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Matze
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zuletzt 19. Sept.

Trennungsangst beim Reiten

Hallo liebe Leute, Unsere 4 Monate alte Schäferhündin hat nun ihre ersten Besuche auf dem Reiterhof hinter sich, in Zukunft wird sie dort jede Woche viel Zeit verbringen. Nach anfänglicher Scheu bewegt sie sich nun sicher in der Stallgasse und den Reitplätzen umgeben von Pferden. Wenn jedoch Frauchen auf das Pferd steigt und anfängt, ihre Runden auf dem Platz zu drehen, bringt das die kleine völlig aus der Bahn. Sie weint, bellt und möchte unbedingt zu ihrem Frauchen. Da hilft kein Spielzeug, Leckerchen oder sonstiges, um die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Wir hatten gehofft, dass sie (ähnlich wie bei Trennungsübungen daheim) versteht, dass Frauchen immer wieder kommt. Doch die letzten Male schmiss sie sich bis zur Erschöpfung in das Geschirr. Nun die Frage, wie können wir ihr helfen? Ich dachte daran, dass Frauchen ihr bei jeder Runde einfach ein paar Leckerlis vom Pferd aus hinwirft, oder dass sie erstmal ganz dicht bei uns bleibt, ruhiges Verhalten lobt und sich immer wieder ein Stückchen entfernt... Vielleicht hat ja jemand bereits Erfahrung mit Hund und Pferd, oder einen anderen Tipp. Bitte keine Methoden/Tipps mit Korrektur oder Strafen. LG Matze
 
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Dogorama-Mitglied
19. Sept. 16:45
Das ist kein Problem, daheim, solange sie das Gefühl hat "im Training" zu sein. Wir haben ein körpersprachliches Bleib erarbeitet, auf dass wir uns zumindest in reizarmer Umgebung verlassen können. Sobald jedoch unsere Aufmerksamkeit ausbleibt, ist es die selbe Siutation, in der Welpenschule z.B. hielt der Trainer sie an der Leine, wir "versteckten" uns noch halb sichtbar hinter einem Baum. Auch da schrie sie, bis sie losgelassen wurde und zu uns konnte.
Schonmal sehr gut das ihr ein Bleibkommando habt. Bleibt da einfach weiter dran und übt das in immer schwereren Situationen und das Deckentraining. Evtl. Die Aufmerksamkeit daheim etwas runterfahren, damit sie es lernt ignoriert zu werden, wenn man mit dem Pferd arbeitet. Sie ist ja auch noch eine junge Maus, mit Konsequenz und Training kommt ihr da bestimmt gut ans Ziel ☺️
 
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Matze
19. Sept. 16:46
Wie ist es den wenn ihr sie theoretisch an einem Baum anbindet und euch etwas entfernt, ist das die gleiche Situation oder ist das nur sobald jemand auf dem Pferd sitzt?
Auf der Putzplatte ist übrigens alles ziemlich entspannt, auch wenn Frauchen kurz in die Gasse geht, kann ich ihre Aufmerksamkeit ergattern und freiwilliges Sitz/Platz/ruhiges Verhalten belohnen
 
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Matze
19. Sept. 16:47
Schonmal sehr gut das ihr ein Bleibkommando habt. Bleibt da einfach weiter dran und übt das in immer schwereren Situationen und das Deckentraining. Evtl. Die Aufmerksamkeit daheim etwas runterfahren, damit sie es lernt ignoriert zu werden, wenn man mit dem Pferd arbeitet. Sie ist ja auch noch eine junge Maus, mit Konsequenz und Training kommt ihr da bestimmt gut ans Ziel ☺️
Vielen Dank für die Tipps und vor allem das Gefühl, dass das schon wird :)
 
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Dogorama-Mitglied
19. Sept. 16:49
Ganz ehrlich, ist schwierig! Ich fürchte wir haben in den 6 Wochen, die wir uns für sie Urlaub genommen haben, zu wenige Spaziergänge oder Spieleinheiten alleine gemacht... Das haben wir immer zusammen mit ihr gemacht, daher fällt ihr das sehr schwer wenn einer sich entfernt... Pferd erstmal beiseite lassen und dort ansetzen? Wenn ja wie ? Oder regelt sich das von selbst (sind wieder am Arbeiten, gestaffelt für minimale Alleine-Zeit und damit auch mehr 1 zu1 Beschäftigung)
Sehr wahrscheinlich regelt es sich nicht von selbst und könnte sich auch noch verschlimmern. Ich würde es so machen, dass derjenige, der nicht den Hund führt, sich gelegentlich unverhofft ein paar Meter zurückfallen lässt und im gleichen Tempo wie die anderen weitergeht. Derjenige mit Hund geht selbstbewusst ohne großartig zu locken o. ä. weiter. Wenn der Hund nicht mehr nach hinten guckt, markern und belohnen und der hintere schließt wieder auf. Dann wechselt die Person ohne Hund mal die Straßenseite oder geht andersherum durch den Kreisverkehr usw, aber am Anfang immer so, dass der Hund sie noch sieht. Dann trennt man sich für kurze Strecken und verlängert in Zeit Stück für Stück (z. B. in Siedlungen gibt es ja manchmal so kleine Straßen die vom Hauptweg abgehen und später wieder dazukommen)
 
