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Sophia
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Anzahl der Antworten 27
zuletzt 12. Jan.

Probleme mit dem Autofahren

Hallo ihr Lieben, Da wir aktuell mit unserem Latein am Ende sind, wollte ich mal hier nach neuen Ideen fragen. Wir haben mit unserer einjährigen Hündin große Probleme beim Autofahren. Sie kommt aus dem Tierschutz und musste anfangs viel zum Tierarzt, das Auto war also leider schon negativ belegt. Wir arbeiten jetzt seit Weihnachten an dem Thema. Was haben wir gemacht? - Transportbox im Wohnzimmer. Wurde nicht angenommen, sobald die Türe zuging kam der Fluchtreflex, der mit anhaltendem Training immer mehr zunahm. - Kofferraum ohne Box: zuerst sehr gut beim Einsteigen, wir haben das viel mit Spielspaß und Leckerlis verbunden. Sie konnte sich auch ablegen, Kau Artikel wurden aber immer rausgeschleppt. Sobald die Kofferraum Türe zuging, war wieder der Fluchtreflex da. - Kofferraum mit "Türe". Wir haben uns eine "Boxtüre" von Trixie zugelegt, um für uns Stress aus der Kofferraum Klappe zu nehmen. Die Türe haben wir auch zuerst im Wohnzimmer an ihrer offenen Hundebox eingeführt, ohne Probleme hier. Aber auch dann im Auto immer zunehmender Fluchtreflex, als ihr klar wurde dass damit kein "rauswursteln" mehr möglich war. Wir sind hier nie weiter gegangen als nach und nach die Kofferraum Klappe zu schließen und vereinzelt den Motor anzulassen. Hier kam dann mehr und mehr Meideverhalten auf (Bogen ums Auto, fiepen, zittern), sie ist auch immer seltener freiwillig eingestiegen, trotz vieler Leckerlis und zurückschrauben der Schwierigkeit. - mit unserem dann schon zweiten Hundetrainer haben wir dann mit clickern gegen die Meidung gearbeitet und sind ums Auto herum haben diverse Türen aufgemacht und das Auto angelassen etc. Meidung hat sich abgebaut, aber sie ist nicht mehr freiwillig eingestiegen. - auf Rat der Hundetrainerin haben wir dann letzte Woche angefangen, sie nach dem clickern ohne viel Zirkus in den Kofferraum zu heben und uns möglichst normal reinzusetzen. Damit ihr klar wird, daß ist nichts schlimmes, das gehört dazu. Das ging wie immer ein paar Mal gut, jetzt ist das Meideverhalten wieder explodiert. Wir kehren also wieder zum clickern zurück und müssen jetzt wieder das verlorene vertrauen aufbauen. Dazu zwei Dinge: - ihr Stresslevel im Auto war nie "katastrophal". Kein Speichel, kein hecheln. Ab und zu fiepen und phasenweise zittern konnten wir sehen. Auch bei den letzten Schritten konnte sie auch oft noch Leckerlis im Kofferraum annehmen. - wir trainieren eigentlich jeden Tag 1-3 mal, je nach Wetter und Verfassung. Da bemühen wir uns immer, möglichst viel Ruhe auszustrahlen. Wir gehen davon aus, dass unsere Hündin nie ein großer Fan vom Autofahren wird. Aber für Tierarzt, Hundeschule oder auch mal Spazieren gehen im Wald sollte sie es eben aushalten können. Hat hier jemand einen Rat für uns?
 
