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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 23. März

Sicherheit vermitteln

Moin zusammen. Mal eine allgemeine Frage. Da ich viel lese und auch dieses gelesen habe. „Viele Verhaltensauffälligkeiten werden gelöst indem man seinem Hund Sicherheit vermittelt“ So weit so gut. Aber wie vermittelt man denn einem Hund Sicherheit? Wie entbinde ich den Hund aktiv von seiner Aufgabe des Schützen Wollens? Freue mich auf eine freundliche Diskussionsrunde. Lieben Gruß
 
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Dogorama-Mitglied
23. März 12:50
Mir ist noch was eingefallen, was auch tatsächlich oft gar nicht so einfach ist. Ich finde es auch wichtig die Körpersprache des Hundes richtig zu deuten und dementsprechend auf den Hund einzugehen. Wenn ich bspw auf Beschwichtigungsverhalten des Hundes nicht richtig eingehe, kann der Hund sich auch nur schlecht auf mich verlassen.
Mega 👏 Klar auf die Körpersprache sollte man schon achten. Bzw ich persönlich halte es für fair dem Hund gegenüber mich mit seiner Körpersprache auseinander zu setzen. Falsche Interpretation, zb von „mit der Rute wedeln“ im speziellen, kann eine falsche Reaktion und Aktion von meiner Seite auslösen und den Hund noch mehr verunsichern. Toller Punkt. Danke dafür, Lisa.
 
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Dogorama-Mitglied
23. März 12:52
Dominanz sollten wir auch mal aufgreifen. Gibt es Dominanz eigentlich? 🧐😁
Also so wie ich das gelernt habe ist Dominanz keine Charaktereigenschaft, sondern nur eine Beziehungsdynamik. Sprich, mein Hund kann sich gegenüber Hund A dominant verhalten, während er gegenüber Hund B vielleicht sogar unterwürfig ist. Wenn ich als Mensch zu dem Hund eine Beziehung habe, kann ich da also ebenfalls dominant auftreten. Die Frage ist für mich nur immer, was mir das bringt. Mein Ziel besteht darin, dass mir der Hund folgt, weil er es möchte und nicht, weil ich ihn dazu zwinge.
 
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Sophia
23. März 12:59
Dominanz sollten wir auch mal aufgreifen. Gibt es Dominanz eigentlich? 🧐😁
Naja, es führt ein bisschen vom Thema weg, aber meine 2cent: Ich find den Begriff sehr schwierig, weil er immer unpassend eingesetzt wir. "Hund ist anderen Hunden gegenüber dominant" ist doch in der Realität: - Er ist unsicher und meint, Angriff ist die beste Verteidigung, oder - Er ist ein bully, der vom Halter nicht korrigiert wird, oder - Er hat einen überhöhten Sexualtrieb (oder ist grad in der Pubertät, oder muss stressabbauen) und rammelt die Oma an "Du musst mal mehr dominanter dem Hund gegenüber sein" wäre dann im selben Zug: - Dein Hund kennt keine Regeln und du kannst keine klaren Regeln schaffen - Dein Hund ist verunsichert und versteht nicht, was Du von ihm willst, deshalb wirst du laut - Dein Hund kann sich nicht von einem Trigger lösen, weil du ihn nicht richtig auftrainiert hast, deshalb schleift du ihn hinter dir her Alles natürlich überspitzt und generalisiert, aber ich finde "Dominanz" hilft überhaupt nicht, das Problem zu beschreiben, deshalb kann man es doch auch gleich "korrekt" benennen.
 
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Dogorama-Mitglied
23. März 13:00
Das mit dem nicht ausflippen wollte ich unter dem Oberbegriff "für den Hund überzeugend" mit abhandeln, aber vielleicht ist es wichtig, dass du das noch mal explizit betonst. Was mir zusätzlich noch eingefallen ist, wäre ein kleiner Kniff um deine Position zu stärken: Du kannst versuchen, Dinge anzukündigen bevor die passieren. Zb erschreckende Geräusche, die deinem Hund vielleicht Angst machen und ihn aufregen würden. Das hat aus meiner Sicht zwei Vorteile: Wenn der Hund durch ein Markennwort vorgewarnt ist und das gut funktioniert, dann ist er etwas vorbereitet und erschreckt sich nicht, wenn es dann passiert. Trainieren kannst du das z.b. mit lauten Geräuschen zu Hause wie einem Knall oder dem Staubsauger, der kurz nach der Warnung anfängt Krach zu machen. Wir benutzen das Marker Wort ACHTUNG, was eigentlich gar nicht wirklich gut geeignet ist. Da habe ich nicht gut nachgedacht damals. Jedenfalls ein Begriff, der deinem Hund ankündigt: gleich passiert was erschreckendes, aber keine Panik, es ist alles unter Kontrolle Im Alltag ist es auch hilfreich bei ankommenden LKWs oder schnellen Radfahren, die lautlos von hinten kommen. Der zweite und eigentlich hauptsächliche Nutzten ist aber, das ist DEINE POSITION stärkt. Je öfter die kleine Cadra sich denkt: "Potzblitz, die Svenja hat das vorher schon gesehen, die hat's echt richtig drauf und hat hier total den Überblick... " ... umso besser für euch beide, denn umso mehr Vertrauen hat sie, was sie wiederum dazu bringt, sich zu entspannen.
Potzblitz 😂 wie lange hab ich das Wort nicht mehr gehört 👌✌️😂 das bekomm ich jetzt nicht mehr aus dem Kopf. Ergänzung vielleicht noch. Beispiel: Ein Topfdeckel scheppert auf den küchenboden. Cadra erschreckt sich. Ich erschrecke mich. Cadra die arme Maus tut mir leid. Ich sage „oh du arme pupsmaus hast dich erschrocken. Alles Tuti guti“ Ich mache also aus dem geschepper ein Riesen Ding. Schenke diesem geschehen Aufmerksamkeit. Nächster Deckel fliegt im hohen Bogen. Was passiert mit Cadra? Sie bekommt Angst. Wenn ich aber beim ersten Deckel einfach (mich zwar erschrecke) nicht darauf eingehe, ihn wortlos aufhebe und kein Thema drum mache, dann wird die Liebe Cadra beim Zweiten Deckel wohl einfach entspannt liegen bleiben. Oder sich nur ein wenig erschrecken. Also Fazit: Schrecksituationen nicht zum Leben erwecken und cool down. Dann ist es Caddi auch.
 
