Home / Forum / Erziehung & Training / Reaktion auf ein "Nein" (Abbruchsignal)

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 47
zuletzt 15. Okt.

Reaktion auf ein "Nein" (Abbruchsignal)

Ich stelle mir immer mal wieder die Frage, welche Reaktion des Hundes auf ein „Nein“, „ey“ oder sonstiges Abbruchsignal angemessen ist, gerade im Junghundealter. Gewünscht wäre, aus meiner Sicht, auch mal ein demütiges Verhalten. Ich lese hier recht häufig, dass Hunde so gar keine Reaktion auf ein Abbruchsignal zeigen- wie ist das aus eurer Sicht, vielleicht gerade auch die Hundebesitzer von etwas durchsetzungsstärkeren Hunden- Intensität des Abbruchsignals so lange erhöhen, bis die gewünschte Reaktion auftritt? Oder habt ihr andere Wege gewählt?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
Beliebteste Antwort
14. Okt. 11:03
Ein Abbruchsignal muss immer erst aufgebaut werden. Die Motivation des Hundes, darauf zu hören, kommt durch positive Bestärkung. Das Lob muss lohnenswerter sein als das Ignorieren des Abbruchsignals. Beispiel: Unsere 7 Monate alte Labrador-Hündin Nala geht im Garten gerne Scheiße fressen. Man sieht ihr das Vorhaben gut an. Wenn ich Pfui als unser Abbruchsignal sage, schaut sie mich an, manchmal macht sie aber weiter. Sage ich dann strenger Pfui, schaut sie, was sie sich schnappen kann und haut damit ab. Wir haben daraufhin Pfui als freundliches Kommando trainiert. Lässt sie ab, bekommt sie ein Leckerli. Ihre Reaktion auf das leise, freundliche Pfui ist, freudig zu mir zu kommen, um sich ihr Leckerli abzuholen. Auf strenges Pfui reagiert sie immer noch mit weglaufen. Wenn man einen Hund hat, der auf ein Abbruchsignal nicht reagiert, kann man besser alternative Methoden anwenden als das Signal zu wiederholen oder strenger zu werden. Das kann Ignorieren sein oder Umlenkung zu erwünschtem Verhalten oder aus der Situation nehmen, auf den Platz schicken. Was sinnvoll ist, hängt immer von dem Hund und der Situation ab. Ich wünsche mir bei meinen Hunden absolut kein demütiges Verhalten. Ich möchte, dass meine Hunde mich in freudiger Erwartung anschauen, wenn ich etwas von ihnen will. Deswegen versuche ich immer erst alle möglichen Wege mit positiver Bestärkung.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Manuela
14. Okt. 09:23
Guten Morgen, wir haben schon den zweiten Hund und in der ersten Hundeschule hat man un gesagt, wir sollen kein "nein" für Verbote nehmen,weil es auch in unserer Unterhaltung oft vorkommt. Der Hund hört uns ja oft reden..... Also haben wir uns ein anderes Wort für ihn gesucht, welches nur für ihn gilt. Z.B. Stopp oder wir nehmen "eheh" oder so.;-))
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
14. Okt. 10:40
Ich habe eines der Bücher von Anne Krüger Degener gelesen, die dort verschiedene Verhaltensarten von Hunden beschreibt (Passivität, Devotheit, Bedrängen, Flucht, freundliches Angebot...). Der Hund darf alle Verhaltensweisen zeigen. Es ist nur Aufgabe von mir, ihm deutlich zu machen, welches Verhalten gewünscht und zielführend ist. Ich versuche (leider gelingt es mir nicht immer) meine Reaktion nicht zu steigern. Meine Hundetrainerin beschrieb dies als unfair dem Hund gegenüber. Ich habe eine 6,5 