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Uschi
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 166
zuletzt 9. Feb.

Verhalten bei Beissattacke

Eine Bekannte erzählte mir,daß ihr Hund von einem fremden, freilaufenden Hund angegriffen wurde.Hund hörte nicht auf Herrchen.Am Ende hatte meine Bekannte und ihr Hund Bisswunden,die ärztlich versorgt wurden. Meine Frage: Wie bringe ich einen fremden Hund dazu,der nicht gehorcht, von meinem Hund abzulassen,wenn er schon beißt und nicht los lässt. Schonmal vielen Dank ,für eure Ratschläge.
 
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Gaby
17. März 09:13
Also, ich bin mit Lilly öfter zum Hundetreffen auf einer eingezäunten Spielwiese. Ein Hundetrainer ist vor Ort. Eine Bordeudogge und eine schwarze Deutsche Dogge geraten schon mal aneinander. Zwei große Kaliber! Wenn Wasser spritzen nicht hilft, dann beherzt die Hinterbeine packen und auseinander ziehen. Nie am Kopf oder Nacken packen! Die sind dann so verdutzt, dass sie voneinander lassen. Hat bis jetzt immer geholfen!
 
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Sandra
17. März 09:16
Also, ich bin mit Lilly öfter zum Hundetreffen auf einer eingezäunten Spielwiese. Ein Hundetrainer ist vor Ort. Eine Bordeudogge und eine schwarze Deutsche Dogge geraten schon mal aneinander. Zwei große Kaliber! Wenn Wasser spritzen nicht hilft, dann beherzt die Hinterbeine packen und auseinander ziehen. Nie am Kopf oder Nacken packen! Die sind dann so verdutzt, dass sie voneinander lassen. Hat bis jetzt immer geholfen!
Bei Molossern bitte nicht ins Maul greifen - da sind oft aufgrund der Kopfform keine Lücke zwischen den Zähnen und sie haben starke Kaumuskeln. Meine zerknacken innerhalb von 10 Minuten einen Hähnchenschenkel ohne abzusetzen
 
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17. März 09:17
Und allgemein - wann ist ein Angriff ein Angriff? - laufe ich zum Beispiel an einem eingezäunten Gelände vorbei oder über eine offene Wiese und ein Hund (vermutlich der Rasse Hüte/Hof/Herdenschutzhunden) - dann ist das kein Angriff - sondern eine Aufforderung mich von dort wegzubewegen, oder nicht die Grenzen zu überschreiten und mich ruhig zu verhalten. Denn das ist ihre Aufgabe mich auf Abstand zum Schutz anderer zu halten. Ich bin der Eindringling. Solange, der Hund mich auf Abstand beobachtet und stehen bleibt und mich nur fixiert - sich ablegt oder schnüffelt - sagt er mir das er mich bemerkt hat, hier kommt es nun auf mein Verhalten an. Bin ich unsicher? Dann Dreh ich um und geh in die Richtung in die ich kam zurück. Sind meine Hunde aufmerksam und freudig? Dann gehe ich langsam, lasse ihnen die lange Leine und gebe ihnen die Chance sich frei zu bewegen (habe ich dies nur mit ihnen vorher geübt? Dann in einem großen Bogen und langsam um den Hund herum, nicht fixieren und öfter wegblicken und auf den eigenen Hund achten). Sollte ein Hund mich bellend und fletschend anspringen und sich sofort wieder ein Stück entfernen? War das definitiv eine Warnung das er es ernst meint - sich bedrängt/bedroht fühlt. Und ich versuche mich abzuwenden und in die entgegengesetzte Richtung weg zu gehen (Nein - der Hund wird mir nicht nachsetzen) So Ich denke man erkennt, das bei „Angriffen von Hunden“ vieles vorher schief gelaufen ist oder vieles übersehen wurde und die Hauptschuld oft wir Menschen haben. Natürlich gibt es auch die Hunde die schlicht auf einen zu rennen und aus dem nichts zu packen. Ja. Gibt es. Arme Seelen die misshandelt wurden oder Schäden aus falscher Haltung haben. Auch tatsächlich vorhanden (hatte selbst Jahre solch einen Hund aus dem Tierschutz). Das kommt jedoch nicht sehr oft vor und auch mein Rüde hat nicht nachgefasst wenn man sich weggedreht hat und in die andere Richtung gegangen ist. Er hat nie einen gebissen, jedoch zwei gute Freunde umgeworfen.
Das sehe ich auch so, aber ich habe es so verstanden, dass wir hier von den "armen Seelen" sprechen.
 
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Sandra
17. März 09:18
Also, ich bin mit Lilly öfter zum Hundetreffen auf einer eingezäunten Spielwiese. Ein Hundetrainer ist vor Ort. Eine Bordeudogge und eine schwarze Deutsche Dogge geraten schon mal aneinander. Zwei große Kaliber! Wenn Wasser spritzen nicht hilft, dann beherzt die Hinterbeine packen und auseinander ziehen. Nie am Kopf oder Nacken packen! Die sind dann so verdutzt, dass sie voneinander lassen. Hat bis jetzt immer geholfen!
Ziehen führt im falschen Moment zu tiefen Wunden. Hier bitte nicht ungeübten Auges einfach handeln. Die Hunde müssen in dem Moment kurz voneinander ablassen.
 
