Home / Forum / Erziehung & Training / Schleppleine - Fluch statt Segen!

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 422
zuletzt 11. Mai

Schleppleine - Fluch statt Segen!

Man liest im Forum ständig "ran an die Schlepp!" Ohne jegliche Hinweise zur richtigen Anwendung oder möglichen Gefahren. Mich würden in diesem Thread besonders negative Erfahrungen mit der Schleppleine interessieren. Ich persönlich habe im großen und ganzen 3 große Schwierigkeiten im Umgang mit der Schleppleine erlebt. 1. Verletzungen/Hund haut ab. Aus meiner Sicht gehören Hunde ab einer bestimmten Gewichtsklasse nicht an die Schlepp, wenn sie nicht zuverlässig hören. Die Physik ist nicht auf der Seite der Person, die einen 40kg aufwärts Hund halten möchte, der explosionsartig 10 Meter Anlauf nimmt. 2. Leinenführigkeit zerstört. Bei mir hat der, vermutlich falsche, Gebrauch der Schleppleine ziemlich massiv der Leinenführigkeit geschadet. Durch die ständig wechselnde Leinenlänge und dem regelmäßigen hängen bleiben der Leine und dem dadurch unberechenbaren und abrupten stoppen wurde mein Hund gegen jegliche Leinenkommunikation (ob Impuls oder Ruck) desensibilisiert. Zusätzlich hat er sich daran gewöhnt über Widerstand (Leine bleibt an Stein oder Ast hängen, oder jemand tritt drauf) hinwegzuziehen, um vorwärtszukommen. Die Methoden die uns ursprünglich bei der Leinenführigkeit geholfen hatten funktionierten an der Führleine auch nicht mehr. 3. Rückruf funktionierte nur noch an der Schlepp. Ich hatte ziemlich intensiv den Rückruf an der Schleppleine trainiert nur um am Ende festzustellen, dass mein Hund an der Schleppleine super abrufbar war und ohne überhaupt nicht mehr (insgesamt hatte sich der Rückruf ohne Leine sogar sehr verschlechtert, da er sobald die Schlepp ab war ganz schnell das Weite gesucht hat, war vor der Schleppleine nicht so). Das war natürlich nicht das Ziel. Ich hatte viel Zeit verschwendet, um meinen Hund nur noch an einer sehr langen Leine führen zu können. Jetzt möchte ich keinesfalls bezweifeln, dass meine Handhabung der Schleppleine Schuld an dem durchgehenden Misserfolg hatte. Mich würde aber interessieren, ob andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben und nach der Schleppleine schlechter dastanden, als davor.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lisa-Eileen
7. Mai 07:27
Verstehe...Ich hätt nur ein wenig Bedenken wegen des Geruchs. Er will ja den echten Hasen nach. Ob das nicht so ankommen könnte wie was so riecht ist erlaubt...? Oder ich kauf ihm einen echten Hasen und zauber den wenn nötig aus dem Hut 🤣
Ist denk ich wie mit den Leckerlies die man auf den Boden streut, der Hund lernt dabei das das draußen nicht ok ist, aber was er von dir bekommt ok ist.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Silke
7. Mai 07:33
Ok also konkrete Situation: Wir auf Gassirunde, überraschend kommt ein Skateboard daher. Vor einem Jahr war kacke Verhalten ungebermst vorwärts zu zerren, sich aufrecht in die Leine zu hängen und hysterisch zu plärren. Tolles Verhalten wäre, sich für Skateboards einfach nichtmehr zu interessieren und total gelassen zu bleiben. Nach deiner Empfehlung hätte es vor einem Jahr natürlich keinerlei Lob oder Belohnung gegeben, dafür aber umso mehr Korrektur. Auf jedes so-so Verhalten wäre neutral (ignorieren?) zu reagieren gewesen. Die Möglichkeit zur Belohnung von leichten Verbesserungen oder Zwischenschritten wäre nicht möglich gewesen. Geblieben wäre mir also bis zum erreichen des Toll-Zustandes immer nur Korrektur (wie genau würde die bei dir aussehen?), ohne Möglichkeit, ihm Fortschritte positiv rückzumelden und die zu verstärken...?
