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Lia
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zuletzt 13. Okt.

Probleme angehen..

Hallöchen ihr Lieben, Ich muss nochmal stören. Wir arbeiten grade an unseren ganzen Problemen und kleineren Dingen die einfach nervig sind. Auch um Lottie wieder mehr Freiheiten zu gewähren. Ich muss etwas ausholen um unsere Probleme zu beschreiben, danke euch also schon mal für eure Geduld beim lesen! Eigentlich wollte ich in eine Dogs-Hundeschule jedoch ist die ,,nächste’‘ trotzdem relativ weit weg von uns. Das ist nur insofern ein Problem, dass ich selbstständig bin und aktuell bis Dezember ausgebucht. Termine also auch noch dafür finden + das eigene Kind irgendwo unterbringen während ich nicht arbeite (vormittags) etwas kompliziert. Wir WOLLEN aber was machen! Jetzt hatte ich gesehen, dass die Dogs Schulen Seminare anbieten. Einmal geht es bei uns um Leinenführigkeit, den Termin könnte ich wahrnehmen jedoch steht drin, dass das nur für Pöbelfreie Hunde ist. Macht auch Sinn! Jedoch ist Lottie (vermutlich durch eigene Fehler in der Vergangenheit) ein absoluter Leinenpöbler. Also bräuchten wir erst einen Termin für das Seminar für Leinenagression. Da steht allerdings noch kein Termin für fest. Jetzt hatte ich überlegt ob ich irgendwo eine Privatstunde dazwischen schiebe diese kostet aber 99€. + 120km fahrt.. Und wir wissen alle zur aktuellen Zeit ist das viel Geld. Jede weitere ,,Stunde’‘ kostet dann 95€. & Wir wissen alle, dass eine Stunde nicht reichen wird. Unsere Probleme sind also hauptsächlich: - Leinenführigkeit - Leinenaggression gegenüber anderen Hunden (!) Wir waren schon mal in der Nähe in einer Hundeschule und hatten dort Einzelunterricht. Eine Stunde und dafür 120€ ausgegeben. Und gebracht hat es nichts. Außerdem stimmte die Chemie nicht… Wir werden definitiv (!) noch eine der Dogs-Schulen aufsuchen! Das steht fest! Aber vermutlich eben erst aus Zeit-Gründen im Januar. Was kann ich denn noch versuchen in der Zwischenzeit? Wir haben gefühlt alles schon versucht. - Ablenken mit Futter - Ablenken mit Spielzeug - Situation madig machen mit Wasser (und dann positives Verhalten verstärken) - Die Situationen konsequent vermeiden.. - Wenn ein anderer Hund kommt Richtung wechseln - An stellen mit vielen Hunden hinsetzen und die Situation abwarten.. Ein ,,Nein‘‘ sitzt außerhalb von Hundebegegnungen, ihr Spielzeug apportiert sie auch, außerhalb von Hundebegegnungen… Thema Schleppleine: Hier klappt ein Rückruf in 9 von 10 Fällen, wenn kein anderer Hund im Spiel ist.. Zu uns: -Wir füttern aktuell ausschließlich aus dem Futterbeutel, weil wir diesen als Apport ins Training einbauen möchten.. -Lottie kann viele kleinere Tricks.. -Nein / Aus klappt (zuhause und / oder ohne andere Hunde) -Man kann sie immer auf ihren Platz schicken..(auch vom Flur unten bis hoch ins Schlafzimmer..haben ein Haus) Dinge die nicht geklappt haben die wir in der Hundeschule ,gelernt‘ haben: - Wir sollte sie davon abhalten 24/7 die Nase auf dem Boden zu haben..was sich bei einem kleinen, bodennahen Hund als unmöglich herausgestellt hat - Die Richtung (immer) wechseln wenn sie zieht oder vorläuft - Tempowechsel juckt sie auch überhaupt nicht - Beim Laufen Leckerlie vor den Kopf halten damit sie mitläuft (Sie ist halt klein..wie soll ich so laufen und selbst wenn es juckt sie im Laufen nur bedingt.. auch wenn sie den restlichen Tag nichts gefressen hat) Vielleicht habt ihr ja den Rat für uns was wir noch tun können um Leinenführigkeit & Leinenaggression in den Griff zu bekommen. Vor ca. einem Jahr waren wir im Training soweit.., dass sie freilaufen konnte. Dies geht nun gar nicht mehr, weil mir das Risiko zu groß ist, dass andere Hunde kommen und sie nicht abrufbar ist oder dann aggressiv auf die Hunde zugeht. Wir können es ja a) mit fremden Hunden nicht üben / uns die Situation angucken und b) möchte ich auch nicht, dass mein Hund ungefragt zu jedem anderen Hund rennt. Sie ist zwar nur ein kleiner Hund und das alles ist durch ihre Größe einfach nur nervig aber nicht gefährlich. Nichtsdestotrotz möchten wir dass sie ohne diese Probleme durchs leben gehen kann, denn dadurch hätte sie auch wieder viel mehr Freiheiten. - Und wir wissen, dass es an uns und nicht an ihr liegt.
