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Daniela
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Anzahl der Antworten 15
zuletzt 19. Juli

Rückruftraining ohne Freilauf

Hallo Zusammen,, Meine Hündin ist 5 Jahre und gerade bei mir eingezogen. Futter- oder Spielzeugaffin ist sie leider nicht so sehr (HSH). Aber ich habe etwas gefunden, was sie zumindest mag. Das gibt es auch nur für das R-Training. Sobald ich sie im Garten rufe kommt sie, weil sie das Leckerchen gerochen hat. Wenn sie fast da ist sage ich mein R-Wort. Das klappt auch einmal, dann klebt sie an mir, sodass ich ich nicht mehr üben kann. Der Garten ist auch nicht sehr groß. Draußen kann ich sie natürlich nicht ablehnen und Schleppleine ist schwierig, da sie die Angewohnheit hat hin- und wieder unvermittelt (für mich) Gas zu geben und loszurennen. Dann kann ich sie an langer Leine schlecht halten (30kg). Wie habt ihr das geübt? Habt ihr Tipps?
 
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Stef
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15. Juli 20:23
Sie ist ja erst ganz neu bei dir, würde sie erstmal richtig ankommen lassen! Als meine Hunde neu da waren habe ich sie nur an der normalen Führleine geführt. Mein Hund sollte in meiner Nähe bleiben, wir sind gemeinsam unterwegs, lernen uns kennen.
Schleppleine würde ich erst benützen wenn du deinen Hund besser einschätzen kannst und er zu dir schon eine Beziehung/Bindung aufgebaut hat.
Rückruf mit Schleppleine üben, da müssen meiner Meinung nach schon Grundlagen da sein.
Bei meinem "Spezialhund" konnte ich die ersten Wochen nur doppelt gesichert mit zwei Leinen im Garten laufen.
Geduldig sein, nicht zu viel wollen, sich kennenlernen, du bist noch eine Fremde, warum soll er zu dir kommen?
Das muss er erst im Alltag kleinschrittig lernen!
Meine beiden sind auch HSH Mischlinge, die ticken oft anders als andere Hunde!
Hattest du vorher schon HSH?
 
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Stef
15. Juli 20:23
Sie ist ja erst ganz neu bei dir, würde sie erstmal richtig ankommen lassen! Als meine Hunde neu da waren habe ich sie nur an der normalen Führleine geführt. Mein Hund sollte in meiner Nähe bleiben, wir sind gemeinsam unterwegs, lernen uns kennen.
Schleppleine würde ich erst benützen wenn du deinen Hund besser einschätzen kannst und er zu dir schon eine Beziehung/Bindung aufgebaut hat.
Rückruf mit Schleppleine üben, da müssen meiner Meinung nach schon Grundlagen da sein.
Bei meinem "Spezialhund" konnte ich die ersten Wochen nur doppelt gesichert mit zwei Leinen im Garten laufen.
Geduldig sein, nicht zu viel wollen, sich kennenlernen, du bist noch eine Fremde, warum soll er zu dir kommen?
Das muss er erst im Alltag kleinschrittig lernen!
Meine beiden sind auch HSH Mischlinge, die ticken oft anders als andere Hunde!
Hattest du vorher schon HSH?
 
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Stef
15. Juli 20:26
Du bist ja auch schon in der HSH Gruppe habe ich gerade gesehen da bin ich auch, da findest du immer nette Ansprechpartner mit zahlreichen Tipps und vielen Erfahrungen!
 
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Sonja
15. Juli 21:33
Ich übte das an der Schleppe ( 20m) indem ich mit Rionnag auf eine abgemähte Wiese/stoppelfeld ging. Ihn ablegte ( sitz oder Platz & bleib) , mich dann von ihm entfernte, Schleppleine in der Hand oder neben mir griffbereit auf dem Boden und ihn dann rief. Ihn wieder ablegte mich entfernte und wieder zu mir rief . Den Abstand nach und nach vergrößern. ....Noch ein Tip bezüglich an der Schleppe laufen , ohne plötzlich gas geben : Auch das muss geübt werden 🙃, also nicht einfach Schleppe dran und los geht's...😉...Mit der Zeit erkennst du an seiner Körpersprache leicht bevor er "gas geben will" und kannst sein Vorhaben abbrechen. Auch Kommandos wie Stopp, Warte, Raus da ( wenn er vom Weg abgeht) gehören zum "ordentlichen" an der Schleppe laufen . Rionnag ist ungefähr 45kg aber an der Schleppe laufen ist kein Problem mehr, also er gibt nicht plötzlich "knallgas". "Anständig " An der Schleppe laufen übt man am besten anfangs mit einer kürzeren Schleppe (5m) und steigert dann langsam auf 10 oder auch 20m . An einer 5m Leine kann man auch einen 30kg Hund noch gut halten/stoppen (auch wenn man selbst nur 50kg wiegt😀) wenn er plötzlich "gas geben" sollte. 🙃
 
