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Thomas
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zuletzt 5. Okt.

No gos bei Trainer*innen und Hundeschulen

Hi, ich würde mal wissen, ob es no gos abseits der sowieso logischen Dinge, wie bestrafen, leine reißen usw. gibt, die für euch als KO Kriterium gelten? Ich frage mit dem Hintergrund, weil ich mit meinem kleinen (19 Wochen) heute in einer Schule war, wo man den Grundstein für die Ausbildung zum Therapiehund legt. Mich interessiert das prinzipiell, aber die Trainerin war „komisch“. Sie hat mich gleich gemaßregelt weil ich ihn herumgehen und schnüffeln habe lassen, obwohl er das erste Mal dort war. Sie meinte sinngemäß sowas wie „Wir sind hier zum trainieren, das hat hier nichts zu suchen, er muss sich konzentrieren.“ Oder gibt es dafür durchaus Berechtigung in diesem speziellen Fall? Sonst war das Training eigentlich gut, aber das hat mich stutzig gemacht. Sie meinte noch, ich streichle ihn wohl zu viel… aber gut, das ist wohl subjektiv…
 
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Dogorama-Mitglied
11. Aug. 18:38
Wie ernst wird der Weg sein, wenn man ihn als Privatperson geht? Also was habt ihr mit ihm vor?
Das ist doch nur hin und wieder freiwillige Besuchsdienste und ohnehin nur von Privatpersonen...Oder ist das in Deutschland anders...?
 
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Alice
11. Aug. 19:27
Also ich bin Therapeutin und hatte bereits einen ausgebildeten Therapiehund und habe jetzt einen Welpen der wieder ausgebildet wird, wenn er 1 Jahr alt ist. Es macht absolut Sinn, das auch der Welpe schon lernt, dass auf dem Hundeplatz die Zeit für Training und Fokus ist und nicht der Ort für freies Spiel und Kuscheln. Es ist ebenfalls sinnvoll den Welpen freundlich und zugewandt zu bestätigen ohne ihn andauernd anzufassen. Die meisten Hunde finden es außerdem nicht so prickelnd während des Trainings gestreichelt zu werden. Training im Welpenalter bedeutet ganz kurze kleine Einheiten, viel Lob und bedeutet nicht, dass es nicht ausreichende Spiel-und Sozialkontakte sowie Streicheleinheiten gibt. Natürlich übe ich bereits mit dem Welpen, dass er nich zu jedem rennen kann wie er möchte und ich bin kein Fan von Hundebegegnungen an der Leine und noch weniger davon, mit nicht abrufbaren freilaufenden Hunden konfrontiert zu sein wenn ich meine an der Leine habe. Das hat aber nur sekundär was mit deren Ausbildung zu tun. Und ja da gibt es immer wieder Menschen, die sich dann gekränkt fühlen oder unterstellen man würde seinen Hund einschränken. Kurz gedacht und ziemlich respektlos, meiner Meinung nach. So oder so, die meisten Hunde lieben ihre Arbeit. Hundsein bedeutet nämlich nicht Couchpotatoe zu sein und/ oder nicht arbeiten und lernen zu dürfen. Die meisten Hunde profitieren davon eng mit ihrem Menschen zusammenzuarbeiten
Das eine Hundetrainerin zu Beginn klare Regeln aufstellt wäre für mich also in diesem Fall eher ein positives Zeichen. Wenn ich mich gemaßregelt und nicht wohlfühle, wäre diese Hundeschule trotzdem nichts für mich. Die Chemie muss stimmen.
 
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Barbara & Abby
12. Aug. 16:54
Alleine das ein Hund mit 19 Wochen zum Therapiehund ausgebildet wird ist ein Ausschluss. Vor 1.5 Jahren brauchst du nicht anfangen. Der Hund benötigt eine gewisse Reife und ein festen Charakter um an so etwas zu denken. Was er mit 19 Wochen benötigt ist einfach nur die Welt kennenlernen in seinem ganzen Facetten und etwas Grundgehorsam. Bis er das einigermaßen kann ist er evtl 1.5 Jahre die meisten brauchen länger. Danach kannst du an eine Therapiausbildung denken. Daher ist die Schule schon alleine deshalb unseriös. Alleine das ein 19 Wochen alter Hund überhaupt nicht so funktionieren kann wie sie das sagt. Schnüffeln und erkunden ist in diesem Alter in jeder Situation wichtig im lernen zu können. Die konzentration dies im Training nicht zu tun kann man erst viel später abverlangen.
Sehe ich auch so👍
 
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Babs
12. Aug. 17:29
Nein, beim ankommen bzw auf dem Platz gehen (auf dem wir vorher noch nie waren). Ich fand es generell sehr „streng“. Aber werd mir das noch ein paar mal ansehen mit dem Gedanken im Hinterkopf.
Eine kleine Gegenfrage: Warum sollte ein Hund erst mal den Platz abschnuppern? (nur ein anderer Blickwinkel).
 
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Johanna
12. Aug. 18:14
Eine kleine Gegenfrage: Warum sollte ein Hund erst mal den Platz abschnuppern? (nur ein anderer Blickwinkel).
Weil es Hunde gibt, die das beruhigt und sie dieses Gefühl von Sicherheit/Kontrolle brauchen.
Für unsere Hündin ist es wichtig erstmal neue Orte abzuschnüffeln und zu kontrollieren, ob alles gut/sicher ist.
Selbst bei meinen Eltern wird das noch gemacht wenn wir länger nicht da waren.
Vorher kann sie sich nicht beruhigen (auch nach Stunden nicht). Aber 2 Minuten abchecken, in die Ecke legen und schlafen geht.
 