 
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Joe
28. Sept. 18:47
Ich finde auch einen Trainer vor Ort sinnvoll. Allerdings muss da auch die Chemie stimmen, sonst hilft es nicht. Und die Trainingsansätze müssen zum Team passen und im Alltag so durchgezogen werden. Was denkst du, warum sie pöbelt? Will sie mehr oder weniger Abstand zum anderen Hund? Ich schreib dir mal, was wir gemacht haben. Es ist allerdings komplett anders als dein aktueller Ansatz. Aber vielleicht ist ja was dabei, was für euch passt. Zunächst mal gibt es bei uns Futter bedingungslos in den Napf. Ich will nicht, dass mein Hund für sein Futter arbeiten muss (jedenfalls nicht für alles), er soll nicht nur mitmachen, weil er Hunger hat. Er soll stattdessen mit den Reizen besser umgehen können, sie besser bewältigen können und weniger Stress haben. Und wenn ich kein Essen bekommen würde, hätte ich Stress. Stress wiederum sorgt für eine kürzere Zündschnur. Fressen in einer Stresssituation ist auch total unlogisch. Egal wie hungrig ich bin, werde ich bedroht und mein Freund tippt mir auf die Schulter und hält mir einen Müsliriegel hin, halte ich den für total bekloppt. So hungrig kann ich gar nicht sein, dass das für mich ne Alternative ist. Und das Urteilungsvermögen von meinem Freund stell ich gleich mit in Frage. (Das heißt nicht, dass ich nicht trotzdem über leckerli belohne, wenn mein Hund von sich aus nicht mehr den Abstand vergrößern kann. Da belohne ich durchaus mal vor der Nase und manchmal kann er sich danach auch zu mir umdrehen. Aber dabei macht der Hunger keinen Unterschied, es geht dann rein darum, positive Emotionen in den Hund zu bekommen.) Strafen gibt's aus dem gleichen Grund nicht. In meiner Nähe sein ist immer positiv. Bei uns kam tatsächlich die Leinenführigkeit vor der Problematik mit Hundebegegnungen. Wenn er nämlich in reizfreien Situationen schon zieht und ich völlig egal bin, wie kann ich von ihm in schweren Situationen erwarten, dass er sich an mir orientiert? Wir haben mit viel positiver Verstärkung bei richtigem laufen gearbeitet. Und vor allem erstmal an der Orientierung gearbeitet: jede freiwillige Kontaktaufnahme, ob ein Blick oder ein zu mir gedrehtes ohr, wird gemarkert (mit Marker signal) und belohnt. Die nächste Stufe war mit 2m leine auf eine Wiese stellen, warten bis der Hund mich anschaut, Marker und keks fliegt. Während er ihn sucht, 1m weiter weg gehen. Dann nach und nach immer die laufdistanz erweitern. Alles ohne schwere Reize! Auch im Freilauf und an der Schleppleine haben wir Orientierung geübt, durch einfach mal in die andere Richtung laufen, Kontaktaufnahme belohnen etc. Hilfreich ist auch ein gut aufgebautes Aufmerksamkeitssignal. Bei Hundebegegnungen haben wir uns von 200m Abstand und voller Eskalation auf ca 2m vorgearbeitet (wenn nur er und ich unterwegs sind), die meist klappen. Bei geringerem Abstand nur seeeehr selten. Und manche Hunde findet er auch schon auf mehr Abstand doof. Aber das ist ja schon etwas und 2m sind wirklich wenig, finde ich 😜 Wir haben click4blick als Tool benutzt. Und haben Social walks gemacht - um ihn nicht zu überfordern aber meistens nur mit 1-2 Hunden. Wichtig ist, die Körpersprache im Blick zu haben. Wenn der Hund nach vorne geht, bist du zu spät. Bei der geringsten Anspannung nicht mehr näher dran gehen! Und damit kommen wir zu dem Punkt, der bei uns überall am meisten gebracht hat. Ich bringe ihn möglichst nicht in unangenehme Situationen. Wenn ich merke, er fühlt sich auch nur ein bisschen unwohl, gehe ich Bögen oder drehe um, soweit möglich. Oder wenn ich weiß, er braucht nur kurz um die Situation einzuschätzen, stehen wir auch da und beobachten gemeinsam. Und das lobe ich. Wenn ich in seinem Sinne handele, gibt das Vertrauen. Bei mir ist er sicher, er kann meinem Urteilsvermögen (meist) trauen und es ist schön bei mir. Also bleibt er in meiner Nähe und hält mit mir gemeinsam auch mal Dinge aus.
