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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 3. Aug.

Plötzliche Leinenaggression

Hallo zusammen, ich bin ein wenig verzweifelt. Meine Hündin Labrador Arbeitslinie 3 Jahre haben wir vor ca. 6 Wochen übernommen. Vorher hatte sie mehrere Besitzer. Zu Hause ist sie vorbildlich, hört auf Kommandos jeglicher Art. Bellt nicht, bettelt nicht, ist nicht aggressiv eher zurückhaltend. Ein Traum von einem Hund ihrer Größe, 65 cm hoch und 38 kg schwer. Jagdverhalten okay und auch nicht das Problem. Am Anfang konnte ich mit ihr 2 Tage locker an anderen Hunden vorbeigehen an der Leine. Nach einem Aufeinandertreffen von 2 kleinen Hunden ebenfalls an der Leine eskalierte es urplötzlich. Ich stürzte und konnte Sie gerade noch halten. Seit dem hat sich für uns beide alles verändert. Jetzt kann kein anderer Hund mehr an der Leine ihr entgegenkommen oder gar uns passieren, selbst ausweichen in den Wald wird zu einem Stressfaktor den ich nicht beschreiben kann. Kann mir jemand helfen oder einen Trainer/in in der Nähe von Bassum empfehlen? Maulkorb habe ich auch probiert halte das aber auf Dauer für eine Qual für Sie. Warum wird sie auf einmal so aggressiv. Unser rüde ist da ganz anders und ich möchte nicht das er auf den Zug aufspringt. Vielen Dank für Anregungen und Kritik.
 
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Julia 🐾Nero
Beliebteste Antwort
23. Juli 13:53
Ich vermute eher, dass die Hündin nicht plötzlich bei dir so geworden ist, sondern bereits so war.
Der Vorfall mit den zwei kleinen Hunden hatte möglicherweise gar nichts damit zu tun.

Es gibt schon einen Grund, wieso sie immer wieder weitergereicht wurde. Ein gesunder, junger Traumhund Labrador wird nicht einfach so mehrfach abgegeben.

Wenn Hunde in ein neues Zuahuse kommen sind sie oft erst mal unterwürfig und zurückhaltend. Dann nach und nach zeigt sich der Charakter, das Verhalten und die Macken. War hier bei uns genauso.
 
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Ilona
23. Juli 10:30
Sie ist erst 6 Wochen bei euch und hatte schon mehrere Besitzer . Sie muss erst Vertrauen haben und das Gefühl, das sie bei euch sicher ist
Ich würde erstmal Management betreiben: großflächig ausweichen, grosse Bögen laufen, viel Abstand halten, evtl auch die Strassenseite wechseln . Und wichtig: sie schauen lassen. Aus einer Distanz heraus, die für sie o.k ist . Und zwar solange bis sie den Reiz" andererHund" verarbeitet hat. Und das ruhige schauen belohnen nit leckerli oder Spiel.
Baue ausserdem ein Alternativverhalten auf fange damit zuhause an. Und verlege es nach draussen. Bei uns war es Leckerli erschnüffeln. Eine Handvoll in die Wiese geschmissen, mit dem Markerwort : Ruhe...so nimmt sie den kopf runter und das wirkt deeskalieerend. Aber von der Reizlage immer von leicht nach schwer aufbauen. Also erst zuhause, dann Garten, dann leere Strasse, usw.
Trainer findest du unter : trainieren statt dominieren. Da gibt es wirklich sehr gute, die ohne Wasserflasche und co. Arbeiten.
Vorallem bleib du ruhig und geduldig. Dein Hund muss erst Vertrauen fassen und eine Bindung zu dir aufbauen.
Weisst du denn, warum sie immer weiter gegeben wurde ? Und erzähl doch mal, wie ruer Tagesablauf aussieht incl. Training, gassi, ruhe und Schlaf etc.
 
