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Sofie
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Anzahl der Antworten 25
zuletzt 4. Okt.

Rüde mag keine anderen Rüden

Hallo Mein Hund Elio (seit über einem jahr bei mir, vorher in griechenland) zeigt schon von Anfang an eher eine ablehnende Haltung ggü. anderen Rüden. Diese werden dann verbellt und im schlimmsten Fall (freilauf etc.) auch angegriffen. Nun gibt es ja menschen die sagen der Hund muss es ja lernen sich zu sozialisieren und dass die das ,unter sich klären‘ aber bei meinem Hund habe ich eher das Gefühl er hat nicht wirklich Lust auf den Kontakt. Bei weiblichen Hunden natürlich oft was anderes, da spielt er auch total gerne und rennt sich aus. Manchmal hat er auch schon mit Rüden gespielt, ich glaube aber diese waren dann auch kastriert und haben ,anders‘ gerochen für ihn.Einmal hat er in so einem Fall den anderen Hund auch besteigen wollen, als dieser nicht so wollte wie er, wurde Elio ein bisschen sauer. Bin dann natürlich dazwischen gegangen. Ich möchte ihn ungern kastrieren lassen, da ich nicht so richtig den Sinn dabei fürs Training sehe, außerdem auch Angst habe dass er dann auch für Weibchen anders riecht und dann eventuell mit keinen Hund schön spielen kann. Also nochmal meine Frage, findet ihr es schlimm wenn der eigene Rüde eben keinen Kontakt mit anderen Rüden hat und man es dir nicht ,klären lassen‘ will?
 
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Kristin
3. Okt. 21:52
Ich glaube, sie hat deinen Kommentar einfach nur falsch aufgefasst. Sofie, Kristin wollte dich (denke ich) nicht angreifen, sondern dir sagen, dass sie das auch kennt. Und vor allem wie fies das auch ausgehen kann.
wer weiß... war nur ein Beispiel wie gefährlich ein ungeführter Rüde im Freilauf sein kann... aber hat ja nichts mit dem Thema zu tun... also was sollls
 
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Davina
3. Okt. 22:59
Huhuu! Wir haben eine Hundetrainerin die wegen eines anderen "Problemchen" unserer Hündin meinte dass es garnicht so üblich ist dass verschiedene Rudel in der Natur Friede Freude Eierkuchen aufeinander zu gehen, somit es auch völlig okey wäre auf Gassirunden neue Kontakt zu meiden.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Okt. 10:18
hey danke für die antwort und die vielen denkanstöße. elio ist ja auch mein erster eigener hund und dabei bin ich noch vieles am lernen. die situation mit dem aufreiten kam in so einer hundewiese auf, die ich seither meide. habe auch das gefühl dass hundewiesen für ihn einfach zu viel sind und er da kein bock drauf hat. wie gesagt, man hört eben immer viel an allen möglichen ecken (ein hund braucht kontakt mit anderen und ebne auch die konfrontation hab ich auch schonmal gehört) ein trainer hat mir auch davon abgeraten weiterhin den kontakt zuzulassen. in berlin gibt es bloß leider auch viele viele freilaufende hunde, die nicht hören und die man dann abblocken muss damit es zu keiner konfrontation kommt. kastration würde ich auch wirklich ungern machen wollen, da ich auch schon einiges schlechtes gehört habe. mir wurde einmal der chip empfohlen (weil elio manchmal seeeehr viel markiert 😅) und währenddessen ganz aktiv trainieren, aber selbst das will ich mir erstmal überlegen. es gibt ja auch fälle wo das ganze nach hinten losgeht. will auch nicht dass sich sein charakter ändert, da er mit menschen und auch mit hündinnen wirklich super schön im umgang ist.
Ja, es gibt immer was zu lernen und das ist ja auch toll :) Voll gut, dass du diese Hundewiese erst einmal meidest. Vertraue da ruhig auf dein Gefühl! Tatsächlich sind da oft ziemlich überforderte Hunde unterwegs, deren Menschen keine Verantwortung übernehmen, da sie eine solche Fläche als Freifahrtschein sehen. Ich hab da schon die schlimmsten Szenarien erlebt und gesehen und wir schauen uns das auch lieber von außen an, als mitten drin zu sein ^^ Du wirst noch etliche Kommentare erhalten und von zig Leuten tausende Ratschläge bekommen. Am Ende ist's aber Deine Entscheidung (sofern niemand weiteres involviert ist) und diese sollte insbesondere zum Wohle deines Vierbeiners ausfallen. Klar braucht ein Hund (in den meisten Fällen) Kontakt, doch aber nicht zu fremden und ggf. seltsamen Gestalten. Aber eine Konfrontation? Wozu soll die gut sein? Damit macht man die vorhandenen Unannehmlichkeiten und Ängste doch nur noch schlimmer. Zumindest, wenn diese so stattfinden, wie sie sich hier lesen. Ich glaube Menschen, die so etwas von sich geben, sind einfach zu bequem, um anderen respektvoll und höflich entgegen zu kommen und sich um ihren Hund zu kümmern. Ja, die Thematik Berlin ist mir gut bekannt ^^ Irgendwann kennt man aber die Ganoven und weiß ihnen aus dem Weg zu gehen. Aber mach dir da immer wieder bewusst, dass nicht die Hunde das Problem sind, sondern deren ignorante Menschen. Ja, auch ein Chip hat Nebenwirkungen und muss nicht gut sein. Ich glaube, ihr könnt das auch so schaffen :) Euch fehlen derzeit vielleicht nur die richtigen Trainingspartner und Erfahrungen.
 
