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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 26. Juli

Positives Hundetraining (Austausch)

Da ich hier Teils etwas zu viel von "Konserven" lese, dachte ich mir, das wir "Schischileute" und "Wattebällchenwerfer" evtl. ne eigene Ecke benötigen. :) Hier sind fragen gern gesehen zu euren Erziehungsproblemen und jeder der eine nette Idee hat, wie man daran auf positive Art arbeiten kann, darf sich gern zu Wort melden. Ihr dürft spannende Links teilen zu Artikeln zum Thema Hund und Training, Videos zu Hundesprachanalyse oder neue Forschungserkenntnisse und Studien. Usw. Pauschaldenkerkommentare die in die Richtung gehen: "zeig ihm wer der boss ist", oder "unterwerfen, der dominiert dich", "mit rütteldose erschrecken", "wasser bespritzen" ect. sind hier nicht willkommen. Denkt einfach nach, bevor ihr jemandem einen Rat gebt, ob es dem HundHalter Team schaden könnte und es ein bedenkenloser Ratschlag ist. Ist dies nich der Fall, ist schweigen Gold. Oder die korrekte Antwort lautet dann: "geh bitte zum Trainer oder zum Tierarzt." :) Ich freue mich auf regen Austausch auf aktueller fachlicher und Verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisbasis. Das heißt, fügt gerne seriöse Quellen anbei, die eure Behauptungen untermauern. Meinungen sollten ebenfalls eine haltbare für andere ungefährliche Basis haben, sonst sind diese hier ebenfalls nicht gern gesehen, denn Meinungen können einfach anderen Schaden. Und wenn dies der Fall ist, könnt ihr diese auch einfach für euch behalten. ;) Danke! Quellen und Empfehlungen: https://dogorama.app/de-de/forum/Erziehung_Training/Positives_Training_Empfehlungen_Links_und_Quellen-iv3JhfsS4VGxQ5yk0iod/
 
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Frank
8. Nov. 12:09
Vielen Dank für Deine Antwort. Mir ist klar, dass die Flasche unbedingt weg muss, deshalb bin ich ja hier, um mir Rat zu suchen, mit welchen Mitteln ich besser arbeiten kann. Mich hatte es auch gewundert, dass die Trainerin, die uns immer erklärt, dass alles positiv beigebracht werden soll und bei unerwünschtem Verhalten, ein Alternativverhalten erlernt werden soll, etc. Und dann kommt sie plötzlich mit der Flasche. Aus Unwissenheit habe ich es natürlich getestet und fand es interessant zu sehen, dass meine Hündin in ihrem "Trieb" unterbrochen wird. Aber als ich danach sah, wie sie unterwürfig zu mir kam und danach mit angelegten Ohren weiterlief, war mir klar, dass das keine Methode für mich ist. Ich lese mich mal in das Thema mit der Reizangel ein. Vielen Dank für den Hinweis. Dem Abruf trainiere ich natürlich fleißig (und immer mit ganz besonderen Leckerbissen).
Sorry vielleicht drücke ich mich zu drastisch aus. Ziel des Trainings soll sein dass der Hund mit Dir im Team „jagd“ und durch Dich über die Belohnung zum Erfolg kommt. Das Erfolgserlebnis soll mit deiner Person verknüpft sein. So lernt er auch auf deine Signale zu achten und das dann auch gerne, weil es Erfolg für ihn bietet - vom Teamerlebnis mit Dir zusammen mal ganz abgesehen, das ist das Sahnehäubchen dazu. 🙂
 
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Michaela
8. Nov. 12:16
Ich denke da musst du lange dran bleiben. Wenn sie eine Spur gefunden hat oder wittert, kannst du es anfangs clicken ( sofern du damit arbeitest) bevor sie los zieht, am besten dich anschaut. Dann kannst du entgegen gesetzt mehrere tolle Leckerli werfen.. Und im gehen Nasen Arbeit machen zum runterkommen. Dann würde ich anleinen. Ich würde einen Rückruf mit einem super spieli trainieren mit einem extra Rückruf der nur für Jagd gilt.., es muss sich für den Hund lohnen zurück zu kommen. Dann wieder Leckerli zum runter kommen.. Bei einem Rückruf drehe ich mich um und ändere die richtige, sie kommt an gerannt und ich werfe viele. Leckerli vor mich, damit baue ich auch Entfernung auf. Bei mir klappt es.. Hoffe ist nicht zu durcheinander...
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Leider folgt sie in diesen Momenten keiner Spur, so dass ich es unterbinden kann. Oft kriege ich nicht mal mit, dass da irgendwas ist und sie prescht los (Sie ist verdammt schnell - vermutlich ist ein Windhund mit drin). Dann ist es egal, ob ich rufe, ob ich mich umdrehe, verstecke, weglaufe,... Sie beachtet mich in dem Moment überhaupt nicht mehr. Erst, wenn sie die "Beute" verloren hat, kommt sie zurück und sucht mich.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Nov. 12:18
Damit arbeiten wir. Jagdtrieb abtrainieren in dem Sinn dass er weg ist wird nicht gehen. Das ist ein Urinstinkt, aber er ist formbar
 