Das sind tolle Tips, die ich leider zu cholerische Person mir ganz fest vornehmen werde!
 
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Daniela
28. Sept. 19:18
Ich finde auch einen Trainer vor Ort sinnvoll. Allerdings muss da auch die Chemie stimmen, sonst hilft es nicht. Und die Trainingsansätze müssen zum Team passen und im Alltag so durchgezogen werden. Was denkst du, warum sie pöbelt? Will sie mehr oder weniger Abstand zum anderen Hund? Ich schreib dir mal, was wir gemacht haben. Es ist allerdings komplett anders als dein aktueller Ansatz. Aber vielleicht ist ja was dabei, was für euch passt. Zunächst mal gibt es bei uns Futter bedingungslos in den Napf. Ich will nicht, dass mein Hund für sein Futter arbeiten muss (jedenfalls nicht für alles), er soll nicht nur mitmachen, weil er Hunger hat. Er soll stattdessen mit den Reizen besser umgehen können, sie besser bewältigen können und weniger Stress haben. Und wenn ich kein Essen bekommen würde, hätte ich Stress. Stress wiederum sorgt für eine kürzere Zündschnur. Fressen in einer Stresssituation ist auch total unlogisch. Egal wie hungrig ich bin, werde ich bedroht und mein Freund tippt mir auf die Schulter und hält mir einen Müsliriegel hin, halte ich den für total bekloppt. So hungrig kann ich gar nicht sein, dass das für mich ne Alternative ist. Und das Urteilungsvermögen von meinem Freund stell ich gleich mit in Frage. (Das heißt nicht, dass ich nicht trotzdem über leckerli belohne, wenn mein Hund von sich aus nicht mehr den Abstand vergrößern kann. Da belohne ich durchaus mal vor der Nase und manchmal kann er sich danach auch zu mir umdrehen. Aber dabei macht der Hunger keinen Unterschied, es geht dann rein darum, positive Emotionen in den Hund zu bekommen.) Strafen gibt's aus dem gleichen Grund nicht. In meiner Nähe sein ist immer positiv. Bei uns kam tatsächlich die Leinenführigkeit vor der Problematik mit Hundebegegnungen. Wenn er nämlich in reizfreien Situationen schon zieht und ich völlig egal bin, wie kann ich von ihm in schweren Situationen erwarten, dass er sich an mir orientiert? Wir haben mit viel positiver Verstärkung bei richtigem laufen gearbeitet. Und vor allem erstmal an der Orientierung gearbeitet: jede freiwillige Kontaktaufnahme, ob ein Blick oder ein zu mir gedrehtes ohr, wird gemarkert (mit Marker signal) und belohnt. Die nächste Stufe war mit 2m leine auf eine Wiese stellen, warten bis der Hund mich anschaut, Marker und keks fliegt. Während er ihn sucht, 1m weiter weg gehen. Dann nach und nach immer die laufdistanz erweitern. Alles ohne schwere Reize! Auch im Freilauf und an der Schleppleine haben wir Orientierung geübt, durch einfach mal in die andere Richtung laufen, Kontaktaufnahme belohnen etc. Hilfreich ist auch ein gut aufgebautes Aufmerksamkeitssignal. Bei Hundebegegnungen haben wir uns von 200m Abstand und voller Eskalation auf ca 2m vorgearbeitet (wenn nur er und ich unterwegs sind), die meist klappen. Bei geringerem Abstand nur seeeehr selten. Und manche Hunde findet er auch schon auf mehr Abstand doof. Aber das ist ja schon etwas und 2m sind wirklich wenig, finde ich 😜 Wir haben click4blick als Tool benutzt. Und haben Social walks gemacht - um ihn nicht zu überfordern aber meistens nur mit 1-2 Hunden. Wichtig ist, die Körpersprache im Blick zu haben. Wenn der Hund nach vorne geht, bist du zu spät. Bei der geringsten Anspannung nicht mehr näher dran gehen! Und damit kommen wir zu dem Punkt, der bei uns