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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 30. Okt.

Rütter und die Wasserflasche / aversive Methoden

Hallihallo! Ich weiß nicht, ob hier schon bekannt geworden ist, dass es zur Serie “die Unvermittelbaren” eine Petition gibt. Ich bin etwas schockiert über Rütters Reaktion und würde mich über Austausch freuen :) “Grund für die Kritik, die auch bereits bei Facebook laut wurde, sind „fragwürdige Trainingsmethoden“, die womöglich sogar von unbedarften Zuschauern übernommen werden könnten. Auslöser für die Befürchtungen ist die Maßregelung des stark beuteaggressiven Schäferhund-Husky-Mixes „Coffee“ mit einer Wasserflasche.”” “In seinem Podcast Folge 49 äußert sich Martin Rütter deutlich zu der Kritik an der Korrektur mit der Wasserflasche. Besonders verärgert zeigt er sich in Bezug auf die Facebook-Kommentare und wirft denen letztlich Unkenntnis vor: „Das sind dann alles Experten natürlich, die dann mit drei pseudowissenschaftlichen Fachbegriffen erklären, warum das alles Scheiße ist, was ich verzapfe.“ “ https://wamiz.de/neuigkeiten/38145/wegen-die-unvermittelbaren-online-petition-gegen-martin-ruetter?utm_source=Facebook&utm_medium=Social&utm_campaign=wamiz&fbclid=IwAR0qKr7UA6lEBUiI111CsnguNQ-gBivxwzmF04j-7rBtyGL00gy9_Aif4Cs
 
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Dogorama-Mitglied
22. Feb. 13:49
Diese Hunde sind nicht "normal". Ich habe bei meinem Hund auch mit ner Flasche gearbeitet weil er anfangs vollkommen durchgedreht ist wenn er andere Hunde gesehen hat, dass er auf nichts mehr reagiert hat. Ich habe ihn dann nass gespritzt damit er seine Aufmerksamkeit wieder auf mich richtet und ich ihm dann eine Alternative anbieten kann. Mit einem normalen Hund ist so eine Methode oftmals gar nicht nötig, aber das Format nennt sich ja nicht umsonst "Die Unvermittelbaren".
Ich hab auch nach Anleitung eines Rütter Trainers mal Flasche benutzt (Hund nicht ansprechbar und ausgetickt bei anderen Hunden) und hat auch sicherlich kurzfristig nen Effekt. Umgekehrt ändert das aber nichts an der Gefühlswelt des Hundes und kann das Vertrauen zerstören. Ich bin da sehr zwiegespalten. Wir arbeiten jetzt mit jemanden, der rein positiv trainiert und man merkt einen unglaublichen Unterschied im Hund (der jetzt auch mit anderen Hunden chillen kann). Das bringt mich auf jedenfall zum nachdenken und gibt mir einen schlimmen Beigeschmack
 
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Dogorama-Mitglied
22. Feb. 13:50
Einen Plastikmaulkorb, ja. Für einen Hund wie Coffee ist das kein Hindernis. Klare Kommunikation hab ich bei dem Trainer auch vermisst. Er wirkte sogar teilweise nervös und unruhig auf mich (meine Einschätzung seiner Körpersprache).
Plastik oder nicht, hab mir den Korb und einen Ausschnitt mal angesehen, das ist ein MK von Baskerville, mit dem arbeiten viele Tierheime auch mit sehr beißkräftigen Rassen wie Staffi, Rotweiler und Co. Ich hab noch keinen Hund erlebt, der diese Körbe geschreddert hätte. Die haben von Innen auch keine Angriffsfläche. Mit einem Stahlkorb hätte er viel eher noch Schaden anrichten können, mittels der Wucht.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Feb. 13:52
Einen Plastikmaulkorb, ja. Für einen Hund wie Coffee ist das kein Hindernis. Klare Kommunikation hab ich bei dem Trainer auch vermisst. Er wirkte sogar teilweise nervös und unruhig auf mich (meine Einschätzung seiner Körpersprache).
Plastik Maulkorb ist bei einem Hund von dem Kaliber (und ggf. mit Beschädigungsabsicht) eigentlich grob fahrlässig
 
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Dogorama-Mitglied
22. Feb. 13:53
Plastik oder nicht, hab mir den Korb und einen Ausschnitt mal angesehen, das ist ein MK von Baskerville, mit dem arbeiten viele Tierheime auch mit sehr beißkräftigen Rassen wie Staffi, Rotweiler und Co. Ich hab noch keinen Hund erlebt, der diese Körbe geschreddert hätte. Die haben von Innen auch keine Angriffsfläche. Mit einem Stahlkorb hätte er viel eher noch Schaden anrichten können, mittels der Wucht.
Google mal Baskerville not bite proof. Hat nen Grund weshalb die chic und scharf Typen davon abraten, wenn es wirklich um was geht
 
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Jessica
22. Feb. 13:57
Den längern Arm wohl eher, dank Flasche. Die Körperhaltung des Trainers wirkte auf mich alles andere als souverän. Da wurde nervös am Flaschenverschluss rumhantiert, mal rumgeschlumpft, mal provozierd. Ich beziehe mich hier nur auf die Trainingszene mit der Flasche. Für MICH stimmte da weder der Trainingsrahmen noch die Methode. Deswegen finde ich Zweifel und Kritik durchaus berechtigt. Das bedeutet ja nicht das der Trainer schlecht ist sondern einfach das man sich damit nochmal auseinander setzen sollte ob es nicht auch anders möglich gewesen wäre und eventuell lernt man ja auch als Rütter Trainer nochmal was neues dazu.
Was hätte er denn anders machen sollen, deiner Meinung nach? Es wurde gezeigt, dass Coffee nicht nur auf Beute aggressiv reagiert. Und haben wir die gleiche Folge gesehen? Ich empfand Andreas und seine Partnerin immer als souverän und Herr:In der Lage. Wenn Coffee nicht so ein problematisches Verhalten an den Tag legen würde, wäre er kein „Unvermittelbarer“ und nochmal: Die Wasserflasche ist IMMER der letzte Schritt für die Trainer.
 
