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Tina
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Anzahl der Antworten 55
zuletzt 13. Mai

Panik beim Gassi gehen

Hallo 🙂 ich hab mir beim Gassi gehen vor ca. 4 Wochen mein Handgelenk gebrochen. Jetzt bekomme ich schon bei dem Gedanken daran wieder Gassi zu gehen schon Schweißausbrüche und kann mir aktuell nicht vorstellen jemals wieder unbedarft spazieren zu gehen. Erschwerend kommt noch hinzu dass meine Golden Retriever Hündin 8 Monate ist und sie gefühlt schon in die pubertäre Phase kommt und sie noch nicht wirklich die Leinenführigkeit drauf hat 🙄 Vielleicht hat mir jemand einen Tip?
 
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Dogorama-Mitglied
10. Mai 15:15
Das ist eine Expanderleine und komme mit zwei Hunden gut zurecht. Den Körper zu nutzen ist auf jeden Fall besser als eine verletzte Hand. Ist ja nur ein Vorschlag 🦮🐕‍🦺🙋🏻‍♂️
Find den Vorschlag auch gut, aber es ist halt ein anderes Handling, das man besser vorher ausprobiert, um ein Gefühl dafür zu bekommen 😉 Damit man auch weiß, wie man seinen Körper dabei einsetzt und wo die Kräfte wirken, damit es einen nicht aus dem Socken haut, wenn der Hund doch mal Gas gibt.
 
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Tina
10. Mai 16:03
Ich kann Deine Situation sehr gut nachempfinden. Für mich als 'Panikerin' ist Gassigehen per se nicht einfach. Und ich hab mir vor ca. 1, 5 Monaten den Kopf aufgeschlagen und danach war mir auch nicht wirklich nach Gassigehen. Und auch die Unruhe meines Pubertiers, macht es alles nicht besser. Ich gehe aktuell viele kleine Runden, an recht belebten Gegenden, so dass ich keine Sorge haben muss hilflos alleine zu sein. Am Wochenende gehen wir dann zu 3. die großen ruhigen Runden. So kann ich wieder Vertrauen aufbauen. Und bezüglich des Leinen/Handgelenk-Problem würde ich erst einmal auf die Jogger-Leine ausweichen, bis Du auch da wieder sicher bist. Ich bin mir aber sicher, dass Du das schaffst. 🤞🏻
 
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Laura
11. Mai 22:16
Hey Tina😊
Ich kann das so nachvollziehen!!! Hatte mir zwar "nur" den kleinen Finger gebrochen, aber weil ich auch noch eine Panikstörung habe war das gassi gehen eine Herausforderung! In der Zeit hatte ich leider niemanden und musste so irgendwie schauen, dass ich das alleine hinbekomme. Es gab und gibt bei mir die extra Leine um den Bauch rum! Damit hat man super Kontrolle über den Hund (hab mich heute das erste mal getraut ohne zu laufen und hat geklappt 😍) außerdem hab ich immer Leckerlis dabei und den Klicker, damit die Aufmerksamkeit in kniffligen Situation (Hundebegegnungen) immer schön bei mir bleibt.

Sonst rate ich dir die Konfrontationstherapie 😁 kostet Nerven, ja! Aber lohnt sich... Organisier auf deiner Seite Social Walks! Bei mir haben sich ganz viele tolle Menschen gemeldet die mir immer noch sehr helfen! Ich und mein Hund sind soooo gewachsen zusammen und haben eine ganz ganz tolle Bindung zueinander bekommen. Kann ich dir nur empfehlen! Du musst es schaffen, die Angst zu überwinden.... Sonst kann ich dir noch mitgeben auf dem gassi gehen mit einem Hörer Musik zu hören (am besten was zum entspannen) und wenn ihr zu Hause seid gönnst du dir Schokolade 😍 man muss sich ja auch selbst belohnen für die Aufgaben 😚😂❤️ du schaffst das!!!
 
