Das ist ein klassischer Fall für ein positiv aufgebautes Anzeigeverhalten. Du möchtest, dass dein Hund mit dir kooperiert und durch ein Sitz oder Platz anzeigt, was er findet. Dann entscheidest du, dass er fressen darf - oder er bekommt eine tollere Alternative! Wenn der Kadaver schon aufgenommen wurde, ist das Training eigentlich schon nicht mehr ideal abgelaufen - du willst vorher ansetzen und das Aufnehmen stoppen.
Fang mit dem Futternapf an: der steht auf dem Boden. Hund ist am Geschirr angeleint und wird nicht drangelassen. Kein "Nein", gar nicht sprechen. Warten. Wenn Hund sitzt oder liegt, Napf zu Hund bewegen, freundlich "Nimm", und er darf fressen.
Das dann schrittweise erschweren: Napf mit besseren Futter. Napf steht an ungewohnten Orten. Napf steht draußen. Napf steht völlig überraschend irgendwo, Hund hat nicht mitbekommen wie er abgestellt wurde. Dann das alles ohne Napf: Möhre liegt auf dem Boden. Dann eine Portion Trockenfutter. Das auf der Straße vor dem Haus üben, dann auf typischen Spazierwegen. Dann mit einer Scheibe Käse/Wurst oder einem kleinen Glas Leberwurst. Erst wenn der Hund von sich aus einen Bogen um ausgelegtes Futter läuft und sofort in Sitz/Platz geht, wenn er nah genug dran ist - dann kann man auch ohne Leine üben. Das dann nochmal im Anfangsstadium, mit Trockenfutter im Haus.
Wichtig ist, dass der Hund niemals auf das Futter zustürzt, sondern es wirklich angereicht bekommt. Ein Clicker hilft in diesem Training sehr. Ein Trainer auch, vor allem, wenn dir diese Anleitung lang und kompliziert vorkommt. Wenn du fünfmal täglich für zwei Minuten übst und der Kleine darüber seine Mahlzeiten und evtl noch ein paar Snacks bekommt, sollte es echt schnell besser werden. Ein fünf Monate alter Hund ist in einem sehr guten Alter, um das Prinzip zu verstehen. Sollte das Problem trotz intensivem Training nicht in etwa zwei Wochen unter Kontrolle sein, würde ich mir professionelle Unterstützung suchen.