Monate alte Beaglehündin, die auf eine Korrektur häufig zuerst Passivität ("Ich hab dich gar nicht gehört!") und irgendwann Bedrängen (unwirsches Kopfdrehen, schnappen) zeigt. Mein Ziel ist es, penetranter zu sein als sie, d.h. weder mit Passivität, noch mit Bedrängen kommt sie durch. Reagiert sie (direkt am Anfang oder erst nach einigen Korrekturen) wie gewünscht (aufmerksam), lobe ich. Beim Tippen merke ich, dass meine Antwort ein bisschen an deiner Frage vorbei geht, aber nur ein bisschen, oder? ;) Und: Ich bin absolute Hundeanfängerin. Kann also auch alles Mist sein, was ich schreibe.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
14. Okt. 11:03
Ein Abbruchsignal muss immer erst aufgebaut werden. Die Motivation des Hundes, darauf zu hören, kommt durch positive Bestärkung. Das Lob muss lohnenswerter sein als das Ignorieren des Abbruchsignals. Beispiel: Unsere 7 Monate alte Labrador-Hündin Nala geht im Garten gerne Scheiße fressen. Man sieht ihr das Vorhaben gut an. Wenn ich Pfui als unser Abbruchsignal sage, schaut sie mich an, manchmal macht sie aber weiter. Sage ich dann strenger Pfui, schaut sie, was sie sich schnappen kann und haut damit ab. Wir haben daraufhin Pfui als freundliches Kommando trainiert. Lässt sie ab, bekommt sie ein Leckerli. Ihre Reaktion auf das leise, freundliche Pfui ist, freudig zu mir zu kommen, um sich ihr Leckerli abzuholen. Auf strenges Pfui reagiert sie immer noch mit weglaufen. Wenn man einen Hund hat, der auf ein Abbruchsignal nicht reagiert, kann man besser alternative Methoden anwenden als das Signal zu wiederholen oder strenger zu werden. Das kann Ignorieren sein oder Umlenkung zu erwünschtem Verhalten oder aus der Situation nehmen, auf den Platz schicken. Was sinnvoll ist, hängt immer von dem Hund und der Situation ab. Ich wünsche mir bei meinen Hunden absolut kein demütiges Verhalten. Ich möchte, dass meine Hunde mich in freudiger Erwartung anschauen, wenn ich etwas von ihnen will. Deswegen versuche ich immer erst alle möglichen Wege mit positiver Bestärkung.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
14. Okt. 11:32
Ich habe eines der Bücher von Anne Krüger Degener gelesen, die dort verschiedene Verhaltensarten von Hunden beschreibt (Passivität, Devotheit, Bedrängen, Flucht, freundliches Angebot...). Der Hund darf alle Verhaltensweisen zeigen. Es ist nur Aufgabe von mir, ihm deutlich zu machen, welches Verhalten gewünscht und zielführend ist. Ich versuche (leider gelingt es mir nicht immer) meine Reaktion nicht zu steigern. Meine Hundetrainerin beschrieb dies als unfair dem Hund gegenüber. Ich habe eine 6,5 Monate alte Beaglehündin, die auf eine Korrektur häufig zuerst Passivität ("Ich hab dich gar nicht gehört!") und irgendwann Bedrängen (unwirsches Kopfdrehen, schnappen) zeigt. Mein Ziel ist es, penetranter zu sein als sie, d.h. weder mit Passivität, noch mit Bedrängen kommt sie durch. Reagiert sie (direkt am Anfang oder erst nach einigen Korrekturen) wie gewünscht (aufmerksam), lobe ich. Beim Tippen merke ich, dass meine Antwort ein bisschen an deiner Frage vorbei geht, aber nur ein bisschen, oder? ;) Und: Ich bin absolute Hundeanfängerin. Kann also auch alles Mist sein, was ich schreibe.
