt alles jetzt ein bisschen über zogen, aber die ticken halt so. :))
Das machen wir immer :) Allein am Morgen wird erstmal eine Runde gekuschelt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ronja
18. Mai 18:58
Ich gehe jetzt nur auf das Verhalten auf der Straße ein. Hier zeigt sich das typisch unsichere Verhalten vieler kleinen Hunde, die auch noch schlechte Erfahrungen gemacht haben. Sie hat gelernt: Ich mach soviel Randale, wenn ein Angstgegner (Kind/Hund) auftaucht, dass Frauchen die Strassenseite wechselt, mich hochnimmt, umdreht, usw. => Ziel erreicht, denn ich bin in Sicherheit. Sucht euch Halter großer Hunde, (am besten Jungs), die sie nicht als Beute sehen und lasst sie näher kommen und 2m vor euch stehen bleiben. Lass deine Leine locker. Wenn deine Maus dann nach vorne gehen sollte, wird sie feststellen, dass ihre Taktik nicht mehr funktioniert, weil ihr Gezeter den großen nicht interessiert. Und sie wird lernen, kleine Brötchen zu backen und still sein, vielleicht sogar abschnüffeln. Dabei kannst du dann ausgiebig loben. Wenn sie sehr unsicher ist, wird sie hinter dir Schutz suchen und du kannst als Beschützerin punkten. Der andere Hund sollte hier nicht hinterher können. Manchmal reicht es hier schon, sich etwas mit dem anderen zu unterhalten, um ihr Zeit zum Nachdenken zu geben. Falls Teil 2 eintritt, braucht sie noch Zeit, damit sie Vertrauen aufbauen kann, d.h. immer wieder üben - manche brauchen länger.
Das haben wir alles schon gemacht. Sie und die Gunde haben sich dann auch ausgiebig beschnuppert und sogar manchmal gespielt. Aber sobald der Hund wieder weggeht rennt sie ihm bellend hinterher.
 
Beitrag-Verfasser
Olli
18. Mai 19:28
Das haben wir alles schon gemacht. Sie und die Gunde haben sich dann auch ausgiebig beschnuppert und sogar manchmal gespielt. Aber sobald der Hund wieder weggeht rennt sie ihm bellend hinterher.
Ja, da kommt es dann aufs Timing an, denn sobald sich der andere Hund entfernt, muss sie an die Leine und diese dann kurz halten, damit sie kein Erfolgserlebnis hat, weil sie ihn 'verjagt' hat.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Susanne
23. Mai 05:41
Naja also ich muss sagen das wir früher sogar mit ihr immer am Kindergarten standen und sie so an die Kinder gewöhnt haben. Allerdings kam dann die Situation das zwei Kinder Luna mit ihren Fahrrädern auf unserem Hof verfolgt haben und sie ständig anfassen wollten. Wir haben das natürlich sofort unterbunden, allerdings hat Luna seid dem ein Problem mit Kindern. So war das auch mit Hunden. Wir waren in einer Welpenschule, Hundeschule etc. Anfangs lief da auch alles Klasse. Sie hat Freundschaften geschlossen und mit anderen Hunden gespielt bis eine Terrierhündin in die Gruppe kam. Sie war sehr dominant. Sie griff Luna ständig an und machte sie unterwürfig. Sie biss sogar richtig zu. Selbst der Trainer wusste sich da nicht zu helfen 🤷🏼‍♀️ Als es dann immer schlimmer wurde, ist der Terrier ausgestiegen. Doch seitdem hat Luna nur noch Angst. Wir führen sie entspannt an anderen Hunden ran, damit sie sich in Ruhe beschnuppern können. Wenn sie sich gut verstehen lassen wir sie auch spielen. Doch sobald der Hund gehen muss, bellt sie wie eine verrückte hinterher und dreht durch.
Also mein Hund hatte auch einige negative Erfahrungen, und das dauert einfach bis man das wieder raus kriegt. Ich würde mir Leute mit Hund suchen wo es passt und dann regelmäßig zusammen Gassi gehen. Einmal die Woche oder zweimal. Aber an der Leine, ohne große Interaktion. Damit sie einfach zusammen gehen. Dein Hund kann sich dann jede Menge abschauen. Kinder würde ich erstmal nicht hin lassen. Wenn du die Kinder kennst und sie ganz ruhig und vorsichtig sind, sollen sie einfach nur Leckerchen auf den Boden schmeißen. Weiß, das sind kleine Dinge. Aber steter Tropfen Höhlt den Stein