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Karin
23. Juli 10:42
Viele Hunde schauen sich das erstmal in Ruhe an und backen kleine Brötchen danach reagieren sie auf viele Sachen anders weil:
- sie es so gelernt haben
- es einfach ihre erlernte Strategie ist
- der " Leinenhalter " nicht selbstsicher auf den Hund wirkt
Es einfach nach so kurzem zusammenleben noch keine
- aufgebauten Rituale
- Vertrauen
- Bindung
- fehlende oder missverstandene Körpersprache des Menschen und Hundes
existieren kann.
Genau da würde ich ansetzen. Maulkorb richtig auftrainieren ist eine gute Idee und hilft euch beiden.
Hundebegegnungen erstmal vermeiden und aus der Ferne das ruhige, gewünschte Verhalten des Hundes loben und belohnen.
 
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Julia
23. Juli 10:47
Das war dolle Stress, dass Muddi auch noch hinfällt und alles mega aufregend war. Nu glaub Mauzi wahrscheinlich, er muss dich beschützen.
Wie reagierst du denn, wenn dein Hund anfängt mit bellen und so?
 
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Elke
23. Juli 13:03
Das war dolle Stress, dass Muddi auch noch hinfällt und alles mega aufregend war. Nu glaub Mauzi wahrscheinlich, er muss dich beschützen. Wie reagierst du denn, wenn dein Hund anfängt mit bellen und so?
Ohne die Situation mit den 2 kleinen Hunden jetzt genau zu kennen, könnte ich mir auch vorstellen, dass das der Auslöser für die Veränderung war. Distanz und großzügiges Ausweichen ist erstmal gut, dabei immer versuchen, vorausschauend, souverän und selbstbewusst für deine Hündin rüber zu kommen. Sie muss wahrscheinlich die Idee, dass sie dich beschützen muss, erstmal wieder vergessen. Ist nicht leicht, Ruhe zu vermitteln, wenn man besorgt ist, aber wenn du unsicher bist, merkt sie das und das hilft nicht. Viel Erfolg 🍀
 
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Stefanie
23. Juli 13:26
Dem schließe ich mich an. Ich glaube auch, dass der Vorfall der Auslöser war 🤷‍♀️... ich glaube DU musst jetzt üben, gaaaaaaaaanz ruhig zu bleiben. Wirklich... versuch ruhig zu bleiben, halte sie gut und geh ein Stück auf die Seite, aber innerlich ruhig bleiben... rede ruhig mit ihr, sag "alles ist gut" ....
Das ist nicht schlimm... gibt ihr Zeit und Verständnis.
LG Stefanie mit Hugo (Leinenrambo) 😉
 
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Eva
23. Juli 13:49
Viele Hunde schauen sich das erstmal in Ruhe an und backen kleine Brötchen danach reagieren sie auf viele Sachen anders weil: - sie es so gelernt haben - es einfach ihre erlernte Strategie ist - der " Leinenhalter " nicht selbstsicher auf den Hund wirkt Es einfach nach so kurzem zusammenleben noch keine - aufgebauten Rituale - Vertrauen - Bindung - fehlende oder missverstandene Körpersprache des Menschen und Hundes existieren kann. Genau da würde ich ansetzen. Maulkorb richtig auftrainieren ist eine gute Idee und hilft euch beiden. Hundebegegnungen erstmal vermeiden und aus der Ferne das ruhige, gewünschte Verhalten des Hundes loben und belohnen.
Deinen Rat, dem Hund einen Maulkorb aufzutrainieren, möchte ich unterstützen: Man fühlt sich so viel sicherer, wenn nichts Ernsthaftes passieren kann, und diese Selbstsicherheit spürt auch der Hund. Hundebegegnungen vorübergehend ganz zu meiden, ist vielleicht keine so gute Idee, weil Meideverhalten schnell zur Gewohnheit wird. Vielleicht ist es besser, situativ zu entscheiden, welche Hundebegnung o.k. ist und welche zu stressig. Zwischenziel könnte sein, Hundebegegnungen zunehmend als Herausforderung und Lernanlass sehen zu können; das dauert natürlich eine Weile.
 