Nein, passt definitiv. Ich hab da selbst keine ganz klare Haltung und finde einen Austausch mit unterschiedlichen Erfahrungswerten super. Hab auch die Erfahrung gemacht, dass Hunde in ihrem Ausdrucksverhalten sehr unterschiedlich sind, manche zeigen ja auch von selbst schnell demütiges Verhalten (aktiv oder passiv). Meine Hündin beispielsweise reagiert super schnell auf einen Abbruch, ohne direkt demütig zu werden. Das sah aber bei ihr wichtigen Themen (z.b. staubsaugen draußen) auch schon anders aus, weil da auch mein Abbruch eine andere Intensität hatte. Mittlerweile reicht ein einfaches „ey“, und gut ist :)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lena
14. Okt. 12:50
Bei uns funktioniert das Abbruchsignal (nein, hey, ähäh- je nach Situation) sehr gut. Samu hört dann - i.d.R. wirklich sofort - auf mit dem was er grad tut und nicht tun soll 😉 Aktuell - Pubertät..🙈 - fragt er aber auch mal nach, ob wir’s auch ernst meinen (hält inne, bleibt aber noch in der Situation und schielt dann rüber zu uns). Dann nochmal ein kurzes „äh“ oder ein „strenger“ Blick, dann lässt er ab. Und das meist „neutral“, also hört halt auf und geht ggf. weg, je nach Situation. Wenn’s ihm aber schwer fällt (z.B. als die Tage hier ne tote Fliege lag, die er doch gerne fressen wollte, aber nicht durfte.. 😅), da macht er dann den klassischen Meidebogen, wenn er’s akzeptiert hat, zieht sich also zurück und läuft im Bogen drum rum um z.B. die Fliege in dem Fall. Es kommt auch mal ein „ich weis ich soll das nicht, es tut mir leid“-Blick des Hundes, vielleicht so von unten und leicht (!) geduckt, aber nur für den Moment. Spätestens 3 Sekunden später ist alles wieder normal! (bei ihm und bei mir!!) ☺️ Hunde sind eben nicht nachtragend, sondern leben im hier und jetzt! 🐾 Und wenn du sowas mit demütigem Verhalten meinst, dann finde ich es gut, wenn mein Hund so ein Verhalten zeigt! Das ist normale Hundekommunikation (!!) und zeigt nur, dass er die Grenze verstanden und akzeptiert hat! Natürlich sollte ein Hund so ein Verhalten nicht zu extrem und vor allem nicht ständig und ohne Grund dem Halter gegenüber zeigen- sonst würde ich sagen da stimmt was nicht mit der Beziehung und Bindung..!! Angst soll der Hund ja keine haben......!!!!! Aber Respekt schon, genau wie wir auch den Hund respektieren sollten! Aber wie bei Kindern auch, legen i.d.R. nunmal wir, die erwachsenen Menschen, die Regeln und Grenzen fest, an die sich Hunde und Kinder zu halten haben... Und die sollen respektiert und akzeptiert werden! Und deshalb darf der Hund mir in so einer Situation (Abbruchsignal - Hund tut was er nicht tun soll) ruhig in seiner Sprache sagen, dass er weis, dass er eine Grenze überschritten hat! Ich bin der Meinung, wer sagt, dass er niemals und in keiner Situation will, dass der eigene Hund so ein Verhalten zeigt (wie ich es beschrieben hab), dass diejenigen sich vielleicht mal mit dem Thema „Körpersprache und Kommunikation der Hunde“ auseinandersetzen sollten..... da kann man viel lernen und sieht sowas dann vielleicht etwas anders.. 😋 man sollte den Hund nicht zu sehr vermenschlichen ☺️ P.S.: Will damit nicht sagen, dass es schlimm ist, wenn der Hund so ein Verhalten beim Abbruchsignal nicht zeigt! Oder dass er es dann nicht verstanden hat oder so.. Wollte nur sagen, dass es überhaupt gar nix schlimmes ist, wenn der Hund sich mal so verhält, wie beschrieben.. 😊