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Sandra
17. März 09:20
Das sehe ich auch so, aber ich habe es so verstanden, dass wir hier von den "armen Seelen" sprechen.
Gute Frage. Ich kenne einige die solche Hunde haben - da ich selbst auch solche hatte. Wir gehen zu ungewöhnlichen Zeiten an einsamen Orten (hört sich lustig an) aber ist so. Ich war meine große Runde zwischen 3-5 Uhr morgens damals unterwegs. Ansonsten kleine Runden oder auf abgezäunten Gelände
 
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17. März 09:24
Ich versuche es auch immer so zu halten, dass ich, nach einem "Anrempeln", den anderen Besitzer eher beruhige, denn der ist ja meist auch aus der Fassung, dass sowas gerade passiert ist und wir uns alle gemeinsam, entweder im Laufen oder Stehen, uns wieder entspannen. So zu sagen im Guten Auseinander gehen, damit keine Aversionen gegen bestimmte Hundetypen entstehen, nicht bei mir und nicht bei den Hunden. Allerdings wenn mein Hund blutende und zerfetzt da liegt ist das natürlich eine andere Sache. Sowas gab es in unserer Gegend schon auch - wo 3 Schäfis auf einen Hund los sind. Kaum auszudenken was für ein Trauma das für Mensch und Tier ist.
 
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17. März 09:26
Ein Rottweiler ist mal vom Nachbargrundstück abgehauen und als ich mit meinem damaligen Aussie spazieren gehen wollte, stürzte er sich auf ihn. Der Rotti kam von hinten, so dass ich es nicht sehen konnte. Er rammte meinen (12 Jahre alter Aussie) um, packte ihn und schüttelte. Und eins könnt ihr mir glauben, egal was man sich vornimmt, es ist erstmal alles weg. Der Rotti hatte kein Halsband. Ich versuchte ihn am Nacken zu packen, doch ich hatte keine Chance. Der Besitzer war nicht da. Es war sehr viel Dynamik drin, daher war es schwer, den Rotti irgendwo zu greifen. In meiner Verzweiflung fing ich an um Hilfe zu rufen. Da es direkt vor meinem Haus war und somit auch in der Nähe des Nachbarn, wurde er aufmerksam. Doch er ging auch nicht an seinen Hund. Durch pures Glück ließ der Rotti mal kurz los und ich stellte mich zwischen den Rotti und meinen, der uns umkreiste. In dem Moment war mir alles egal, ich wusste aber, wenn der Rotti meinen noch mal erwischt, wird er es nicht überleben. Mein Aussie lag auf der Straße. Der Nachbar kam dann wieder und holte seinen Hund. Im Nachhinein wünschte ich mir anders, mutiger und energischer reagiert zu haben, aber in der Situation wusste ich nicht was ich machen sollte. Den Abend verbrachte ich in der Tierklinik. Rute und linkes Vorderbein gebrochen, viele Risswunden am Bauch bzw Brustkorb, durchlöchertes Ohr und ein eingeblutetes Auge. Aber er hat alles überlebt.
Von hinten kannst natürlich nichts machen... Das war für euch beide bestimmt ein traumatische Erlebnis - und dann noch die Unfähigkeit des Halters...
 
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17. März 09:28
Aber ich sage mir auch immer, es wird einen Trigger gegeben haben, denn die Hunde sind ja grundsätzlich nicht Selbstmord gefährdet und begeben sich in eine für sie womöglich tödliche Situation - abgesehen die "armen Seelen" wo im Vorfeld schon viel schief gelaufen ist.
 
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17. März 09:33
Vielen Dank für das Thema Uschi, ist auf jeden Fall sehr informativ, die Erfahrung Betroffener mal zu lesen.
 
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Sandra
17. März 09:34
Ein Rottweiler ist mal vom Nachbargrundstück abgehauen und als ich mit meinem damaligen Aussie spazieren gehen wollte, stürzte er sich auf ihn. Der Rotti kam von hinten, so dass ich es nicht sehen konnte. Er rammte meinen (12 Jahre alter Aussie) um, packte ihn und schüttelte. Und eins könnt ihr mir glauben, egal was man sich vornimmt, es ist erstmal alles weg. Der Rotti hatte kein Halsband. Ich versuchte ihn am Nacken zu packen, doch ich hatte keine Chance. Der Besitzer war nicht da. Es war sehr viel Dynamik drin, daher war es schwer, den Rotti irgendwo zu greifen. In meiner Verzweiflung fing ich an um Hilfe zu rufen. Da es direkt vor meinem Haus war und somit auch in der Nähe des Nachbarn, wurde er aufmerksam. Doch er ging auch nicht an seinen Hund. Durch pures Glück ließ der Rotti mal kurz los und ich stellte mich zwischen den Rotti und meinen, der uns umkreiste. In dem Moment war mir alles egal, ich wusste aber, wenn der Rotti meinen noch mal erwischt, wird er es nicht überleben. Mein Aussie lag auf der Straße. Der Nachbar kam dann wieder und holte seinen Hund. Im Nachhinein wünschte ich mir anders, mutiger und energischer reagiert zu haben, aber in der Situation wusste ich nicht was ich machen sollte. Den Abend verbrachte ich in der Tierklinik. Rute und linkes Vorderbein gebrochen, viele Risswunden am Bauch bzw Brustkorb, durchlöchertes Ohr und ein eingeblutetes Auge. Aber er hat alles überlebt.
Hier mal ein Video auf die Schnelle. Fee hat keinen Bock auf das Spiel und Yuna macht das zwar noch nett für ihre Rasse - aber man sieht hier deutlich: Molosser spielen körperlich und das packen-schütteln-an der Haut/Fell reißen ist ein Teil dieses Spiels und ja - die gehen grob miteinander um. Kennt ein solcher Hund nur seine Rasse geht er mit jedem anderen Hund auch so um und der findet das gar nicht lustig, dem tut das im schlimmsten Fall weh. Diese molosser rassen haben aber ein gedämpftes Schmerzempfinden. Fazit: Spielverhalten ist Rasse abhängig und kann durch fehlende Sozialisierung mit anderen Hunden schnell unschön werden