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Atieh
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 38
zuletzt 17. Jan.

Probleme in der Hundeerziehung

Liebe Community, seit 8 Wochen begleitet uns ein 7 Monate alter Spitzhund aus dem Tierschutz. Da wir neu in der Hundeerziehung sind, haben wir möglicherweise einige Fehler gemacht. Hier sind die Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind, und wir hoffen auf eure Hilfe: 1. Unser Hund frisst seit Beginn seinen Kot. Wir waren bereits beim Tierarzt, geben täglich Vitamin B und überwachen ihn, um dies zu verhindern. 2. Er zerstört alles um sich herum, trotz vorhandener Kau-Spielzeuge. 3. Trotz anfänglicher Versuche mit einer Pipi-Matte bekommen wir ihn nicht stubenrein. 4. Alleine lassen ist schwierig, da er stark bellt. 5. Auch nach dem Fressen lässt er uns beim Essen nicht in Ruhe und bettelt. 6. Unsere Kommandos, wie "Komm" oder "Nein", beachtet er kaum. Entschuldigt die vielen Punkte, aber wir lieben unseren kleinen Snoopy und möchten an uns arbeiten, um gemeinsam Fortschritte zu machen. Liebe Grüße, Ati & Behnam
 
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Atieh
16. Jan. 23:18
Bei so vielen "Baustellen" rate ich euch einen TrainerIn zu rate zu ziehen, denn bei einigen der genannten Punkten sollte erst die Ursache herausgefunden werden und das kann keiner aus der Ferne. Zu Stubenreinheit und auch Trainings-Aufbau/Ablauf des alleine bleiben gibt's hier viele Threads, nutze die Suchfunktion 😉
Danke sehr! Das machen wir!
 
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Atieh
16. Jan. 23:30
Alleine bleiben muss schrittweise, also Minutenweise aufgebaut werden ,
Alles klar! Danke
 
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Sonja
16. Jan. 23:34
Danke sehr! Das machen wir!
Unter www.ibh-hundeschulen.org findest eine Postleitzahl - Liste mit TrainerInnen und Hundeschulen die nur mit Positiver Verstärkung arbeiten...
 
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Steffi
16. Jan. 23:37
Wow, das sind viele Themen ^^ Ich mag auch ein paar Gedanken dazu geben: 1. Das kann ganz viele Ursachen haben. Eine nicht zu unterschätzende ist, dass ein Hund oftmals nicht genügend Zeit zum ruhigen Schnüffeln erhalten hat/erhält. Prinzipiell hilft es, ihn gut im Blick zu haben und jeden Fortschritt zu loben und zu belohnen ;-) 2. Passt besser auf ihn und euer Inventar auf. Vermutlich weiß er noch nicht, was bekaut werden darf und was nicht. Bietet ihm immer freundlich eine Alternative an, um ihn nicht unnötig zu frustrieren (z.B.: Möchte er am Stuhlbein knabbern, dann ruft ihn vorher lieb zu euch und gebt ihm ein Kauspielzeug o.ä.). Kann es sein, dass er viel Stress hat und diesen irgendwie abbauen möchte/muss? 3. Ist er durchgecheckt? Habt ihr den Urin untersuchen lassen? Habt ihn gut um Blick und geht am besten rechtzeitig mit ihm raus :) Fühlt er sich draußen sicher? Kann er sich da in Ruhe lösen? Hat er Zuhause Stress? (Bei Stress muss man öfter urinieren.) 4. Zum Alleinebleiben ist es noch viel zu früh! Am besten organisiert ihr euch eine passende Betreuung, bis er gut angekommen ist, sich wohl fühlt und ohne euch entspannen kann. Hier findet ihr ein paar wichtige Hinweise zum Thema: https://www.hey-fiffi.com/angst-bei-hunden/trennungsstress-erkennen/ 5. Ist er denn wirklich satt? Hat er vorher vielleicht öfter mal was abbekommen und kennt das so? :) 6. Signale müssen fair und freundlich eingeübt werden. Immer mit passender Belohnung, viel Freude und im Sinne des Hundes. Kennt er denn die Worte überhaupt? Wie habt ihr z.B. "Komm" mit ihm geübt und gefestigt? Sooo viele Fragen, ich kann mir vorstellen, dass ein Buch für Anfänger*innen eine gute Investition wäre. Mein persönlicher Tipp: "Auf kleinen dicken Pfoten" von Ulli Reichmann ;-)
 