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
14. Okt. 13:01
Bei uns funktioniert das Abbruchsignal (nein, hey, ähäh- je nach Situation) sehr gut. Samu hört dann - i.d.R. wirklich sofort - auf mit dem was er grad tut und nicht tun soll 😉 Aktuell - Pubertät..🙈 - fragt er aber auch mal nach, ob wir’s auch ernst meinen (hält inne, bleibt aber noch in der Situation und schielt dann rüber zu uns). Dann nochmal ein kurzes „äh“ oder ein „strenger“ Blick, dann lässt er ab. Und das meist „neutral“, also hört halt auf und geht ggf. weg, je nach Situation. Wenn’s ihm aber schwer fällt (z.B. als die Tage hier ne tote Fliege lag, die er doch gerne fressen wollte, aber nicht durfte.. 😅), da macht er dann den klassischen Meidebogen, wenn er’s akzeptiert hat, zieht sich also zurück und läuft im Bogen drum rum um z.B. die Fliege in dem Fall. Es kommt auch mal ein „ich weis ich soll das nicht, es tut mir leid“-Blick des Hundes, vielleicht so von unten und leicht (!) geduckt, aber nur für den Moment. Spätestens 3 Sekunden später ist alles wieder normal! (bei ihm und bei mir!!) ☺️ Hunde sind eben nicht nachtragend, sondern leben im hier und jetzt! 🐾 Und wenn du sowas mit demütigem Verhalten meinst, dann finde ich es gut, wenn mein Hund so ein Verhalten zeigt! Das ist normale Hundekommunikation (!!) und zeigt nur, dass er die Grenze verstanden und akzeptiert hat! Natürlich sollte ein Hund so ein Verhalten nicht zu extrem und vor allem nicht ständig und ohne Grund dem Halter gegenüber zeigen- sonst würde ich sagen da stimmt was nicht mit der Beziehung und Bindung..!! Angst soll der Hund ja keine haben......!!!!! Aber Respekt schon, genau wie wir auch den Hund respektieren sollten! Aber wie bei Kindern auch, legen i.d.R. nunmal wir, die erwachsenen Menschen, die Regeln und Grenzen fest, an die sich Hunde und Kinder zu halten haben... Und die sollen respektiert und akzeptiert werden! Und deshalb darf der Hund mir in so einer Situation (Abbruchsignal - Hund tut was er nicht tun soll) ruhig in seiner Sprache sagen, dass er weis, dass er eine Grenze überschritten hat! Ich bin der Meinung, wer sagt, dass er niemals und in keiner Situation will, dass der eigene Hund so ein Verhalten zeigt (wie ich es beschrieben hab), dass diejenigen sich vielleicht mal mit dem Thema „Körpersprache und Kommunikation der Hunde“ auseinandersetzen sollten..... da kann man viel lernen und sieht sowas dann vielleicht etwas anders.. 😋 man sollte den Hund nicht zu sehr vermenschlichen ☺️ P.S.: Will damit nicht sagen, dass es schlimm ist, wenn der Hund so ein Verhalten beim Abbruchsignal nicht zeigt! Oder dass er es dann nicht verstanden hat oder so.. Wollte nur sagen, dass es überhaupt gar nix schlimmes ist, wenn der Hund sich mal so verhält, wie beschrieben.. 😊
Ja, das sehe ich auch so. Nur, und das ist vielleicht auch eine Frage des Charakters des Hundes, oder aber der Beziehung zwischen Mensch und Hund, was mache ich, wenn der Hund auf das Abbruchsignal nicht wie gewünscht reagiert? Intensität stimmt dann vielleicht nicht mit der Intensität des jeweiligen Bedürfnis des Hundes überein? Also mal angenommen, mein Hund soll nur nicht einen bestimmten Weg gehen, oder sich von seinem Platz lösen- dann reicht ein klares Nein, ey, oder oder. Wenn mein Hund aber territorial motiviert Leute am Eingang abchecken will oder iwas (potentiell auch Giftiges) essen will und eine höhere Motivation hat, was dann? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich eine, in so einem Fall durchaus ernsthafte Diskussion lohnt und man im Anschluss deutlich weniger Diskussionsbedarf hat. Aber vielleicht gibt es ja noch andere Ideen? (Kluges Management im Vorhinein mal ausgeschlossen, das würde ich voraussetzen)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
