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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 15. Okt.

Reaktion auf ein "Nein" (Abbruchsignal)

Ich stelle mir immer mal wieder die Frage, welche Reaktion des Hundes auf ein „Nein“, „ey“ oder sonstiges Abbruchsignal angemessen ist, gerade im Junghundealter. Gewünscht wäre, aus meiner Sicht, auch mal ein demütiges Verhalten. Ich lese hier recht häufig, dass Hunde so gar keine Reaktion auf ein Abbruchsignal zeigen- wie ist das aus eurer Sicht, vielleicht gerade auch die Hundebesitzer von etwas durchsetzungsstärkeren Hunden- Intensität des Abbruchsignals so lange erhöhen, bis die gewünschte Reaktion auftritt? Oder habt ihr andere Wege gewählt?
 
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Sonja
14. Okt. 15:52
Ich denke, es liegt an der klaren Kürze und (zumindest bei uns) an der Stimmlage. Meine Maus weiß dann zumindest sofort "oha, jetzt wird es erst..." Manchmal neigt sie nämlich dazu, ein Kommando zu vertrödeln und etwas auf Zeit zu spielen, zb sich erstmal ausgiebig zu kratzen oder zu Recken und zu Strecken...
Ja, wie bei uns. 😄 Am häufigsten machen unsere das, wenn sie kommen oder auf ihren Platz gehen sollen.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Okt. 16:02
Ich habe eines der Bücher von Anne Krüger Degener gelesen, die dort verschiedene Verhaltensarten von Hunden beschreibt (Passivität, Devotheit, Bedrängen, Flucht, freundliches Angebot...). Der Hund darf alle Verhaltensweisen zeigen. Es ist nur Aufgabe von mir, ihm deutlich zu machen, welches Verhalten gewünscht und zielführend ist. Ich versuche (leider gelingt es mir nicht immer) meine Reaktion nicht zu steigern. Meine Hundetrainerin beschrieb dies als unfair dem Hund gegenüber. Ich habe eine 6,5 Monate alte Beaglehündin, die auf eine Korrektur häufig zuerst Passivität ("Ich hab dich gar nicht gehört!") und irgendwann Bedrängen (unwirsches Kopfdrehen, schnappen) zeigt. Mein Ziel ist es, penetranter zu sein als sie, d.h. weder mit Passivität, noch mit Bedrängen kommt sie durch. Reagiert sie (direkt am Anfang oder erst nach einigen Korrekturen) wie gewünscht (aufmerksam), lobe ich. Beim Tippen merke ich, dass meine Antwort ein bisschen an deiner Frage vorbei geht, aber nur ein bisschen, oder? ;) Und: Ich bin absolute Hundeanfängerin. Kann also auch alles Mist sein, was ich schreibe.
genau, nicht die Reaktion steigern. Im Gegenteil: Gerade am ANFANG massiv sein, dann reicht später ein einfaches "Nein" .. (oder whatever)
 
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Dogorama-Mitglied
14. Okt. 16:14
genau, nicht die Reaktion steigern. Im Gegenteil: Gerade am ANFANG massiv sein, dann reicht später ein einfaches "Nein" .. (oder whatever)
Das stimmt, sonst weiß der Hund ja gar nicht mehr was los ist… erst wird das Verhalten aus seiner Sicht toleriert, dann ist der Halter plötzlich massiv oder wütend…
 
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Karin
14. Okt. 16:56
Hallo, Roxy ist eine recht unsichere Hündin und ist draußen immer etwas vorsichtig unterwegs. Wenn sie z. B. zu den biotonnen hin will brauchte ich nur hey zu sagen und sie schaut kurz die Tonnen an als ob sie gleich explodieren, dann geht der Kopf in meine Richtung und man sieht förmlich wie es im Köpfchen rattert. Sie kommt dann sofort an und ich habe die Vermutung das sie dieses Abbruchsignal als Warnung vor irgendwas empfindet. So schaut sie jedenfalls dann. Sie wedelt in kurzen schnellen Bewegungen und schaut mich ganz groß an. Bekommt dann ein Lob ,Leckerli und wird mit weiter entlassen.
 
