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Dogorama-Mitglied
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Anzahl der Antworten 47
zuletzt 15. Okt.

Reaktion auf ein "Nein" (Abbruchsignal)

Ich stelle mir immer mal wieder die Frage, welche Reaktion des Hundes auf ein „Nein“, „ey“ oder sonstiges Abbruchsignal angemessen ist, gerade im Junghundealter. Gewünscht wäre, aus meiner Sicht, auch mal ein demütiges Verhalten. Ich lese hier recht häufig, dass Hunde so gar keine Reaktion auf ein Abbruchsignal zeigen- wie ist das aus eurer Sicht, vielleicht gerade auch die Hundebesitzer von etwas durchsetzungsstärkeren Hunden- Intensität des Abbruchsignals so lange erhöhen, bis die gewünschte Reaktion auftritt? Oder habt ihr andere Wege gewählt?
 
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Jasmin
14. Okt. 23:04
Abbruchsignal ist bei mir wie alle Kommandos. Ich möchte eine Reaktion beim ersten Sagen. Und das tue ich so deutlich wie nötig aber so ruhig wie möglich. Ich brauch auch kein devotes Verhalten sondern wünsche mir da Orientierung an mir. Als Beispiel: sehen wir Rehe im Waldmöchte ich eigentlich, dass er von sich aus nach meiner Reaktion schaut. Tut er tatsächlich mittlerweile. Am Anfang hat er aber natürlich hinterher wollen. Wenn er schon im Sprint gewesen wäre, wäre ich definitiv vehementer geworden als wenn er nur hinschaut. Einfach damit ich ihn da auch erreiche. Und ich möchte eigentlich eine gute Stimmung wenn er sich gegen einen Reiz und für mich entschieden hat. Dann beginnt die Party nämlich bei mir. Ich möchte ihm da eigentlich keine Wahl geben. Wenn ich es rein negativ aufgebaut hätte, dann hätte er immer abgewogen wie schlimm kann die Strafe sein. So hat er eigentlich nur einen Weg vorgegeben und der ist auch noch positiv
 
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Andreas
14. Okt. 23:05
Ich kenne dieses verzögern auch, unbedingt noch schnuppern oder markieren müssen nach Rückruf, oder eben mal strecken nach nem Kommando 😅 liebe ich 🤨😅
Jaaaa - diese „Akzeptanz, aber mit Protest“ kenne ich natürlich auch. Kann mal doof sein, wenn es „dringend“ ist, oft (meist) finde ich es einfach sympathisch (eyh Alder, bin keine Maschine). Lt. meiner Frau höre (gehorche) ich aber insgesamt deutlich schlechter. Vielleicht müsste ich Kalle da auch ein besseres Vorbild sein? 😇😜
 
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Sonja
14. Okt. 23:25
Lena, wir sind gar nicht so weit auseinander. Mein Pfui als lautes Abbruchsignal hat nicht funktioniert, das war aber auch nicht so geplant, sondern platzt mehr aus mir raus, wenn ich sie zum x. Mal Scheiße fressen sehe (und wir gerade monatelang Giardien und Würmer bekämpft haben). Wenn ich mich aber im Griff habe, nutze ich das leise als Kommando aufgebaute Pfui als Vorwarnung. Das sage ich schon, wenn sie sehr interessiert auf die Scheiße zu schnüffeln nicht erst wenn sie dran rumknabbern. Also muss der Hund nicht erst das unerwünschte Verhalten zeigen, sondern nur die erkennbare Absicht. Das leise Pfui funktioniert fast immer, und für die anderen Situationen, wo es nicht funktioniert, nehme ich eben eins der anderen Kommandos, situationsabhängig. Wenn Nala nach dem freundlichen Pfui freudig ihr Leckerli abholt, habe ich Erfolg gehabt, denn sie hat die Scheiße nichtb gefressen. Das ist für mich die Hauptsache. Inzwischen reicht es immer öfter aus dass sie merkt, dass ich sie beobachte, und sie zieht weiter an den Leckereien vorbei. Daraus schließe ich, dass sie durchaus verstanden hat, dass Ihr Scheiße fressen unerwünscht ist. Nun müssen wir noch verhindern, dass sie sich trotzdem für das Fressen entscheidet. Das Beanspruchen aufzubauen dauert lange, daher bin ich froh, jetzt etwas nutzen zu können, was meistens funktioniert. Drei unserer vier Hunde sind noch jung, wir probieren auch noch viel aus. Wenn wir mit einem Kommando nicht das gewünschte Ergebnis erzielen, schauen wir nach Alternativen. Und mit der Zeit haben wir dann für alle möglichen Situationen die vielvrrsprechendste Vorgehensweise. Ich werde das mit der Pause vor dem Loben mal ausprobieren. Aber ich glaube nicht, dass es bei unseren Staubsaugerhunden sofort funktioniert hätte. Ist natürlich Spekulation, aus dem Bauch.
 
