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Ma
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zuletzt 2. Apr.

Problem mit vorbeifahrenden Autos

Hallo ihr Lieben, wahrscheinlich gibt es dieses Thema schon, aber ich konnte es leider nicht finden. Mein Milow ist jetzt seit ca. 8 Monaten bei mir. Er saß ca. 2 Monate im Tierheim nachdem er von VetAmt beschlagnahmt wurde. Anfangs sehr schüchtern und unsicher gewinnt er jedoch stetig an Selbstbewusstsein. Leider hat er vor einiger Zeit angefangen vorbeifahren Autos anzubellen. Wir haben vieles versucht wie bspw. Ablenken mit Leckerlis, ein Stück entfernt absitzen und beruhigen, etc. Leider hat nichts geholfen und es wird immer schlimmer. Mittlerweile ist er auf 180, wenn er ein Auto von weitem sieht und würde sich ohne zögern auf die Straße stellen, um das Teufelsgerät 'aufzuhalten'. Wir waren schon bei einigen Hundetrainerin, aber leider hat uns bisher nichts weitergeholfen. Wir haben als letztens den 'Wasserflaschentrick' von Martin Rütter versucht. Das hat zwar bisher am besten funktioniert, aber wirklich gut geklappt hat es trotzdem nicht.. Habt ihr irgendwelche Tipps für uns wie wir das in den Griff bekommen können?
 
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Ma
22. Jan. 20:13
Vielleicht fühlt er sich von den Autos bedroht? Die kommen auf ihn zu, obwohl er signalisiert, dass er das nicht möchte. Das natürliche in so einer Situation ist, Distanz zwischen ihn und das Auto zu bringen. Geh mit ihm in die Wiese und lass ihn von weiter weg, das Auto beobachten. Lenk ihn aber nicht ab, denn das macht ihm nur zusätzlich Stress. Positives wie Leckerlis reinstopfen ist gut - aber mit Blickkontakt zur "Bedrohung". Und nicht gut zureden, meistens bestätigt man damit die Angst oder was immer sein Grund ist. Dieses Vorgehen kann dauern, aber du gibst dem Kleinen damit die Möglichkeit, selbst zu erkennen, dass Autos nunmal so sind. Bei meinem Adrenalin - Junkie hat das zum Erfolg geführt. Aber wir haben halt jeden Winter wieder für ein/zwei Wochen das Thema "Schlittenfahrer".
Danke für den Tipp das probieren wir auf jeden Fall so bald wie möglich aus!!
 
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Peter
22. Jan. 21:08
Er zeigt auf jeden Fall keinerlei Anzeichen dafür wie z. B. Eingezogener Schwanz, angelegte Ohren etc. Und da auch fahrende Autos am Anfang kein Problem für ihn waren (er hat gar nicht auf sie reagiert, keine Angst, keine Aufregung, keine Aggression) bezweifle ist sehr, dass er Ängste entwickelt hat. Er geht ja wie gesagt nicht gegen alle Autos, wobei ich nicht sehen kann an was er es festmacht wann er eine Auto mag und wann nicht. Er hatte auch kein traumatisches Erlebnis mit Autos, also weiß ich auch nicht was der Auslöser war...
Hallo, wir haben auch das selber Problem, vergiss du nicht das Hunde Angewöhnungsphase haben bevor sie auftauchen. Bei uns ist so das sie bei vorbeifahrenden Autos keine Anzeichen macht auf Angst, aber das bedeutet nicht das sie nicht aus Angst sofort ein Übersprung auf defensiven Verhalten geht, zumindest ist bei uns so, und sie ist auch draußen etwas angespannt und unsicher.
 
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Peter
22. Jan. 21:12
Mein 'größtes' Problem beim k.O. Machen ist seine Vorgeschichte. Er stammt aus einer Beschlagnahmung und war beinahe sein ganzes Leben auf engstem Raum eingesperrt. Als Windhund liebt er es aber total zu laufen und will jetzt gefühlt die verpasste Zeit nachholen. Er zeigt draußen keinerlei Anzeichen von Müdigkeit. Wir haben lange Wanderungen gemacht, um ihn auszupowern. Wir haben viel gespielt (Ball, Frisbee,...) immer mit dem Ergebnis, dass er bis wir reingehen kein bisschen nachlässt und sobald wir drinnen sind völlig erschöpft auf sein Bettchen geht... Er orientiert sich total an mir und ist wirklich sehr auf mich fixiert, verteidigt mich aber überhaupt nicht. Er ist kein 'verteidigender' Hund. Er verteidigt weder seinen Napf, noch sein Bett, noch mich vor anderen Hunden.
Hunde mit viele Energie zeigen keinerlei Anzeichen von Müdigkeit, wir haben eine Malinois Hündin. Die erste was sie lernen musste ist Ruhe. Für kaputt machen reicht eine Stunde Gassi, mit Kommandos, Suchspiele etc. Probiere es aus, wieviel reicht, am besten mehr Kopfarbeit.
 
