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Sonja
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zuletzt 14. Juli

Rangfolge berücksichtigen im Mehrhundehaushalt?

Wenn wir mit allen 4 Hunden trainieren, müssen 3 warten und einer ist dran. Dabei haben wir die Reihenfolge bisher immer wieder gewechselt und nur eine Regel durchgesetzt: Wir bestimmen, wer dran ist. Wenn also ein Hund drängelt oder quengelt, ist er definitiv nicht dran. Das klappt auch gut. Nun habe ich gelesen, man solle Rücksicht auf die Hierarchie der Hunde untereinander nehmen. Also den ranghöchsten Hund zuerst und den rangniedrigsten zuletzt dran nehmen. Was haltet Ihr davon?
 
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Sonja
24. Dez. 14:26
Bei uns läuft alles ganz ruhig ab die 2 verstehen sich super und sie wissen wer hier der Chef ist wenn man es so sagen möchte. Wir behandeln beide gleich da gibt es nicht der ältere ist der Chef im Rudel, ich bin der Rudelführer. Wir fahren gut damit ich kann dir aber nicht sagen ob es bei uns daran liegt weil beide Hunde sehr Jung sind oder es für uns einfach die beste Erziehungsmethde ist. Ich denke das ist so ein Streitthema weil jeder anderst über Hundeerziehung denkt. Mila zb ist oft sehr träge sprich es gibt auch Tage wo sie nicht Trainiert wird, klar die Alltäglichen sachen immer. Sie ist aber kein meter Eifersüchtig auf Hailey, Mila schaut ja dann zu, wenn ich merke sie hat auch lust dann kommt sie auch dran wenn nicht dann nicht. Natürlich motiviere ich Mila auch aber sie hat ja so probleme es gibt Tage da ist mit ihr einfach nichts anzufangen. Ich hoffe man versteht was ich meine
Ja, verstehe ich gut. Shiba ist zwar die Ranghöchste, hält sich aber bei einigen Spielchen zurück, weil sie einfach keine Lust darauf hat. Bisher haben wir das ja ähnlich gemacht wie Du, aber wenn man dann so was von Rangordnung liest, kommt man halt ins Grübeln.
 
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Sonja
24. Dez. 14:29
Solange kein 'Status-Kämpfer' dabei ist, spielt das nicht die Rolle. Wenn man aber einen status-orientierten Hund hat, tut man gut daran, sowohl öfter mal den Respekt einzufordern, aber ihn auch gegenüber Rangniedrigeren zu bevorzugen. Es könnte sonst nämlich sein, dass er seinen Frust an den anderen Hunden auslässt. Man kann das u.a. auch daran erkennen, wenn z.B. Frauchen einen Rangniedrigeren zum Kuscheln auffordert, dass der das mit Blick auf den Ranghöheren gar nicht will, weil er weiss, dass es sonst danach Dresche gibt.
Das klingt logisch. Ich werde mal drauf achten, ob es einen Zusammenhang zwischen Maßregelung und unserer Bevorzugung gibt.
 
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Sonja
24. Dez. 14:32
Ich mache es simpel und gehe nach dem Alter wenn es z.B. um Leckerchen geht. Der Ältere bekommt zuerst, Gäste zuletzt. Jeder weiß wann er an der Reihe ist. Gab noch nie Zoff oder Eifersüchteleien, es wird so akzeptiert wie ich es vorgebe. Ich denke es geht viel mehr um Ordnung und Struktur als um Rang.
Immer dieselbe Reihenfolge haben wir bisher nicht gemacht, weil es den Labbis so schwer fällt, abzuwarten. Wenn sie dann auch noch denken, jetzt bin ich dran, weil das immer so ist, können sie sich noch schwerer beherrschen.
 
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Jasmin
24. Dez. 14:36
Der Gleichbehandlungs- und Gerechtigkeitsgedanke ist mir zu menschlich gedacht. Hunde sind ja gerade keine Menschen, und innerhalb eines Hunderudels wird viel mehr als bei uns Menschen auf Hierarchien geachtet. Der Gedanke ist, ob man darauf Rücksicht nehmen sollte, was die Hunde unter sich geklärt haben. Oder anders herum: Wenn ich Nala, die rangniedrigste von unseren 4, vor den anderen dran nehme, bringe ich dann unnötig Unruhe in die Hundegruppe? Muss ein ranghöherer Hund anschließend erst wieder seine Position bekräftigen, Nala eventuell maßregeln, weil ich sie "erhöht" habe?
Ich denke vielleicht kommt es auch mit drauf an wie du das sonst handhabst. Behandelst du deine Hunde sonst alle gleich oder machst du Unterschiede zwischen ihnen? Und so wie du das normal handhabst machst du das dann auch im Training. Also würde so versuchen
 
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Meike
24. Dez. 14:38
Ja, verstehe ich gut. Shiba ist zwar die Ranghöchste, hält sich aber bei einigen Spielchen zurück, weil sie einfach keine Lust darauf hat. Bisher haben wir das ja ähnlich gemacht wie Du, aber wenn man dann so was von Rangordnung liest, kommt man halt ins Grübeln.
Ja verstehe ich allerdings macht es ja jeder anderst, ich denke man sollte das ganz individuell nach den Hunden gestalten ich mach mir über so sachen keinen Kopf. Ich würde mir Gedanken machen wenn meine sich die ganze zeit streiten würden aber das ist bei uns ja nicht der Fall.
 