14. Okt. 13:35
Bei uns funktioniert das Abbruchsignal (nein, hey, ähäh- je nach Situation) sehr gut. Samu hört dann - i.d.R. wirklich sofort - auf mit dem was er grad tut und nicht tun soll 😉 Aktuell - Pubertät..🙈 - fragt er aber auch mal nach, ob wir’s auch ernst meinen (hält inne, bleibt aber noch in der Situation und schielt dann rüber zu uns). Dann nochmal ein kurzes „äh“ oder ein „strenger“ Blick, dann lässt er ab. Und das meist „neutral“, also hört halt auf und geht ggf. weg, je nach Situation. Wenn’s ihm aber schwer fällt (z.B. als die Tage hier ne tote Fliege lag, die er doch gerne fressen wollte, aber nicht durfte.. 😅), da macht er dann den klassischen Meidebogen, wenn er’s akzeptiert hat, zieht sich also zurück und läuft im Bogen drum rum um z.B. die Fliege in dem Fall. Es kommt auch mal ein „ich weis ich soll das nicht, es tut mir leid“-Blick des Hundes, vielleicht so von unten und leicht (!) geduckt, aber nur für den Moment. Spätestens 3 Sekunden später ist alles wieder normal! (bei ihm und bei mir!!) ☺️ Hunde sind eben nicht nachtragend, sondern leben im hier und jetzt! 🐾 Und wenn du sowas mit demütigem Verhalten meinst, dann finde ich es gut, wenn mein Hund so ein Verhalten zeigt! Das ist normale Hundekommunikation (!!) und zeigt nur, dass er die Grenze verstanden und akzeptiert hat! Natürlich sollte ein Hund so ein Verhalten nicht zu extrem und vor allem nicht ständig und ohne Grund dem Halter gegenüber zeigen- sonst würde ich sagen da stimmt was nicht mit der Beziehung und Bindung..!! Angst soll der Hund ja keine haben......!!!!! Aber Respekt schon, genau wie wir auch den Hund respektieren sollten! Aber wie bei Kindern auch, legen i.d.R. nunmal wir, die erwachsenen Menschen, die Regeln und Grenzen fest, an die sich Hunde und Kinder zu halten haben... Und die sollen respektiert und akzeptiert werden! Und deshalb darf der Hund mir in so einer Situation (Abbruchsignal - Hund tut was er nicht tun soll) ruhig in seiner Sprache sagen, dass er weis, dass er eine Grenze überschritten hat! Ich bin der Meinung, wer sagt, dass er niemals und in keiner Situation will, dass der eigene Hund so ein Verhalten zeigt (wie ich es beschrieben hab), dass diejenigen sich vielleicht mal mit dem Thema „Körpersprache und Kommunikation der Hunde“ auseinandersetzen sollten..... da kann man viel lernen und sieht sowas dann vielleicht etwas anders.. 😋 man sollte den Hund nicht zu sehr vermenschlichen ☺️ P.S.: Will damit nicht sagen, dass es schlimm ist, wenn der Hund so ein Verhalten beim Abbruchsignal nicht zeigt! Oder dass er es dann nicht verstanden hat oder so.. Wollte nur sagen, dass es überhaupt gar nix schlimmes ist, wenn der Hund sich mal so verhält, wie beschrieben.. 😊