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Ma
22. Jan. 21:22
Hallo, wir haben auch das selber Problem, vergiss du nicht das Hunde Angewöhnungsphase haben bevor sie auftauchen. Bei uns ist so das sie bei vorbeifahrenden Autos keine Anzeichen macht auf Angst, aber das bedeutet nicht das sie nicht aus Angst sofort ein Übersprung auf defensiven Verhalten geht, zumindest ist bei uns so, und sie ist auch draußen etwas angespannt und unsicher.
Da Milow leider nie richtig sozialisiert wurde, hat er große Angst vor Hunden. Er reagiert sofort mit defensive Aggression sobald ihm ein Hund zu nahe kommt. Deshalb weiß ich sehr gut wie diese Haltung bei ihm aussieht. Das ist bei unserem Autoproblem nicht der Fall. Er zeigt keinerlei Angst- oder Aggressionsverhalten. Er wirkt eher fast 'freudig' aufgeregt, aber eben in einem Maß in welchem er sich nicht mehr kontrollieren kann bzw. Lässt. Wir machen regelmäßig 2-3x die Woche für ca. Eine Stunde Kopftraining mit kleinen Spielpausen als Belohnung. Wir haben uns da ran getastet. Wenn ich zu viel von ihm verlange (zu lange oder zu oft Kopfarbeit), dann macht es ihm keinen Spaß mehr sondern bereitet ihm eher Stress und er wird sehr angespannt. Deshalb denke ich dass die 2-3x die Woche für ihn ein gutes Maß an Kopfarbeit ist. Natürlich machen wir immer mal wieder für 5 Minuten ein paar Tricks oder regelmäßige 1/2 wiederholungen wenn wir einen neuen Trick üben.
 
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Gaby
22. Jan. 22:44
Wir hatten dieses Problem ebenfalls, als sie bei uns eingezogen war. Uns hat das Klickern geholfen. Erst auf Abstand positives Verhalten klicken in Verbindung mit besonderen Leckerlis ( Käse, Würstchen o.ä.). Wenn das sitzt können die Abstände verringert werden. Ihr braucht viel Geduld. Aber es lohnt sich dran zu bleiben. Dann stellt sich auch bald der gewünschte Erfolg ein. Den wünsche ich euch. Viel Glück.🍀
 
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Silke
23. Jan. 03:23
Ich hatte 14 Jahre lang einen Pit Bull Mischling der auch beschlagnahmt wurde. Eigentlich hatten wir keine Probleme. Autos, Motorräder, Fahrräder und Jogger haben ihn nicht interessiert. Nur Trecker wollte er fressen und das kann auf dem Dorf schon zum Problem werden.😂 Wenn uns ein Trecker entgegen gekommen ist hab ich ihn sitzen lassen und beruhigend auf ihn eingewirkt. Hat einiges an Geduld gekostet aber wir haben es geschafft das er nur noch leicht nervös war als ein Trecker vorbeigefahren ist.
 