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Lena
14. Okt. 20:05
So wie Du demütiges Verhalten beschreibst, finde ich das auch OK. Ich hätte das halt nicht Demut genannt, weil Demut FÜR MICH immer etwas von Hierarchie hat. Mit meinen Hunden möchte ich aber lieber Kooperieren. Ist hier häufig ein Problem, dass die verschiedene Verwendung von Begriffen zu Missverständnissen führt.
Ja, da hast du Recht. So entsteht wirklich oft Missverständnisse! Deshalb hab ich es genauer erklärt, damit man weis was ich genau meine 😉 Und das mit dem kooperieren sehe ich auch so! Ich will lieber, dass der Hund zu mir kommt, weil er es gerne tut und nicht, weil er Angst vor Ärger hat oder sowas..!! Aber Demut im Sinne wie ich es beschrieben habe ist, finde ich - wie gesagt - nichts schlechtes, genau wie Beschwichtigungssignale des Hundes! Klar können diese auch ausdrücken, dass sich der Hund gerade nicht wohl fühlt, aber je nach Situation muss man es eben anders interpretieren! (z.B. kann man so ggf. bei einem bellenden Hund Angst oder Unsicherheit von Aggression unterscheiden, wenn man die körpersprachlichen Signale wahrnimmt und ihre Bedeutung kennt!) Deshalb sag ich man sollte sich als Hundehalter unbedingt mit der Körpersprache des Tieres auseinandersetzen und seinen Hund gut beobachten und lesen lernen ☺️
 
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Lena
14. Okt. 20:10
Wir haben das Abbruchsignal in der Hundeschule aufgebaut durch den sogenannten Schnauzstoß. Sieht beim ersten Mal brutal aus, tut dem Hund aber nicht wirklich weh sondern basiert auf dem Schreck. Danach sofort wieder positiv mit dem Hund arbeiten. Wenn der Hund schnell versteht, reichen zwei Übungen. Aber bitte wendet das das erste Mal unter Anleitung eines Trainers an.
SchnauzSTOß!? Kannst du das kurz erklären? Kenne nur den SchnauzGRIFF.. (Der Griff geht mit der Hand von oben über die Schnauze.) aber vielleicht ist das ja das gleiche? Und meinst du mit „2 Übungen“ zwei einzelne Wiederholungen oder zwei Übungseinheiten mit jeweils mehreren Wiederholungen?
 
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Dogorama-Mitglied
14. Okt. 20:22
Bein mir reagiert mein Snow auf pfui und nein.Sofort spuckt er das was er in die schnauze hat,egal was ist das ,Spielzeug, kauknochen, egal was.
 
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Lena
14. Okt. 20:33
Dazu hätte ich eine Frage, ich finde das Vorgehen hört sich toll an und das Ergebnis spricht ja definitiv für deinen Weg. Könnte es nicht aber vielleicht passieren, dass dann noch mehr Unfug gemacht wird, um eben ein Leckerlie zu bekommen? Bin mir immer etwas unsicher, ob ich da zu viel Mensch in den Hund denke und der Hund eigentlich gar nicht so weit denkt.
Also ich finde, dass man in dem Fall leider nicht sagen kann, dass das Ergebnis für den Weg spricht...... Ich persönlich finde es nicht so gut, wie es beschrieben wurde. Genau aus dem Grund, den du bereits genannt hast! Das ist in dem Fall ausnahmsweise mal nicht total vermenschlicht. Der Hund baut eine unerwünschte Verhaltenskette auf, lernt also zuerst was unerwünschtes zu tun, dann was anderes/erwünschtes und dann gibts die Belohnung.... weil das in dem Fall erwünschte Verhalten (auf das nette „Pfui“ kommen), kann er ja nur zeigen, wenn er zuvor was gemacht hat, wo Frauchen „Pfui“ sagen kann! Wir verstärken das Abbruchsignal auch positiv mit Leckerlie! Aber sinnvoll, sodass der Hund das Leckerlie nicht mit dem unerwünschten Verhalten (z.B. an etwas rumknabbern) verknüpft, sondern mit dem nach dem Abbruchsignal gezeigten erwünschten Verhalten (nicht mehr daran knabbern)! Das macht man, indem man einfach mindestens (!) 3 Sekunden abwartet, nachdem der Hund aufgehört hat, bevor man lobt und was gibt. Das ist natürlich etwas doof, wenn der Hund, wie von Sonja P. beschrieben, immer sofort angerannt kommt beim Abbruchsignal.. aber ich gehe stark davon aus, dass dieser Hund das auch nur tut, weil er eben schon weis, dass es dann Leckerlie gibt. was eben wie gesagt in dem Fall nicht gut ist.. das zeigt eigentlich ziemlich deutlich, dass er das Leckerlie mit dem Signal direkt verknüpft (und somit mit dem unerwünschten Verhalten, auf das das Signal ja folgt..). Weil i.d.R. kommt der Hund ja nicht auf ein Abbruchsignal hin.. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob der Hund so (wie Sonja P. es beschrieben hat) überhaupt versteht was das Abbruchsignal bedeutet.... will nicht sagen, dass er es definitiv nicht versteht! weil zumindest hört er ja mit dem Verhalten auf, da er fürs Leckerlie zu Frauchen rennt. Vielleicht reicht das um das Signal mit dem aufhören zu verbinden.. Wenn man es aber macht wie ich es beschrieben hab: Abbruchsignal, der Hund bleibt in der Situation (geht nicht weg), hört aber mit dem Verhalten auf (knabbern, irgendwas fressen,...), warten, dann loben und Leckerlie. Da sieht man deutlich, dass der Hund es dann sein lässt! Also den Sinn des „nein“ etc. versteht! Manchmal fängt er dann vielleicht nochmal an nach dem Lob (grad bei dem jungen Hund und im Aufbau), dann einfach nochmal das ganze (immer schön konsequent bleiben! 😋), so festigt es sich! 😊 [Sorry für den langen Text...🙈 und danke, wer bis zum Ende gelesen hat 😅]
 