So wie Du demütiges Verhalten beschreibst, finde ich das auch OK. Ich hätte das halt nicht Demut genannt, weil Demut FÜR MICH immer etwas von Hierarchie hat. Mit meinen Hunden möchte ich aber lieber Kooperieren. Ist hier häufig ein Problem, dass die verschiedene Verwendung von Begriffen zu Missverständnissen führt.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
14. Okt. 13:45
Ein Abbruchsignal muss immer erst aufgebaut werden. Die Motivation des Hundes, darauf zu hören, kommt durch positive Bestärkung. Das Lob muss lohnenswerter sein als das Ignorieren des Abbruchsignals. Beispiel: Unsere 7 Monate alte Labrador-Hündin Nala geht im Garten gerne Scheiße fressen. Man sieht ihr das Vorhaben gut an. Wenn ich Pfui als unser Abbruchsignal sage, schaut sie mich an, manchmal macht sie aber weiter. Sage ich dann strenger Pfui, schaut sie, was sie sich schnappen kann und haut damit ab. Wir haben daraufhin Pfui als freundliches Kommando trainiert. Lässt sie ab, bekommt sie ein Leckerli. Ihre Reaktion auf das leise, freundliche Pfui ist, freudig zu mir zu kommen, um sich ihr Leckerli abzuholen. Auf strenges Pfui reagiert sie immer noch mit weglaufen. Wenn man einen Hund hat, der auf ein Abbruchsignal nicht reagiert, kann man besser alternative Methoden anwenden als das Signal zu wiederholen oder strenger zu werden. Das kann Ignorieren sein oder Umlenkung zu erwünschtem Verhalten oder aus der Situation nehmen, auf den Platz schicken. Was sinnvoll ist, hängt immer von dem Hund und der Situation ab. Ich wünsche mir bei meinen Hunden absolut kein demütiges Verhalten. Ich möchte, dass meine Hunde mich in freudiger Erwartung anschauen, wenn ich etwas von ihnen will. Deswegen versuche ich immer erst alle möglichen Wege mit positiver Bestärkung.
Dazu hätte ich eine Frage, ich finde das Vorgehen hört sich toll an und das Ergebnis spricht ja definitiv für deinen Weg. Könnte es nicht aber vielleicht passieren, dass dann noch mehr Unfug gemacht wird, um eben ein Leckerlie zu bekommen? Bin mir immer etwas unsicher, ob ich da zu viel Mensch in den Hund denke und der Hund eigentlich gar nicht so weit denkt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Petra
14. Okt. 13:46
Wir haben das Abbruchsignal in der Hundeschule aufgebaut durch den sogenannten Schnauzstoß. Sieht beim ersten Mal brutal aus, tut dem Hund aber nicht wirklich weh sondern basiert auf dem Schreck. Danach sofort wieder positiv mit dem Hund arbeiten. Wenn der Hund schnell versteht, reichen zwei Übungen. Aber bitte wendet das das erste Mal unter Anleitung eines Trainers an.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Alex
14. Okt. 13:54
Bei uns funktioniert das Abbruchsignal (nein, hey, ähäh- je nach Situation) sehr gut. Samu hört dann - i.d.R. wirklich sofort - auf mit dem was er grad tut und nicht tun soll 😉 Aktuell - Pubertät..🙈 - fragt er aber auch mal nach, ob wir’s auch ernst meinen (hält inne, bleibt aber noch in der Situation und schielt dann rüber zu uns). Dann nochmal ein kurzes „äh“ oder ein „strenger“ Blick, dann lässt er ab. Und das meist „neutral“, also hört halt auf und geht ggf. weg, je nach Situation. Wenn’s ihm aber schwer fällt (z.B. als die Tage hier ne tote Fliege lag, die er doch gerne fressen wollte, aber nicht durfte.. 