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Franziska
17. Jan. 00:08
Das sind so viele Probleme da hilft meiner Meinung nach nur ein Hundetrainer. Ich möchte hier zu jedem Punkt auch nicht Trips geben,weil das sehr stark vom Grund abhängt. Ist der Hund kot weil ihm irgendwelche Nährstoffe fehlen? War der Züchter schlecht und er hat das da aufgegriffen? Ist es ein Zeichen von Überforderung? Habt ihr das stubenrein richtig trainiert? Oder fühlt der Hund sich nur drinnen sicher? Ich sehe hier einfach sehr viel Wissen was euch fehlt. Zum einem wie ein Hund lernt und Dinge verarbeitet. Wie ihr eure Körpersprache richtig einsetzt. Und vermutlich auch die Körpersprache des Hundes richtig lesen. Ich weiß dass klingt ziemlich hart. Ich schreibe das nicht um euch zu ärgern, sondern um die vielen Aspekte aufzuzeigen. Und diese Aspekte kann euch hier niemand beibringen. Das muss ein Profi Vorort tun (also nicht Hundeschule).
 
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Dogorama-Mitglied
17. Jan. 07:39
Das scheint alles typisch Welpe zu sein
 
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Elisa
17. Jan. 09:11
Hallo, vielen Dank für die Tipps! Also er kommt aus dem Tierheim in Ungarn und über seine Vorgeschichte wissen wir leider nicht so viel. Die aus dem Tierschutz haben uns nur die Hundeschule empfohlen und wir sind auch paar mal hingegangen. Nun versuchen wir das mit einem Einzeltrainer.
Der Hundetrainer sollte sich unbedingt mit Tierschutzhunden auskennen. Ansonsten kann ich noch Youtube empfehlen, wo es auch viele tolle Videos gibt die begleitend helfen können, ein Training aufzubauen. Manchmal hilft es auch nochmal bei 0 anzufangen und ein Training in den Tagesanlauf fest zu etablieren. Wir sollten die ersten Wochen immer zur gleichen Zeit füttern und raus gehen, immer die gleiche Strecke. So hat der Hund einen roten Faden und kann sich langsam in den Alltag einfinden.
 
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Joe
17. Jan. 09:20
Aufgrund der vielen Fragen und auch, wie die Fragen gestellt sind empfehle ich euch einen Hundetrainer hinzu zu ziehen, mit der Bitte euch einmal über die Grundlagen der Hundeerziehung und des -trainings zu beraten. Für euch wichtig ist zu verstehen, wie Hunde lernen und wie man als Mensch verständlich für Hunde kommunizieren kann. Paar Tipps: Wenn mein Hund im Haus Dinge zerstören würde, hätte er eine Hausleine um, mit der ich ihn davon abhalten kann. Beim Essen wird der Hund auf seinen Platz geschickt, dass muss man erst trainieren, und dann konsequent durchsetzen, wenn der Hund es verstanden hat. Stubenreinheit beginnt mit dem Lesen des Hundes. Manchmal dauert es etwas, bis man die Signale erkennt, dass ein Hund mal muss. Da würde ich ansetzen und bevor das Malheur passiert den Hund auf den Arm nehmen und raus. Wenn er sich draußen löst überschwänglich loben und belohnen. Es kann aber auch sein, dass er in dem Alter seine Blase noch nicht gut kontrollieren kann. Wäre ungewöhnlich, aber kommt vor. Manche Hunde fressen leider gerne den eigenen Kot, schwierig das wieder rauszubekommen, auf jeden Fall erstmal immer verhindern (Leine dran). Kommandos muss man erstmal trainieren, der Hund kann kein Deutsch, deswegen schauen, wie Hunde lernen (operante Konditionierung) und das anwenden, Trainer hilft wie gesagt. Komm und Nein ist eigentlich sehr leicht zu trainieren, wenn man weiß wie. Alleine bleiben ist ebenso eine Trainingssache, die kleinschrittig aufgebaut werden muss. Aber auch eine Beziehungsfrage, nach 8 Wochen ist die vielleicht nicht so stabil, insbesondere, wenn der Hund noch nicht die Does and Don'ts gelernt hat. Viel Erfolg auf jeden Fall. Ihr schafft das schon. 👍
👆 Genau das. Plus, das Zerstören deutet auf viel Stress hin. An Beziehung, Berechenbarkeit und Sicherheit arbeiten.
 
