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Vic
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zuletzt 29. Nov.

Ultimative Tipps zur Leinenführigkeit

Hallo zusammen, welche Tipps zum Thema Leinenführigkeit haben euch wirklich weiter gebracht? Ich habe das Gefühl, dass bei uns nichts so richtig funktionieren will. Wir haben schon zwei online Kurse gekauft und besuchen auch die MR Hundeschule aber irgendwie kommen wir nicht weiter. Remy ist jetzt 1,5 Jahre alt, hat einen Hormonchip und ist extrem umweltorientiert. Derzeit auch wieder sehr stark mit der Nase unterwegs. Wenn wir aktiv etwas zusammen machen draußen, Übungen, Tricks oder so, ist er total bei der Sache und aufmerksam aber neben mir an der lockeren Leine laufen? Nö Im Gegenteil. Er springt häufig wenn er was spannendes sieht richtig rein und reißt mich irgendwohin. Je nachdem was man sonst noch in der Hand hat, ist das auch generell einfach unangenehm. Er ist generell sehr quirlig, fährt problemlos von 0 auf 300 hoch (kann zum Glück aber auch gut zur Ruhe kommen) und hat viel Power. Ich hab im Januar eine Einzelstunde in der Hundeschule mit ihm gebucht, aber es wurmt mich, dass wir so gar nicht weiter kommen, was das Thema angeht. Liegt es vielleicht auch einfach am Alter? Muss ich geduldiger sein? Er ist seit Januar diesen Jahres bei mir. Habt ihr Tipps?
 
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Ilona
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19. Nov. 18:16
Leinenführigkeit ist kein Einzelthema, sondern oft verknüpft mit anderen Themen : wie zu hohe Erregung, zuviel Stress oder Frust, vielleicht auch gesundheitliche Themen, Art der Auslastung: zuviel oder zuwenig.
Deswegen ist es schwer, da jetzt Tipps zu geben. Du musst dir das grosse Ganze anschauen. Wie verläuft euer Tag? Welche Reize, wieviel und was an Auslastung, wie oft und wie lange Gassi etc...
 
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Ilona
19. Nov. 18:16
Leinenführigkeit ist kein Einzelthema, sondern oft verknüpft mit anderen Themen : wie zu hohe Erregung, zuviel Stress oder Frust, vielleicht auch gesundheitliche Themen, Art der Auslastung: zuviel oder zuwenig.
Deswegen ist es schwer, da jetzt Tipps zu geben. Du musst dir das grosse Ganze anschauen. Wie verläuft euer Tag? Welche Reize, wieviel und was an Auslastung, wie oft und wie lange Gassi etc...
 
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Evi
19. Nov. 19:03
Den Frust kann ich gut nachvollziehen. Habe damals, als Ben 1 1/2 Jahre alt war, auch bei MR eine Kurs für Leinenführigkeit gemacht. Zunächst ohne Besserung. Und von heute auf morgen ist bei ihm mit 2 Jahren doch noch "der Groschen gefallen"! Zuerst dachte ich an einen guten Tag, nach drei Tagen habe ich mich gewundert und nach einer Woche habe ich es geglaubt: er kann endlich an der Leine laufen!!!👍👍👍 Also kann ich dir nur raten, weitermachen und durchhalten!!!😅😅😅
 
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Miriam
19. Nov. 19:06
Ich werde mal mitlesen falls wer antwortet, unsere Situation ist ähnlich.
Wir haben jetzt am Freitag auch eine einzelstunde. Selbst die Trainer müssen bei uns überlegen wie wir das angehen weil bisher nichts so richtig wirkt.
Du bist also nicht allein.
Wir schaffen das aber beide ganz bestimmt 💪
 
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Vic
19. Nov. 19:25
Ich werde mal mitlesen falls wer antwortet, unsere Situation ist ähnlich. Wir haben jetzt am Freitag auch eine einzelstunde. Selbst die Trainer müssen bei uns überlegen wie wir das angehen weil bisher nichts so richtig wirkt. Du bist also nicht allein. Wir schaffen das aber beide ganz bestimmt 💪
Ja genau so liefs in der letzten Stunde der Junghundegruppe auch. Da haben wir auch Leinenführigkeit geübt und die Trainerin hat’s mit Remy probiert und der machte wie immer so sein Ding und sie meinte nur „normalerweise liegts am Menschen, hier müssen wir anders vorgehen…“ 😅
 