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Frank
15. Juli 22:11
Was Sonja und Stef.B sagen.

Also lass deine Hübsche erstmal ankommen, Ruhe und Routine sind wichtiger als alles andere.

Welche Grundkommando's beherrscht sie denn?
Die sollten oder müssen vor der Schleppleine zuverlässig sitzen,
vor allem "Halt" oder "Stop" und ein Abbruchkommando wie z.B. "Aus".
Weil wenn dein Hundi mit 30kg und Anlauf in die Leine brettert hast Du ganz schlechte Karten.
Also musst du sie zum Stehen bringen bevor das passiert.
Vorteil ist, dass ein stehender Hund sich auch besser abrufen/zurückrufen lässt als einer der sich im Hetz-Tunnel befindet.

Auch im Alltag ist erstmal lockeres Grundtraining sinnvoller, die Grundlagen für den Abruf kannst du hier schon legen bevor es an die höhere Schule geht.

Spielt sie gerne?
Nichts fördert Bindung besser als gemeinsames Spielen. Ist auch eine klasse Belohnung wenn Leckerchen nicht so gut funktionieren.
Ich belohne beim Training gerne mit kleinen Spieleinlagen.

Schleppleine sowieso nur mit Geschirr, keinesfalls mit Halsband. Am besten Biothane, Gewebe sammelt Dreck und Splitter/Dornen auf.
LG 🌻
 
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Johanna
16. Juli 11:32
Ich denke auch, Stopp und der Rückruf sind erstmal neben dem Ankommen das wichtigste.
Wir haben den Rückruf tatsächlich am Anfang zu zweit trainiert. Einer mit Hund an der Schleppleine (kann kurz gehalten werden), der andere ist weg gegangen/gelaufen und hat gerufen.
Wenn der Hund auf den Ruf reagiert, kann die zweite Person mitgehen (erstmal kurze Distanzen) und sollte Hund doch zu schnell sein die Leine länger werden lassen/ganz los lassen (dein Hund sollte dann ja bei kurzen Distanzen schon fast bei dir sein).
Parallel würde ich das Stop Kommando trainieren, das geht auch an kurzer Leine und ist bei uns das häufigste Kommando im Alltag (z.B an Straßen etc.)
 
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Daniela
16. Juli 12:47
Danke für eure Tipps und Anmerkungen.
Ich habe sie 6 Monate jede Woche auf ihrer Stelle besucht. Da war nur kennenlernen angesagt. Dort wurde leider gar nicht trainiert, aber irgendwie klappte es. Sie durfte frei laufen, obwohl sie nicht Rückruffähig war. Sie kam aber immer wieder zurück (wenn es ihr passte - das aber relativ zügig). Das ist aber nicht meine Art.
Mein Training:
Mittlerweile schaut sie mich, kennt ihren Namen und ist insgesamt recht Leinenführig, mit Ausnahme der wilden Minuten. Stopp funktioniert noch nicht so gut, da bin ich dran. Sitz klappt und Bleib üben wir auch noch.
 
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Jessica
16. Juli 21:34
Hi Daniela,
manchmal bieten Hundeschule. an, dass man nur den Platz buchen kann. In der Regel sind die sehr gut eingezäunt. Für mich war das eine hilfreiche Stufe zwischen Wiederholungen im - auch sehr kleinen - Garten und der „echten“ Welt, weil man einfach eine zusätzliche Absicherung hat.
 