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Petra
19. Juni 09:10
Ich muss ehrlich zugeben, ich bin ein bisschen schockiert, wie viele Hunde da "einfach durch müssen", toll dass sie es irgendwann aushalten konnten, aber schön ist das doch nicht. Und nur weil der Hund ruhig ist fühlt er sich ja noch lange nicht wohl... Ich würde an deiner/eurer Stelle eine Trainerin bspw. dazu organisieren, wenn das im Moment irgendwie nicht möglich ist, dann wirklich kleinschrittig arbeiten. Ich weiß, das erfordert viel Geduld und Ausdauer und Nerven vor allem, aber so lernt sie wirklich, ohne ihr Angst zu machen, dass nichts passiert. Ich finde ehrlich gesagt ihr habt das bisher richtig richtig gut gemacht! Also viele Lösungsansätze gehabt! Ich denke allerdings, ihr wart ein bisschen zu schnell mit Tür zu machen. Ich würde da mit einem Klicker arbeiten, damit kann man auch das Tür schließen centimeter für centimeter positiv belegen. Das klingt viel, ist auch nochmal ein Schritt zurück sozusagen, aber ich denke, besser so als "sie muss da eben durch". Natürlich gibt es Situationen, in denen das so sein muss aus verschiedensten Gründen, aber Training und "muss" können sie schon unterscheiden. Da kann man auch mit Zeichen arbeiten zB zum Training legt ihr ein Plüschi mit in die Box, in Situationen in denen es mal sein muss nicht. Falls ihr noch Fragen habt schreibt mir gern Privat :)
Na ja, was würdest Du machen, wenn Du noch ein anderes Tier versorgen musst…alleine bleiben konnte er auch noch nicht …und Du bist ganz alleine. Box wurde natürlich vorher kleinschrittig geübt 😘
 
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Petra
19. Juni 09:16
Sophia…ich würde aufhören bevor der Fluchtinstinkt einsetzt…Box vielleicht erstmal mit halbem Tuch „zumachen“ ….noch kleinere Schritte einbauen
 
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Tess
19. Juni 09:17
Na ja, was würdest Du machen, wenn Du noch ein anderes Tier versorgen musst…alleine bleiben konnte er auch noch nicht …und Du bist ganz alleine. Box wurde natürlich vorher kleinschrittig geübt 😘
Hab ich ja gesagt, Training und "muss-Fälle" anders handhaben :)
 
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Petra
19. Juni 09:20
Hab ich ja gesagt, Training und "muss-Fälle" anders handhaben :)
Wie anders handhaben ? Natürlich bin ich nicht gleich losgefahren, erstmal rein …wieder raus, dann ne Minute und dann musste er irgendwann durch 😘
 
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Sophia
19. Juni 09:24
Vielen Dank für eure tollen Ratschläge. Wir haben uns jetzt auf einen zweifachen Weg geeinigt, sozusagen.
Einerseits fahren wir ab und an zu schönen Orten mit ihr, da muss sie dann. Um zu merken dass am anderen Ende des doofen Autos tolle Dinge passieren.
Andererseits clickern wir weiter jeden Tag um das Auto herum um hier Nervosität abzubauen.
So können wir auch einfach endlich Dinge wie Hundeschule oder andere Spazierrunden angehen, damit sie auch besser ausgelastet ist.
 
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Petra
19. Juni 09:28
Vielen Dank für eure tollen Ratschläge. Wir haben uns jetzt auf einen zweifachen Weg geeinigt, sozusagen. Einerseits fahren wir ab und an zu schönen Orten mit ihr, da muss sie dann. Um zu merken dass am anderen Ende des doofen Autos tolle Dinge passieren. Andererseits clickern wir weiter jeden Tag um das Auto herum um hier Nervosität abzubauen. So können wir auch einfach endlich Dinge wie Hundeschule oder andere Spazierrunden angehen, damit sie auch besser ausgelastet ist.
Viel Erfolg …und immer darauf achten…das Training immer mit was positivem beenden 🍀
 