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Vic
19. Nov. 19:31
Leinenführigkeit ist kein Einzelthema, sondern oft verknüpft mit anderen Themen : wie zu hohe Erregung, zuviel Stress oder Frust, vielleicht auch gesundheitliche Themen, Art der Auslastung: zuviel oder zuwenig. Deswegen ist es schwer, da jetzt Tipps zu geben. Du musst dir das grosse Ganze anschauen. Wie verläuft euer Tag? Welche Reize, wieviel und was an Auslastung, wie oft und wie lange Gassi etc...
Wir haben tatsächlich ein gesundheitliches Thema was jetzt raus kam: er hat Würmer und vermutlich auch schon länger.
Er hat bei mir zwar immer Wurmkuren bekommen aber so rund einmal im Monat hatte er immer Durchfall. War ansonsten aber hungrig, fröhlich und fit - auch mit Durchfall.
Tierarzt und ich dachten das liegt daran, dass er leider wie ein Staubsauger alles frisst, auch unverdauliches, aber haben jetzt dann doch mal ein großes Blutbild gemacht und eine Kotuntersuchung und siehe da: Spulwürmer und … noch irgendein Wurm 😅 und wohl dadurch bedingt erhöhte Entzündungswerte.
Habs gegoogelt und Würmer im Körper können ja so gefühlt alles mögliche an Symptomen mit sich bringen 😅🙈
 
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Ilona
19. Nov. 19:42
Wir haben tatsächlich ein gesundheitliches Thema was jetzt raus kam: er hat Würmer und vermutlich auch schon länger. Er hat bei mir zwar immer Wurmkuren bekommen aber so rund einmal im Monat hatte er immer Durchfall. War ansonsten aber hungrig, fröhlich und fit - auch mit Durchfall. Tierarzt und ich dachten das liegt daran, dass er leider wie ein Staubsauger alles frisst, auch unverdauliches, aber haben jetzt dann doch mal ein großes Blutbild gemacht und eine Kotuntersuchung und siehe da: Spulwürmer und … noch irgendein Wurm 😅 und wohl dadurch bedingt erhöhte Entzündungswerte. Habs gegoogelt und Würmer im Körper können ja so gefühlt alles mögliche an Symptomen mit sich bringen 😅🙈
Klar wenn der Hund sich unwohl fühlt, gibt es in der Regel auch mehr ziehen an der leine. Das sehe ich auch bei Yuna. Was bei uns geholfen hat, ne längere Leine einzusetzen. Jedes Mal wenn der Hund zieht und ins Geschirr rennt, bringt das Frust. Und um dem zu umgehen hilft oft auch eine längere Leine. Das war bei uns damals 5m. Mittlerweile sind wir wieder runter auf 3m. Wobei ich bei längeren Runden 10m. nutze.
 
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Nadine
19. Nov. 19:48
Ich bin bei Ilona und würde nicht einzeln an der Leinenführigkeit trainieren, sondern am grundsätzlichen Erregungslevel.

Ruhig und orientiert an der Leine laufen ist für einen Hund exztem anstrengend, vor allem wenn alles so aufregend ist und überall so spannende Dinge locken.
Mir ist darum zunächst mal wichtig, dass mein Hund Zeit bekommt, seine Dinge zu erledigen. Und dass er sich wohl fühlt und nicht um seine Sicherheit bangen muss, nicht gestresst ist, nicht mit der Situation überfordert ist.
Wenn das alles gegeben ist, kann ich dann langsam anfangen, mit ihm an der Leinenführigkeit zu arbeiten und ihn einzuladen, bei mir im Nahbereich zu bleiben (wobei meine Leine 3m lang ist -> je länger die Leine, desto angenehmer für Mensch und Hund, weil man nicht durchgehend konzentriert sein muss und daran auch mal seinen Interessen nachgehen kann). Wobei ich das ab dem Punkt bei meinem Hund nicht mehr trainieren musste, er hatte nämlich schlichtweg keinen Grund mehr, zu ziehen. Und angenehm ist das Leine ziehen für den Hund ja auch nicht.

Wenn ihn etwas stresst, läuft er auch heute nicht perfekt leinenführig. Aber das ist ok für mich - ich möchte in der Situation nicht noch einen zusätzlichen Stressfaktor hinzufügen, indem ich auf Leinenführigkeit bestehe, sondern ihn unterstützen seinen Stress los zu werden. Und wenn mir das gelungen ist, läuft er dann auch wieder entspannt 🙃


Mein konkreter Tipp wäre also: wenn die Situation erlaubt lange Leine, eine Weile lang die immer gleiche langweilige Strecke Gassi gehen mit gleichem Hin und Rückweg, ihm ausreichend Zeit geben für "sein Ding machen" (und sich dabei auch gern auch dafür interessieren!) und ihm helfen, sich zu entspannen (Inselspaziergänge, Möglichkeiten zum Stressabbau wie Leckerlisuche oder zergeln,...). Und jede Kontaktaufnahme, und sei es nur ein zu dir gedrehte Ohr, beantworten.
Wenn das Erregungslevel dann niedrig genug ist, kannst du auch gezielt in deiner Nähe laufen belohnen. Ich mag dafür den Ansatz, Leckerli hinter dich zu werfen (nicht zu schwungvoll), denn dann hast du mehr Zeit zum belohnen bevor er wieder weit vor dir ist 🙃
 