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Babo
17. Juli 09:43
Es gibt ja vermutlich die verschiedensten Trainingsansätze, wir haben aber gelernt, dass der Rückruf sehr kleinteilig aufgebaut werden muss und eigentlich erst wichtige Dinge wie Orientierung am Menschen, dranbleiben, Leinenführigkeit etc. funktionieren müssen, bevor man erwarten kann, dass der Rückruf theoretisch funktionieren kann. Bei unserer Trainerin ist der Rückrufkurs bspw. einer der letzten Kurse.
Natürlich kann und muss man das trotzdem schon die ganze Zeit üben, aber man kann auch erstmal mit kürzerer Leine und wenig Ablenkung starten und dann die Ablenkung immer weiter steigern und den Abstand erst vergrößern, wenn der Rückruf mit großer Ablenkung funktioniert. So wie oben schon von jemandem beschrieben. Und das R-Wort immer nur sagen, wenn du das im Zweifel auch durchsetzen kannst, sonst lernt dein Hund, dass das eher ein Kann als Muss ist. Das R-Wort ist ja die Lebensversicherung des Hundes, also eigentlich das einzige Kommando was irgendwann wirklich zuverlässig funktionieren muss.
Bei uns funktioniert es in Trainingssituationen ganz gut, sind aber noch weit entfernt davon, dass es in den Situationen, wo man es wirklich benötigt, funktioniert. Also das ist leider nichts, was von heute auf morgen klappt und wie gesagt viel Trainingsarbeit außerhalb des R-Wortes notwendig. Uns hilft es sehr viel, das Training mit einer Trainerin / Hundeschule aufzubauen, vlt wäre das ja auch was für dich, wenn du eine gute(!) in der Nähe hast…
 
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G.
17. Juli 09:54
Danke für eure Tipps und Anmerkungen. Ich habe sie 6 Monate jede Woche auf ihrer Stelle besucht. Da war nur kennenlernen angesagt. Dort wurde leider gar nicht trainiert, aber irgendwie klappte es. Sie durfte frei laufen, obwohl sie nicht Rückruffähig war. Sie kam aber immer wieder zurück (wenn es ihr passte - das aber relativ zügig). Das ist aber nicht meine Art. Mein Training: Mittlerweile schaut sie mich, kennt ihren Namen und ist insgesamt recht Leinenführig, mit Ausnahme der wilden Minuten. Stopp funktioniert noch nicht so gut, da bin ich dran. Sitz klappt und Bleib üben wir auch noch.
Das braucht alles Zeit. Unser Balou kannte nicht mal seinen Namen, erst nach ca. 3Wochen reagiert er darauf.
Allerdings klappt Leinenführung gut und stubenrein ist er auch. Haben in mit 1J. und 1Monat aus dem Tierschutz geholt.
 
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Sebbi
17. Juli 11:46
Danke für eure Tipps und Anmerkungen. Ich habe sie 6 Monate jede Woche auf ihrer Stelle besucht. Da war nur kennenlernen angesagt. Dort wurde leider gar nicht trainiert, aber irgendwie klappte es. Sie durfte frei laufen, obwohl sie nicht Rückruffähig war. Sie kam aber immer wieder zurück (wenn es ihr passte - das aber relativ zügig). Das ist aber nicht meine Art. Mein Training: Mittlerweile schaut sie mich, kennt ihren Namen und ist insgesamt recht Leinenführig, mit Ausnahme der wilden Minuten. Stopp funktioniert noch nicht so gut, da bin ich dran. Sitz klappt und Bleib üben wir auch noch.
Bevor Sebbi den Rückruf intensiver gelernt hat, habe ich mein Hauptaugenmerk auf das „Stopp“ gelegt.
Denn ich bin der Meinung, dass ein Stopp einfacher zu etablieren ist, als ein Rückruf.
Ein Rückruf beendet die Situation. Ein Stopp unterbricht die Situation.
Ein Unterbrechen ist für Sebbi einfacher, als ein Abbrechen.
Auf das „Stopp“ kommt bei mir im Normalfall das „Down“ (Ist nicht Platz)
Sebbi legt sich da gechillt hin und auch den Kopf auf den Boden, als würde er schlafen wollen.
Das hat auch den Vorteil, dass er sein Target erst mal aus den Augen verliert und er wieder empfänglicher für Kommandos ist.

Übrigens…
„Bleib“ verwende ich gar nicht. Wenn dann eher unbewusst.
Denn ein Sitz oder Platz gilt so lange bis ich es aufhebe. Er entscheidet bei mir nicht wie lange das Kommando gültig ist.


Wie immer gilt auch hier
Geduld ☝🏽