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Dogorama-Mitglied
23. März 13:04
Naja, es führt ein bisschen vom Thema weg, aber meine 2cent: Ich find den Begriff sehr schwierig, weil er immer unpassend eingesetzt wir. "Hund ist anderen Hunden gegenüber dominant" ist doch in der Realität: - Er ist unsicher und meint, Angriff ist die beste Verteidigung, oder - Er ist ein bully, der vom Halter nicht korrigiert wird, oder - Er hat einen überhöhten Sexualtrieb (oder ist grad in der Pubertät, oder muss stressabbauen) und rammelt die Oma an "Du musst mal mehr dominanter dem Hund gegenüber sein" wäre dann im selben Zug: - Dein Hund kennt keine Regeln und du kannst keine klaren Regeln schaffen - Dein Hund ist verunsichert und versteht nicht, was Du von ihm willst, deshalb wirst du laut - Dein Hund kann sich nicht von einem Trigger lösen, weil du ihn nicht richtig auftrainiert hast, deshalb schleift du ihn hinter dir her Alles natürlich überspitzt und generalisiert, aber ich finde "Dominanz" hilft überhaupt nicht, das Problem zu beschreiben, deshalb kann man es doch auch gleich "korrekt" benennen.
Meine persönliche Meinung: Dominanz gibt es in der Hundewelt nicht. Dominanz ist eine Menschengemachte Geschichte.
 
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Dogorama-Mitglied
23. März 13:10
Meine persönliche Meinung: Dominanz gibt es in der Hundewelt nicht. Dominanz ist eine Menschengemachte Geschichte.
Jein, meiner Meinung nach gibt es Dominanz schon, aber wie Sophia gesagt hat: es ist viel wichtiger zu schauen, welche Motivation dahinter steckt, weil sie eben nur ein Symptom ist. Wie ich das dann letztendlich nenne, ist egal, solange ich erkenne, dass mein Hund nicht einfach nur ein dominantes Arschloch ist, sondern im schlimmsten Fall wirklich ein Problem hat.
 
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Tom
23. März 13:28
Potzblitz 😂 wie lange hab ich das Wort nicht mehr gehört 👌✌️😂 das bekomm ich jetzt nicht mehr aus dem Kopf. Ergänzung vielleicht noch. Beispiel: Ein Topfdeckel scheppert auf den küchenboden. Cadra erschreckt sich. Ich erschrecke mich. Cadra die arme Maus tut mir leid. Ich sage „oh du arme pupsmaus hast dich erschrocken. Alles Tuti guti“ Ich mache also aus dem geschepper ein Riesen Ding. Schenke diesem geschehen Aufmerksamkeit. Nächster Deckel fliegt im hohen Bogen. Was passiert mit Cadra? Sie bekommt Angst. Wenn ich aber beim ersten Deckel einfach (mich zwar erschrecke) nicht darauf eingehe, ihn wortlos aufhebe und kein Thema drum mache, dann wird die Liebe Cadra beim Zweiten Deckel wohl einfach entspannt liegen bleiben. Oder sich nur ein wenig erschrecken. Also Fazit: Schrecksituationen nicht zum Leben erwecken und cool down. Dann ist es Caddi auch.
Hihi ja "potzblitz" hatte ich selbst auch ungefähr 30 Jahre lang vergessen und neulich erst wieder entdeckt. Aber tolles Wort eigentlich. Mit den Deckeln sehe ich es ganz genauso, wie du es beschreibst. Auch die kannst du natürlich zum Training benutzen. Als meine Brendy hier eingezogen ist, war sie die totale Panik-Maus, besonders bei lauten Geräuschen. Wollte aber trotzdem immer gerne bei mir auf der Dachboden-Baustelle sein, wo ab und zu mal Maschinen laufen. Anfangs ist sie immer wie der Blitz die Treppe runter gesaust. Jetzt so: Und das war ehrlich und unter uns gesagt gar nicht wirklich schwierig...