Sehe ich auch so. Und das sie bei Fremden etwas zurückhaltend ist, ist doch nicht schlimm. Das wird sich mit der Zeit geben, wenn sie dir vertraut. Sie soll doch nicht zu jedem Fremden gleich hinrennen. Viele Hunde aus dem Auslandstierschutz haben mehr oder weniger Angst vor ungewohnten Situationen und oft vor Männern. Das ist auch kein Wunder, wenn man bedenkt, was sie schon erlebt haben. Wenn du dem Hund hilfst, mit solchen Situationen klarzukommen, gibt sich das mit der Zeit. Er merkt ja, dass nichts Schlimmes mehr passiert. Mein Mailo hatte auch Angst vor fremden Männern und hat sie aus Unsicherheit immer verbellt. Wenn uns jemand entgegen kam, musste er im Fuß neben mir laufen und wenn wir vorbei waren und es hat geklappt, gab es ein Leckerchen. Heute passiert das nicht mehr. Wenn es ihm doch mal unheimlich ist, kommt er sogar freiwillig neben mich, bis wir vorbei sind. Auch für ihn ungewöhnliche Dinge, wie z.B. die gelben Säcke zur Abholung auf der Straße, haben ihm Angst gemacht. Ich bin dann mit ihm hingegangen, hab ihn schnüffeln lassen und ihm damit gezeigt, dass es nichts Schlimmes ist. Das hat gut funktioniert. Schon beim nächsten Mal fand er es nicht mehr bedrohlich. Du musst nur etwas einfühlsam sein. Du darfst sie aber nicht trösten, wenn sie Angst zeigt. Damit verstärkt du die Angst, weil du ihr vermittelst, dass das etwas Schlimmes sein muss, wenn du dich so anders verhältst. Tu so, als ob es das Normalste der Welt ist.
Das mit dem nicht trösten ist schon lange überholt. Man kann Angst nicht mit was positiven (Zuneigung, Beistand) verstärken. Das ist schlichtweg unmöglich.