Home / Forum / Erziehung & Training / Training für ein entspanntes Silvester

Verfasser-Bild
Cat
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 24
zuletzt 4. Jan.

Training für ein entspanntes Silvester

Hallo zusammen, Gott sei Dank ist Silvester nun vorbei und doch möchte ich mich einmal mit unserem kleinen Silvesterproblem auseinander setzen um ggf. etwas entspannter beim nächsten Mal sein zu können. Ich habe allerdings keine Ideen wie ich das Training gestalten kann.Auf Silvester im Fernsehen reagiert Kuddel nicht...damit kann ich ihn also nicht Desensibilisieren. Habt ihr evtl. Hundeschulen oder Trainer die Tips geben könnten damit man seinen Hund darauf Trainiert "cooler" mit der Situation umzugehen?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nicole
1. Jan. 21:09
Erstmal würde ich rausfinden womit bekomme ich Zugang zu meinem Hund:

Ist der Hund ansprechbar, ablenkbar oder erstarrt er gänzlich, sucht er meine Nähe oder zieht er sich zurück?

Starten würde ich immer damit: Ich erkenne deine Not Hund und mildere z.b. eine Geräuschkulisse erstmal ab indem ich dem Hund einen Snood aufsetze oder einfach mal einen Schal um den Kopf mache.

Hilft ihm meine Berührung? Dann versuche ich es mit Akupressur

https://atlantic-points.com/de/akupressur-hund-beruhigen/

Ich knete den Hund durch (Masssage)

Oder versuche physische Manipulation:
Hund auf alle vier Beine Stellen: Rute von unten in die Waagerechte streicheln, Kopf in erhabene Position bringen, von unten gegen das Kinn streichen. Die Einnahme von dieser künstlich herbeigeführten stolzen Position lässt bei manchen Hunden den Kopf dann auch folgen.

Ist mein Hund generell zur Arbeit zu motivieren, geh ich erstmal weg vom Auslöser und geb in Abfolge Basic Kommandos (also Dinge die der Hund eh aus dem FF beherrscht und arbeite mich Stück für Stück wieder näher ran.

Kekse gehen oft nicht, aber lecken geht oft: Lachscreme in der Tube.
Klecks oben auf die Nase: führt für gewöhnlich automatisch zum ablecken.
Und lecken wissen wir ja wirkt beruhigend.

Für Nasenfreunde: die Nase in Gang kriegen, intensive Geruchsspiele machen.

Für Bewegungsfreunde: Losrennen, ein Jagdspielstarten, oder ganz einfach den Hund Körpersprachlich hin und her, vor und zurück bewegen.
Letzteres führt dazu, dass der Hund die Konzentration wieder aufnimmt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
1. Jan. 21:21
Sollte ein Böller beim Spaziergang losgehen,ist er in seiner Angst relativ gefangen.er nimmt keine Leckerlies an,Rute ist eingeklemmt,zittern am Körper und wenn man stehen bleibt,nimmt er die Standartposition rechts neben mir ein,sofern ich dann den Spaziergang fortsetzen,pendelt er vor mir hin und her und zieht natürlich wie sau.dieser Vorgang lässt sich x beliebig fortführen,es ändert sich nichts. Im Haus verfällt er natürlich in seiner Angst..er zittert,speichelt und lässt sich nicht aus seiner Angst herauslösen
Das kommt mir ziemlich bekannt vor. Nur dass wayne nicht in die grundstellung zurück kommen konnte und nur panisch in alle Richtungen gezogen hat. Ich habe ihn vorletztes Jahr regelmäßig heim tragen müssen, weil so laufen nicht möglich war. Letztes Jahr auch noch an besonders schlimmen Tagen.

Mittlerweile kann ich ihn zum Glück recht gut abholen, aber zu sehr in die Länge ziehen darf ich es draußen nicht, dann sind die gedanklichen Kapazitäten aufgebraucht.

Das nachfolgende ist individuell, kann bei euch auch ganz anders sein. Lohnt sich aber aus meiner Erfahrung Gedanken drum zu machen.

