Vielen Dank für die Info, klingt richtig gut! Ich arbeite ausschließlich mit positiver Verstärkung. Mit negativen Reizen zu arbeiten würde sich für mich intuitiv nicht richtig anfühlen, außerdem kenne ich den Forschungsstand durch Studium und Beruf zumindest was Lernen beim Menschen und Ratten angeht ziemlich gut. Da man Rattenexperimente auf Menschen beim Thema Lernen übertragen kann, finde ich es auch sinnvoll für Hunde. Viele psychotherapeutische Interventionen machen sich das Prinzip der ausschließlich positiven Verstärkung zu Nutze.
Habe meinen 4 jährigen Hund vor einem halben Jahr adoptiert und fahre mit der Strategie sehr gut, das hat Vertrauen geschaffen und geholfen eine gute Bindung aufzubauen. Der Hund wirkt viel weniger schreckhaft und wesentlich entspannter als am Anfang.
Ich muss allerdings sagen, dass es bei unerwünschtem Verhalten (Anbellen von Hunden und starkes Ziehen an der Leine auf engen Spazierwegen), das stark ausgeprägt ist, sehr lange dauert, das Verhalten zu ändern, aber es lohnt sich. Ihn in dieser Situation zu bestrafen würde glaube ich eher dazu führen, dass er noch unsicherer wird und sein Vertrauen verliert.
Ich bin da ja der Auffassung, dass man gewisse Macken verzeihen kann, sofern sie anderen nicht schaden. Man hat ja selbst auch welche. Anderweitig kann man die "Macken" auch ausbauen und nach neuen Hobbys gucken, die den Hund interessieren könnten. So ist bei uns zum Zughundesport gekommen. Seitdem sie das bewusst ausleben darf, zieht sie auch nicht mehr auf normalen Spaziergängen.
Ich bin aber allgemein ein Freund von Alternativverhalten und nicht vom grundlegendem aberziehen.