überall am meisten gebracht hat. Ich bringe ihn möglichst nicht in unangenehme Situationen. Wenn ich merke, er fühlt sich auch nur ein bisschen unwohl, gehe ich Bögen oder drehe um, soweit möglich. Oder wenn ich weiß, er braucht nur kurz um die Situation einzuschätzen, stehen wir auch da und beobachten gemeinsam. Und das lobe ich. Wenn ich in seinem Sinne handele, gibt das Vertrauen. Bei mir ist er sicher, er kann meinem Urteilsvermögen (meist) trauen und es ist schön bei mir. Also bleibt er in meiner Nähe und hält mit mir gemeinsam auch mal Dinge aus.
Alles super, so ähnlich haben wir es auch gemacht. Statt Marker-Wort bei uns der Clicker (how to Bücher fürs clickern sind dünn und schnell gelesen), Vorteil evtl. beim clickern dass das klick immer neutral ist im Gegensatz zu einem gesprochenen Wort. Das war bei uns in Sachen Leinenführigkeit der Durchbruch. Nachhaltig. Bei Hundebegegnungen meide-bogen gehen, aber auch mal das andere Hund-Mensch -Paar fragen, ob man mal kurz stehen bleiben und kurz schnacken kann. Mit anderen Hundehaltern im Ort verabreden und zusammen gehen. Anderen Hund-Mensch-Paaren immer ein fröhliches „Guten Morgen“ oder so zurufen, das hat bei uns auch echt viel gebracht. Bei dem Abstand, wo dein Hund gerade eben noch ruhig ist.
 
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Ilona
28. Sept. 19:24
Ich finde auch einen Trainer vor Ort sinnvoll. Allerdings muss da auch die Chemie stimmen, sonst hilft es nicht. Und die Trainingsansätze müssen zum Team passen und im Alltag so durchgezogen werden. Was denkst du, warum sie pöbelt? Will sie mehr oder weniger Abstand zum anderen Hund? Ich schreib dir mal, was wir gemacht haben. Es ist allerdings komplett anders als dein aktueller Ansatz. Aber vielleicht ist ja was dabei, was für euch passt. Zunächst mal gibt es bei uns Futter bedingungslos in den Napf. Ich will nicht, dass mein Hund für sein Futter arbeiten muss (jedenfalls nicht für alles), er soll nicht nur mitmachen, weil er Hunger hat. Er soll stattdessen mit den Reizen besser umgehen können, sie besser bewältigen können und weniger Stress haben. Und wenn ich kein Essen bekommen würde, hätte ich Stress. Stress wiederum sorgt für eine kürzere Zündschnur. Fressen in einer Stresssituation ist auch total unlogisch. Egal wie hungrig ich bin, werde ich bedroht und mein Freund tippt mir auf die Schulter und hält mir einen Müsliriegel hin, halte ich den für total bekloppt. So hungrig kann ich gar nicht sein, dass das für mich ne Alternative ist. Und das Urteilungsvermögen von meinem Freund stell ich gleich mit in Frage. (Das heißt nicht, dass ich nicht trotzdem über leckerli belohne, wenn mein Hund von sich aus nicht mehr den Abstand vergrößern kann. Da belohne ich durchaus mal vor der Nase und manchmal kann er sich danach auch zu mir umdrehen. Aber dabei macht der Hunger keinen Unterschied, es geht dann rein darum, positive Emotionen in den Hund zu bekommen.) Strafen gibt's aus dem gleichen Grund nicht. In meiner Nähe sein ist immer positiv. Bei uns kam tatsächlich die Leinenführigkeit vor der Problematik mit Hundebegegnungen. Wenn er nämlich in reizfreien Situationen schon zieht und ich völlig egal bin, wie kann ich von ihm in schweren Situationen erwarten, dass er sich an mir orientiert? Wir haben mit viel positiver Verstärkung bei richtigem laufen gearbeitet. Und vor allem erstmal an der Orientierung gearbeitet: jede freiwillige Kontaktaufnahme, ob ein Blick oder ein zu