Hallo Anastasia,
Es ist schön zu hören, dass ihr euch so um Teddys Wohlergehen sorgt :)
So ein Umzug heißt natürlich erstmal viel Veränderung und auch das einige Dinge nochmal im neuen Umfeld neu verknüpft werden müssen. Das Alter sollte erstmal kein Problem darstellen, vorallem wenn Teddy, wie du schreibst, richtig aufblüht.
Ich kann euch zum Thema "Alleine bleiben" sehr den Podcast und Blog von Anne Bucher von Anders mit Hund empfehlen. Durch ihre Trainingsweise haben wir echt gute Fortschritte mit unserer Lizanne machen können.
Hier einmal die Kurzfassung, was bei uns geholfen hat:
- eine Hundeoase: Ein Ort (eine Körbchen, eine Box, ein Platz auf der Couch, etc.) der nur für den Hund vorgesehen ist, auf dem keine Interaktionen (vorallem keine blöden) mit dem Menschen stattfinden und den man dann positiv verknüpft durch (versteckte) Leckerchen etc.
In der Nähe sollte ein Wassernapf stehen und alles was dein Hund gerne hat sollte sich auch hier befinden. Bei uns sind das die Kuscheltiere, Spielzeuge, Decken und Kartons zum zerfetzen. Der Hund soll lernen, dass er dort alle seine Bedürfnisse (bis auf das nach sozialem Kontakt) selbst erfüllen kann. Erfüllt Bedürfnisse tragen dazu bei, dass der Hund Selbstwirksamkeit erfährt, Sicherheit verspürt und leichter entspannen kann.
- Ein Objekt das signalisiert "wir sind gerade weg": das ist bei uns ein alter Wäschekorb, den wir jedes mal wenn wir das Haus/den Raum verlassen vor die Tür stellen und an dem der Hund sich orientieren kann. Das spielt so ein bisschen in die Objektpermanenz rein und kreiert eine Erwartungshaltung ("so lange das Ding da steht, bin ich alleine" ). Manche Hunde "vergessen" zum Beispiel nach dem Schlafen, dass sie alleine sind und werden dann panisch und machen dann beim nächsten Mal lieber kein Auge zu in der Angst, dass sie dann wieder diese Erfahrung machen. Das soll dadurch verhindert werden.
- Beschäftigung: Zur Berühigung, Ablenkung und zum müde machen. Spielen löst Dopamin aus und das ist der Gegenspieler des Stresses. Das heißt du darfst gerade Anfangs sehr großzügig mit den Beschäftigungsmöglichkeiten sein während ihr Teddy alleine lässt. Das kann alles sein was er gerne macht und wobei du dich sicher fühlst ihn damit alleine zu lassen. Bei uns ist das z.B. eine Scheckmatte, aufgerollt Decken mit Leckerlis drinnen, eine Schnüffelmatte, eine Ball mit Zeitungspapier und Leckerlis gefüllt etc.
- Ein Abschieds- und Ankommensritual: Rituale geben unseren Hunden Sicherheit, weil sie bestimmte Erwartungen damit verknüpfen und so wissen was als nächstes passiert. Bei uns sieht das Abschiedsritual wie folgt aus: wir spielen oder kuscheln mit Lizanne um ihr Bedürfniss nach sozialem Kontakt zu erfüllen, bereiten eine Beschäftigung vor, stellen den Wäschekorb an seinen Ort, machen uns fertig, geben Lizanne die Beschäftigung, verabschieden uns mit den Worten "Tschüss" von ihr und schließen die Tür.
Beim Ankommen sieht das ganze so aus: wir kommen rein, begrüßen Lizanne stimmlich, stellen den Wäschekorb weg, gehen in die Küche und setzen uns auf den Boden und begrüßen sie ruhig durch Streicheln und zureden.
Ignorieren bei der Begrüßung finde ich blöd, weil es durch unerfüllte Bedürfnisse leicht zu Frust kommen kann und die Situation dann negativ behaftet endet.
Ich hoffe das konnte dir ein bisschen helfen! :)