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Regina
23. Juli 13:49
Sie ist erst 6 Wochen bei euch und hatte schon mehrere Besitzer . Sie muss erst Vertrauen haben und das Gefühl, das sie bei euch sicher ist Ich würde erstmal Management betreiben: großflächig ausweichen, grosse Bögen laufen, viel Abstand halten, evtl auch die Strassenseite wechseln . Und wichtig: sie schauen lassen. Aus einer Distanz heraus, die für sie o.k ist . Und zwar solange bis sie den Reiz" andererHund" verarbeitet hat. Und das ruhige schauen belohnen nit leckerli oder Spiel. Baue ausserdem ein Alternativverhalten auf fange damit zuhause an. Und verlege es nach draussen. Bei uns war es Leckerli erschnüffeln. Eine Handvoll in die Wiese geschmissen, mit dem Markerwort : Ruhe...so nimmt sie den kopf runter und das wirkt deeskalieerend. Aber von der Reizlage immer von leicht nach schwer aufbauen. Also erst zuhause, dann Garten, dann leere Strasse, usw. Trainer findest du unter : trainieren statt dominieren. Da gibt es wirklich sehr gute, die ohne Wasserflasche und co. Arbeiten. Vorallem bleib du ruhig und geduldig. Dein Hund muss erst Vertrauen fassen und eine Bindung zu dir aufbauen. Weisst du denn, warum sie immer weiter gegeben wurde ? Und erzähl doch mal, wie ruer Tagesablauf aussieht incl. Training, gassi, ruhe und Schlaf etc.
Kann ich nur zustimmen. Emma kam mit 15 Monaten zu uns, 4 Vorbesitzer, ein Wanderpokal, der nichts gelernt hatte. Nach 6 Wochen ist da noch keine Bindung, also am besten so verfahren, wie Ilona es geschrieben hat. Und Geduld.... Bei Emma hat es auch eine Weile gedauert, aber sie hat es gecheckt 😉
 
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Julia 🐾Nero
23. Juli 13:53
Ich vermute eher, dass die Hündin nicht plötzlich bei dir so geworden ist, sondern bereits so war.
Der Vorfall mit den zwei kleinen Hunden hatte möglicherweise gar nichts damit zu tun.

Es gibt schon einen Grund, wieso sie immer wieder weitergereicht wurde. Ein gesunder, junger Traumhund Labrador wird nicht einfach so mehrfach abgegeben.

Wenn Hunde in ein neues Zuahuse kommen sind sie oft erst mal unterwürfig und zurückhaltend. Dann nach und nach zeigt sich der Charakter, das Verhalten und die Macken. War hier bei uns genauso.
 
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Nadine
23. Juli 13:56
Ich empfehle dir auch, den Abstand rauszufinden, in dem es noch geht. Und die Körpersprache lesen lernen. Und dann erst mal auf dieser Entfernung Begegnungen entspannt meistern.
Die positiven Erfahrungen braucht ihr beide, um wieder Vertrauen aufzubauen, dass es geht!
Dafür würde ich erst mal den Ehrgeiz beiseite schieben und wirklich frühzeitig ausweichen. Wenn dann wieder Vertrauen ineinander da ist und ihr besser aufeinander eingespielt seid, könnt ihr die Distanz ja wieder reduzieren.

Zum Thema Maulkorb: ein gut sitzender Maulkorb ist keine Qual für den Hund, sondern vergleichbar mit einer Brille für den Menschen. Die Körbe aus dem Zooladen wie Baskerville, hunter, trixie, colori etc sind allerdings wirklich Schrott, unpassend und nicht mal sicher.
Besorge dir einen guten Maulkorb aus Metall (Maulkorb factory, chic&scharf, unimon, Chopo, rootdogs oder JVM), wo sie das Maul ungestoppt zum hecheln und gähnen öffnen kann, und trainiere den auf. Ein guter Maulkorb gibt dir Sicherheit und schränkt deinen Hund nicht ein - außer beim Beißen.
 
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Li
23. Juli 14:18
Ich vermute eher, dass die Hündin nicht plötzlich bei dir so geworden ist, sondern bereits so war. Der Vorfall mit den zwei kleinen Hunden hatte möglicherweise gar nichts damit zu tun. Es gibt schon einen Grund, wieso sie immer wieder weitergereicht wurde. Ein gesunder, junger Traumhund Labrador wird nicht einfach so mehrfach abgegeben. Wenn Hunde in ein neues Zuahuse kommen sind sie oft erst mal unterwürfig und zurückhaltend. Dann nach und nach zeigt sich der Charakter, das Verhalten und die Macken. War hier bei uns genauso.
Genau das denke ich auch.