Spannend, wie sich diese Diskussion entwickelt. In einigen Beiträgen scheint's inzwischen vornehmlich darum zu gehen, was der schönste Begriff für Sache X ist, anstatt die beschriebene Situation/Methode zu diskutieren.
Ich habe die Folge, um die es hier geht, gesehen. Ich bin keine Freundin der Wasserflasche, ich bin generell keine Freundin von aversiven Methoden und ich würde nichts dergleichen bei meinem Hund anwenden, sondern immer bevorzugt über positive Verstärkung arbeiten. Aber ich bin mir auch darüber im Klaren darüber, dass mein Hund (aufgewachsen im warmen Wohnzimmer einer Züchterin, geliebt, gehegt, gepflegt, noch keine schlechte Erfahrung in seinem kurzen Leben) absolut nicht mit Coffee vergleichbar ist. Dass ich diese Methode also niemals anwenden würde heißt nicht, dass sie anderswo nicht ein (dienliches) Mittel zum Zweck sein kann. Sicherlich wäre es ungefähr 100 mal schöner, wenn Coffee rein positiv gearbeitet worden wäre. Aber wir machen uns alle nichts vor, denke ich: das hätte Monate gedauert, vielleicht auch Jahre. Und ich finde es ganz wichtig, hier abzuwägen, was "schlimmer" ist: der Stress der provozierten Situation + Wasserflasche oder der Stress mit immer wieder neuen Gefahrensituationen sowohl für den Hund, als auch für alle Menschen in seiner Umgebung, wenn über einen längeren Zeitraum rein positiv bestärkend gearbeitet wird. Diese Frage muss man sich stellen. Und je nach Antwort muss man (in diesem Fall der Trainer, bzw. Martin Rütter) damit leben, für die Entscheidung kritisiert zu werden. Kritik ist in dieser Sache schon allein deshalb wichtig, um den Beteiligten die Gelegenheit zu geben, sich noch einmal zu reflektieren und zu hinterfragen, ob dieser Weg der richtige war. Und wenn sie diese Frage mit "Ja, aus meiner Sicht war das richtig" beantworten, dann ist das okay, solange noch einmal darüber nachgedacht wird.
Ob es deshalb gleich eine Petition braucht, ob Martin Rütter sich deswegen aufregen muss... Das möchte ich an dieser Stelle nicht beurteilen. Dass die Methode in dieser Situation hinterfragt und kritisiert wird, halte ich für gut und richtig, solange ein sachlicher und offener Diskurs erhalten bleibt.
Das ist die beste Zusammenfassung, die ich in den letzten Tagen hier gelesen habe und spricht mir sowas von aus der Seele. Besser hätte ich es nicht formulieren können. Danke 😘