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Michaela
8. Nov. 12:20
Sorry vielleicht drücke ich mich zu drastisch aus. Ziel des Trainings soll sein dass der Hund mit Dir im Team „jagd“ und durch Dich über die Belohnung zum Erfolg kommt. Das Erfolgserlebnis soll mit deiner Person verknüpft sein. So lernt er auch auf deine Signale zu achten und das dann auch gerne, weil es Erfolg für ihn bietet - vom Teamerlebnis mit Dir zusammen mal ganz abgesehen, das ist das Sahnehäubchen dazu. 🙂
Nein, ist nicht zu drastisch 😉 Ich glaube, ich habe verstanden, was Du damit ausdrücken willst 😊 Wie gesagt werde ich mich verstärkt mit den Themen Impulskontrolle und Reizangel-Training mal beschäftigen. Und es ist nicht schlimm, wenn solch ein Training lange dauert. Ziel ist es, dass wir entspannt unterwegs sein können und beim Training verbringt man ja auch intensiv Zeit miteinander.
 
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Sarah
8. Nov. 12:53
Hallo zusammen, Ich habe eure Beiträge und Fragen interessiert mitgelesen und finde es toll, wie viele Halter eine Erziehung nur mit positiver Verstärkung anwenden. Ich möchte mich auch gerne dahin entwickeln (Ich habe vorher nicht anders erzogen, sondern gar nicht, weil ich das erste Mal einen Hund habe, so dass ich noch viel lernen muss) und arbeite deshalb auch mit einer Trainerin, die solche Methoden anwendet. Es klappt auch alles ziemlich gut (ich muss noch entspannter und gelassener werden), aber ich habe schon tolle Erfolge mit meiner Hündin erzielt. Jetzt gibt es aber ein Problem, bei dem ich nicht so ganz glücklich mit der Methode meiner Trainerin bin und wollte euch um Rat fragen. Seit der Pubertät zeigt meine Hündin einen verstärkten "Jagdtrieb". Sobald sich etwas bewegt (Vogel, Wild, Eichhörnchen, anderer Hund) prescht sie los. Beim Hund will sie spielen, bei den anderen Tieren einfach hinterher rennen (Sie hatte noch keinen "Jagderfolg"). Da dieses Verhalten nicht schön und auch gefährlich ist, möchte ich daran arbeiten. Der Rückruf funktioniert in diesen Situationen gar nicht (ich glaube, sie bekommt es gar nicht mit), der sonst prima klappt. Meine Trainerin hat nun eine Wasserflasche empfohlen, die ich vor sie werfen soll, um ihre Aufmerksamkeit wieder zu bekommen. Es klappt gut und sie kommt dann auch gleich zurück, aber es macht ihr Angst und das will ich ja nicht. Habt ihr hier Vorschläge für bessere Methoden? Vielen Dank und sorry für den langen Text 😉
Ich fasse mal zusammen Hündin in der Pubertät heisst sehr emotionsflexibel, Impulskontrolle ist irgendwo in einer anderen Dimension und sie hat Ihren Jagdtrieb entdeckt. Wasserflasche willst Du Gott sei Dank nicht . Es ist ein Trieb dass heisst unterbinden hilft kurzzeitig, wie schon gesagt wurde, lässt aber alles anstauen, wie bei einem Dampfdrucktopf. Irgendwann explodiert es. Im Prinzip kannst Du nur eins machen. Als erstes Schleppleine dran und die bleibt dran bis sie wieder Sattelfest ist. Bei meiner Hündin waren es 2 Jahre. Es wird zäh und anstrengend aber ist machbar. Prinzipiell ist die Lösung Trieb kanalisieren und Dich spannend machen. Heisst Du jagst kontrolliert mit Ihr. Futterbeutel aportieren, sie auf Spur setzen, Lecker suchen, Reizangel. Aber alles nur mit Dir. Ich würde sie auch nur noch draussen Füttern oder bei Arbeit. Schau dass Du während Du Training aufbaust, erstmal keine Ablenkungen hast.
Zuhause ist wenn machbar Ruhe angesagt. Sprich trainiere mit Ihr auf eine Decke geschickt zu werden. Wenn es ein Tag ist wo gar nichts klappt dann lass es. Sie kann es nicht leisten oder mach ganz einfache Sachen, die Funktionieren. Frag Deine Trainerin mal nach einem solchen Weg. Gerade Pubertät ist ne schwierige Zeit.
Bei der wird alles im Kopf durcheinander purzeln. Ich finde Hündinnen manchmal da noch krasser wie Rüden. Wichtig ist dass Du weißt, dass sie das nicht mit Absicht macht. Tief durchatmen. Ich finde es gut dass Du die Methode mit dem Wasser hinterfragst. Das heisst Du hast da schon viel Hundeverstand als "Anfängerin" bewiesen. Ach ja und immer wieder abrufen üben. In allen Situationen. Kleiner Tip, wenn sie da ist und vor Dir sitzt mach mit Ihr ein kurzes Jagdspiel 😉
So hab ich meine Lady hinbekommen. Sie ist komplett abrufbar.
 