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Babs
12. Aug. 18:30
Weil es Hunde gibt, die das beruhigt und sie dieses Gefühl von Sicherheit/Kontrolle brauchen. Für unsere Hündin ist es wichtig erstmal neue Orte abzuschnüffeln und zu kontrollieren, ob alles gut/sicher ist. Selbst bei meinen Eltern wird das noch gemacht wenn wir länger nicht da waren. Vorher kann sie sich nicht beruhigen (auch nach Stunden nicht). Aber 2 Minuten abchecken, in die Ecke legen und schlafen geht.
Ja, so ist jeder Hund anders. Ich habe früher auch immer schnuppern lassen. Seit dem ich das nicht mehr machen lasse, entspannen sie deutlich schneller, zumal ich nicht möchte, dass meine Hunde einen Raum/Platz kontrollieren. Dann entspannen die nicht richtig (auch wenn es äußerlich so aussieht).

Ich wollte nur mal einen anderen Blickwinkel reinbringen und habe mir die Frage gestellt, warum der Hund des TE den Platz erst mal abschnuppern sollte. Einfach mal seine Gedanken dazu hören.
 
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Li
12. Aug. 18:49
Eine kleine Gegenfrage: Warum sollte ein Hund erst mal den Platz abschnuppern? (nur ein anderer Blickwinkel).
Ich finde das ganz normal, so erkunden Hunde nunmal auch die Umgebung. Es würde es schlimmer finden, wenn er es nicht täte.
Was hat denn das mit kontrollieren zu tun?
 
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Johanna
12. Aug. 19:12
Ja, so ist jeder Hund anders. Ich habe früher auch immer schnuppern lassen. Seit dem ich das nicht mehr machen lasse, entspannen sie deutlich schneller, zumal ich nicht möchte, dass meine Hunde einen Raum/Platz kontrollieren. Dann entspannen die nicht richtig (auch wenn es äußerlich so aussieht). Ich wollte nur mal einen anderen Blickwinkel reinbringen und habe mir die Frage gestellt, warum der Hund des TE den Platz erst mal abschnuppern sollte. Einfach mal seine Gedanken dazu hören.
Es geht ja gar nicht darum, dass sie hinterher irgendwas kontrollieren/verwalten.
Unsere Hündin braucht einmal die Gewissheit, dass alles ok ist. Für einen ehemaligen Straßenhund völlig nachvollziehbar. Irgendwo schlafen wo Gefahr droht geht halt nicht.
 
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Babs
12. Aug. 19:13
Ich finde das ganz normal, so erkunden Hunde nunmal auch die Umgebung. Es würde es schlimmer finden, wenn er es nicht täte. Was hat denn das mit kontrollieren zu tun?
Ist es so, dass er es schlimmer findet, wenn er nicht den Platz abschnuppern darf?

Ich habe das Wort Kontrolle nicht reingebracht. Das war Johanna.

Wenn ich bei Freunden zu Besuch bin oder im Restaurant sitze, lasse ich die nicht überall rumschnuppern. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn sie nicht überall rumschnuppern, sich entspannt haben, danach gar nicht mehr das Bedürfnis haben, alles abzuklappern.

Mal ganz davon abgesehen, dass es tolle Entspannungsübungen gibt ...Wenn Du mit 2 temperamentvollen belgischen Schäferhunde in ein Restaurant kommst und die erst mal die Runde laufen, dann sind keine Gäste mehr im Restaurant.

Warum sollte ich denen das angewöhnen? Es ist für sie bedeutend einfacher, wenn sie von vorneherein lernen, dass es nichts zu schnuppern gibt.
 
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Babs
12. Aug. 19:34
Es geht ja gar nicht darum, dass sie hinterher irgendwas kontrollieren/verwalten. Unsere Hündin braucht einmal die Gewissheit, dass alles ok ist. Für einen ehemaligen Straßenhund völlig nachvollziehbar. Irgendwo schlafen wo Gefahr droht geht halt nicht.
Ich habe geschrieben, dass jeder Hund anders ist. Wenn es Deine Hündin braucht, dann ist es so. Meine brauchen es nicht. Und wir reden hier doch auch nicht von einem Straßenhund, sondern von einem jungen Hund, der auf einem Platz etwas lernen soll. Ich finde es sinnvoll, dass er dann seine Energie und Konzentration in das Training steckt, als sich vorher schon beim Schnuppern "auszupowern". Junge Hunde können sich noch nicht so lange konzentrieren.

Wo ist denn das Problem, wenn man gemeinsam mit seinem Hund auf einen Platz geht und dort gemeinsam was Schönes macht? Warum sollte er vorher alles abschnuppern und vor allem lernen, dass erst mal alles abgeschnuppert wird?

Ich gebe meinem Hund die nötige Sicherheit und Ruhe und nicht die Gerüche auf einem Hundeplatz. Schnuppern dürfen meine ausgiebig auf Spaziergänge, in der Sucharbeit ... Die Nase bekommt schon ihren Einsatz.

Wie gesagt, jeder so, wie er es für richtig hält. Mich interessierte der Gedanke des TE.