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Ilona
19. Nov. 20:14
Ich bin bei Ilona und würde nicht einzeln an der Leinenführigkeit trainieren, sondern am grundsätzlichen Erregungslevel. Ruhig und orientiert an der Leine laufen ist für einen Hund exztem anstrengend, vor allem wenn alles so aufregend ist und überall so spannende Dinge locken. Mir ist darum zunächst mal wichtig, dass mein Hund Zeit bekommt, seine Dinge zu erledigen. Und dass er sich wohl fühlt und nicht um seine Sicherheit bangen muss, nicht gestresst ist, nicht mit der Situation überfordert ist. Wenn das alles gegeben ist, kann ich dann langsam anfangen, mit ihm an der Leinenführigkeit zu arbeiten und ihn einzuladen, bei mir im Nahbereich zu bleiben (wobei meine Leine 3m lang ist -> je länger die Leine, desto angenehmer für Mensch und Hund, weil man nicht durchgehend konzentriert sein muss und daran auch mal seinen Interessen nachgehen kann). Wobei ich das ab dem Punkt bei meinem Hund nicht mehr trainieren musste, er hatte nämlich schlichtweg keinen Grund mehr, zu ziehen. Und angenehm ist das Leine ziehen für den Hund ja auch nicht. Wenn ihn etwas stresst, läuft er auch heute nicht perfekt leinenführig. Aber das ist ok für mich - ich möchte in der Situation nicht noch einen zusätzlichen Stressfaktor hinzufügen, indem ich auf Leinenführigkeit bestehe, sondern ihn unterstützen seinen Stress los zu werden. Und wenn mir das gelungen ist, läuft er dann auch wieder entspannt 🙃 Mein konkreter Tipp wäre also: wenn die Situation erlaubt lange Leine, eine Weile lang die immer gleiche langweilige Strecke Gassi gehen mit gleichem Hin und Rückweg, ihm ausreichend Zeit geben für "sein Ding machen" (und sich dabei auch gern auch dafür interessieren!) und ihm helfen, sich zu entspannen (Inselspaziergänge, Möglichkeiten zum Stressabbau wie Leckerlisuche oder zergeln,...). Und jede Kontaktaufnahme, und sei es nur ein zu dir gedrehte Ohr, beantworten. Wenn das Erregungslevel dann niedrig genug ist, kannst du auch gezielt in deiner Nähe laufen belohnen. Ich mag dafür den Ansatz, Leckerli hinter dich zu werfen (nicht zu schwungvoll), denn dann hast du mehr Zeit zum belohnen bevor er wieder weit vor dir ist 🙃
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen 🙃
 
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Lisa-Eileen
19. Nov. 20:21
Bei mir hat Orientierung und ordentliche Führung extrem viel gebracht.
Lernen Grenzen zu setzen und keine Angst vor Korrekturen zu haben nur weil iwelche ungebildeten Leute einen dann steinigen und meinen man würd den Hund verstören.
Einfach aufs Bauchgefühl hören und nicht auf Leute die sich nie mit den 4 Säulen des Lernens auseinandergesetzt haben.
Seitdem ich besser führe ist er viel entspannter, holt sich Hilfe bei mir wenn nötig statt alles selbst regeln zu wollen und er hört viel besser zu, steigt nicht einfach aus unserer Konversation aus.
Aber ja, n Stück weit liegts auch an der Pubertät.
Seit er erwachsen ist wurde es nochmal besser und er eben auch zuverlässiger.
 
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Norman
19. Nov. 20:25
Den Frust kann ich gut nachvollziehen. Habe damals, als Ben 1 1/2 Jahre alt war, auch bei MR eine Kurs für Leinenführigkeit gemacht. Zunächst ohne Besserung. Und von heute auf morgen ist bei ihm mit 2 Jahren doch noch "der Groschen gefallen"! Zuerst dachte ich an einen guten Tag, nach drei Tagen habe ich mich gewundert und nach einer Woche habe ich es geglaubt: er kann endlich an der Leine laufen!!!👍👍👍 Also kann ich dir nur raten, weitermachen und durchhalten!!!😅😅😅
Das sehe ich genauso.
Bei unserer Hela ist auch so mit 2 Jahren mehr Ruhe eingekehrt.
In der Pubertät haben sie Konfetti in der 🥳