mir gedrehtes ohr, wird gemarkert (mit Marker signal) und belohnt. Die nächste Stufe war mit 2m leine auf eine Wiese stellen, warten bis der Hund mich anschaut, Marker und keks fliegt. Während er ihn sucht, 1m weiter weg gehen. Dann nach und nach immer die laufdistanz erweitern. Alles ohne schwere Reize! Auch im Freilauf und an der Schleppleine haben wir Orientierung geübt, durch einfach mal in die andere Richtung laufen, Kontaktaufnahme belohnen etc. Hilfreich ist auch ein gut aufgebautes Aufmerksamkeitssignal. Bei Hundebegegnungen haben wir uns von 200m Abstand und voller Eskalation auf ca 2m vorgearbeitet (wenn nur er und ich unterwegs sind), die meist klappen. Bei geringerem Abstand nur seeeehr selten. Und manche Hunde findet er auch schon auf mehr Abstand doof. Aber das ist ja schon etwas und 2m sind wirklich wenig, finde ich 😜 Wir haben click4blick als Tool benutzt. Und haben Social walks gemacht - um ihn nicht zu überfordern aber meistens nur mit 1-2 Hunden. Wichtig ist, die Körpersprache im Blick zu haben. Wenn der Hund nach vorne geht, bist du zu spät. Bei der geringsten Anspannung nicht mehr näher dran gehen! Und damit kommen wir zu dem Punkt, der bei uns überall am meisten gebracht hat. Ich bringe ihn möglichst nicht in unangenehme Situationen. Wenn ich merke, er fühlt sich auch nur ein bisschen unwohl, gehe ich Bögen oder drehe um, soweit möglich. Oder wenn ich weiß, er braucht nur kurz um die Situation einzuschätzen, stehen wir auch da und beobachten gemeinsam. Und das lobe ich. Wenn ich in seinem Sinne handele, gibt das Vertrauen. Bei mir ist er sicher, er kann meinem Urteilsvermögen (meist) trauen und es ist schön bei mir. Also bleibt er in meiner Nähe und hält mit mir gemeinsam auch mal Dinge aus.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Genauso haben wir das auch trainiert. Generell nutze ich für unseren kürzeren Gassigänge eine 3 bis 5m Leine. Da hat der Hund mehr Möglichekeiten gutes Verhalten zu zeigen, weil er so schnell nicht ins ziehen kommt.
 
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Nadine
28. Sept. 19:25
Das sind tolle Tips, die ich leider zu cholerische Person mir ganz fest vornehmen werde!
Keiner ist perfekt 😉 ich schaff das auch nicht immer. Aber nach und nach geht es in Fleisch und Blut über.
 
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Nadine
28. Sept. 19:27
Alles super, so ähnlich haben wir es auch gemacht. Statt Marker-Wort bei uns der Clicker (how to Bücher fürs clickern sind dünn und schnell gelesen), Vorteil evtl. beim clickern dass das klick immer neutral ist im Gegensatz zu einem gesprochenen Wort. Das war bei uns in Sachen Leinenführigkeit der Durchbruch. Nachhaltig. Bei Hundebegegnungen meide-bogen gehen, aber auch mal das andere Hund-Mensch -Paar fragen, ob man mal kurz stehen bleiben und kurz schnacken kann. Mit anderen Hundehaltern im Ort verabreden und zusammen gehen. Anderen Hund-Mensch-Paaren immer ein fröhliches „Guten Morgen“ oder so zurufen, das hat bei uns auch echt viel gebracht. Bei dem Abstand, wo dein Hund gerade eben noch ruhig ist.
Clicker hatte ich auch überlegt. Vorteil das neutrale und sehr einprägsame Geräusch. Nachteil: ich kenne mich und bin nicht organisiert genug den zur Hand zu haben, wenn ich ihn brauche 😂 und hatte anfangs auch einfach keine Hand frei. Am besten baut man vermutlich beides auf. Wenn man den clicker vergisst, hat man dann das Wort (oder Geräusch wie Zungenschnalzen, geht ja auch).
