Mmhh, ist schwer zu sagen, was für eine Verknüpfung stattgefunden hat.
Ich bin ja ein Fan davon, einige Sachen mal am Mensch auszuprobieren, um ein Feedback zu bekommen bzw. zu spüren.
Beim Mantrailing haben wir Schleppleinentrockenübungen gemacht. Einer bekam die Schleppi um den Bauch gewickelt (der war der Hund) und ein anderer musste nun führen. Wichtig war, dass sich "Hund" auch wirklich darauf konzentrierte, nur das zu machen, was er über der Leine spürte/fühlte. Also wenn ein Ruck kommt, Zug drauf kommt, die Leine locker ist, die Leine hoch gehalten wird oder auf dem Boden liegt/schleift, mit der Leine gewackelt wird ...
Ich war mal der "Hund" und habe seit dem ein anderes Leinenhandling.
Wenn ich ganz ehrlich in mich gehe, glaube ich aber auch, dass ich die Schleppleine zu Trainingszwecken gekauft, aber schnell eher aus Bequemlichkeit benutzt habe.
Wozu gutes Laufen an der 2 Meter Leine einfordern, wenn man einfach mit der Schlepp mehr Leine geben kann (oder einfach gleich schleppen lassen kann).
Wozu zu 100% auf Hund und Umwelt achten, wenn man die Schlepp dran machen und zumindest zu 50% in Gedanken versinken kann.
Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr Fehler fallen mir auf.
Es ist allerdings wirklich schön, dass Hundi und ich wohl große Ausnahmen sind, irgendwie scheinen es ja 99 Prozent der anderen Hundehalter richtig zu machen.
Wie katastrophal die Leinenführigkeit bei uns geworden ist habe ich übrigens auch lange nicht gemerkt, da er immernoch bei Fuß laufen kann. Also 5 Minuten bei Fuß bis zum Wald und dann Schleppleine dran und los geht's, rechts, links, vor, zurück, immer maximale Leinenlänge.
Erst als ich ihn bei einem Social Walk konstant an kurzer Leine führen musste und mir die Trainerin sagte, ich solle ihn mal auf einer Seite behalten und nicht ständig von links nach rechts lassen, ist mir das Ausmaß so richtig bewusst geworden.
Und ich will ja nicht, dass er nur noch bei Fuß läuft, sondern locker an einer normalen Führleine laufen kann, mit schnüffeln und allem drum und dran, aber ohne mir die Schulter auszukugeln und wie ein Traktor zu ziehen, ziehen, ziehen.