Ich hatte zum Glück auch nie so eine Situation und kann nur Belesenes wiedergeben. Aber das mit den Hinterbeinen habe ich auch gelesen, wobei die Herrchen/Frauchen am eigenen Hund agieren und die Hinterbeine hoch heben und erst mal nach vorne damit gehen. Das irritiert wohl so, dass sich der Biss lockert.
Wenn sich ein Hund richtig festgebissen hat, kommt man da mit aufhebeln des Gebissen wohl nicht so zurande, wobei ich auch sicherlich nicht in die Schnauze eines fremden Hundes greifen würde.
Würgen und die Luftröhre zuquetschen, ist auch so ne Sache, da wir es zum überlebenskampf und so könnte der Hund, durch stärkeres Anspannen der Muskeln, noch fester Zubeissen... Dann noch eher den Nackenkragen - am "Schlawittchen" - packen und hoch heben und hoffen, dass noch was vom Tragereflex aus der Welpenzeit vorhanden ist.
Schläge würde ich auch vermeiden, da ich ebenfalls der Meinung bin, dass man damit den Hund erst richtig anstachelt. Man macht in dem Moment bei dem Kampf mit. Das ist das Gleiche, wie durch laut werden, den eigenen Hund am Bellen zu hindern. Klappt meist nicht, da man in den Augen des Hundes ja Mitbellt .
Einen Überraschungsmoment kreieren, wie mit der Gießkanne, ein aufklappender Regenschirm oder Jacke über die Köpfe, ja da wäre ich auch dabei.
Falls mein Hund an der Leine ist, diese auf jeden Fall los lassen, damit er Wegrennen kann, wenn sich die Gelegenheit bietet.
Ob ich fähig wäre in der Situation wirklich so zu agieren, weiß ich nicht. Mitten drin zu sein ist nochmal ne ganz andere Nummer. Wie gesagt, war noch nie in so einer Situation und hoffe bin es auch nie.
Ansonsten versuche ich aber so ne Situation komplett zu vermeiden, indem ich herrenlose, heranpreschende Hunde selbst blocke, indem ich mich vor dem Kontakt so aufbaue und sie ganz ernst anschreie mit Handbewegung: STOP oder HALT oder SITZ. Die Worte haben die meisten Hunde schon mal gehört.
Im Urlaub in Polen, habe ich auf diese Weise einige Hunde von uns fern gehalten. Macht schon Eindruck, wenn einem fremden Hund dabei der Arsch auf den Boden fällt... Besonders auch, bei den eigenen hinterlässt das einen Eindruck.
Allerdings muss man in dieser Situation dann, durch Augenkontakt den fremden Hund an dem Ort fixieren, wo er ist und so, kontinuierlich die Einhaltung des Abstandes zu mir einfordern und die Spannung aufrecht erhalten und hoffen, daß Herrchen/Frauchen bald kommt - oder die Situation so lange aussitzen, bis der andere aufgibt und das Interesse verliert. Setzt natürlich voraus, dass der Hund sich auf den Augenkontakt einlässt und sich nicht so leicht ablenken lässt. Ansonsten wird wieder und wieder die Aufmerksamkeit mit Befehlen und Handzeichen auf mich gelenkt. Wichtig beim Augenkontakt: da dies gemeinhin als Drohgebärde empfunden wird, nicht nach vorne gehen, das könnte sonst als Angriff verstanden werden! Genau so gilt, wenn man sich zu früh umdreht und weiter geht, könnte das als unterwürfig gelten und der andere Hund fühlt sich bestärkt, einen weiteren Anlauf zu starten.
Das pumt einen so richtig mit Adrenalin voll, da ist mit mir danach nicht mehr viel anzufangen... 🙄