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Andreas
11. Mai 22:59
Kalle hat mich mit nem Hundekumpel letzten Sommer von den Beinen geholt, Patellarsehne gerissen, 2 KnieOPs und 3 Monate Pause …
Ich bin sofort nach dem ersten Krankenhausaufenthalt zumindest kurze Stücke mitgegangen. Wegen Gehstützen hätte ich auch alleine nicht gekonnt und größere Strecken auch nicht …

Wenn jetzt Hunde umhertoben, achte ich schon sehr darauf, dass die mir nicht in die Beine Knallen, wenn möglich stehe ich auch abseits oder an einem Baum oder dgl. Nicht direkt Angst, aber ein mulmiges Gefühl ist schon da.

Ich würde weiterhin kurze Stücke mitgehen und lieber 4 x am Tag kurz als nur einmal lange.
Auch du musst über „ereignislose“ Gassirunden wieder eine positive Verknüpfung erlernen. Und viele einfache Übungen/kleine Spiele mit dem Hund machen, etwas, was eh schon super klappt. Das fördert das Selbstvertrauen.

Letztlich folgt Angst keinem rationalen „Plan“. Je nach individueller Disposition kann so etwas natürlich auch psychologisch behandlungsbedürftig sein.

Man kann viel mit Hilfsmitteln im Hundetraining machen, aber damit das Sinn macht, muss die Angst zurückgedrängt werden.

Alles Gute 🍀
 
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Mervre
11. Mai 23:59
Hallo Tina,

Ichkann dich gut verstehen. Habe mir vor 7 Wochen das Handgelenk gebrochen. Nun ist der Gips seit ner Woche ab.

Ich hatte zu anfang auch etwas Schiss, da ich ne Hündin habe die auf andere Hunde ab und an reagiert, weil sie selbst 5x angegriffen wurde.

Ich habe eine Hundebetreuunf. Bin daher mit bis zu 8 hunden gleichzeitig gassi. Auch in den letzten sechs Wochen.

Aber genug von mir gelabert😂

Darf ich fragen wie das mit dem Handgelenk passiert ist?

Ich kann mir vorstellen, dass du dir durch die Vermeidung nochmal mehr Sorgen/Ängste machst. Ist ein doofer Teufelskreis.

Ich persönlich würde mir eher keine Leine um die Hüfte machen wie es bereits vorgeschlagen wurde. Wenn doch mal etwas passiert, dann kannst du die Leine nicht einfach loslassen. Dennoch hättest du, da die Leine nicht in deiner Hand ist, eine etwas andere Körpersprache. Ist kein muss, aber kann.

Erstmal jemanden mitzunehmen ist ne gute Idee. Villeicht nicht dein Mann, denn er könnte "zu inwolviert" sein. Also er bekommt ja recht viel mit von deiner Angst, oder?
Villeicht ein Freund oder eine Freundin die dich kennt und die Situation etwas anders betrachten kann🤔

Ein/e Hundetrainer/in könnte dir villeicht beim Training helfen und villeicht auch bestimmte (unbewusste) verhaltensmuster deiner Seite korrigieren bevor sie sich festigen. So bist du villeicht etwas abgelenkt und kannst mit ruhigeren Kopf an das Problem gehen.

Oder, wurde aber auch schon genannt, du liest dich hier schlau, schaust Videos oder beliest dich woanders.

Junghunde können anstrengend sein. Grade, wenn sie nur ihr Ding im Kopf haben, aber grade Hunde aus der Arbeitslinie haben (meist) Lust etwas zu Lernen. In Maßen.

Trainiere die Leinenführigkeit zum Beispiel mit positiver Verstärkung. Sei es Leckerchen, ein Markerwort, n Spielzeug oder Berührung. Lass dir villeicht erstmal von Bekannten, deinem Mann oder wem auch immer über die Schulter schauen. Die Person könnte dir villeicht auch bescheidgeben, wenn du zu angespannt bist oder unbewusst verhalten zeist. Sie könnte das Training auch filmen, sodass du selbst sehen kannst ob du dich im Training verändern könntest.