Zuerst mal habe ich beobachtet, wann er am besten mit entfernten Knallern umgehen kann. Bei uns ganz eindeutig mittags/nachmittags, bei viel Tageslicht. In der Dunkelheit am schlimmsten, am Morgen hat er aber auch mehr Energie und steigert sich durch die höhere Grundaufregung mehr rein.
Und das wo: auf weitem Feld kommt er am besten klar, da kann er sich nämlich um 360 Grad umschauen und sieht, dass keine unmittelbare Gefahr droht.
Also ist zur Böllerzeit die Mittagsrunde am längsten und führt aufs Feld. Hier konnte ich üben, Knalle auszuhalten. Praktisch in den Zusammenhang übrigens, dass es von einem Gebäude auf dem Feld das ganze Jahr über immer mal wieder knallt. Da kann man auch super die Entfernung variieren. Je nachdem würde sich hier auch eine Schießanlage sehr gut anbieten.
Nächster Punkt war, was hilft wayne den Kopf wieder frei zu bekommen? Bei ihm ist es Bewegung. Nicht nur bei Böllern, sondern generell bei Anspannung. Bei einen Überschallknall hab ich mal festgestellt, dass er so 20-25 Meter panisch rennt und dann aber auf rufen umdreht. An der Leine geht das natürlich nicht, bitte auch nicht gewollt ausprobieren. Aber das hat mir geholfen zu verstehen, wie ich ihm helfen kann.
Ich bringe jetzt bei Böllern positive dynamik rein. Ein markersignal (auch wenn er in die Leine rennt oder bellt, egal, aber ich muss schnell sein) und ein Leckerli fliegt. Erst in die eine Richtung, dann in die andere. Bis er auch entspannt auf dem Boden schnüffeln und Leckerli suchen kann. Zunächst nur bei weniger schlimmen Geräuschen, dann in immer schwierigeren Situationen.
Wir sind jetzt dieses Jahr auf dem Stand, dass er zwar hin und wieder noch bellt, aber ich ihn immer gut abholen kann bevor er sich rein steigert. Einzelne Knaller tagsüber ignoriert er sogar komplett. Im Dunkeln halten wir aber die Runden immer noch kurz, weil ihn das schon noch sehr stresst.
Silvester selbst sind wir auch ins Ausland geflohen, um der krassesten Knallerei zu entgehen. Der Rest heute hat uns allen völlig gereicht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Cat
1. Jan. 21:31
Erstmal würde ich rausfinden womit bekomme ich Zugang zu meinem Hund: Ist der Hund ansprechbar, ablenkbar oder erstarrt er gänzlich, sucht er meine Nähe oder zieht er sich zurück? Starten würde ich immer damit: Ich erkenne deine Not Hund und mildere z.b. eine Geräuschkulisse erstmal ab indem ich dem Hund einen Snood aufsetze oder einfach mal einen Schal um den Kopf mache. Hilft ihm meine Berührung? Dann versuche ich es mit Akupressur https://atlantic-points.com/de/akupressur-hund-beruhigen/ Ich knete den Hund durch (Masssage) Oder versuche physische Manipulation: Hund auf alle vier Beine Stellen: Rute von unten in die Waagerechte streicheln, Kopf in erhabene Position bringen, von unten gegen das Kinn streichen. Die Einnahme von dieser künstlich herbeigeführten stolzen Position lässt bei manchen Hunden den Kopf dann auch folgen. Ist mein Hund generell zur Arbeit zu motivieren, geh ich erstmal weg vom Auslöser und geb in Abfolge Basic Kommandos (also Dinge die der Hund eh aus dem FF beherrscht und arbeite mich Stück für Stück wieder näher ran. Kekse gehen oft nicht, aber lecken geht oft: Lachscreme in der Tube. Klecks oben auf die Nase: führt für gewöhnlich automatisch zum ablecken. Und lecken wissen wir ja wirkt beruhigend. Für Nasenfreunde: die Nase in Gang kriegen, intensive Geruchsspiele machen. Für Bewegungsfreunde: Losrennen, ein Jagdspielstarten, oder ganz einfach den Hund Körpersprachlich hin und her, vor und zurück bewegen. Letzteres führt dazu, dass der Hund die Konzentration wieder aufnimmt.
Das mit der Lachscreme ist eine sehr gute Idee,weil feste Leckerlis nimmt er in dem.moment nicht....das ist richtig gut.bei den bewegungsfreunden wäre vermutlich die Flucht sofort das was kuddel antreten würde.er würde da nichts positives verbinden in dem Moment.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Cat
1. Jan. 21:34