😅), da macht er dann den klassischen Meidebogen, wenn er’s akzeptiert hat, zieht sich also zurück und läuft im Bogen drum rum um z.B. die Fliege in dem Fall. Es kommt auch mal ein „ich weis ich soll das nicht, es tut mir leid“-Blick des Hundes, vielleicht so von unten und leicht (!) geduckt, aber nur für den Moment. Spätestens 3 Sekunden später ist alles wieder normal! (bei ihm und bei mir!!) ☺️ Hunde sind eben nicht nachtragend, sondern leben im hier und jetzt! 🐾 Und wenn du sowas mit demütigem Verhalten meinst, dann finde ich es gut, wenn mein Hund so ein Verhalten zeigt! Das ist normale Hundekommunikation (!!) und zeigt nur, dass er die Grenze verstanden und akzeptiert hat! Natürlich sollte ein Hund so ein Verhalten nicht zu extrem und vor allem nicht ständig und ohne Grund dem Halter gegenüber zeigen- sonst würde ich sagen da stimmt was nicht mit der Beziehung und Bindung..!! Angst soll der Hund ja keine haben......!!!!! Aber Respekt schon, genau wie wir auch den Hund respektieren sollten! Aber wie bei Kindern auch, legen i.d.R. nunmal wir, die erwachsenen Menschen, die Regeln und Grenzen fest, an die sich Hunde und Kinder zu halten haben... Und die sollen respektiert und akzeptiert werden! Und deshalb darf der Hund mir in so einer Situation (Abbruchsignal - Hund tut was er nicht tun soll) ruhig in seiner Sprache sagen, dass er weis, dass er eine Grenze überschritten hat! Ich bin der Meinung, wer sagt, dass er niemals und in keiner Situation will, dass der eigene Hund so ein Verhalten zeigt (wie ich es beschrieben hab), dass diejenigen sich vielleicht mal mit dem Thema „Körpersprache und Kommunikation der Hunde“ auseinandersetzen sollten..... da kann man viel lernen und sieht sowas dann vielleicht etwas anders.. 😋 man sollte den Hund nicht zu sehr vermenschlichen ☺️ P.S.: Will damit nicht sagen, dass es schlimm ist, wenn der Hund so ein Verhalten beim Abbruchsignal nicht zeigt! Oder dass er es dann nicht verstanden hat oder so.. Wollte nur sagen, dass es überhaupt gar nix schlimmes ist, wenn der Hund sich mal so verhält, wie beschrieben.. 😊
Hey… danke für die Erklärung. War erstmal von dem Begriff Demut irritiert, verstehe jetzt aber wie du das meinst. Also wir haben ein abbruchsignal das super super effektiv ist: ich rufe ein Wort (cut in unserem Fall) und werfe eine Hand voll leckerlies auf dem Boden- immer. Und dadurch lässt er von wirklich fast allem ab! Auch wenn er grade zb jagen gehen will. Das ist für mich erstmal Ziel des abbruchsignals, aufhören was er tut, zu mir kommen und falls er was im Maul hat das wieder fallen lassen. Dann gibt es aber noch die Situation in der ich ihm grundsätzlich beibringen möchte etwas nicht zu tun - beispielsweise etwas vom Boden aufnehmen. Dabei würde ich ihm erstmal “erklären” was ich von ihm will- wenn er es dann verstanden hat und wir wieder an etwas vorbei kommen was er spannend findet und ich merke er will dran sage ich auch “eh” oder “hey” das ist dann aber kein Abbruch Signal sondern ein “denk nochmal drüber nach!” - also Versuch ihn aus dem Instinkt Hirn ins Denk Hirn zu bringen. Wenn er dann ablässt und zu mir kommt/schaut wird er gelobt. Ich finde mein Hund muss nicht “demütig” sein, - ich weiß nicht mal ob sie das können. Ich glaube oft wird “Angst” bei Hunden mit “demut” verwechselt. mit dem Begriff tue ich mich also schwer. Aber klar. Er muss sich an meine Regeln halten und sie respektieren. Und wenn er sich dann einmal “ertappt fühlt” und etwas beschwichtigt finde ich das ok und normal, ist aber nicht mein Ziel…