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Anna
23. Jan. 04:03
Wir haben aus der Hundeschule viele Übungen zur Impulskontrolle die wir auch wirklich ständig üben und ich würde behaupten dass ich ihn mittlerweile 9 von 10 mal sicher abrufen kann wenn er einen Vogel oder eine Katze sieht. Aber sobald er ein Auto sieht/hört, dass ihn stört kann ich nichts tun, um ihn davon abzulenken bzw. Davon abzuhalten sich komplett in seine Aufregung reinzusteigern...
Wow. Als würdest du über meine Hündin reden. Sie ist ne Hütehündin und ich erkläre es mir so, dass ihr Trieb sehr ausgeprägt ist und ihre Frustrationstoleranz sehr niedrig. Klar seit das Problem aufgetaucht ist, (Auch mit c.a 8 Monaten) trainieren wir und gehen natürlich auf Nummer sicher, aber so viele Leute haben schon versucht ihr da zu helfen. Wir sind machtlos. Es ist zwar besser geworden, aber da gibt es immer Mal wieder ganz plötzlich ein Auto, was sie triggert. Und im Wald, wenn da Fahrzeuge langfahren und sie sie vor mir sieht, dann ist es vorbei. Es war schön mehr als einmal knapp und nichts hilft, außer immer kurze Leine. Aber das will ich ihr im Wald nicht antun, weil sie hört eigentlich unglaublich gut. Kann deine Verzweiflung nachvollziehen, hab aber leider auch keinen wirklichen Tipp, außer Geduld, Zeit, Ruhe behalten und weiter trainieren. 🙏🏼
 
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Anna
23. Jan. 04:18
Wenn ich Angst ausschließen kann gibts eine Methode die ich noch kenne, aber ob die zu deinem Fall passt ist schwer zu beurteilen ohne den Hund zu kennen. Nimm dir ne stark befahrene Straße wo du am Bürgersteig Platz hast. Direkt neben der Stelle musst du aber irgendwas finden (Park, Wald, Feld oder Haus wo du rein kannst) wo keine Autos mehr sein dürfen. Dann sicher den Hund sehr gut, nicht das ein Unfall passiert. Nun bleibst du mit ihm solange da stehen und ignorierst springen, bellen und jede Reaktion auf Autos bis er keine Reaktion mehr zeigt und in dem Moment gehst du sofort aus der Situation raus. Damit lernt er wenn er ruhig ist geht die blöde Situation ganz schnell vorbei. Solange er eskaliert hört der Reiz nicht auf. Bei nem ängstlichen Hund würde ich das so auf keinen Fall machen! Und auch sonst genau auf den Hund achten.
Das macht es nur schlimmer. Wenn dein Hund so ist wie meiner, dann kommen die auf dem Level nicht mehr zur Ruhe. Egal wie lange du wartest. Die würde da stehen und sich aufregen, bis sie tot umfällt. Kann die Methode nicht empfehlen, auch wenn es lieb gemeint ist. Aber die kennt da kein lösungsorientiertes Denken. Der Kopf ist aus und jedes neue Auto ist noch mehr ne Motivation auf die Straße zu rennen und Autos aufzuhalten. :(
 
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Oli
23. Jan. 09:50
Das macht es nur schlimmer. Wenn dein Hund so ist wie meiner, dann kommen die auf dem Level nicht mehr zur Ruhe. Egal wie lange du wartest. Die würde da stehen und sich aufregen, bis sie tot umfällt. Kann die Methode nicht empfehlen, auch wenn es lieb gemeint ist. Aber die kennt da kein lösungsorientiertes Denken. Der Kopf ist aus und jedes neue Auto ist noch mehr ne Motivation auf die Straße zu rennen und Autos aufzuhalten. :(
Deshalb genau auf den Hund achten 😉 funktioniert natürlich nicht als Allheilmittel
 
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Ma
23. Jan. 10:35
Wir hatten dieses Problem ebenfalls, als sie bei uns eingezogen war. Uns hat das Klickern geholfen. Erst auf Abstand positives Verhalten klicken in Verbindung mit besonderen Leckerlis ( Käse, Würstchen o.ä.). Wenn das sitzt können die Abstände verringert werden. Ihr braucht viel Geduld. Aber es lohnt sich dran zu bleiben. Dann stellt sich auch bald der gewünschte Erfolg ein. Den wünsche ich euch. Viel Glück.🍀
Das ist die Methode mit der wir gerade versuchen andere Hunde kennenzulernen bzw ihm die Angst vor Hunden zu nehmen. Bisher ist noch nicht viel Fortschritt da, aber wir haben auch erst vor ein paar Wochen angefangen. Allerdings fängt er bei Autos direkt an und nimmt auch kein Leckerli.. Bei anderen Hunden regt er sich erst ab einem gewissen Abstand auf. So kann ich ihn vorher schon beruhigen und er bleibt auch langsam ruhig. Bei Autos gibt es leider keinen Zeit puffer in dem ich anfangen kann, wenn er noch ruhig ist.