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Frank
8. Nov. 13:02
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Leider folgt sie in diesen Momenten keiner Spur, so dass ich es unterbinden kann. Oft kriege ich nicht mal mit, dass da irgendwas ist und sie prescht los (Sie ist verdammt schnell - vermutlich ist ein Windhund mit drin). Dann ist es egal, ob ich rufe, ob ich mich umdrehe, verstecke, weglaufe,... Sie beachtet mich in dem Moment überhaupt nicht mehr. Erst, wenn sie die "Beute" verloren hat, kommt sie zurück und sucht mich.
...ich würde Dir / Euch zum Thema „was sagt mir gerade mein Hund“ gerne ein Buch von Mashi Samin empfehlen: „Sei höflich zu deinem Hund“. Sehr eindrucksvolle Beschreibung wie Hunde über ihre Körpersprache auch mit uns kommunizieren und wie wir sie lesen / interpretieren können. Anders als M. Rütter , jedoch ähnlich gut.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Nov. 13:16
Damit arbeiten wir. Jagdtrieb abtrainieren in dem Sinn dass er weg ist wird nicht gehen. Das ist ein Urinstinkt, aber er ist formbar
Ich habe mir auf Empfehlung hin dieses Buch geholt. Viele schwärmen davon.
 
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Elke
8. Nov. 13:27
Hallo zusammen... ich hab im Juli 2020 Rocky von einer Familie übernommen mit 5,5 Jahren.... er hat sich super entwickelt und hat auch den Umzug gut überstanden... da er ein Parson Russel ist und der Vorbesitzer nicht viel mit ihm gemacht hat ist er sehr selbstständig was das Jagen betrifft und er fürchte sich vor nichts... ich kann ihn an der Schleppleine in gewissen Situationen nur noch halten aber er lässt sich nicht ablenken weder mit Futter noch mit Spielzeug... Er ist sonst sehr auf mich bezogen und orientiert sich auch nach mir ... falls euch noch eine Methode einfallen sollte nur zu ... bin für jeden Tipp offen ... danke glg Elke
 
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Elke
8. Nov. 13:30
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Leider folgt sie in diesen Momenten keiner Spur, so dass ich es unterbinden kann. Oft kriege ich nicht mal mit, dass da irgendwas ist und sie prescht los (Sie ist verdammt schnell - vermutlich ist ein Windhund mit drin). Dann ist es egal, ob ich rufe, ob ich mich umdrehe, verstecke, weglaufe,... Sie beachtet mich in dem Moment überhaupt nicht mehr. Erst, wenn sie die "Beute" verloren hat, kommt sie zurück und sucht mich.
So geht es mir auch 😌
 
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Dogorama-Mitglied
8. Nov. 13:34
Hallo zusammen... ich hab im Juli 2020 Rocky von einer Familie übernommen mit 5,5 Jahren.... er hat sich super entwickelt und hat auch den Umzug gut überstanden... da er ein Parson Russel ist und der Vorbesitzer nicht viel mit ihm gemacht hat ist er sehr selbstständig was das Jagen betrifft und er fürchte sich vor nichts... ich kann ihn an der Schleppleine in gewissen Situationen nur noch halten aber er lässt sich nicht ablenken weder mit Futter noch mit Spielzeug... Er ist sonst sehr auf mich bezogen und orientiert sich auch nach mir ... falls euch noch eine Methode einfallen sollte nur zu ... bin für jeden Tipp offen ... danke glg Elke
Ich würde einen Trainer hinzu ziehen, Jack Russel als Terrier sind da sehr speziel, die müssen in den Bau und treffen selbst Entscheidungen. Die haben ein großes Selbstbewusstsein