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Sandra
24. Dez. 16:55
Immer dieselbe Reihenfolge haben wir bisher nicht gemacht, weil es den Labbis so schwer fällt, abzuwarten. Wenn sie dann auch noch denken, jetzt bin ich dran, weil das immer so ist, können sie sich noch schwerer beherrschen.
Aussies sind auch keine Meister der Geduld, zu viele Hummeln im Hintern. Bei meinen ist es genau andersrum. Wenn keiner so genau weiß wann er dran ist gibt es Unruhe, Chaos und Gedrängel denn jeder will zu erst. So lange ich hier nur meine beiden Knalltüten zu managen habe wäre es ok aber wenn dann noch Gasthunde hier sind steigt die Anspannung und durchaus auch mal ins kritische wo man denken könnte, dass gleich Zoff losbricht. Schon so oft beobachtet wenn jemand anderes als ich Snacks verteilt hat und die Reihenfolge über Bord geworfen wurde bevor ich was sagen konnte. So lange die Reihenfolge eingehalten wird herrscht Frieden und Harmonie 🙏🏻😂 Jeder fühlt sich damit anscheinend sicher etwas abzubekommen. Alle sitzen brav, warten und gucken mit riesigen Augen. 😂 Ich denke Hunde sind da auch unterschiedlich gestrickt und jeder ist bestimmte Gewohnheiten gewöhnt.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Dez. 20:57
Das klingt logisch. Ich werde mal drauf achten, ob es einen Zusammenhang zwischen Maßregelung und unserer Bevorzugung gibt.
Mach das und berichte. Meine Jüngste ist im Rudel sehr kontrollsüchtig und dominierend. Da hab ich auch noch nicht den richtigen Dreh raus.
 
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Frank
25. Dez. 01:12
Quelle? Und ich meine nicht die Alpha-Theorie.
Keine Theorie oder sonst was. Solche Konstrukte entsprechen meist alten menschlichen Denkgewohnheiten die dann anderen Wesen einfach übergestülpt werden. Wir hängen halt an alther gewohnten Denkmustern. Die Erfahrung muss gerade auch die "letzte Generation" machen. Wissenschaftliche Quellen gibt's inzwischen zuhauf, Google halt mal danach wenn's Dich wirklich interessiert. Letzten Bericht dazu habe ich bei Elli H. Ratinger gelesen, in "Weisheit der Wölfe", wobei ich dieses Buch eigentlich etwas zu persönlich emotional finde. Letztlich aber Geschmackssache, ist dafür sehr lebendig zu lesen. Gibt aber auch wie gesagt genug andere Quellen. LG
 
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Dogorama-Mitglied
25. Dez. 08:24
Keine Theorie oder sonst was. Solche Konstrukte entsprechen meist alten menschlichen Denkgewohnheiten die dann anderen Wesen einfach übergestülpt werden. Wir hängen halt an alther gewohnten Denkmustern. Die Erfahrung muss gerade auch die "letzte Generation" machen. Wissenschaftliche Quellen gibt's inzwischen zuhauf, Google halt mal danach wenn's Dich wirklich interessiert. Letzten Bericht dazu habe ich bei Elli H. Ratinger gelesen, in "Weisheit der Wölfe", wobei ich dieses Buch eigentlich etwas zu persönlich emotional finde. Letztlich aber Geschmackssache, ist dafür sehr lebendig zu lesen. Gibt aber auch wie gesagt genug andere Quellen. LG
Hallo Frank, in der Wissenschaft gibt es aber auch ganz gegensätzliche Meinungen und im Netz steht leider viel (oft ganz viel) Blödsinn. In der Hundehaltung ist ganz viel nur schwer mit einem wissenschaftliches Experiment zu beschreiben. Zu unterschiedlich sind unsere Rassen, dann noch zusammengewürfelte "Rudel" die freiwillig so evtl. gar nicht Zusammenleben würden und dann kommen noch die Menschen dazu. Emotionen, Vorlieben usw. Dann wird jede Antwort schwierig. Bei meinen vorigen Rudel war das nie, oder selten ein Problem. Jetzt habe ich eine Rasse die doch mit etwas Eigensinn und Selbständigkeit ihre Charakterstärke hat. Frust kommt viel schneller und nachfolgende Reaktionen unter den Hunden sind viel intensiver. Evtl. wäre der Gedanke gar nicht nach dem Rudelgefüge (das es eindeutig gibt) zu achten, sondern die Frustrationstoleranz einzelner Hunde zu beachten und diese zu üben.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Dez. 09:01
Nach meinem Wissen, leben Wölfe in Familienverbänden mit komplexen sozialen Strukturen. Werden sie durch äussere Faktoren gezwungen in größeren Rudeln zu leben, bilden sich hierarchische Strukturen, die das Zusammenleben ordnen und möglich machen. Hier werden klar auch Kompetenzen und Fähigkeiten genutzt. Auch von "rangniedrigeren" Tieren. Das kann man durchaus in Betracht ziehen, wenn man mehrere Hunde hat um Stress zu vermeiden. Je mehr Hunde in einem Haushalt leben um so besser müssen sie sich auch untereinander strukturieren. Eine "Rangfolge" einzuhalten und auf etwaige Veränderung dieser zu achten, finde ich wichtig und richtig. Gleichzeitig ist die Überlegung, solche Strukturen mitunter auch zu unterbrechen, um die Frustrationstolleranz zu stärken. Das klappt aber nur, wenn hinterher untereinander keine "Ahndung" erfolgt. Das ist hilfreich, wenn Du auch mal einen bevorzugen musst, weil er zb krank ist. Hier bestimmst Du dann wer mehr Zuwendung und Zeit benötigt. Auch ist die Hierarchie nicht starr, weil sie unterschiedliche Kompetenzen zulässt. Auch das sollte Beachtung finden. Kurz, nach meinem Verständnis ist das beachten der Rangfolge im Alltag sinnvoll und stressreduzierend. Sollte sich aber nicht Verselbständigen dürfen. Weil am Ende Du, situationsbedingt, andere Regeln festlegen darfst.