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Tatiana
17. Jan. 10:03
Hallo, Snoopy ist j noch nicht lange bei euch und als Tierschutzhund hat er viel zu lernen. Wichtig ist eine Bindung zu ihm aufzubauen und erst einmal viel zu spielen und zu streicheln wenn er streicheln und kuscheln mag. Spazierengehen und schnüffeln lassen. Erste Kommandos unbedingt spielerisch aufbauen und gaaanz positiv besetzen. "Komm" würde ich erstmal nur sagen wenn er eh auf euch zuläuft. Ein Hund mit guter Bindung zum Halter befolgt viel lieber Kommandos. Vielleicht hat er die Erfahrung gemacht das Futter knapp ist und hat Angst? Füttert doch häufiger kleine Portionen. Verstärkt alles was ihr gut findet mit "fein" und einem Leckerlie und zeigt eure Freude. Das versteht er. Stubenrein ist er noch nicht weil er im Tierheim war, das würde ich wie mehrmals beschrieben aufbauen und draußen ordentlich loben. Dasselbe gilt wahrscheinlich auch für das zerstören von Dingen. Er kannte vermutlich das Leben in der Wohnung noch gar nicht. Alleine lassen würde ich ihn noch nicht. Das wurde auch schon gut beschrieben,wie man das aufbaut!
 
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Luisa und
17. Jan. 10:31
Evtl habt ihr auch einen unsicheren Hund. Manche Hunde fressen ihren Kot auch, um sich „unsichtbar“ zu machen. Sie lassen sozusagen ihre Personalien vor anderen Hunden verschwinden. Wenn er sein Geschäft gemacht hat, könnt ihr mal probieren ihn direkt davon wegzulocken und ihn ins „Sitz“ zu bringen. Dann könnt ihr ganz in Ruhe den Kot weg machen. Macht das alles ganz entspannt. Der Kot läuft nicht weg. Lasst ihn danach an der Stelle schnüffeln. Meine Hündin frisst fremden Kot und „Nein“ oder schimpfen bringt bei ihr gar nix. Sie schnappt nur schneller hin, wenn sie was „Leckeres“ findet. Das ist aber auch von Hund zu Hund unterschiedlich. Das Tabuwort muss bei ihr erst in kleinen Schritten mit weniger großen Verlockungen aufgebaut werden, damit es auch dann klappt. Mal sehen… wir sind dran. Zum Thema allein bleiben: Sucht euch jemanden, der auf ihn aufpasst, wenn ihr nicht da seid und baut das Alleinbleiben in ganz klitzekleinen Schritten auf. Macht euch mit der Hundekommunikation vertraut, um rauszufinden, was ihr für einen Hund habt. Seid freundlich aber bestimmt. Nicht schreien, nicht schimpfen, nicht grob körperlich werden, kein unnötiges ignorieren. Meine Hundetrainerin hat gesagt, ein Hund ist vom Welpen- bis zum Erwachsenenalter ein 24/7 Job. Da gibt’s nichts nebenbei. Und auch danach hört das Lernen und Erziehen nicht auf. Ich wünsche euch ganz viel Durchhaltevermögen. Das wird schon werden. 😊