 
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Dogorama-Mitglied
28. Sept. 20:30
Das sind tolle Tips, die ich leider zu cholerische Person mir ganz fest vornehmen werde!
Hier steht viel richtiges geschrieben. Vieles ruhig vorbereiten in ruhigen Situationen. Wenn es aber mal schwer wird nicht das cholerische verlassen. Nur das Dominante! Ganz flott für Bickkontackt zum Hund sorgen also ablenken auf dich lenken! Und freuen, loben, spielen. Andere gucken vielleicht komisch ,aber du hast Freude mit Lottie. Das ist eine Chance für den Hund zu lernen. Die Freude bei dir oder stressen? Im Laufe des Tages solltest du dir nicht auf der Nase rumtanzen lassen und nun gibt es noch Situationen wo du ihr wirklich überlegen bist und es ihr gut tut. Mach vieles wie ander es hier schreiben, es macht immer Freude wenn es sich positiv entwickelt. Wenn es aber schwer wird sorge für Blickkontakt lenk sie zu dir und ab geht's. Raus aus der Situation auch vom Ort weg. Und schon freuen loben und egal was. Lottie wird staunen. Sie kennt dich ja cholerisch. Wenn du dich vorher konzentrierst und dann vor Freude durchstartest bleibt keine Zeit für die kurze Lunte! Du bereitet vor hast die Krone auf. Cholerische Anfälle wenn es Freude macht? Dann machst an den Tagen an dem dich andere geärgert haben mal Pause.
 
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Lia
28. Sept. 20:41
Wie sieht denn euer Alltag aus? Zu viel Training und Animation - oder ganz allgemein Stress - kann dazu fuehren, dass sich das Problem verstärkt.
Eigentlich ist unser Alltag zumindest augenscheinlich stressfrei. Bis zum Punkt wo wir spazieren gehen und auf andere Hunde treffen. Wir trainieren/üben zwar grad viel aber verteilt über den Tag immer mal wieder 5-15min. nie zu lang am Stück.
 
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Lia
28. Sept. 20:42
Vielleicht findest du im Netz gute Ideen für das Training? Ich schau immer wieder mal bei YouTube. Außerdem gibt es auch Online Training über verschiedene Anbieter. Könnte das helfen?
Da schau ich schon immer, jedoch weiß ich nicht was der ausschlaggebende Grund für Lotties verhalten ist. Hat sie das Gefühl mich ,,beschützen‘‘ zu müssen, hat sie dank Corona nicht ausreichend Sozialisierung abbekommen..sind es ganz andere Gründe? Daher helfen die Videos nicht wirklich weiter. Wir probieren uns quasi so durch und haben noch nicht das richtige gefunden.
 
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Lia
28. Sept. 20:46
Ich finde auch einen Trainer vor Ort sinnvoll. Allerdings muss da auch die Chemie stimmen, sonst hilft es nicht. Und die Trainingsansätze müssen zum Team passen und im Alltag so durchgezogen werden. Was denkst du, warum sie pöbelt? Will sie mehr oder weniger Abstand zum anderen Hund? Ich schreib dir mal, was wir gemacht haben. Es ist allerdings komplett anders als dein aktueller Ansatz. Aber vielleicht ist ja was dabei, was für euch passt. Zunächst mal gibt es bei uns Futter bedingungslos in den Napf. Ich will nicht, dass mein Hund für sein Futter arbeiten muss (jedenfalls nicht für alles), er soll nicht nur mitmachen, weil er Hunger hat. Er soll stattdessen mit den Reizen besser umgehen können, sie besser bewältigen können und weniger Stress haben. Und wenn ich kein Essen bekommen würde, hätte ich Stress. Stress wiederum sorgt für eine kürzere Zündschnur. Fressen in einer Stresssituation ist auch total unlogisch. Egal wie hungrig ich bin, werde ich bedroht und mein Freund tippt mir auf die Schulter und hält mir einen Müsliriegel hin, halte ich den für total bekloppt. So hungrig kann ich gar nicht sein, dass das für mich ne Alternative ist. Und das Urteilungsvermögen von meinem Freund stell