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Katrin
22. Feb. 13:57
Plastik oder nicht, hab mir den Korb und einen Ausschnitt mal angesehen, das ist ein MK von Baskerville, mit dem arbeiten viele Tierheime auch mit sehr beißkräftigen Rassen wie Staffi, Rotweiler und Co. Ich hab noch keinen Hund erlebt, der diese Körbe geschreddert hätte. Die haben von Innen auch keine Angriffsfläche. Mit einem Stahlkorb hätte er viel eher noch Schaden anrichten können, mittels der Wucht.
Wir haben auch einen von Baskerville. Besser wie nix aber auch nicht das gelbe vom Ei. Meine ist allerdings harmlos.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Feb. 13:58
Google mal Baskerville not bite proof. Hat nen Grund weshalb die chic und scharf Typen davon abraten, wenn es wirklich um was geht
Was bei den Dingern tückisch ist, dass sie sich durch die Biegsamkeit leichter abstreifen lassen, der muss wirklich gut sitzen und darf nicht zu locker sein, aber durch den Korb beißen – no way. Ich HABE einen Hund, bei dem es um was geht in gewissen Situationen, und da hat mir der Korb schon gute Dienste erwiesen, sowohl die normale Variante als auch die nose free. Wenn es Prüfberichte gibt, die die Beißsicherheit absprechen, werd ich das ggf überdenken, aber nicht wenn der Bericht von einem Konkurrenten stammt.
 
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Katrin
22. Feb. 14:07
Was hätte er denn anders machen sollen, deiner Meinung nach? Es wurde gezeigt, dass Coffee nicht nur auf Beute aggressiv reagiert. Und haben wir die gleiche Folge gesehen? Ich empfand Andreas und seine Partnerin immer als souverän und Herr:In der Lage. Wenn Coffee nicht so ein problematisches Verhalten an den Tag legen würde, wäre er kein „Unvermittelbarer“ und nochmal: Die Wasserflasche ist IMMER der letzte Schritt für die Trainer.
Da gibt es ganz unterschiedliche Ansätze. Ich weiß ja nicht was da schon vorher wie versucht wurde. Ich weiß nur das die komplette Situation in erster Linie eins war, medienwirksam. Für mich gehört dieser Hund weder so präsentiert, noch in solch ein Showformat sondern zu Leuten die sich tagtäglich mit Resozialisierung beschäftigen. Es gibt genügend Leute die sich damit auskennen und sagen das es auch anders gehen könnte. Das ein Herr Rütter diese dann als unwissend abspeist finde ich ziemlich unverschämt.
 
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Annette
22. Feb. 14:14
Sorry aber habt ihr schonmal einen Hund an der Leine gehabt der sich so hochpusht das nicht mehr geht? Für den das zupacken, Selbstbelohnend ist um sich wieder zu beruhigen? Der je bei jeder Bewegung eurerseits noch mehr hoch fährt? Dem eurer Alternativverhalten am Popes vorbei geht, weil er seins viel zu toll findet? Nein? Ich schon und ich hätte gerne die Keksegeber gesehen, wie sie das Verhalten weg loben. Sorry..... Ich bin kein Freund von Schreckreizen und sehe sie als aller letztes Mittel und sollte nur unter professioneller Anwendungen angewandt werden. Aber manchmal lässt sich Verhalten nicht anders unterbrechen. Erst danach kann man mit positiver Verstärkung Alternatives Verhalten aufbauen.
Mein Hund ist genau so ein Exemplar. Danke. Jetzt weiß ich, dass es nicht nur mir so geht ...
 
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Dogorama-Mitglied
22. Feb. 14:16
Da gibt es ganz unterschiedliche Ansätze. Ich weiß ja nicht was da schon vorher wie versucht wurde. Ich weiß nur das die komplette Situation in erster Linie eins war, medienwirksam. Für mich gehört dieser Hund weder so präsentiert, noch in solch ein Showformat sondern zu Leuten die sich tagtäglich mit Resozialisierung beschäftigen. Es gibt genügend Leute die sich damit auskennen und sagen das es auch anders gehen könnte. Das ein Herr Rütter diese dann als unwissend abspeist finde ich ziemlich unverschämt.
Eben, man weiß recht wenig, (ver)urteilt aber gern und sucht nach Fehlern. Problem ist: Diese 'genügenden Leute' sind vorher nicht ins Tierheim spaziert und haben ihre Hilfe oder ein Für-Immer-Zuhause angeboten, sondern motzen nun bequem auf Facebook vom Sofa aus. Daher gibt es diese Serie doch überhaupt! Weil in Tierheimen solche Hunde gern mal jahrelang unbeachtet sitzen. Mein eigener Hund zB drei Jahre lang, viermal erfolglos vermittelt und ich hab das alles miterlebt und konnte damals wegen meines Vermieters nicht eher mit einem Zuhause dienen, sondern sie nur aufbauen, wenn sie wieder zurück kam. Ein Kollege von ihr nun bald FÜNF Jahre. Würde jeder dieser kompetenten Leute einfach einen solchen Hund mitnehmen und glücklich werden, die Sendung wäre überflüssig! Passiert aber leider nicht, aber so kriegen Tierheimhunde wenigstens mehr Reichweite.