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Aykut
15. Okt. 06:36
Das allerwichtigste ist die energie.(das was man fühlt. Wenn man das gefühl nicht aufbringen kann, denkt an etwas das dieses gefühl in euch auslöst). Wenn hunde nicht reagieren dann deswegen. Der hund merkt das der mensch es nicht wirklich ernst gemeint hat. Wenn sie nicht reagieren dann nicht weil sie es nicht gehört haben, sondern weil sie sich entscheiden es zu ignorieren. Wenn man es aber wirklich ernst meint und entsprechende energie mit reinbringt, wird der hund sofort reagieren. Seine haltung auf das abbruchsignal ist mmn nicht so wichtig. Ob er freudestrahlend drauf reagiert oder ängstlich ist auch unwichtig. Wichtig ist nur die energie wieder rauszunehmen sobald der hund ein zeichen gibt das er es verstanden hat. Das kann zb ein schritt zurück sein, abwenden des kopfes oder einen bogen laufen. Oder auch anderes. Ich sehe oft menschen die immer wieder und wieder im sekundentakt “nein“ oder “aus“ oder ähnliches rufen. Dabei kommt beim hund nur an das man aufgeregt ist und energetisches verhalten zeigt. Bringt einfach nix. Dann lieber ein sehr lautes hey, mit energie und dann ist schicht im schacht
 
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Lena
15. Okt. 10:25
Lena, wir sind gar nicht so weit auseinander. Mein Pfui als lautes Abbruchsignal hat nicht funktioniert, das war aber auch nicht so geplant, sondern platzt mehr aus mir raus, wenn ich sie zum x. Mal Scheiße fressen sehe (und wir gerade monatelang Giardien und Würmer bekämpft haben). Wenn ich mich aber im Griff habe, nutze ich das leise als Kommando aufgebaute Pfui als Vorwarnung. Das sage ich schon, wenn sie sehr interessiert auf die Scheiße zu schnüffeln nicht erst wenn sie dran rumknabbern. Also muss der Hund nicht erst das unerwünschte Verhalten zeigen, sondern nur die erkennbare Absicht. Das leise Pfui funktioniert fast immer, und für die anderen Situationen, wo es nicht funktioniert, nehme ich eben eins der anderen Kommandos, situationsabhängig. Wenn Nala nach dem freundlichen Pfui freudig ihr Leckerli abholt, habe ich Erfolg gehabt, denn sie hat die Scheiße nichtb gefressen. Das ist für mich die Hauptsache. Inzwischen reicht es immer öfter aus dass sie merkt, dass ich sie beobachte, und sie zieht weiter an den Leckereien vorbei. Daraus schließe ich, dass sie durchaus verstanden hat, dass Ihr Scheiße fressen unerwünscht ist. Nun müssen wir noch verhindern, dass sie sich trotzdem für das Fressen entscheidet. Das Beanspruchen aufzubauen dauert lange, daher bin ich froh, jetzt etwas nutzen zu können, was meistens funktioniert. Drei unserer vier Hunde sind noch jung, wir probieren auch noch viel aus. Wenn wir mit einem Kommando nicht das gewünschte Ergebnis erzielen, schauen wir nach Alternativen. Und mit der Zeit haben wir dann für alle möglichen Situationen die vielvrrsprechendste Vorgehensweise. Ich werde das mit der Pause vor dem Loben mal ausprobieren. Aber ich glaube nicht, dass es bei unseren Staubsaugerhunden sofort funktioniert hätte. Ist natürlich Spekulation, aus dem Bauch.
Ja, sind nur Kleinigkeiten, die wir anders machen. Manchmal kommt es aber genau auf diese Details an.. Wie gesagt, es KANN sein, dass der Hund in so nem Fall ne Kette bildet und er es nicht versteht worum es geht, MUSS aber nicht!! Und hab ja auch geschrieben, dass ich mir vorstellen kann, dass die Zeit des „zu dir kommens“ lange genug ist, damit der Hund das Leckerlie damit verknüpft und nicht mit dem was vorher war. Und was du hier jetzt beschrieben hast klingt schon danach, als würde der Hund wissen worum es geht. Deshalb danke für deine Antwort! ☺️ Nur von einem kurzen Text ausgehend kann man natürlich nicht alles richtig einschätzen.. mir war es aber ein Anliegen es anzumerken, dass du da mal ein Auge drauf hältst, dass du da vielleicht (!) was optimieren könntest. Weil viele wissen das nicht, mit dem Verknüpfungs-Zeitraum der Hunde und machen dadurch teilweise grobe Fehler..... [bei meinem alten Hund damals wusste ich das auch noch nicht..] Und wenn ich sowas lese, wo so ein Fehler im Detail sein KÖNNTE, dann sag ich das lieber und schreib darüber mit demjenigen, anstatt mir zu denken „oh Gott wie doof ist die Welt, die machen alles falsch!“ 😱😅😉 ..keiner ist perfekt 🤷🏽‍♀️😝
 