ich gleich mit in Frage. (Das heißt nicht, dass ich nicht trotzdem über leckerli belohne, wenn mein Hund von sich aus nicht mehr den Abstand vergrößern kann. Da belohne ich durchaus mal vor der Nase und manchmal kann er sich danach auch zu mir umdrehen. Aber dabei macht der Hunger keinen Unterschied, es geht dann rein darum, positive Emotionen in den Hund zu bekommen.) Strafen gibt's aus dem gleichen Grund nicht. In meiner Nähe sein ist immer positiv. Bei uns kam tatsächlich die Leinenführigkeit vor der Problematik mit Hundebegegnungen. Wenn er nämlich in reizfreien Situationen schon zieht und ich völlig egal bin, wie kann ich von ihm in schweren Situationen erwarten, dass er sich an mir orientiert? Wir haben mit viel positiver Verstärkung bei richtigem laufen gearbeitet. Und vor allem erstmal an der Orientierung gearbeitet: jede freiwillige Kontaktaufnahme, ob ein Blick oder ein zu mir gedrehtes ohr, wird gemarkert (mit Marker signal) und belohnt. Die nächste Stufe war mit 2m leine auf eine Wiese stellen, warten bis der Hund mich anschaut, Marker und keks fliegt. Während er ihn sucht, 1m weiter weg gehen. Dann nach und nach immer die laufdistanz erweitern. Alles ohne schwere Reize! Auch im Freilauf und an der Schleppleine haben wir Orientierung geübt, durch einfach mal in die andere Richtung laufen, Kontaktaufnahme belohnen etc. Hilfreich ist auch ein gut aufgebautes Aufmerksamkeitssignal. Bei Hundebegegnungen haben wir uns von 200m Abstand und voller Eskalation auf ca 2m vorgearbeitet (wenn nur er und ich unterwegs sind), die meist klappen. Bei geringerem Abstand nur seeeehr selten. Und manche Hunde findet er auch schon auf mehr Abstand doof. Aber das ist ja schon etwas und 2m sind wirklich wenig, finde ich 😜 Wir haben click4blick als Tool benutzt. Und haben Social walks gemacht - um ihn nicht zu überfordern aber meistens nur mit 1-2 Hunden. Wichtig ist, die Körpersprache im Blick zu haben. Wenn der Hund nach vorne geht, bist du zu spät. Bei der geringsten Anspannung nicht mehr näher dran gehen! Und damit kommen wir zu dem Punkt, der bei uns überall am meisten gebracht hat. Ich bringe ihn möglichst nicht in unangenehme Situationen. Wenn ich merke, er fühlt sich auch nur ein bisschen unwohl, gehe ich Bögen oder drehe um, soweit möglich. Oder wenn ich weiß, er braucht nur kurz um die Situation einzuschätzen, stehen wir auch da und beobachten gemeinsam. Und das lobe ich. Wenn ich in seinem Sinne handele, gibt das Vertrauen. Bei mir ist er sicher, er kann meinem Urteilsvermögen (meist) trauen und es ist schön bei mir. Also bleibt er in meiner Nähe und hält mit mir gemeinsam auch mal Dinge aus.
Danke für deinen ausführlichen Kommentar! Das hilft wirklich weiter! Versuche ich! Jedoch, frisst sie aus dem Napf.. macht sie gar nicht mit. Und Spielzeug findet sie dann auch doof. Dass sie ihr eines (und nur das eine) Spielzeug apportiert klappt auch erst, seit sie mitarbeiten muss für ihr Futter. Ich find das grundsätzlich auch total komisch.. auf die Idee wäre ich ohne Hundeprofi zu gucken auch tatsächlich nicht gekommen. Jedoch hilft es, zumindest in dem Punkt dass sie ,,Motiviert‘‘ dabei ist.
 
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Lia
28. Sept. 20:47
Ich habe übrigens eine Gruppe für kostenlose Kurse und Infos erstellt. Besonders der sprichhund Kurs zu Hundebegegnungen und auch der Newsletter von meintraumhund konnten für dich hilfreiche Infos enthalten. Und auch die aufgepasst Challenge könnte was sein. Aber wenn es dich anspricht, mach nicht zu viel auf einmal, sondern konzentriere dich erstmal auf eins davon 😉 https://dogorama.app/de-de/gruppen/Kostenlose_Webinare_Kurse_und_Challenges-o5bAKBd9V59L6TG48QKW/
Danke!