Das kommt mir ziemlich bekannt vor. Nur dass wayne nicht in die grundstellung zurück kommen konnte und nur panisch in alle Richtungen gezogen hat. Ich habe ihn vorletztes Jahr regelmäßig heim tragen müssen, weil so laufen nicht möglich war. Letztes Jahr auch noch an besonders schlimmen Tagen. Mittlerweile kann ich ihn zum Glück recht gut abholen, aber zu sehr in die Länge ziehen darf ich es draußen nicht, dann sind die gedanklichen Kapazitäten aufgebraucht. Das nachfolgende ist individuell, kann bei euch auch ganz anders sein. Lohnt sich aber aus meiner Erfahrung Gedanken drum zu machen. Zuerst mal habe ich beobachtet, wann er am besten mit entfernten Knallern umgehen kann. Bei uns ganz eindeutig mittags/nachmittags, bei viel Tageslicht. In der Dunkelheit am schlimmsten, am Morgen hat er aber auch mehr Energie und steigert sich durch die höhere Grundaufregung mehr rein. Und das wo: auf weitem Feld kommt er am besten klar, da kann er sich nämlich um 360 Grad umschauen und sieht, dass keine unmittelbare Gefahr droht. Also ist zur Böllerzeit die Mittagsrunde am längsten und führt aufs Feld. Hier konnte ich üben, Knalle auszuhalten. Praktisch in den Zusammenhang übrigens, dass es von einem Gebäude auf dem Feld das ganze Jahr über immer mal wieder knallt. Da kann man auch super die Entfernung variieren. Je nachdem würde sich hier auch eine Schießanlage sehr gut anbieten. Nächster Punkt war, was hilft wayne den Kopf wieder frei zu bekommen? Bei ihm ist es Bewegung. Nicht nur bei Böllern, sondern generell bei Anspannung. Bei einen Überschallknall hab ich mal festgestellt, dass er so 20-25 Meter panisch rennt und dann aber auf rufen umdreht. An der Leine geht das natürlich nicht, bitte auch nicht gewollt ausprobieren. Aber das hat mir geholfen zu verstehen, wie ich ihm helfen kann. Ich bringe jetzt bei Böllern positive dynamik rein. Ein markersignal (auch wenn er in die Leine rennt oder bellt, egal, aber ich muss schnell sein) und ein Leckerli fliegt. Erst in die eine Richtung, dann in die andere. Bis er auch entspannt auf dem Boden schnüffeln und Leckerli suchen kann. Zunächst nur bei weniger schlimmen Geräuschen, dann in immer schwierigeren Situationen. Wir sind jetzt dieses Jahr auf dem Stand, dass er zwar hin und wieder noch bellt, aber ich ihn immer gut abholen kann bevor er sich rein steigert. Einzelne Knaller tagsüber ignoriert er sogar komplett. Im Dunkeln halten wir aber die Runden immer noch kurz, weil ihn das schon noch sehr stresst. Silvester selbst sind wir auch ins Ausland geflohen, um der krassesten Knallerei zu entgehen. Der Rest heute hat uns allen völlig gereicht.
Tagsüber hab ich ebenfalls das Gefühl daß er besser damit umgehen kann...wobei gestern (die Stimmung war vermutlich meinerseits schon angespannt=Übertragung) da haben schon Knallerbsen gereicht das kuddel aus der Fassung gebracht war....hecheln,Fluchthaltung und unkontrollierbares zerren an der Leine war die Folge...wir mussten auf dem Rückweg durch eine Fußgängerzine,viele Gerüche,viele Eindrücke,da hatte ich das Gefühl,hier ist er abgelenkt...die Gerüche machen was mit ihm....andere Hunde waren auch da,aber auch die ließen ihn kalt....
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
1. Jan. 21:38
Tagsüber hab ich ebenfalls das Gefühl daß er besser damit umgehen kann...wobei gestern (die Stimmung war vermutlich meinerseits schon angespannt=Übertragung) da haben schon Knallerbsen gereicht das kuddel aus der Fassung gebracht war....hecheln,Fluchthaltung und unkontrollierbares zerren an der Leine war die Folge...wir mussten auf dem Rückweg durch eine Fußgängerzine,viele Gerüche,viele Eindrücke,da hatte ich das Gefühl,hier ist er abgelenkt...die Gerüche machen was mit ihm....andere Hunde waren auch da,aber auch die ließen ihn kalt....
An Silvester selbst kann man da nicht mehr viel trainieren, wenn der hund nicht schon recht gut damit klar kommt. Nach Tagen voller Böller reichen hier im Zweifel auch Knallerbsen. Irgendwann ist das Fass halt voll. Darum in der akut Zeit viel Wert auf Entspannung legen und nur so viel raus wie nötig - oder so weit weg fahren, dass es erträglich ist.

