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Anna
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Anzahl der Antworten 9
zuletzt 10. Apr.

Stubenreinheit bei Angsthund

Hallo zusammen, Wir haben vor 9 Tagen einen 2-jährigen Bolonka aus dem Tierheim in Ungarn bei uns aufgenommen. Er stammt scheinbar von einem Vermehrer und kennt trotz seiner 2 Jahre gar nichts. Bevor wir ihn bekommen haben, war er 2 Wochen auf einer Pflegestelle, wo sich rausgestellt hat, dass er ein Angsthund ist. Er hat großes Misstrauen Menschen gegenüber und lässt sich nur sehr widerwillig und mit viel Überzeugung anfassen oder hochnehmen. Draußen macht ihm vieles Angst. Deshalb ist unser Motto erstmal sein Vertrauen zu gewinnen. Und das klappt auch immer besser. Er nimmt Leckereien aus der Hand, reagiert auf seinen Namen und liegt am liebsten mit uns auf dem Sofa und lässt sich kraulen. Grundsätzlich trägt er sein Sicherheitsgeschirr und eine Hausleine. Schnelle Bewegungen oder überragen von oben machen ihm aber noch Angst. Trotzdem sehen wir wahnsinnige Fortschritte für so wenige Tage! Nur das Thema Stubenreinheit macht mich Ratlos. Wir wohnen in der 2. Etage ohne Garten. Er ist ein Winzling von 20cm & 2kg und kann somit die Treppen gar nicht laufen. Mit viel Geduld und Keksen schaffen wir es, ihn zum hochheben zu überreden und können dann mit ihm raus gehen. Wir haben auch schon eine Wiesenecke gefunden, die ruhig genug ist, dass er sich löst. Jedes Mal gibt es Lob und Kekse für ein erfolgreiches Geschäft. Das machen wir alle 2 Stunden oder nach dem Spielen, essen, schlafen. Der Prozess bis man ihn soweit hat, das man raus kann, dauert aber eben ein paar Minuten. Leider macht er sein kleines Geschäft zwischendurch weiterhin in die Wohnung. Wir gehen raus, er pinkelt, wir gehen rein und 20-30 min später pinkelt er. Und hier kommt meine Ratlosigkeit: ich kann ihn bei diesem pinkeln nicht unterbrechen und ihn „schnappen“ um ihn raus zu tragen. Er lässt sich ja nicht einfach anfassen. In den ersten paar Tagen hat er sich immer an der gleichen Stelle in der Wohnung hingesetzt. Also liegt da eine Pipimatte und wir dachten, das wäre ein guter Kompromiss, bis er genug Vertrauen zu uns hat und wir ihn schnappen können. Jetzt fängt er aber an, an sämtliche Stellen zu pinkeln (in Schuhe, an Möbel) und sein Beinchen zu heben. Die Matte ignoriert er. Habt ihr noch Tipps, wie man einen Angsthund stubenrein bekommen kann? Momentan versuchen wir es mit Rüdenwindeln, aber ich weiß nicht wie ich ihm wirklich verdeutlichen kann, dass das Lösen in der Wohnung nicht erwünscht ist. Es wäre für uns auch in Ordnung zu sagen, dass er dann halt noch ein paar Wochen Windel trägt bis das Vertrauen groß genug ist. Ich will nur keine falschen Signale senden 🫣
 
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Jenny
Beliebteste Antwort
9. Apr. 16:10
Hallo Anna, ich denke auch das es sich hierbei um Stresspullern handelt. Ein unsicherer ängstlicher Hund braucht einfach Zeit zum ankommen.

Ich persönlich würde es so machen.
Grenze seine Räumlichkeiten etwas ein so das er nicht in jedes Zimmer laufen kann um einen Pippiplatz zu suchen. So das du ihn im Bick haben kannst.
Mach mit ihm Ruheübungen.
Bring nicht zu viel Unruhe oder zureden mit rein. Zeige ihm das er sich nicht stressen oder er Angst haben muss.
Er ist ja noch ganz ganz neu bei euch und muss sich erst eingewöhnen. Das braucht viel Geduld, liebe und Zeit

Und besorg dir unbedingt einen Geruchsentferner für die pippiplätze.

Viel Glück und Erfolg mit euren Spatz
 
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Milena
9. Apr. 15:58
Hallöchen, ich hatte das Thema bei meiner Hündin auch. Bei ihr war es Stresspullern. Könnte mir vorstellen das es hier das gleiche ist, da Angst und Stress ja gern miteinander einhergehen. Ich setze mich jeden Tag mit ihr hin und mache eine Ruheübung. Wenn du Fragen dazu hast schreib mir doch gern. Dann erkläre ich dir mehr dazu!
 