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R
4. Okt. 11:44
Man kann tolleranz/Akzeptanz üben. Dafür muss kein direkter Kontakt sein . Inwiefern dein Hund "sozialisierungsarbeit" haben sollte, hängt vom Grundcharakter ab. Gerade diese hündische Kommunikation kann sehr still und mit nur kleinen Ohren-, lefzenzucken oder Augenkontakt Anhaltspunkte geben um wirklich auf den Hund beim Training einzugehen. Hier kann ja keiner wissen, ob dein wauz sich schon auf Entfernung aufregt und genervt ist andere Marken zu finden, wie er sich bei mädels verhält, ob es überhaupt nur sexuelles oder spielerisches Interesse gibt etc. Hundekontakt ist eigentlich wünschenswert, aber ich hatte auch einen Rüden, der tollerierte viele, aber Interesse kam keines wirklich auf, wenn's kein abzucheckendes Mädel war. Aktuell habe ich einen Hund, der so rudelaffin ist, das ein Tag ohne Spielerunde ein trauriger Tag ist. Ich wünsche jedem Hund den bestmöglichen Spaßfaktor, würde lieber dazu anregen, dass Hunde sich akzeptieren lernen, aber damit das optimal klappt mit jemanden der es vor Ort lesen kann. Ob ein erfahrener Hundehalter oder wirklich ein Trainer. Kastration dient zur vermehrungseinschränkung und Krankheitsvermeidung der "ungenutzten" reizorgane. Ein ausgewachsener rüde hat dann eventuell nicht dir Hormonausschüttung, aber der Kopf hat sich schon in die Rolle des Rüden eingefunden. Ein großer Umschwung der eigenen Haltung ist ohne das eigentliche Training nicht zu erwarten.
 
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Ari
4. Okt. 13:29
Meinen Hund habe ich ebenfalls mit 3,5 Jahren aus dem Tierheim übernommen, er ist auch nicht kastriert und kein großer Fan von unkastrierten Rüden. Ich meide unkastrierte Rüden und finde es nicht schlimm. Ich kann dich absolut verstehen, wenn du andere Teams siehst, die ihre Hunde in gemischten Gruppen spielen lassen können, dass da der Wunsch ist, dass es auch klappt. Mit meiner ersten Hündin, die von klein auf da war, hat das super geklappt, für Buddy ist das absolut nichts. Er neigt sowieso sehr zum kontrollieren und große Gruppen stressen ihn und dann kommt der Dorfsheriff aus ihm heraus 😅 Wir laufen oft zusammen mit Hunden, mit denen er sich versteht, fremde Hunde meiden wir. Gegen die Abneigung Rüden gegenüber haben wir mit Gegenkonditionierung gearbeitet. So kommen wir zumindest an den meisten Rüden ohne Leinenpöbeleien vorbei. Wir sind auch schon mit entspannten Rüden mit einem gewissen Abstand dazwischen gelaufen. Dir kann sicher ein Trainer vor Ort noch gute Tipps geben und sich deinen Hund und seine Motivation mal ansehen. Eine Kastration würde ich dir aus dem Grund nicht empfehlen. Wie schon andere geschrieben haben ändert das höchstwahrscheinlich an dem Problem nichts und kann zudem Charakterveränderungen herbeiführen. Wünsche dir ganz viel Erfolg und Spaß beim trainieren und dass ihr entspannt an anderen Rüden vorbei kommt🍀☺️