Naja die wenigsten Hunde zeigen von Anfang an so ein Verhalten. Das festigt sich eher mit der Zeit wenn man nicht richtig reagiert. Captain hat als Welpe auch schon früh auf Bewegungsreize reagiert. Da muss schon das umdenken stattfinden. Wenn man das versäumt hat man es später natürlich umso schwerer. Captain hat auch immer noch mal kleine Rückfälle und das wird auch aufgrund seiner Rasse sein ganzes Leben so bleiben. Die australischen Hunderassen sind da nämlich noch mal ein bisschen krasser als alle anderen Hütehundrassen.😅 Mittlerweile reicht aber ein scharfes EY wenn er was fixieren will und dann ist er sofort bei mir was auch immer belohnt wird. Wenn das Verhalten aber so gefestigt ist muss man noch mal ganz von vorne in kleinen Schritten anfangen. Solche Situationen aufsuchen. Erst mit großen Abstand und erst wenn er das entspannt aushalten kann die Entfernung verringern. Und punktgenauses reagieren ist wichtig. Auf eine Korrektur muss sofort das Lob erfolgen wenn der Hund wieder bei dir ist. Da es am Anfang manchmal sogar ineinander übergehen kann ist das etwas schwierig solche Situationen allein zu meistern. Ich hatte in solchen Situationen eine Trainerin dabei die uns und das Umfeld beobachtet hat und ich mich nur auf den Hund konzentrieren konnte. Ich habe dann immer rechtzeitig von ihr einen Impuls bekommen um zu reagieren. Das Training ist sauanstrengend aber es lohnt sich.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lisa-Eileen
7. Mai 07:37
Jo, das Grundprinzip ist mir schon so halbwegs klar, die Frage ist eher was eine gute Alternative sein kann, bei der ich mir keine größeren Nebenwirkungen eintrete.
Vielleicht mal beim Hundeverein nachfragen, die bieten da vieles an, ist kostenlos im Gegensatz zur Hundeschule und du kannst mal alles ausprobieren und die Trainer da können dich nochmal beraten.
Mir hats extrem geholfen, es gibt dort Einzeltraining in der Gruppe, also mehrere Teams aufm Platz und jeder hat nen eigenen Trainer der individuell coacht und mit einem übt was so die Probleme sind und später irgendwann gehts in die Gruppenunterordnung... das hilft auch nochmal dem Hund Impulskontrolle und so beizubringen da er sich da sehr kontrollieren muss.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lisa-Eileen
7. Mai 07:43
Finde ich auch Klasse. Aber hier bei uns im Norden wird es nirgends Angeboten.
Hab da ne Lehr DVD, da ist der Aufbau erklärt schrittweise und dann noch wie du das machst und Variationen einbaust zb das er durch n Gatter oder Tunnel treiben muss, über Stangen um zum Ball zu kommen, mehrere Bälle und dann in bestimmten Reihenfolgen.
Das Equipment kannst du ja selbst kaufen oder dir aus alternativen Gegenständen was machen.
Ich nutz auch gern im Wald die Bäume, haben hier so nen Platz mit ner Grillhütte, da stehen ganz viel Bäume, das kann mam super nutzen um ihn drumherum zu lotsen.
Für Treibball brauchst du ja nur einen oder mehrere Bälle und den Rest kann man sich selbst "bauen" oder die Umwelt nutzen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
7. Mai 07:43
Naja die wenigsten Hunde zeigen von Anfang an so ein Verhalten. Das festigt sich eher mit der Zeit wenn man nicht richtig reagiert. Captain hat als Welpe auch schon früh auf Bewegungsreize reagiert. Da muss schon das umdenken stattfinden. Wenn man das versäumt hat man es später natürlich umso schwerer. Captain hat auch immer noch mal kleine Rückfälle und das wird auch aufgrund seiner Rasse sein ganzes Leben so bleiben. Die australischen Hunderassen sind da nämlich noch mal ein bisschen krasser als alle anderen Hütehundrassen.😅 Mittlerweile reicht aber ein scharfes EY wenn er was fixieren will und dann ist er sofort bei mir was auch immer belohnt wird. Wenn das Verhalten aber so gefestigt ist muss man noch mal ganz von vorne in kleinen Schritten anfangen. Solche Situationen aufsuchen. Erst mit großen Abstand und erst wenn er das entspannt aushalten kann die Entfernung verringern. Und punktgenauses reagieren ist wichtig. Auf eine Korrektur muss sofort das Lob erfolgen wenn der Hund wieder bei dir ist. Da es am Anfang manchmal sogar ineinander übergehen kann ist das etwas schwierig solche Situationen allein zu meistern. Ich hatte in solchen Situationen eine Trainerin dabei die uns und das Umfeld beobachtet hat und ich mich nur auf den Hund konzentrieren konnte. Ich habe dann immer rechtzeitig von ihr einen Impuls bekommen um zu reagieren. Das Training ist sauanstrengend aber es lohnt sich.