Im Training würdest du so Situationen dann auch vermeiden, wenn der Hund vorher sowieso schon viele Reize hatte oder du selbst angespannt bist. Da suchst du dir im Idealfall einen Ort, wo es regelmäßig knallt, und gehst da dann tagsüber hin. Aber eben so weit weg, dass er nicht in Panik verfällt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nicole
1. Jan. 21:58
Ich hatte noch nicht gelesen, wie schlimm es für deinen Hund ist:

Aber tatsächlich wenn Flucht sein erster Gedanke ist: dann würde ich tatsächlich mit ihm zusammen erstmal losrennen.
Das hat zumindest bei unserer Angstbeladenen Hündin (keine Silvesterangst)aber quasi Angst vorm Leben geholfen.

Irgendwann war dann an dem Punkt, dass es schon ausreichte 5-6 schnellere Schritte zu machen um sie wieder abholen zu können.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Cat
2. Jan. 11:18
Ich hatte noch nicht gelesen, wie schlimm es für deinen Hund ist: Aber tatsächlich wenn Flucht sein erster Gedanke ist: dann würde ich tatsächlich mit ihm zusammen erstmal losrennen. Das hat zumindest bei unserer Angstbeladenen Hündin (keine Silvesterangst)aber quasi Angst vorm Leben geholfen. Irgendwann war dann an dem Punkt, dass es schon ausreichte 5-6 schnellere Schritte zu machen um sie wieder abholen zu können.
Okay das werde ich auf jeden Fall probieren.danke
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Maddy
3. Jan. 08:29
Ich hatte in einem anderen Threat gelesen, dass sie mit ihren Hund an einen Schießstand geht zum trainieren.

Wir trainieren hier von Welpenalter, unerwartetes Knallen auf dem Tisch, Luftballon zerplatzen, etwas auf den Boden fallen lassen.
Bei uns war Knallerei noch nie ein Thema- hier gibt es in der Umgebung mindestens 1x im Monat ein Feuerwerk, das wäre ja furchtbar, wenn meine 4 Panik und Stress hätten.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Cat
3. Jan. 20:55
Ich hatte in einem anderen Threat gelesen, dass sie mit ihren Hund an einen Schießstand geht zum trainieren. Wir trainieren hier von Welpenalter, unerwartetes Knallen auf dem Tisch, Luftballon zerplatzen, etwas auf den Boden fallen lassen. Bei uns war Knallerei noch nie ein Thema- hier gibt es in der Umgebung mindestens 1x im Monat ein Feuerwerk, das wäre ja furchtbar, wenn meine 4 Panik und Stress hätten.
Einen schießstand haben wir bei uns gleich um die Ecke....wenn es dann gerade mal gepasst hat,habe ich kuddel bei jedem Knall ein Leckerlie gegeben damit er das Geräusch mit etwas positivem verbunden hat....
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Verena
3. Jan. 21:12
Ich hatte in einem anderen Threat gelesen, dass sie mit ihren Hund an einen Schießstand geht zum trainieren. Wir trainieren hier von Welpenalter, unerwartetes Knallen auf dem Tisch, Luftballon zerplatzen, etwas auf den Boden fallen lassen. Bei uns war Knallerei noch nie ein Thema- hier gibt es in der Umgebung mindestens 1x im Monat ein Feuerwerk, das wäre ja furchtbar, wenn meine 4 Panik und Stress hätten.
So teste ich, wenn ein Pflegehund über Silvester bei uns wohnt, auf was wir uns einstellen müssen. Langsam heran tasten, auf Stresssignale achten und immer schön belohnen. Aufhören bevor der Hund zu viel Stress hat.
Es ist kein Vergleich zu Silvester, aber es knallt und auch der Geruch ist gleich.

Einen Trainer hinzu zu ziehen ist immer eine gute Idee, wenn der Hund Stress an Silvester hat 👋