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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 17. März

Rassedenken

Hallo Leute, würde gerne mal eure Meinung dazu wissen. In so vielen Beiträgen hier, z.B. Wenn es um Erziehung geht, aber auch bei vielen anderen Themen,  lese ich Kommentare wie diese ... ,, also bei der Rasse würde ich auf das und das achten und das und das so machen und so". Ich finde dieses Rasse denken furchtbar. Man sollte nicht von der Rasse ausgehen sondern von dem jeweiligen individuellen Hund und diesen nicht verallgemeinern. Zum Beispiel wenn es um einem Husky geht, drehen alle gleich durch und sagen die brauchen mega viel Bewegung und müssen ausgelastet werden....ja das trifft sicher auf viele Hunde dieser Rasse zu, aber es gibt auch wiederum Hunde dieser Rasse, die total faul sind und mit wenig Bewegung komplett zufrieden sind. Mich stört einfach nur dieses verallgemeinere, das nur Weile eine Rasse dafür bekannt ist, muss nicht jeder Hund dieser Rasse so sein. Ich hoffe ihr versteht was ich meine. Würde mich einfach mal interessieren was eure Meinungen sind. Ob ihr auch Rassetypisch denkt oder individuell den Hund betrachtet.(:
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 16:32
Naja es gibt ja nicht ohne Grund verschiedene Rassen. Sie wurden nun mal für verschiedene Arbeiten/Aufgaben gezüchtet und wenn sich dann über ein bestimmtes Verhalten beschwert wird was eindeutig ein Charakterzug dieser Rasse ist, finde ich es nur gerecht darauf hinzuweisen.
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 16:33
Deswegen ist meine Meinung , ja man sollte natürlich die Rasse immer Hinterkopf haben und ihre typischen Muster, aber trotzdem auch individuell den Hund betrachten und schauen welche Verhaltensmuster mit seiner Rasse übereinstimmen und welche vielleicht ganz anders sind und dann entscheiden wie man reagiert.
 
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Jutta
17. März 16:35
Ich widerspreche entschieden: Genetik und - mindestens ebenso bedeutsam - Epigenetik spielen eine überaus bedeutsame Rolle im Verhalten eines Hundes. Der Jagdhund, den man zur Jagd tragen, der Windhund, der nicht hetzt, der HSH, der sich über Besucher freut…ist die Ausnahme, nicht die Regel. Individuell ist die Art und Weise, wie sich Probleme zeigen, weil hier die Kommunikation zwischen Mensch und Hund zum Tragen kommt. Das Rassethema ist aber immer ernstzunehmen.
 
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Jennifer
17. März 16:40
Kann dem geschriebenen hier bisher nur zustimmen. Rassen und jeweilige Zuchtziele beim Training gänzlich außer acht zu lassen für auf beiden Seiten meist zu Frust. Der Gesetzgeber fängt ja schon als Rassist an. Ich habe einen Kampfhund und werde immer daran erinnert, wenn ich nur in ein anderes Bundesland fahre und Maulkorb und 2m Leine dran haben muss. Kampfhund war mal das Zuchtziel und Nutzen der Rasse (manche Idioten züchten leider immer noch dafür). So toll und freundlich die kleine auch ist, komplett wegdenken oder verleugnen möchte ich diese Vorgeschichte nie. Das fände ich leichtsinnig und in vielen Händen auch grob fahrlässig. Die Rassen hatten nunmal einen bestimmten Job und durch selektive Zucht ist daraus jetzt kein hageres Schoßhündchen geworden, dass nie seine Zähne nutzt oder Muskelkraft einsetzen kann. Für mich heißt das im Training mindestens 150% geben und mitunter vieles auch schneller/intensiver trainieren (als ich vielleicht mit einer als "nett" eingestuften Rasse tun würde), damit der "böse" Kampfhund bloß nicht auffällig wird.
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 16:46
Also Leute, ich glaube einige haben falsch verstanden oder falsch interpretiert was ich meine. Es geht mir nicht um das Verhalten einzelner Rassen. Es ging mir darum ob IHR wenn es Probleme gibt, oder ihr mit eurem Hund trainiert, NUR auf die Rasse eures Hundes schaut und NUR danach entscheidet oder ob ihr auch unabhängig von der Rasse Entscheidungen trefft.
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 16:48
Deswegen ist meine Meinung , ja man sollte natürlich die Rasse immer Hinterkopf haben und ihre typischen Muster, aber trotzdem auch individuell den Hund betrachten und schauen welche Verhaltensmuster mit seiner Rasse übereinstimmen und welche vielleicht ganz anders sind und dann entscheiden wie man reagiert.
Das wird hier aber meines Wissens auch so gelebt. Berichtet hier jemand zB über einen Staff, der auf Spaziergängen Staubsauger spielt und sich alles einverleibt, wäre vermutlich der erste Tipp, der Gang zum Tierarzt und ein Antigiftködertraining, wie bei den meisten anderen Hunden auch. Und vermutlich würde nach der Auslastung gefragt werden, ob der Hund evtl einfach hart gelangweilt ist. Beim Labbi 😂 da würd schon erstmal geschmunzelt, dann sagt evtl der ein oder andere laut, dass der Labbi dafür ziemlich bekannt ist, aber sonst kämen wohl dieselben Vorschläge, zusätzlich hier aber vermutlich der Ansatz, das ausdauernde Suchen evtl mit Objektsuche, Fährte oder gelegrntlichem Mantrailing umzulenken, weil man gerade rassetypische Talente im Idealfall fördert und so umlenkt, dass Mensch und Tier Spaß dran haben. Da würd doch niemand sagen: ›Das ist beim Labbi so, leb damit.‹ Schon allein wegen der Gefahr, die durch Giftköder etc ausgeht.
 