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Lena
14. Okt. 20:34
Ein Abbruchsignal muss immer erst aufgebaut werden. Die Motivation des Hundes, darauf zu hören, kommt durch positive Bestärkung. Das Lob muss lohnenswerter sein als das Ignorieren des Abbruchsignals. Beispiel: Unsere 7 Monate alte Labrador-Hündin Nala geht im Garten gerne Scheiße fressen. Man sieht ihr das Vorhaben gut an. Wenn ich Pfui als unser Abbruchsignal sage, schaut sie mich an, manchmal macht sie aber weiter. Sage ich dann strenger Pfui, schaut sie, was sie sich schnappen kann und haut damit ab. Wir haben daraufhin Pfui als freundliches Kommando trainiert. Lässt sie ab, bekommt sie ein Leckerli. Ihre Reaktion auf das leise, freundliche Pfui ist, freudig zu mir zu kommen, um sich ihr Leckerli abzuholen. Auf strenges Pfui reagiert sie immer noch mit weglaufen. Wenn man einen Hund hat, der auf ein Abbruchsignal nicht reagiert, kann man besser alternative Methoden anwenden als das Signal zu wiederholen oder strenger zu werden. Das kann Ignorieren sein oder Umlenkung zu erwünschtem Verhalten oder aus der Situation nehmen, auf den Platz schicken. Was sinnvoll ist, hängt immer von dem Hund und der Situation ab. Ich wünsche mir bei meinen Hunden absolut kein demütiges Verhalten. Ich möchte, dass meine Hunde mich in freudiger Erwartung anschauen, wenn ich etwas von ihnen will. Deswegen versuche ich immer erst alle möglichen Wege mit positiver Bestärkung.
hab dazu mal was geschrieben, wie ich das sehe wie du es beschreibst bei euch.. in dem vorherigen Kommentar. Falls es dich interessiert 😉☺️
 
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Lena
14. Okt. 20:41
Hey… danke für die Erklärung. War erstmal von dem Begriff Demut irritiert, verstehe jetzt aber wie du das meinst. Also wir haben ein abbruchsignal das super super effektiv ist: ich rufe ein Wort (cut in unserem Fall) und werfe eine Hand voll leckerlies auf dem Boden- immer. Und dadurch lässt er von wirklich fast allem ab! Auch wenn er grade zb jagen gehen will. Das ist für mich erstmal Ziel des abbruchsignals, aufhören was er tut, zu mir kommen und falls er was im Maul hat das wieder fallen lassen. Dann gibt es aber noch die Situation in der ich ihm grundsätzlich beibringen möchte etwas nicht zu tun - beispielsweise etwas vom Boden aufnehmen. Dabei würde ich ihm erstmal “erklären” was ich von ihm will- wenn er es dann verstanden hat und wir wieder an etwas vorbei kommen was er spannend findet und ich merke er will dran sage ich auch “eh” oder “hey” das ist dann aber kein Abbruch Signal sondern ein “denk nochmal drüber nach!” - also Versuch ihn aus dem Instinkt Hirn ins Denk Hirn zu bringen. Wenn er dann ablässt und zu mir kommt/schaut wird er gelobt. Ich finde mein Hund muss nicht “demütig” sein, - ich weiß nicht mal ob sie das können. Ich glaube oft wird “Angst” bei Hunden mit “demut” verwechselt. mit dem Begriff tue ich mich also schwer. Aber klar. Er muss sich an meine Regeln halten und sie respektieren. Und wenn er sich dann einmal “ertappt fühlt” und etwas beschwichtigt finde ich das ok und normal, ist aber nicht mein Ziel…
Also das mit den Leckerlie streuen kenne ich (nutze es aber nicht), aber eher für den „Notfall“ und auch da sehe ich es so, dass der Hund es verknüpft und eine Verhaltenskette bilden könnte (siehe mein anderes Kommentar- wo ich so viel geschrieben hab.. 😅).. Und klar, das Ziel ist, dass der Hund aufhört mit was auch immer... aber mein Ziel ist es auch, dass ich später keine Leckerlie mehr dafür brauche.....! bzw auch jetzt schon bekommt er nicht immer was, nur am Anfang zum Aufbau jedes Mal. Und ja, so meinte ich das auch, dass Beschwichtigung nicht schlimm und Okee ist. Aber als mein Ziel beim Abbruchsignal oder sonst wann würde ich das auch nicht beschreiben! 😉