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Dogorama-Mitglied
19. Juni 12:15
Habt ihr schon mal probiert ob es zb auf dem Rücksitz für sie besser ist?
Mit einer Hundedecke und entsprechendem Geschirr und Gurt ist das ja auch sicher.
Ich denke schon dass es Hunde gibt, die ggf entweder mit Box oder auch Rücksitz Probleme haben. Einige mögen es rausschauen bzw. nach vorne schauen zu können, andere können das eher nicht so gut haben.
Ich würde insgesamt auch sagen, nicht zu viel Tamtam, aber etwas positiv verknüpfen kann eigentlich auch nicht schaden. Man muss halt da ja wirklich nur sehr aufpassen dass man da ein gutes Timing hat und nicht doch zb nervöse Momente belohnt.
Und vielleicht dann nicht direkt die riesigen Strecken, sondern erst mal kürzere Strecken zum Üben und gucken, wie sie das findet.
Viel Erfolg! 🤗
 
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Dogorama-Mitglied
19. Juni 12:52
Ich kenne diese Problematik, wir haben sie auch immer noch, leider. 😔

Kira war zuerst auf der Rückbank angeschnallt auf einer Decke. Da ich aber auch mal weitere Personen, Kinder, Familie usw. in meinem Kleinwagen fahren muss, habe ich für Kira nun den Kofferraum freigegeben und mit einer großen abwischbaren Kofferraum-Schale versehen. Sie übergibt sich nämlich (immer!) nach exakt einer halben Stunde Fahrt. Obwohl wir 3 -4 Stunden vor Fahrt nichts füttern und keine schnellen Kurven fahren.
Es hängt also wohl mit ihrem Gleichgewichtssinn zusammen.

Das freiwillige Hineinspringen ins Auto kam nach ca. 2 Tagen Training. Aber wirklich nur mit dem allerbesten-leckersten Fressen! Feuchtfutter oder Leberwurst o.ä. als Belohnung.

Wenn wir also bei der Hinfahrt zu einem tollen Ziel (Wald + Freilauf) noch keine Probleme hatten, kommen die Probleme wenn wir von dem Ziel wieder nach Hause wollen!
Denn dann hat Kira keinen Bock , wieder ins Auto zu springen. Das geht dann nur über: Trick 17, Leine ans Geschirr und den 26 kg Hund ins Auto zerren.
😤 👎

Ich denke, es fehlt da ausserdem noch Bindung an uns, Vertrauen und Respekt.
Irgendwann will man schließlich mit einem entspannten Hund in den Urlaub fahren usw.
 
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Dogorama-Mitglied
20. Juni 12:06
Hallo Sophia, es tut mur leid, dass ihr 3 soviel Stress habt. Ich habe momentan auch einen Tierschutzhund auf Pflegestelle. Mein wunderbarer Hund Sam ist vor 4 Wochen verstorben. Er kam damals auch über den Tierschutz. Seine damalige Problematik habe ich über eine Frau aus dem Tierschutz super in den Griff bekommen. Sie hat „eine Seelenreise“ mit ihm gemacht und die Ursache erkannt/lokalisiert. Falls du es ausprobieren möchtest..... melde dich gerne. Alles Gute und viele Grüße, Christina
 
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Sophia
24. Aug. 14:41
Ist jetzt schon länger her, aber ich wollte mal ein Update von uns:

Senna kann jetzt Autofahren!

Ich danke also nochmal allen für den Zuspruch. Wir haben uns hier einfach verkopft.

Was haben wir gemacht? Wir haben um das Auto weiter geklickert und sind dann ab und an einfach mit Senna an tolle Orte gefahren. Dazu mussten wir sie anfangs immer reinheben.
Mittlerweile springt sie von alleine rein, weil sie die Alternative (reinheben) wohl noch blöder findet 🙈
Aber das ist so ok.
Im Auto sprühen wir aktuell immer Adaptil ein und haben einen Verdunkelungs-Stoff an der Kofferraum Klappe. So hält sich der Stress in Grenzen, bzw. Wird von mal zu mal geringer.

Wir sind sehr froh, hier eine Lösung gefunden zu haben. Ein "find ich nicht supi geil, aber das halt ich jetzt aus" reicht uns aktuell völlig. Und je mehr wir an tolle Orte fahren, desto entspannter wird sie dann hoffentlich 🤗