Wenn sich ein Verhalten schon so gefestigt hat, würde es da nicht Sinn machen eine komplett neue Form der Korrektur einzuführen, die der Hund noch nicht kennt?
Aktion von Hund und Reaktion von Halter sind an dem Punkt ja schon fast ritualisiert.
Der Hund weiß schon sehr gut, welche Konsequenzen auf seine Tat folgen werden, er ist ja nicht blöd. Es ist dann ein Muster aus falschem Verhalten, Korrektur, daraufhin richtigem Verhalten, Lob.
So eine Spirale kann man doch nur durchbrechen, wenn man einen neuen Reiz einführt oder?
Ich weiß die Wasserflasche ist sehr umstritten und unbeliebt und die meisten sehen den Sinn nicht. Aber ich könnte mir vorstellen, dass in so einer ritualisierten Spirale eine punktgenaue Unterbrechung durch zum Beispiel einen Wasserspritzer (oder einem laut oder was auch immer) funktionieren könnte.
Es gibt ja viele Trainer die damit Erfolg haben, auch wenn das alle immer als Tierquälerei und sinnlos bezeichnen wollen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lisa-Eileen
7. Mai 07:44
Macht eine Bekannte von mir. Hab es dann mal mit Suki spaßeshalber versucht. Die war leicht gefrustet war sie den Teibball nicht tragen konnte😂. Ist also wirklich nur was für Hütis😂
Gibt auch viele nicht Hüter die da mords Spaß dran haben, muss man halt alles schrittweise aufbauen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lisa-Eileen
7. Mai 07:46
Und was mach ich mit den Verhalten, die weder toll noch kacke sind, sondern so-so?
Wenns in die richtige Richtung geht loben, ansonsten nicht drauf reagieren.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lisa-Eileen
7. Mai 07:50
Ok also konkrete Situation: Wir auf Gassirunde, überraschend kommt ein Skateboard daher. Vor einem Jahr war kacke Verhalten ungebermst vorwärts zu zerren, sich aufrecht in die Leine zu hängen und hysterisch zu plärren. Tolles Verhalten wäre, sich für Skateboards einfach nichtmehr zu interessieren und total gelassen zu bleiben. Nach deiner Empfehlung hätte es vor einem Jahr natürlich keinerlei Lob oder Belohnung gegeben, dafür aber umso mehr Korrektur. Auf jedes so-so Verhalten wäre neutral (ignorieren?) zu reagieren gewesen. Die Möglichkeit zur Belohnung von leichten Verbesserungen oder Zwischenschritten wäre nicht möglich gewesen. Geblieben wäre mir also bis zum erreichen des Toll-Zustandes immer nur Korrektur (wie genau würde die bei dir aussehen?), ohne Möglichkeit, ihm Fortschritte positiv rückzumelden und die zu verstärken...?
Würde da nicht korrigieren sondern einfach direkt in die entgegengesetzte Richtung laufen und ihn auf dich aufmerksam machen, alles was in Richtung auf dich achten und/ oder Skateboard nicht beachten geht wird gaaaanz doll Party gemacht.
Allerdings ist hier das nicht beachten ja der Endschritt, dazwischen gibts ja noch ganz viele kleine Zwischenschritte.
Ich würde für ruhiges gucken belohnen und wenn das sitzt kann man umlenken das er auf dich guckt.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
7. Mai 07:50
Wenns in die richtige Richtung geht loben, ansonsten nicht drauf reagieren.
Manches Verhalten kann man aber nicht wegignorieren, da es selbstbelohnend ist.
Ich kenne zum Beispiel niemanden, der Leinenpöbeln durch nicht darauf reagieren/ignorieren wegbekommen hat.
Denn das Pöbeln ist selbstbelohend und jedes Mal ist der Kick sogar noch geiler.

Oder habe ich dich falsch verstanden?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lisa-Eileen
7. Mai 07:53
Kleiner Geheimtipp, die Handschuhe mit Sockenstopp einschmieren. Sieht wirklich nicht toll aus, hält aber ganz gut wasserdicht und Siff/Matsche kann man einfach abwischen 😄
Kenn ich nicht, danke, ist aber ok, mich stört das nicht so, ist ja nicht so oft.😅
Aber für die andere hier (sorry hab den Namen vergessen) wo es damit so Probleme gab würds denk ich mal gut passen.