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Lena
15. Okt. 10:28
Lena, wir sind gar nicht so weit auseinander. Mein Pfui als lautes Abbruchsignal hat nicht funktioniert, das war aber auch nicht so geplant, sondern platzt mehr aus mir raus, wenn ich sie zum x. Mal Scheiße fressen sehe (und wir gerade monatelang Giardien und Würmer bekämpft haben). Wenn ich mich aber im Griff habe, nutze ich das leise als Kommando aufgebaute Pfui als Vorwarnung. Das sage ich schon, wenn sie sehr interessiert auf die Scheiße zu schnüffeln nicht erst wenn sie dran rumknabbern. Also muss der Hund nicht erst das unerwünschte Verhalten zeigen, sondern nur die erkennbare Absicht. Das leise Pfui funktioniert fast immer, und für die anderen Situationen, wo es nicht funktioniert, nehme ich eben eins der anderen Kommandos, situationsabhängig. Wenn Nala nach dem freundlichen Pfui freudig ihr Leckerli abholt, habe ich Erfolg gehabt, denn sie hat die Scheiße nichtb gefressen. Das ist für mich die Hauptsache. Inzwischen reicht es immer öfter aus dass sie merkt, dass ich sie beobachte, und sie zieht weiter an den Leckereien vorbei. Daraus schließe ich, dass sie durchaus verstanden hat, dass Ihr Scheiße fressen unerwünscht ist. Nun müssen wir noch verhindern, dass sie sich trotzdem für das Fressen entscheidet. Das Beanspruchen aufzubauen dauert lange, daher bin ich froh, jetzt etwas nutzen zu können, was meistens funktioniert. Drei unserer vier Hunde sind noch jung, wir probieren auch noch viel aus. Wenn wir mit einem Kommando nicht das gewünschte Ergebnis erzielen, schauen wir nach Alternativen. Und mit der Zeit haben wir dann für alle möglichen Situationen die vielvrrsprechendste Vorgehensweise. Ich werde das mit der Pause vor dem Loben mal ausprobieren. Aber ich glaube nicht, dass es bei unseren Staubsaugerhunden sofort funktioniert hätte. Ist natürlich Spekulation, aus dem Bauch.
Und DANKE für den konstruktiven Austausch 👍🏻☺️
 
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Lena
15. Okt. 11:18
Kann natürlich sein, dass ich es völlig falsch einschätze. Aber ich muß es am Ende halt selbst beurteilen und entscheiden. Bisher habe ich niemanden gefunden, der es mir besser sagen könnte und besser einschätzen könnte zwischen mir und meinem eigenen Hund. Nach 2 Jahren hatten wir auch noch ein paar Trainer Stunden, um mal drüber schauen zu lassen für Ideen und Impulse. Und es funktioniert halt.... Deswegen bin ich einigermaßen zufrieden damit
Wie gesagt, es KANN das von mir beschriebene sein... aber kann genauso auch sein, dass es tatsächlich Verzögerungstaktik ist. Kenne ich auch 😉 aber eher von Joker damals, von Samu bisher nicht wirklich.. da muss man eben die gesamte Situation betrachten! Ich kann das aus der Ferne und nur anhand von ein paar geschriebenen Sätzen natürlich nicht sicher sagen, das ist klar! Meistens kennt der Halter seinen Hund am besten, immerhin lebt man ja zusammen ☺️ Viele Zeichen des Hundes können eben unterschiedliche Dinge bedeuten, je nach Situation. Kratzen KANN Übersprung sein und strecken und auch schnüffeln KÖNNEN Beschwichtigung sein.. muss aber nicht! 😊