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Matze
19. Sept. 16:51
Sehr wahrscheinlich regelt es sich nicht von selbst und könnte sich auch noch verschlimmern. Ich würde es so machen, dass derjenige, der nicht den Hund führt, sich gelegentlich unverhofft ein paar Meter zurückfallen lässt und im gleichen Tempo wie die anderen weitergeht. Derjenige mit Hund geht selbstbewusst ohne großartig zu locken o. ä. weiter. Wenn der Hund nicht mehr nach hinten guckt, markern und belohnen und der hintere schließt wieder auf. Dann wechselt die Person ohne Hund mal die Straßenseite oder geht andersherum durch den Kreisverkehr usw, aber am Anfang immer so, dass der Hund sie noch sieht. Dann trennt man sich für kurze Strecken und verlängert in Zeit Stück für Stück (z. B. in Siedlungen gibt es ja manchmal so kleine Straßen die vom Hauptweg abgehen und später wieder dazukommen)
Sehr interessanter Ansatz, das werden wir probieren! Vielen Dank!
 
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Dogorama-Mitglied
19. Sept. 16:52
Vielen Dank für die Tipps und vor allem das Gefühl, dass das schon wird :)
Gerne, hoffe es haut gut hin bei euch, aber ihr seid ja schon gut im Training dabei. Da muss man auch einfach mal das positive sehen und mit Training wird das auch gut klappen. Ganz Viel Spaß und Erfolg dabei! Noch ein Tipp, wenn deine Freundin dann alleine am Stall ist muss das Quengeln auf jeden Fall ignoriert werden, damit sie nicht lern das sie damit weiter kommt, dann wird sie auch runterkommen.
 
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Frank
19. Sept. 16:58
Bezogen auf Eure bisherigen Schilderungen mutet ihr eurer jungen Schäferhündin einfach zuviel zu. Alternativ oder zusätzlich zum Deckentraining und vorausgesetzt euer Pferd ist hundesicher, also einen (Begleit)Hund gewöhnt, hätte ich das ganze nach der Art empfohlen wie Hunde auch an's Laufen am Fahrrad gewöhnt werden. Beide im Schritt, Reiter/in erstmal abgesessen und kleine wirklich kurze Runden gegangen. Oder sogar im Stehen erstmal nur auf/Absteigen geübt. Und so dann auch allmählich ganz langsam mal einen kleinen Abstand beim Gehen eingebaut und das ganze Schrittchen für Schrittchen gesteigert. Dafür werdet ihr Euch schon deutlich mehrere Wochen einplanen müssen. Lasst ihr Kaja zuwenig Zeit oder macht zu große Schritte führt das eher zu Rückschlägen und dann wirds noch schwieriger. 🌻
 
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Matze
19. Sept. 17:03
Bezogen auf Eure bisherigen Schilderungen mutet ihr eurer jungen Schäferhündin einfach zuviel zu. Alternativ oder zusätzlich zum Deckentraining und vorausgesetzt euer Pferd ist hundesicher, also einen (Begleit)Hund gewöhnt, hätte ich das ganze nach der Art empfohlen wie Hunde auch an's Laufen am Fahrrad gewöhnt werden. Beide im Schritt, Reiter/in erstmal abgesessen und kleine wirklich kurze Runden gegangen. Oder sogar im Stehen erstmal nur auf/Absteigen geübt. Und so dann auch allmählich ganz langsam mal einen kleinen Abstand beim Gehen eingebaut und das ganze Schrittchen für Schrittchen gesteigert. Dafür werdet ihr Euch schon deutlich mehrere Wochen einplanen müssen. Lasst ihr Kaja zuwenig Zeit oder macht zu große Schritte führt das eher zu Rückschlägen und dann wirds noch schwieriger. 🌻
Danke für die Tipps! Und ja, ich denke auch da haben wir zu viel erwartet 🫣 Wir hielten das Zuschauen aus etwas Entfernung für den besten Schritt, da unser Pferdchen zwar Hunde gewohnt ist, aber auf Berührungen an den Beinen hochsensibel und gerne auch mit Tritten reagiert... An ihre Angst um Frauchen oder die Trennung von ihr haben wir wegen ihrer raschen Fortschritte in den eigenen 4 Wänden nicht gedacht 😔
 
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Frank
19. Sept. 17:12
würde ich nicht "Angst um Frauchen" nennen, sie hat sich vermutlich einfach schon den naheliegendsten Job geschnappt. 😁 Und will natürlich - nach der Erfahrung auf dem Hundeplatz - erstmal keinesfalls zusehen wie Frauchen ohne sie weg reitet. Wurde oben schon erwähnt, macht das alles wirklich sehr kleinschrittig und mit sehr viel Geduld 👍
 
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Petra
19. Sept. 17:13
Ist sie so angebunden, dass sie euch sieht