Lass deiner Angst nicht zuviel Raum. Du bekommst das schon hin😊
 
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Bettina
12. Mai 04:00
Das ist eine Expanderleine und komme mit zwei Hunden gut zurecht. Den Körper zu nutzen ist auf jeden Fall besser als eine verletzte Hand. Ist ja nur ein Vorschlag 🦮🐕‍🦺🙋🏻‍♂️
Der vorschlag ist super...ich mach das auch frenchie um die hüfte und die grosse mit halsband und geschirr gut gesichert mit zwei händen ...muss aber sagen n labrador würd ich mir evtl auch nicht ungesichert um die hüften schnallen...der wiegt ja doch auch seine 30 kilo und mehr...hätte schon gut gelenkt werden können als die noch kleiner war...die maus🙏
 
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Cari
12. Mai 07:33
Ich würde die Hündin an der Brust einhaken, so hast du mehr Kontrolle. Kurze Leine, früh morgens oder abends gehen damit weniger los ist, Hundeleberwurst dabei, und dann zügig zur nächsten Freilaufoption.
 
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Ute
12. Mai 09:39
Der Hund spürt deine Angst und übernimmt die Führung. Wenn du Selbstbewußtsein ausstrahlst und auch hast, wird es klappen. Vielleicht nimmst du eine Leine, wo du den Fuß draufstellen kannst, da hat dein Hund auch keine Chance. Bei meiner Hündin klappt es sehr gut, wenn z.b. mal ein Kaninchen unterwegs ist. Leinenführigkeit ist sehr wichtig und schon die halbe Miete. Impulskontrolle kommt gleich danach , dass fängt man im Haus ja an. Hast du einen Hundetrainer der dir helfen kann?Du schaffst das 👍👍👍 und du bist immer die jenige, die die Richtung angibt, nicht der Hund. 😉
 
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Urte
12. Mai 10:24
Hi Tina, da ich mit zwei Hunden gleichzeitig spazieren gehe und Nala alleine 40kg auf die Waage stemmt, nutze teilweise eine Hundeleine die auch um den Bauch geführt wird. Du kannst so deinen ganzen Körper nutzen, falls dein Hund zieht. Du kannst deine verletzte Hand somit schonen.....
Genau das wollte ich für den Übergang auch vorschlagen
 
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Alex
12. Mai 10:31
Angst ist so eine Sache. Ich wurde vor einigen Wochen auf dem Spaziergang sexuell belästigt. Danach wollte ich diese Stelle meiden, obwohl ich da schon 1000 Male lang gelaufen bin. Dann habe ich mich an etwas erinnert was mir als Kind gesagt wurde, als ich vom Pferd gefallen bin: „wenn du jetzt nicht wieder aufsteigst hat sie Angst Zeit einzuziehen“. Ich bin direkt am nächsten Tag wieder dort langgelaufen, und habe das Unbehagen mit der Zeit abgelehnt. Da es jetzt bei dir schon eine Weile her ist hat sich sie Angst sicherlich manifestiert und du musst sie brechen. Beginne vielleicht mit einer kleinen Runde in einem abgezäunten Bereich wo du weißt, dass du die Leine jederzeit fallen lassen kannst, ohne das etwas passiert. Arbeite auch an Kommandos, die dir Sicherheit geben falls du dir Leine doch mal los lassen musst. Bei momo heißt Leine Fallen lassen zb direkt stehen bleiben etc.

Denk außerdem darüber nach wie du auf die Situation reagiert hast: ihr habt es dennoch beide irgendwie sicher nach Hause geschafft oder? Du hast Lösungen gefunden wie der Hund dennoch seit dem ausgelastet werden konnte. Werde dir bewusst mit wieviel Stärke du reagiert hast und was in dir steckt. Du hast sie Situation irgendwie gemeistert, und das wird in den nächsten auch so sein!