Aber auch Leute mit herausfordernden Hunden haben das Recht dazu, ein solches Gebiet zu nutzen.
Da macht man es sich aber ganz schön einfach zu sagen, dass diese quasi selbst Schuld sind, wenn sie solche Gebiete aufsuchen.
Ich hab nen schwierigen Hund und es würd mir nicht im Traum einfallen, auf eine Hundewiese zu gehen und alle Menschen zu bitten, den Platz zu verlassen, weil mein Hund in erster Linie mal mit Hunden gut kann 🤨 Da muss ich halt in einen gesicherten Auslauf oder mir Zeiten suchen, wo niemand da ist. Rücksicht hat Grenzen, auch die, die ich von anderen einfordern kann.
Oder meinst du, dass auch Hunde, die alle drei Wochen einmal nicht kommen, wenn man sie ruft, auch auf solche Plätze dürfen sollten? Wie Kristins Udo oder Damian?
Natürlich dürfen da auch schwierige Halter hin, man muss sich arrangieren, Hundekontakt nur nach Absprache, aber wenn ich an die Wiese bei uns ums Eck denke, an der ich manchmal vorbeilaufe: wenn da voll ist und jemand Neues kommt dazu, kann das schonmal sein, dass das Leute nicht mitkriegen, weil sie mit dem Rücken zum Eingang stehen, sich gerade auf einen anderen Hund konzentrieren etc Da passiert es auch mal, dass ein Hund durchrutscht und die Gunst der Stunde nutzt. Und wenn der Halter den Lausbuben direkt einsammelt, sich entschuldigt, dann sollte die Sache erledigt sein. Das ist tausend mal besser, als wenn da drölfmal unmotiviert gerufen wird, ohne sich vom Fleck zu bewegen und wenn der Hund dann die Güte besitzt, doch mal zum Halter zurück zu traben, wird sich ohne ein Wort der Entschuldigung verpieselt oder man wird noch angemotzt, wie asozial man ist, weil man die Hunde nicht zusammen lässt.
Aber wer Panik kriegt, wenn ein Spaniel auf eins, zwei Meter näher kommt (beziehe mich hier auf die Beschreibung, was wirklich war, wissen nur die, die dabei waren), der sollte auch seinem eigenem Stresspegel zuliebe vielleicht vor allem eine gut sichtbare Leine wählen und ja, evtl auch ruhigere Strecken wählen. Flexileinen sind mitunter ECHT schwer zu sehen. Da muss ich auf Entfernung auch immer erst suchen (gerade in der Dämmerung, dünnes Nylon, Griff im Jackenärmel versteckt), um dann im Zweifel mal zu fragen, bevor da doch ein ungeleintes Tier auf mich und meinen angeleinten Hund zuläuft. Ist nämlich der nächste Punkt: Wenn ich sehe, da kommt ein Hund, was ich nicht will, und der Halter ist, aus welchen Gründen auch immer, beschäftigt, habe ich die Möglichkeit, ihn auf diesen Missstand hinzuweisen. Kristin macht mir nicht den Eindruck, dass sie dann gesagt hätte ›Ach, lassen se ihn doch, der tut nix‹, sondern wie das klingt, war sie schon längst auf dem Weg. Schon klar, dass vielen Haltern es egal ist, aber es gar nicht zu versuchen, ist so genial wie ein Hund, der nicht mehr droht, sondern direkt zupackt. Ähnlich wie beim Hund hat das bestimmt eine Geschichte, Nerven lagen blank, schlechte Erfahrung mit freilaufenden Hunden, Unwissen, aber so wie Kristin hier angeraten wird, vielleicht doch wieder eine Schlepp am Hund festzumachen, finde ich es auch gerechtfertigt, dass auch die andere Seite ihre Reaktion hinterfragen sollte, ob das beim nächsten Mal nicht ruhiger zu lösen ist, wenn von den Hunden aus wirklich nichts passiert ist.
Insgesamt kann man nur sagen: Nicht optimal gelaufen. Wer nun was genau falsch gemacht hat, ließe sich höchstens anhand eines Videos festmachen. Sicher, wenn ein Hund beim Rückruf nicht kommt, ist das Mist. Aber so wie die Situation hier geschildert wurde, wärs für mich kein Grund, einen Hund zu treten oder davon auszugehen, dass Kristin alle zwei Tage ihren Udo von ner Hündin pflücken muss. Es war ein Missverständnis aufgrund mangelnder Ortskenntnisse und weil für die TE nicht ersichtlich war, dass der andere Hund an der Leine war, dazu noch Ablenkung durch den eigenen Zweithund. Kein Mensch, auch kein Hundehalter, hat einen 360° Blick. 100% fehlerfrei im Zusammenhang mit Lebewesen gibt es nicht. Nie! Insofern finde ich, dass es schon einen Unterschied nacht, wie oft sowas vorkommt. Wichtig ist, wie man mit den Fehlern umgeht. Und mangelnde Einsicht kann ich bei Kristin nicht wirklich sehen, die von Anfang an gesagt hat ›Ja, nicht optimal gelaufen‹ und sich auch bei den Haltern des anderen Hundes erklärt und entschuldigt hat, trotz derer rabiater Methoden.