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Sigrid
9. Apr. 16:01
Moin,man weiß ja garnicht was er schon alles unschöne erlebt hat🤔Ihr müsst mit Ihm so wie mit einem Welpen nach dem Fressen nach dem Schlafen u.u.u.raus das Ihr einen Rhythmus bekommt u.immer schön loben wenn er draussen sein Geschäft erledigt hat wenn Ihr das konsequent macht das wird ist natürlich sehr aufwendig Ihr schafft das👍
 
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Jenny
9. Apr. 16:10
Hallo Anna, ich denke auch das es sich hierbei um Stresspullern handelt. Ein unsicherer ängstlicher Hund braucht einfach Zeit zum ankommen.

Ich persönlich würde es so machen.
Grenze seine Räumlichkeiten etwas ein so das er nicht in jedes Zimmer laufen kann um einen Pippiplatz zu suchen. So das du ihn im Bick haben kannst.
Mach mit ihm Ruheübungen.
Bring nicht zu viel Unruhe oder zureden mit rein. Zeige ihm das er sich nicht stressen oder er Angst haben muss.
Er ist ja noch ganz ganz neu bei euch und muss sich erst eingewöhnen. Das braucht viel Geduld, liebe und Zeit

Und besorg dir unbedingt einen Geruchsentferner für die pippiplätze.

Viel Glück und Erfolg mit euren Spatz
 
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Kassandra
9. Apr. 16:24
Wäre es vielleicht eine Option drinnen eine Grasecke anzubieten wo er hinpinkeln könnte? Also wenn er pinkeln draußen auf dem Gras als positiv abgespeichert hat hilft das vielleicht.
Alternativ würde ich auch versuchen erstmal alles was scheinbar anpinkelbar ist wegräumen.
Ich würde ihn wenn er pinkelt und du ihn erwischt, schon ansprechen und ihn dann zu seinem pipigras zu schicken. Aber aus Distanz und nicht zu streng sondern eher nett und einladend. Vielleicht hilft das schon ihm klar zu machen das pinkeln nur an bestimmten Stellen erlaubt ist.
Das kannst du ja evtl auch dann mit der Hausleine durchsetzen.
 
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Heike
9. Apr. 16:45
Hallo Anna, das kenne ich von meiner Angsthündin auch. Ich rate dir zu viel Geduld, bei ihr hat es 6 Wochen gedauert, bis es selbstverständlich war, sich nicht in der Wohnung zu erleichtern. Angsthunde bzw Hunde, die nie etwas kennengelernt haben, lernen vielleicht langsamer, weil sie mit ihrer Angst beschäftigt sind, manchmal so sehr, dass sie nicht lernen können. Auch wenn es lästig ist, hab Geduld. Ich hab auch viel gewischt 😉
 
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Isabella
9. Apr. 20:45
Habe gerade bei Google geschaut.
Gib mal bei Google Veto Tierschutz ein und dann gib bei der Suche wenn du die Startseite hast Stubenrein ein.
Da findest du dass entsprechende zu deinem Thema
 
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A.
9. Apr. 23:26
Meine is aus dem Tierschutz. Am anfang hat sie ständig aus überforderung und stress gepieselt. Selbst bei für uns Kleigkeiten. Ruhe bewahren auch wenn es manchmal ärgerlich ist und man vlt an sich und seinen Entscheidungen zweifelt.
Sie ist jetzt fast 8 Monate bei uns und wir sind bis auf wirkliche Ausnahmen Pippunfallfrei.
Die brauchen Zeit. Die sind traumatisiert.
Die müssen erstmal verstehen, dass du Sicherheit bedeutest und dann kommt der Rest von allein
 
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Celine
10. Apr. 19:34
Habt ihr einen Balkon? Wenn ja, dann würde ich einfach eine kleine Wiesenecke errichten oder notfalls in der Wohnung. So lernt er weiterhin, dass Wiese unter den Pfoten bedeutet, sich lösen zu können.
 
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Jacqueline
10. Apr. 21:56
Ich denke ebenfalls das es sich noch total um Stress handelt. Schnelle Bewegungen, Geräusch von Toaster, Spülmaschine usw.
Wenn er nichts kennt wird der Prozess vermutlich sehr lange dauern.
Ich schaue viel "Die Unmittelbaren" und da gibt es eine Angsthündin Expertin. Meistens Brauch es 6-12Monate das die Hunde überhaupt freiwillig mit ihr raus gehen.
Angst ist das schlimmste was ein Hund haben kann, weil es jede einzelne Funktion im Gehirn manipuliert.

Gutes Gelingen und Daumen sind gedrückt! Ich denke aber es wird noch seine Zeit brauchen. 🩵