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Jennifer
17. März 16:54
Also Leute, ich glaube einige haben falsch verstanden oder falsch interpretiert was ich meine. Es geht mir nicht um das Verhalten einzelner Rassen. Es ging mir darum ob IHR wenn es Probleme gibt, oder ihr mit eurem Hund trainiert, NUR auf die Rasse eures Hundes schaut und NUR danach entscheidet oder ob ihr auch unabhängig von der Rasse Entscheidungen trefft.
Hätte ich einen Chihuahua der begeistert Fremde anspringt und nur gestreichelt werden möchte, würde ich das länger laufen lassen und mir, sofern der Hund gut sozialisiert ist und keine Ängste zeigt, auch nicht groß Gedanken drüber machen. (Gehe hier von Leuten aus, die das Tier sowieso streicheln wollen und keine ängstlichen Passanten). Macht mein Rottweiler oder Staff dies, auch einfach aus purer Lebensfreude über Streicheleinheiten, würde ich es nicht dulden. Beim Rotti unter anderem wegen dem Gewicht und der Größe. Beim kleinen Staff auf Grund der generellen Angst vor bösen Listenhunden. Ja, die Rasse spielt eine große Rolle. Hoffe das war klarer.
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 16:55
Hätte ich einen Chihuahua der begeistert Fremde anspringt und nur gestreichelt werden möchte, würde ich das länger laufen lassen und mir, sofern der Hund gut sozialisiert ist und keine Ängste zeigt, auch nicht groß Gedanken drüber machen. (Gehe hier von Leuten aus, die das Tier sowieso streicheln wollen und keine ängstlichen Passanten). Macht mein Rottweiler oder Staff dies, auch einfach aus purer Lebensfreude über Streicheleinheiten, würde ich es nicht dulden. Beim Rotti unter anderem wegen dem Gewicht und der Größe. Beim kleinen Staff auf Grund der generellen Angst vor bösen Listenhunden. Ja, die Rasse spielt eine große Rolle. Hoffe das war klarer.
Danke.!!! Genau sowas wollte ich lesen. Und zu sowas eure Meinung wissen wie ihr damit umgeht und ihr das seht.
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 16:58
Würde hinzufügen, dass auch Verhaltensweisen wie jagttrieb oder herderverhalten sehr stark rassebedingt sind/sein können. Sich also der Rassebedingten Eigenschaften bewusst zu sein, kann in der Erziehung sicherlich helfen. Bei mischlingen wird es dann aber kompliziert
Deswegen hab ich bei meinen Hunden immer DNA-TESTs gemacht, um Verhaltensweisen oder auch Krankheiten einordnen bzw. zuordnen zu können.
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 17:01
Also Leute, ich glaube einige haben falsch verstanden oder falsch interpretiert was ich meine. Es geht mir nicht um das Verhalten einzelner Rassen. Es ging mir darum ob IHR wenn es Probleme gibt, oder ihr mit eurem Hund trainiert, NUR auf die Rasse eures Hundes schaut und NUR danach entscheidet oder ob ihr auch unabhängig von der Rasse Entscheidungen trefft.
Ich schau zumindest bei Problemen erstmal auf das, was die Rasse mitbringt. Beispiel: Nach dem Einzug hat meine Hündin meinen Freund mit den Zähnen gemaßregelt. Sie hat ihn freudig begrüßt, ging gut bei ihm an der Leine, sammelte sich Schmuseeinheiten ein, hörte auch, wenn er sie von Sofa runterschickte, aber ging auf ihn los, wenn er mir zu nah kam oder er sich auch nur ansatzweise in ihre Richtung gebeugt hat. Und ja, die erste Fragen, die ich mir dann gestellt habe, waren: Kennt sie ihn für ein Zusammenleben noch zu schlecht und sieht sie ihn deshalb als Eindringling? Ist es also Terrotorialität? Oder glaubt sie, mich beschützen zu müssen? Schutztrieb? Beides absolut rassetypisch und damit sehr wahrscheinlich. Dass sie meinen Freund anging, wenn er zu mir kam, war eine Mischung aus beidem, aber dass er sich nicht zu ihr vorbeugen durfte, war Unsicherheit ihrerseits. Schlicht Angst und dazu dann die für sie bedrohliche Geste. Entsprechend mussten wir es unterschiedlich händeln, weil die Ursache eine andere war, egal ob nun rassetypisch oder nicht. Wie Suse sagt: Es hilft beim Einordnen.